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„Bayerischer Rundfunk“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Bayerischer Rundfunk“ – Versionsunterschied

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=== 1945: Radio Munich – Radio München ===
{{Anker|Radio München}}
Nach der [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|deutschen Kapitulation]] übernahm die [[Office of Military Government for Germany (U.S.)|US-Militärregierung]] den Reichssender München, der fortan „Radio München, ein Sender der amerikanischen Militärregierung“ hieß. Sie ließ das zerstörte Funkhaus wiederaufbauen. Ab 31. Mai 1945 konnte bereits wieder von hier gesendet werden. Am 12. Mai 1945 strahlte er seine erste Sendung aus. ''Radio München'', wie die Radiowelle dann hieß, fungierte anfänglich, solange Papier und damit Zeitungen knapp waren, als Hauptnachrichtenquelle für die Bevölkerung und strahlte neben Nachrichten auch Durchsagen der Militärregierung und Suchmeldungen nach Kriegsvermissten aus. Das Musikprogramm wurde von [[RTL – Deutschlands Hit-Radio|Radio Luxemburg]] übernommen. In der Sendereihe „Der Bürgermeister spricht“ informierte der Münchner Oberbürgermeister [[Karl Scharnagl]] über aktuelle Probleme der Stadt.<ref>{{Internetquelle |autor=Historisches Archiv Bettina Hasselbring |url=https://www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/geschichte-des-br/1945-sendestart-radio-muenchen-100.html |titel=„Hier ist Radio München…“: Sendestart vor 75 Jahren |datum=2021-08-14 |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref> Die von den Nationalsozialisten verbotene Musik, insbesondere [[Jazz]], wurde übertragen. Die Amerikaner legten großen Wert auf eine umfangreiche Berichterstattung von den [[Nürnberger Prozesse]]n. „Chief of section“ und Gründungsintendant wurde der Deutschlandexperte [[Field Horine]]. Nach seinem Weggang 1947 übernahm [[Edmund Schechter]] die Leitung von Radio München, die er im Dezember 1947 an seinen Nachfolger [[Rudolf von Scholtz]] übergab. Gesendet wurde über den [[Sender Ismaning|Ismaninger Großsender]]. Die erste Sendung von Radio München erfolgte aus dem notdürftig reparierten Riemerschmidbau am [[Rundfunkplatz]]. Am 8. September 1947 begann Radio München mit dem Ausstrahlen regelmäßiger Sendungen des Schulfunks.
 
[[Alois Johannes Lippl]] war Vorsitzender des [[Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks|Bayerischen Rundfunkrates]]. Am 25. Januar 1948 nahm er von der amerikanischen Militärregierung die Lizenzurkunde für den Bayerischen Rundfunk entgegen. In dieser Position blieb er bis 1950.
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=== Gesetzliche Grundlagen ===
Gesetzliche Grundlage des Bayerischen Rundfunks ist das [[Bayerisches Rundfunkgesetz|Bayerische Rundfunkgesetz]],<ref>{{Internetquelle |autor=Bayerischer Rundfunk |url=https://www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/bayerisches-rundfunkgesetz100.html |titel=Download: Bayerisches Rundfunkgesetz |datum=2023-08-28 |sprache=de |abruf=2023-09-19}}</ref> das gemäß der verfassungsrechtlichen Vorgaben, nach denen öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten der Allgemeinheit verpflichtet sind, dem BR die Unabhängigkeit vom Staat sowie von privaten Interessengruppen garantieren soll. Als öffentliche Rundfunkanstalt hat der BR das Recht der Selbstverwaltung, was bedeutet, dass die staatliche Aufsicht auf eine beschränkte Rechtsaufsicht begrenzt sein soll. Innerhalb des BR sind die Kompetenzen auf drei verschiedene Organe verteilt: den Intendanten, den Rundfunkrat und den Verwaltungsrat. Der Intendant leitet den BR selbstständig, trägt die Verantwortung für die Programmgestaltung und für den gesamten Betrieb der Anstalt und hat dafür zu sorgen, dass das Programm den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Aufgabe des Rundfunkrats ist es, die Interessen der Allgemeinheit zu vertreten. Der Rundfunkrat hat laut [[Rundfunkrecht (Deutschland)|Rundfunkgesetz]] im Zusammenwirken mit den beiden anderen Anstaltsorganen sicherzustellen, dass der BR seine Aufgaben im Rahmen der Gesetze erfüllt. Er berät den Intendanten bei allen Rundfunkfragen, insbesondere bei der Gestaltung des Programms. Dem Verwaltungsrat obliegt es, die Geschäftsführung des Intendanten zu überwachen. Ausgenommen hiervon sind Entscheidungen im Rahmen der Programmgestaltung.
 
