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„Franziskanische Orden“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Franziskanische Orden“ – Versionsunterschied

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Das [[Konzil von Konstanz]] erlaubte 1414 in seiner Konstitution ''Supplicationibus'' den Brüdern der strengen Observanz ''(stricta observantia regularis)'', sich in allen Provinzen des Ordens niederzulassen, reformwillige Ordensmänner aufzunehmen und eigene [[Vikar#Orden|General- und Provinzvikare]] zu wählen, wodurch in den Provinzen eine zweite, eigenständige Verwaltungsebene entstand. 1430 versuchte Papst [[Martin V.]] durch die [[Martinianische Konstitutionen|Martinianischen Konstitutionen]] einen Mittelweg zu eröffnen, den „martinianische“ Konvente als Lebensweise übernehmen konnten, jedoch konnte die Trennung des Ordens dadurch nicht aufgehalten werden.<ref>Dieter Berg: ''Die Franziskaner in Westfalen.'' In: ders.: ''Armut und Geschichte. Studien zur Geschichte der Bettelorden im Hohen und Späten Mittelalter.'' (=&nbsp;''Saxonia Franciscana'' Band 11.) Butzon & Bercker, Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-2074-6, S. 307–334, hier S. 319ff.</ref><ref>Bernd Schmies, [[Volker Honemann]]: ''Die Franziskanerprovinz Saxonia von den Anfängen bis 1517: Grundzüge und Entwicklungslinien.'' In: Volker Honemann (Hrsg.): ''Von den Anfängen bis zur Reformation.'' (= ''Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinz von der Gründung bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, Bd. 1'', hrsg. von der Sächsischen Franziskanerprovinz) Paderborn 2015, S. 21–44, hier S. 66.</ref> Zur Schwächung des ursprünglichen Stammordens, der so genannten Konventualen, trugen auch äußere Einflüsse bei, etwa der [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährige Krieg]], die in den Städten wütende [[Pest]] und das [[Abendländisches Schisma|Abendländische Schisma]].
 
Auseinandersetzungen um die Ausrichtung eines Konventes verliefen nicht immer reibungslos, einerseits unter den Ordensleuten selber, andererseits auch außerhalb des Klosters, wobei Bischöfe, Gemeinderäte, Weltklerus, Klöster anderer Orden und die Bevölkerung beteiligt sein konnten. Auch einige Landesherren nahmen auf die Förderung der Observanzbewegung Einfluss, so der Brandenburger Markgraf [[Friedrich I. (Brandenburg)|Friedrich&nbsp;I.]], die mecklenburgischen Herzöge [[Magnus II. (Mecklenburg)|Magnus&nbsp;II.]] und [[Heinrich V. (Mecklenburg)|Heinrich&nbsp;V.]], Herzog [[Friedrich II. (Braunschweig-Lüneburg)|Friedrich der Fromme]] in [[Celle]] und [[Wilhelm III. (Sachsen)|Wilhelm III.]] als thüringischer Landgraf.<ref>Dieter Berg (Hrsg.): ''Spuren franziskanischer Geschichte.'' Werl 1999, S.&nbsp;155, 157ff., 173, 177, S.&nbsp;181 am Beispiel der Klostergründung in Lemgo.</ref><ref>Ingo Ulpts: ''Die Bettelorden in Mecklenburg.'' Werl 1995, S. 317, 320 f.</ref> 1466 ließ sich [[Ludwig IX. (Bayern)|Ludwig der Reiche]], Herzog von [[Bayern-Landshut]], von [[Paul II.|Papst Paul II.]] das Recht zusichern, alle Klöster seines Herzogtums zugunsten der Observanz zu reformieren. Die Brüder im Landshuter Kloster [[Kloster Sankt Peter und Paul (Landshut)|St. Peter und Paul]] beispielsweise wollten die Regeln der strengen Observanz nicht übernehmen und mussten daher das Kloster 1466 verlassen, an ihrer Stelle kamen Observanten in den [[Konvent (Kloster)|Konvent]].<ref>{{Literatur |Autor=Christian Lankes |Titel=Klöster in Bayern: Landshut, St. Peter und Paul |Hrsg=Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft |Sammelwerk=Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg |Online=https://www.hdbg.eu/kloster/index.php/pdf?id=KS0180}}</ref>
 
Die observanten Strömungen waren in verschiedenen Regionen uneinheitlich ausgeprägt. Als gemeinsame Kennzeichnung kann gelten<ref>Horst von der Bey, Johannes-Baptist Freyer (Hrsg.): ''Die Franziskanische Bewegung. Band 1: Geschichte und Spritualität.'' Mainz 1996, S.&nbsp;97 (nach [[Kajetan Eßer]] OFM).</ref>: