„Grünkraut“ – Versionsunterschied
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'''Grünkraut''' ist eine Gemeinde in [[Baden-Württemberg]] mit 42
Die Gemeinde ist Sitz des [[Gemeindeverwaltungsverband Gullen|Gemeindeverwaltungsverbands Gullen]].
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=== Naturschutzgebiete ===
[[Datei:Naturschutzgebiet Wasenmoos.jpg|mini|Das Naturschutzgebiet „[[Wasenmoos bei Grünkraut]]“ ist das Quellgebiet der Scherzach]]
[[Datei:BudS - Grünkraut Topo.jpg|mini|Topografische Karte der Gemeinde Grünkraut]]
Bedeutende Feuchtbiotope auf der Markung Grünkraut sind die [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] „[[Quellmoore bei Englisreute]]“ und „[[Wasenmoos bei Grünkraut]]“. Letzteres wird von zahlreichen Hangquellen gespeist und durch die [[Scherzach]] entwässert. Weitere Feuchtgebiete entlang der Berghügel am Nordrand der Höhenplatte sind bei Bechenried und Atzenweiler und die [[Biotop]]e Buchwiesen und Stechenmoos. Insgesamt sind 90 geschützte Biotope nach dem [[Landesnaturschutzgesetz]] und [[Landeswaldgesetz]] auf der Gemarkungsfläche ausgewiesen.
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Bis zur [[Säkularisation]] 1803, als die Klöster [[Kloster Weißenau|Weißenau]] und [[Kloster Weingarten|Weingarten]] aufgelöst wurden, gehörten diesen bis auf wenige Höfe fast alle dortigen Güter. Politisch gehörte Grünkraut zur [[vorderösterreich]]ischen [[Landvogtei Schwaben]]. 1806 kam diese zum neugebildeten [[Königreich Württemberg]], welches den Ort dem [[Oberamt Ravensburg]] zuordnete. Während der [[Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit in Württemberg]] fanden zwei Kreisreformen statt. Zunächst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des [[Oberamt (Württemberg)|Oberamts]] in Kreis Ravensburg, bei dem sich Grünkraut von 1934 bis 1938 befand. Mit der größeren Kreisreform von 1938 kam Grünkraut zum erweiterten [[Landkreis Ravensburg]]. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land [[Württemberg-Hohenzollern]], welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Im Grünkrauter Weiler Gullen befindet sich die Verwaltung des 1972 gegründeten
=== Ausgliederungen ===
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Grünkraut ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei [[Galluskirche|St. Gallus]] und Nikolaus. Sie gehört zum 2007 gegründeten [[Dekanat Allgäu-Oberschwaben]].
Die bereits 1869 gegründete evangelische Kirchengemeinde trägt nicht den Namen Grünkraut, weil die katholische Bevölkerung dies den neu zugezogenen evangelischen Christen verwehrte. Daher nannte sie sich nach einem dem Kirchengebäude benachbarten Weiler „Evangelische Kirchengemeinde Atzenweiler“. Sie umfasst heute die politischen Gemeinden Grünkraut, [[Bodnegg]] und [[Waldburg (Württemberg)|Waldburg]] und Randbezirke von [[Amtzell]], [[Ravensburg]] und [[Schlier (Gemeinde)|Schlier]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] siedelten sich vermehrt [[Evangelische Kirche|evangelische]] [[Heimatvertriebene]] in Grünkraut an. Die [[Diaspora]]-Gemeinde gehört zum [[Kirchenbezirk Ravensburg]] und hat 1.350 Mitglieder (Stand 2004). Die Kirche wurde 1885 nach Plänen des Stuttgarter Baurats [[Felix von Berner|Felix Berner]] errichtet.<ref>Hans Rainer Bernhardt: [http://www.bodnegg.de/files/kirchenjubilaeum_2015.pdf ''130 Jahre Evangelische Kirche Atzenweiler 1885–2015''.] (PDF; 116 kB) 2015</ref>
== Politik ==
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Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2014|Kommunalwahl am 25. Mai 2014]] führte zu folgendem Ergebnis:
* Wahlbeteiligung 57,13 %
# [[Freie Wähler Landesverband Baden-Württemberg|Freie Wähler]] 42,5 % (−5,9 %) → 5 Sitze (−1)
# [[Bürgerliste]] 33,7 % → 4 Sitze
# [[Christlich Demokratische Union Deutschlands]] 23,8 % (−2,7 %) → 3 Sitze (±0)
Die Kommunalwahl 2019 erbrachte:<ref>Redaktion Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg): ''Die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Grünkraut'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 27. Mai 2019, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/gruenkraut/die-ergebnisse-der-kommunalwahl-in-gruenkraut-283501.</ref>
* Wahlberechtigte: 2514
* Wahlbeteiligung: 65,2 Prozent
Fraktionen im neuen Gemeinderat, mit Stimmen und Stimmenanteil sowie Sitzen im Gemeinderat:
* Freie Wähler (FW): 6988 Stimmen (38,4 Prozent), 5 Sitze;
* Bürgerliste Grünkraut 5146 Stimmen (28,3 Prozent), 3 Sitze;
* Grünkraut Gestalten (GG): 4775 Stimmen (26,2 Prozent), 3 Sitze;
* SPD: 1303 Stimmen (7,2 Prozent), 1 Sitz.
