„Roman Herzog“ – Versionsunterschied
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'''Roman Herzog''' (* [[5. April]] [[1934]] in [[Landshut]]; † [[10. Januar]] [[2017]] in [[Bad Mergentheim]]<ref>[http://www.bundespraesident.de/DE/Die-Bundespraesidenten/Roman-Herzog/roman-herzog-node.htm bundespraesident.de]; [http://www.kas.de/wf/de/37.8158/ Konrad-Adenauer-Stiftung]; [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/ein-mahner-und-versoehner/ Würdigung – Ein Mahner und Versöhner]. Die Todesanzeige der Familie nennt demgegenüber unter dem Todestag Jagsthausen, den letzten Wohnsitz Herzogs: [http://trauer.sueddeutsche.de/Traueranzeige/Roman-Herzog sueddeutsche.de]</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Jurist]] und [[Politiker]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Er war von 1994 bis 1999 der siebte [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. Zuvor war er von 1978 bis 1980 [[Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg|Kultus]]-, von 1980 bis 1983 [[Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg|Innenminister]] des Landes [[Baden-Württemberg]] und von 1983 bis 1994 Richter des [[Bundesverfassungsgericht]]s, ab 1987 als dessen [[Gerichtspräsident|Präsident]].
Als Bundespräsident war Herzog unter anderem für seine [[
== Leben und Wirken ==
=== Ausbildung und Beruf ===
Roman Herzog wurde als Sohn des Archivars und Historikers Karl [[Theo Herzog|Theodor Herzog]] (1905–1980) und seiner Frau Helene, geb. Schulze (1902–1978), einer gelernten Bankkauffrau, in Landshut geboren. Nach dem mit der Durchschnittsnote 1,0 bestandenen [[Abitur]] am [[Hans-Carossa-Gymnasium Landshut]] absolvierte Herzog ab 1953 ein Studium der [[Rechtswissenschaft]] an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]], welches er nach sieben Semestern 1957 mit dem ersten juristischen [[Staatsexamen]] beendete. 1958 erfolgte seine Promotion zum [[Doktor|Dr. jur.]], Thema seiner Dissertation war die „Grundrechtsbeschränkung nach dem Grundgesetz und Europäische Menschenrechtskonvention“. Nach dem [[Rechtsreferendariat|Referendariat]] legte er 1961 das Zweite Staatsexamen ab. Er war dann bis 1964 wissenschaftlicher Assistent bei [[Theodor Maunz]] an der Juristischen Fakultät der Universität München. In dieser Zeit fertigte er auch seine [[Habilitationsschrift]] über „Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht“ an.
Nach einem Jahr als [[Privatdozent]] an der Universität München folgte Herzog 1965 dem Ruf der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] als ordentlicher [[Professor]] auf den Lehrstuhl für Staatsrecht und Politik. Hier war er von 1967 bis 1968 [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] und von 1968 bis 1969 Prodekan der Juristischen Fakultät. Nach heftigen Konflikten mit Vertretern der Studentenbewegung folgte er 1969 dem Ruf der [[Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer|Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer]] auf den Lehrstuhl für [[Allgemeine Staatslehre|Staatslehre]] und Politik; von 1971 bis 1972 amtierte er als deren [[Rektor]].
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==== Lehraufträge ====
Neben seiner Tätigkeit als Verfassungsrichter hatte er als Honorarprofessor von 1984 bis 1994 einen Lehrauftrag an der [[Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften|Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer]] und von 1986 bis 1994 an der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]].
Im Rahmen der Heinrich-Hertz-Gastprofessur 1999/2000 war Roman Herzog Gastprofessor an der [[Universität Karlsruhe|Universität Karlsruhe (TH)]].
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===== Überraschende Kandidatur und Erfolg im dritten Wahlgang =====
Bei der [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1994|Wahl des deutschen Bundespräsidenten am 23. Mai 1994]] trat Roman Herzog als Kandidat der [[Unionsparteien|CDU/CSU]] an, nachdem der ursprünglich
===== Einführung eines Opfergedenktags =====
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===== Berliner Rede 1997 =====
Große Beachtung fand Herzogs sogenannte
{{Zitat|Durch Deutschland muß ein [[Ruck#Weblinks|Ruck]] gehen. Wir müssen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzständen, vor allen Dingen von den geistigen, von den Schubläden und Kästchen, in die wir gleich alles legen. Alle sind angesprochen, alle müssen Opfer bringen, alle müssen mitmachen:
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* die Gewerkschaften, indem sie betriebsnahe Tarifabschlüsse und flexiblere Arbeitsbeziehungen ermöglichen,
* Bundestag und Bundesrat, indem sie die großen Reformprojekte jetzt rasch voranbringen,
* die Interessengruppen in unserem Land, indem sie nicht zu Lasten des Gemeininteresses wirken.|ref=<ref name="Berliner Rede">[http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Roman-Herzog/Reden/1997/04/19970426_Rede.html ''Berliner Reden''.] bundespraesident.de, Stand 11. August 2011.</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=wD6sWTAlN18 Vision eines neuen Deutschlands: Roman Herzog, 1997]
Dieser „Ruck“ wird seither oft zitiert, teils auch satirisch. [[Horst Köhler]] bezog sich darauf bei der Annahme seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 2004: „Warum bekommen wir den Ruck noch immer nicht hin? Weil wir alle noch immer darauf warten, dass er passiert!“
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Herzogs Vater, [[Karl Theodor Herzog]], war zunächst kaufmännischer Angestellter und später beim Stadtarchiv Landshut tätig, dessen Direktor er schließlich wurde. Seine Mutter Helene (geborene Schulze) war gelernte Bankkauffrau, übte diesen Beruf nach der Eheschließung jedoch nicht mehr aus.
Roman Herzog war in erster Ehe seit dem 2. August 1958 mit [[Christiane Herzog|Christiane Krauß]] verheiratet
Ab dem 4. September 2001 war Roman Herzog in zweiter Ehe mit [[Alexandra von Berlichingen|Alexandra Freifrau von Berlichingen]] (
Roman Herzog starb am 10. Januar 2017 im Alter von 82 Jahren in Bad Mergentheim. Am 24. Januar 2017 fand ein [[Staatsakt (Veranstaltung)|Staatsakt]] im [[Berliner Dom]] statt
== Politik nach der Bundespräsidentschaftszeit ==
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=== Europäische Union ===
Aus Anlass des 50. Jahrestages der Unterzeichnung der [[Römische Verträge|Römischen Verträge]] (25. März 1957) kritisierte Herzog zusammen mit dem Direktor des
Im Mai 2011 (etwa 1,5 Jahre nach Bekanntwerden der [[Eurokrise]]) gab Herzog der Zeitung ''[[Junge Freiheit]]'' ein Interview, in dem er die jetzige Arbeitsweise der EU kritisierte. Diese Zeitung gilt als ein Sprachrohr der [[Neue Rechte|Neuen Rechten]].
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* 1998: [[Ehrenbürger]] von [[Berlin]]
* 1999: Ehrenbürger von [[Bonn]]
* 1999: Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt [[Landshut]]
* 1999: Großkreuz des [[Drei-Sterne-Orden]]s
* 2000: [[Karl-Valentin-Orden]] der Münchner Faschingsgesellschaft [[Narrhalla]]
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* ''Wider den Kampf der Kulturen: eine Friedensstrategie für das 21. Jahrhundert'', herausgegeben von Theo Sommer. Fischer, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-10-030210-9.
* ''Jahre der Politik: die Erinnerungen''. Siedler, München 2007, ISBN 3-88680-870-X.
* ''Marktwirtschaft in der Zwickmühle. Eine Antwort auf naheliegende Fragen''. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-
* ''Europa neu erfinden, vom Überstaat zur Bürgerdemokratie''. Siedler, München 2014, ISBN 978-3-8275-0046-5.
* mit [[Günter Dürig]] und [[Rupert Scholz]] (Hrsg.): ''Grundgesetz. Der Standardkommentar zum BVerfGG.'' 7 Bände. 103. Auflage, C.H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-45862-0.
== Literatur ==
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[[Kategorie:Essay]]
[[Kategorie:Autobiografie]]
[[Kategorie:CDU-
[[Kategorie:Karlspreisträger]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (Sonderstufe des Großkreuzes)]]
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[[Kategorie:Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Collane)]]
[[Kategorie:Träger des Drei-Sterne-Ordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Mugunghwa-Ordens]]
[[Kategorie:Träger der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste]]
[[Kategorie:Träger des Orden de Isabel la Católica]]
[[Kategorie:Ehrenbürger von Berlin]]
[[Kategorie:Ehrenbürger von Bonn]]
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