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„Sonate“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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'''Sonata''' („Klingstück“; auch als ''Sonett'' und ''Soneto'' bezeichnet<ref>Vgl. etwa [[Enriquez de Valderrábano]]: ''Soneto I, del primer grado'' und ''Soneto II, del primer grado'' (1547) [„Sonett I“ und „Sonett II“]. In: [[Emilio Pujol]] (Hrsg.): ''Hispanae Citharae Ars Viva. Eine Sammlung ausgewählter Gitarrenmusik aus alten Tabulaturen, bearbeitet von Emilio Pujol.'' (spanisch, französisch, englisch und deutsch) Schott, Mainz 1956 (= ''Gitarrenarchiv.'' Band 176), S. 3 f.</ref>) oder '''Sinfonia''' ist in den Anfängen der selbstständigen Instrumentalmusik gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine allgemeine Bezeichnung für Instrumentalstücke ohne bestimmtes Formschema im Gegensatz zur ''Cantata'' („Singstück“).
Sie wird zunächst von [[Giovanni Croce]] (1580) und [[Andrea Gabrieli]], dessen mehrere „Sonate a 5 istromenti“ (1586) verschollen sind, <!-- sic! Sonat_e_ ist italienischer Plural --> verwendet. Von seinem Neffen [[Giovanni Gabrieli]] sind einige Sonaten erhalten (1597 und 1615). Diese ältesten Sonaten sind Stücke für mehrere Instrumente (Violinen, Violen, [[Zink (Musik)|Zinken]] und Posaunen); ihr Schwerpunkt liegt in der Entfaltung harmonischer Fülle, dies bei Giovanni Gabrieli und von ihm beeinflussten Komponisten oft sogar im Zusammenwirken mehrerer Chöre, was nach der Wirkungsstätte der meisten für diesen Stil bedeutenden Komponisten als [[Venezianische Mehrchörigkeit]] bezeichnet wird. Ihre praktische Bestimmung ist oft die, einem kirchlichen Gesangswerk als Einleitung vorausgeschickt zu werden. Die Sonate tritt in der Folge (bis ins 17. Jahrhundert gleichbedeutend mit der [[Sinfonie|Sinfonia]]) als Einleitung einer [[Kantate]] auf. Besonders bekannt unter Gabrielis Sonaten ist die dynamische Differenzierung schon im Titel tragende [[Sonata pian’ e forte (Gabrieli)|Sonata pian’ e forte]] (1597); als monodisch wird die ''Sonata con tre violini'' eingestuft, da der Bass mehr Fundament als eigentliche Stimme ist.<ref>Im 1924 von Guido Adler herausgegebenen Handbuch der Musikgeschichte wird der Typ abschätzig als „Flick-Kanzone“ bezeichnet (Seite 548).</ref>
 
Die Übertragung der Form auf die im folgenden sehr bedeutsamen Gattungen Solosonate (Soloinstrument und Basso continuo) und Triosonate (zwei Soloinstrumente und Basso continuo) nahm [[Giovanni Paolo Cima]] 1610 vor. In Folge setzt eine Phase des Experimentierens ein, üblich ist die Gliederung in mehrere kontrastierende Abschnitte, wobei Tempi und Taktarten sowie die verwendete Faktur wechseln: die Oberstimmen dialogisieren<ref>Vergl. den Titel ''Sonata in dialogo'' im ''terzo libro de varie sonate'' von [[Salomone Rossi]].</ref>, es gibt Imitation mit oder ohne Beteiligung desder Bassstimme und Scheinpolyphonie Bassodurch continuoSelbstimitation, Soli im rezitativischen Stil und Tänze. Tonartenbeziehungen sind kaum ausgeprägt, auch die Gestaltung mit Figuren, die typischerweise am Beginn eines Abschnittes anders gestaltet sind als vor den kadenzierenden Schlusswendungen, entstammt noch dem 16. Jahrhundert. Neu ist eine zunehmend idiomatische Behandlung der Instrumente und eine Zunahme an Virtuosität. Führende Komponisten dieser Phase sind [[Biagio Marini]], [[Giovanni Battista Fontana (Komponist)|Giovanni Battista Fontana]] und [[Dario Castello]].
 
Die nächste Phase ab etwa 1650 kombiniert ein Rückbesinnen auf konsequentere Imitation mit der Entwickung von Form aus dem Spannungsverhältnis tonaler Beziehungen und unter Verwendung von mehrgliedrigen Themen, deren Imitationen den Bewegungsimpuls über ganze Abschnitte aufrechterhalten können. Neben dem Hauptmeister [[Giovanni Legrenzi]] sind [[Maurizio Cazzati]] und [[Marco Uccellini]] zu nennen, letzterer übte mit Sequenzierung durch den Quintenzirkel Einfluss auf die kommenden Generationen aus.