=== Finanzen, Rundfunkbeitrag ===
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Ausschließlich digital über [[Digital Audio Broadcasting|DAB+]], Satellit ([[DVB-S]]), Digitalkabel (DVB-C) und über Internet ausgestrahlt werden:
* [[BR Schlager]] – [[Schlager]]sender
* [[Puls (Jugendkanal)|Puls]] – Junges Programm mit neuer Musik abseits des Mainstreams und Popmusik aus Bayern
* [[BR24live]] – Ereigniskanal von BR24 (liegen keine Ereignisse vor, läuft hier BR24)
* [[BR Heimat]] – Volksmusiksender
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Am 1. September 1986 startete der regionale [[Videotext]]-Dienst des BR unter der Bezeichnung „Bayerntext“. Am 7. Januar 1998 begann der BR über Satelliten seinen Fernsehbildungskanal BR-alpha auszustrahlen, der am 29. Juni 2014 in ARD-alpha umbenannt wurde.
 
Anfang Mai 2012 wurde mit dem Ende der analogen Satellitenverbreitung in Deutschland zusätzlich BR [[HDTV|HD]] als Simulcast-HD Variante eingeführt.<ref>{{Internetquelle |autor=Bayerischer Rundfunk |url=https://www.br.de/unternehmen/inhalt/technik/hd-br-digital100.html |titel=HDTV: BR in HD |datum=2023-09-06 |sprache=de |abruf=2023-09-19}}</ref>
 
;Zuschauerakzeptanz Fernsehen
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Im März 2008 wurden die Inhalte besser gegliedert und die Multimedia-Angebote ausgebaut (MP3-[[Streaming Media|Livestreams]] mit bis zu 128 [[Bitrate|kB/s]]). Auf jeder Unterseite von BR-Online kann seither auf die Seiten von Bayern 1, Bayern 2, Bayern 3, BR-Klassik, BR24, BR Schlager, Puls, BR Heimat, BR Fernsehen, ARD-alpha, Bayerntext und die BR-'''Mediathek''' zugegriffen werden.
 
Am 27. Oktober 2011 wurde das Internetangebot erneut überarbeitet. Auffälligste Änderung war die Verkürzung der URL von '''''br-online.de''''' zu '''''br.de'''''. Auch das Design änderte sich erneut. So entfiel die Navigationsleiste komplett; die Themenfelder werden durch große Fliesen symbolisiert. Die Bildschirmauflösung ist seither an die Breitbildmonitore angepasst. Ebenfalls erneuert wurde die Kommentarfunktion, die zunächst nur an ausgewählten Stellen auf der Website nutzbar war.<ref>{{Literatur |Autor=Bayerischer Rundfunk |Titel=Von BR-online zu BR.de: Radio und TV multimedial und interaktiv |Datum=2011-10-26 |Online=https://www.br.de/unternehmen/editorial-brde100.html |Abruf=2023-09-19}}</ref> Seine multimedialen Inhalte präsentiert der BR auf BR-Online in fünf Themenbereichen: BR-Sport, Ratgeber, Bayern, Wissen im BR, Kultur im BR.<ref>{{Internetquelle |autor=Bayerischer Rundfunk |url=https://www.br.de/extra/themen-highlights/index.html |titel=Themen-Highlights des Bayerischen Rundfunks: Reportagen, Hintergründe & Informationen |datum=2023-03-06 |sprache=de |abruf=2023-09-19}}</ref>
 
{{Anker|BR24}} Am 21. September 2015 startete der Bayerische Rundfunk sein neues Nachrichtenangebot '''''BR24''''' zusammen mit einer kostenlosen [[Mobile App|News-App]] für Smartphones und Tablets.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.br24.de/ |titel=Nachrichten: Aktuelles aus Bayern, Deutschland und der Welt – BR.de |hrsg=Bayerischer Rundfunk |abruf=2015-11-28}}</ref> Unter dieser Marke werden seitdem die Nachrichten-Angebote der BR-Hörfunkredaktionen, der TV-Nachrichtensendung [[Rundschau (BR)|Rundschau]] und der Online-Redaktionen gebündelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/br24-launch-pressekonferenz-100.html |titel=BR24: Neue News-App des BR setzt Maßstäbe |hrsg=Bayerischer Rundfunk |datum=2015-09-21 |abruf=2015-09-27}}</ref> Nach Ansicht mehrerer bayerischer Zeitungsverleger, unter anderem des [[Süddeutscher Verlag|Süddeutschen Verlags]], verstößt die App BR24 gegen den [[Rundfunkstaatsvertrag]]. Die Verleger kritisierten, dass die App durch Texte und Fotos geprägt war, die ihrer Auffassung nach keinen Sendungsbezug haben. Sie argumentierten, dass gebührenfinanzierte Gratisangebote der öffentlich-rechtlichen Sender nach den Regelungen des Rundfunkstaatsvertrags wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung gegenüber digitalen Nachrichtenangeboten privater Presse-Medien nicht zulässig seien. Von den Verlagen wurde deshalb beim [[Landgericht München I]] Klage gegen den Bayerischen Rundfunk eingereicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dwdl.de/nachrichten/53923/zeitungsverleger_klagen_gegen_neue_br24app/ |titel=„Rote Linie überschritten“: Zeitungsverleger klagen gegen neue „BR24“-App |hrsg=DWDL.de |autor=Alexander Krei |datum=2015-12-16 |abruf=2015-12-17}}</ref> Die Klage gegen die App-Version vom September 2015 war erfolgreich, weil sie zu presseähnlich war und somit einen Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag darstellte. Der BR musste eine Unterlassungserklärung abgeben und die Kosten des Verfahrens tragen.<ref>{{Internetquelle |autorwerk=heise online |url=https://www.heise.de/news/BR24-Rechtsstreit-ueber-Nachrichten-App-des-Bayerischen-Rundfunks-beendet-3230714.html |titel=BR24: Rechtsstreit über Nachrichten-App des Bayerischen Rundfunks beendet |datum=2016-06-07 |sprache=de |abruf=2023-09-19}}</ref> Die ''BR24'' Android-App verzeichnete, laut [[Google Play Store]], im Oktober 2019 mehr als 100.000 Downloads.
 
Der BR ist in seinem Internetangebot an europäische Rechtsgrundlagen gebunden. Ursprünglich war hierfür der [[Mediendienste-Staatsvertrag]], der 2007 außer Kraft trat, maßgebend. Nachfolgeregelungen auf Landesebene finden sich im [[Rundfunkstaatsvertrag]]. Soweit der MDStV Doppelregelungen zum TDG enthielt, finden sich die Nachfolgeregelungen jetzt ausschließlich auf Bundesebene im [[Telemediengesetz]].
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[[Datei:Auto des BR Hof 20210223 DSC7974.jpg|mini|hochkant|PKW des BR-Studio in [[Hof (Saale)|Hof]]]]
=== Studios ===
Der BR unterhält ein Hauptfunkhaus in München, in welchem ausschließlich die Hörfunkprogramme des BRs produziert werden (Geokoordinaten {{Coordinate |article=/ |text=/ |NS=48/08/34/N |EW=11/33/13/E |type=landmark |region=DE-BY}}), Fernsehstudios in München-Freimann und Unterföhring, das [[Studio Franken]] mit Hauptsitz in [[Nürnberg]], das Regionalstudio Schwaben in [[Augsburg]], das [[Regionalstudio Mainfranken]] in [[Würzburg]] sowie das Regionalstudio [[Regensburg]], welchen 25 Studios mit Korrespondenten angegliedert sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachricht/inhalt/regionalstudios-102.html |titel=Der BR in den Regionen: Unsere Studios in ganz Bayern |werk=br.de |datum=2023-03-15 |abruf=2024-03-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/korrespondenten/br-korrespondenten-in-bayern-v2-100.html |titel=Regionale Berichterstattung : Unsere Studios {{!}} Der BR {{!}} inhalt {{!}} Unternehmen |werk=br.de |datum=2023-10-22 |abruf=2024-03-13}}</ref> Zusätzlich betreibt der BR Auslandsstudios, z.&nbsp;B. in [[Rom]] (auch für [[Vatikanstadt]]), [[Wien]], [[Tel Aviv]], [[Istanbul]] oder [[Buenos Aires]].
 
Es gibt allerdings auch noch ein Studio in [[Berlin]] am Schiffbauerdamm (Fernsehen) und gegenüber im [[ARD-Hauptstadtstudio]] (Hörfunk, Fernsehen).
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=== Zensur im Radioprogramm ===
Wie bei anderen Sendern gab es auch im Bayerischen Rundfunk immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Autoren, Redaktionen und Sendeleitung über Programminhalte, wobei es in der Folge zu in der Öffentlichkeit heftig diskutierten Eingriffen ins Programm kam.
* Weit über Bayern hinaus bekannt wurde der Fall von Zensur im öffentlich rechtlichen Radio, der sich im Jahre 1961 ereignete. Der Leiter der Kultursendung ''[[Nachtstudio (Bayerischer Rundfunk)|Nachtstudio]]'', [[Gerhard Szczesny]], war mit einigen seiner Nachtstudiosendungen bei konservativen und kirchlichen Kreisen auf Kritik gestoßen. Ein vermeintlich "kommunistisches" Essay wurde auf Anordnung des Intendanten [[Christian Wallenreiter]] abgesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Bayerischer Rundfunk |Titel=Alt, aber sexy!: Die Geschichte des Nachtstudios |Datum=2018-06-14 |Online=https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/nachtstudio/nachtstudio-essay-geschichte-radiogebildet-diskurs100.html |Abruf=2023-09-19}}</ref> Nachdem der Rundfunkrat die Absetzung der Sendung gebilligt hatte, reichte Szczesny im November 1961 seinen Abschied vom BR ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.humanistische-union.de/publikationen/mitteilungen/179/publikation/zum-tod-von-gerhard-szczesny/ |titel=Zum Tod von Gerhard Szczesny |sprache=de-DE |abruf=2023-09-19}}</ref>
 
Auch Musiktitel wurden zensiert, sie durften im BR nicht ausgestrahlt werden, etwa wegen angeblich unakzeptabler sexueller oder gewalttätiger Inhalte. Der Bayerische Rundfunk interpretierte dies häufig strenger als andere Sender und musste sich in einigen Fällen den Vorwurf gefallen lassen, Zensur zu üben.