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„Politische Korrektheit“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Politische Korrektheit“ – Versionsunterschied

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Die Kritik an „politischer Korrektheit“ lässt sich unterteilen in einen sprachkritischen und einen sprachpolitischen Zweig.
 
Beispielsweise weist der Philosoph [[Slavoj Žižek]] (* 1949)<!--hier fehlt QUELLE und JAHR!--> darauf hin, dass sich „politisch korrekte“ Bezeichnungen abnutzten (die Ersatzbezeichnungen erben mit der Zeit die Bedeutung des Wortes, das sie ersetzen sollten), wenn sie nicht mit einer Veränderung der sozialen Wirklichkeit einhergingen. So sei allein durch eine fortwährende Neuschöpfung von Ersatzbezeichnungen (wie in dem US-amerikanischen Beispiel ''Negro – black people – coloured people – African-Americans'') noch keine Veränderung erzielt, wenn nicht den Worten eine tatsächliche soziale [[Integration (Soziologie)|Integration]] folge. Die rein sprachliche Prägung immer neuer Bezeichnungen enthülle die Unfähigkeit, die tatsächlichen Ursachen von [[Rassismus]] und [[Sexismus]] allein durch Sprachpolitik zu überwinden. Zudem entstehe durch die laufende Neuschaffung von [[Wort|Wörtern]] oder [[Ausdruck (Sprachwissenschaft)|Ausdrücken]] eine exzessive Struktur, da jede Bezeichnung durch dendie folgendenfolgende seinerseitsihrerseits unter Diskriminierungsverdacht gestellt und entwertet werde. Dieser Effekt wird auch „[[Euphemismus-Tretmühle]]“ genannt. Laut Žižek versuche die Geisteshaltung der „politischen Korrektheit“ durch ihre zirkuläre Selbstbezogenheit, alle Spuren der Begegnung mit „dem Realen“ ([[Jacques Lacan#Das Reale|Jacques Lacan]]) zu beseitigen.<!--BELEGE ?-->
 
Mit ähnlichen Argumenten vertritt der Germanist [[Armin Burkhardt]] im Jahr 2010 die Auffassung, dass politische Korrektheit auf lange Sicht nicht erfolgreich sein könne, wenn nicht zugleich die alten Tabus und Vorurteile oder Aberglaube überwunden würden.<ref>Mit Nachweisen: [[Armin Burkhardt]]: ''Euphemism and Truth.'' In: Derselbe, Brigitte Nerlich: ''Tropical Truth(s): The Epistemology of Metaphor and other Tropes.'' De Gruyter, 2010, ISBN 3-11-023021-6, S. 355 und 363 (englisch).</ref> Auf diesen Sachverhalt zielt auch die Interpretation von politischer Korrektheit als [[Kitsch]] ab, da diese laut dem Sozial- und Wirtschaftswissenschafter [[Paul Reinbacher]] 2015 auf kitschige Art und Weise die Realität der [[Postmoderne]] nur oberflächlich überzuckere, nicht jedoch zur konstruktiven Bearbeitung ihrer Widersprüchlichkeiten beitrage.<ref>[[Paul Reinbacher]]: [https://www.theeuropean.de/paul-reinbacher/10054-politische-korrektheit-als-kitsch ''Politische Korrektheit als Kitsch: Kein Scheiß.''] In: ''[[The European]].'' 24. April 2015, abgerufen am 7. Februar 2020.</ref>