<!-- === Bürgermeister === -->
=== Bürgermeister ===
Im Oktober 2010 wurde Holger Lehr im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt, er wurde damit Nachfolger des langjährigen Bürgermeister Hans Pfeiffer (parteilos).<ref>[https://www.staatsanzeiger.de/staatsanzeiger/wahlen/buergermeisterwahlen/gruenkraut/ staatsanzeiger.de]</ref> Im Oktober 2018 wurde er ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.<ref>Redaktion Schwäbische Zeitung: ''Holger Lehr bleibt Bürgermeister'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 30. September 2018, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/gruenkraut/holger-lehr-bleibt-buergermeister-in-gruenkraut-339881.</ref>
=== Kommunale Verwaltung ==
Die Gemeinde Grünkraut betreibt für kommunale Aufgaben seit 2021 einen gemeinsamen Bauhof mit der benachbarten Gemeinde [[Bodnegg]].<ref>Redaktion Schwäbische Zeitung: ''Bodnegg und Grünkraut haben einen gemeinsamen Bauhof'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 3. September 2021, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/gruenkraut/bodnegg-und-gruenkraut-haben-einen-gemeinsamen-bauhof-122158.</ref>
=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
[[Blasonierung]]: In Gold auf grünem Dreiberg ein vierblättriges grünes Farnkraut.▼
|Titel =
|Wappenbild = DEU Grünkraut COA.svg
|Kurzdarstellung= Wappen der Gemeinde Grünkraut
▲
|Zusatz =
|Quelle = [https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/19421/Grünkraut Wappenbeschreibung] auf ''leo bw – Landeskunde entdecken online''; abgerufen am 24. September 2023.
|Begründung = Das [[Redendes Wappen|redende Wappen]] (= „Zum Grünen Kraut“ oder „Im Grünen Kraut“) gibt symbolisch die Hügellandschaft der [[Gemarkung]] Grünkraut wieder<ref>[https://www.gruenkraut.de/Startseite/Gemeinde+_+Rathaus/Geschichte.html Wappenbeschreibung] der Gemeinde Grünkraut; abgerufen am 24. September 2023.</ref> und geht auf einen Vorschlag der Archivdirektion Stuttgart vom August des Jahres 1935 zurück. Es wurde von der Gemeinde Grünkraut bald darauf akzeptiert, kam aber mitsamt der Flagge erst durch den Erlass des Innenministeriums vom 23. März 1964 zur Verleihung.
}}
{{Siehe auch|Liste der Wappen im Landkreis Ravensburg}}
== Naturdenkmäler ==
* ''Großer Stein'', den vor etwa 16.000 Jahren ein Gletscher der [[Würmkaltzeit]] hinterließ. Der riesige
* ''Stieleiche'' an der Straße nach Elisreute. Die Eiche ist etwa 170 Jahre alt und 22 Meter hoch. Die [[Stieleiche]] hat eine lichte Krone.
* ''Esche'', die sich nördlich von Dangrindeln befindet. Sie ist etwa 140 Jahre alt und eine sehr hochstämmige Esche.
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Zwischen Grünkraut und dem Ortsteil Liebenhofen befindet sich die Sportanlage des TSV Grünkraut. Für die Abteilung [[Fußball]] ist hier ein Hauptspielfeld mit den Maßen 108 auf 68 m und ein etwas kleineres Nebenspielfeld von 105 auf 60 m vorhanden. Beide Rasenfelder sind mit automatischer Beregnungsanlage und Flutlicht ausgestattet. Für die Abteilungen der [[Leichtathletik]] sind eine 100-m-Bahn mit 4 Laufbahnen, zwei Weitsprung- und eine Dreisprungbahn vorhanden. Eine [[Hochsprung]]-, [[Stabhochsprung]]- und [[Kugelstossen|Kugelstoßanlage]] runden das Programm ab. Im vorderen Bereich zur Straße befindet sich ein Kleinspielfeld mit 30 auf 48 m für die Mehrzwecknutzung. Die Einteilung der Felder ist für [[Basketball]], [[Volleyball]], [[Handball]] und [[Tennis]] vorhanden.
Abgerundet wird die Anlage mit einer Bouleanlage im Freien, das ''Bouledrome'' und eine überdachte Anlage, in der ganzjährig diese Sportart betrieben werden kann.
Im Schulsport konnte eine Fußball-Mannschaft der Grundschule Grünkraut im Juli 2023 Landesmeister von Baden-Württemberg werden.<ref>Redaktion Schwäbische Zeitung: ''Grundschule Grünkraut ist Fußball-Landesmeister'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 23. Juli 2023, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/gruenkraut/grundschule-gruenkraut-ist-fussball-landesmeister-1788782</ref>
== Regelmäßige Veranstaltungen ==
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== Persönlichkeiten ==
* [[Paul Knapp (Pfarrer, 1879)|Paul Knapp]] (1879–1953), Pazifist und Gründer der Deutschen Friedenspartei; wirkte als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Atzenweiler und starb in Grünkraut.
* Sara Bürkle, Künstlername Lennora Esi (* 1991 in [[Ravensburg]]), Musical-Darstellerin<ref>Elke Oberländer: Musical-Profi Lennora Esi: ''"Ravensburg ist für mich vertrautes Gelände"'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 2. Januar 2024, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/ravensburg/ravensburg-ist-fuer-mich-vertrautes-gelaende-2158717</ref>
=== Ehrenbürger ===
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* Josef Rist
* August Musch (1918–2009)
* Andreas Bottlinger (* 1934)<ref>Martina Kruska: ''Der 89jährige Andreas Bottlinger wird Ehrenbürger von Grünkraut'', Schwäbische Zeitung (Ausgabe Ravensburg), 12. Dezember 2023, www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/gruenkraut/der-89-jaehrige-anton-bottlinger-wird-ehrenbuerger-von-gruenkraut-2119600.</ref>
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Matthäus Rothenhäusler]] (1874–1958), Benediktiner
* [[Cajetan Baumann]] [[Franziskaner (OFM)|OFM]] (1899–1969), bedeutender Architekt des [[Franziskaner (OFM)|Franziskanerordens]] in den USA
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