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„Fliegersprache“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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[[Datei:Hanspeter Baumeler.jpg|mini|Pilot beim Flugfunk]]
[[Datei:Air traffic controller schiphol tower.jpg|miniaturmini|Sprechender Fluglotse im Kontrollturm]]
Die als '''Fliegersprache''' (auch '''Pilotensprache''') bezeichnete [[Fachsprache]] umfasst Begriffe, Codes und Formulierungen, die von [[Pilot]]en und dem weiteren [[Luftfahrtpersonal]] benutzt werden. Die Fliegersprache dient insbesondere der sicheren Kommunikation zwischen Piloten und dem [[Fluglotse]]n der [[Flugsicherung]] oder im [[Tower (Luftfahrt)|Kontrollturm]].
 
== Anwendungsbereich der Fliegersprache ==
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Aufgrund der weiten Verbreitung der [[Englische Sprache|englischen Sprache]] im internationalen Luftverkehr finden sich in der deutschen Fliegersprache zahlreiche [[Anglizismus|Anglizismen]]. So werden beispielsweise die Einwinker auf dem [[Vorfeld (Flugplatz)|Vorfeld]] als [[Marshaller]], die Motorabdeckung als [[Cowling]] und der [[Seitengleitflug]] als ''Slip'' bezeichnet. Insbesondere im [[Segelflug]] haben sich aber auch rein deutsche Wortschöpfungen wie [[Zachern]], [[Kuller]] oder [[Lepo]] als Fachbegriffe der deutschen Fliegersprache etabliert.
 
Zur Fliegersprache gehört auch das ''Fliegeralphabet'', das auch als ''Internationale Buchstabiertafel'' und als [[Buchstabiertafel#Vergleichstabelle|ICAO-Alphabet]] bezeichnet wird, da es von der [[International Civil Aviation Organization]] (ICAO) bereits 1956 eingeführt wurde. Um bei dem oftmals gestörten [[Sprechfunk]]-Verkehr dennoch eine gute Verständlichkeit zu erreichen, benutzen Piloten im Funkverkehr diese Buchstabiertafeln und zusätzlich eine etwas veränderte Aussprache, siehe Abschnitt [[Flugfunk#Sprache und Aussprache|Sprache und Aussprache]] im Artikel [[Flugfunk]]. Damit lassen sich beispielsweise schwer verständliche Wörter oder Buchstaben eindeutig weitergeben.<ref>[http://erlebnis-wissen.lufthansa.com/fileadmin/de/medien/2102M.pdf {{Webarchiv|text=''Sprache und Kommunikation im Luftverkehr: Fliegersprache'' (PDF, 266&nbsp;kB)] |url=http://erlebnis-wissen.lufthansa.com/fileadmin/de/medien/2102M.pdf |wayback=20110125041955 }} aus: ''Erlebnis Wissen Luftverkehr – Materialien für den Unterricht'', herausgegeben von der [[Lufthansa|Deutschen Lufthansa AG]]</ref>
 
Neben den luftfahrtspezifischen Fachausdrücken gehören zur Fliegersprache auch unter [[Pilot]]en verwendete scherzhafte Bezeichnungen. Eine umfangreiche Liste dieser Ausdrücke ist im [[Wiktionary]] zu finden, siehe Abschnitt [[#Weblinks|Weblinks]].
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== Trivia ==
Am 22. Oktober 1959 stürzte ein schwerer Jagdbomber [[Republic F-84F]] Thunderstreak der deutschen Luftwaffe über dem Gebiet der damaligen [[Tschechoslowakei|ČSSR]] (auf heutigem Staatsgebiet [[Tschechien]]s) ab. Nachdem die beiden Piloten im Dezember 1959 an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze freigelassen wurdenworden waren, fand am nächsten Tag eine Pressekonferenz statt. Um in der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] die Sache möglichst klein zu halten, wurden die Piloten von Oberstleutnant [[Gerd Schmückle]], Leiter des Pressestabes des Verteidigungsministers [[Franz Josef Strauß]], angewiesen, „möglichst die Fliegersprache oder den bayerischen Dialekt zu verwenden.“ Danach berichtete die Presse: „Zuerst verstanden die Journalisten keinen Satz. Die beiden Piloten berichteten im Nato-Kauderwelsch.“<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.geschichte.luftwaffe.de/portal/poc/geschlw?uri=ci:bw.lw_geschlw.events.pol&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB060000000001|6QYFBC804INFO text=Absturz über "feindlichem Gebiet"]|wayback=20160309190841}} Artikel vom 27. März 2007 auf dem Webangebot ''Geschichte der Luftwaffe'' des Bundesministeriums der Verteidigung, abgerufen am 7. September 2012</ref><ref>[http://gesternwww.nordbayern.de/artikelregion/pegnitz/irrflug-in-den-osten-piloten-verwechselten-die-funkfeuer-1.asp?art=1165556&kat=14638020 Irrflug in den Osten: Piloten verwechselten die Funkfeuer]. Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 2. Februar 2010</ref>
 
== Literatur ==
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* Margrit Hausner: ''Verbale Fehlleistungen unter Stress. Interdisziplinäre Pilotstudie von Fliegersprache in simulierten Notfällen.'' Technische Universität Braunschweig, Braunschweig 1986 (Braunschweig, Techn. Univ., Diss., 1986).
* Urs Weidmann: ''Fliegersprache, Vergleichende Betrachtung des Inhalts englischer Fachausdrücke aus der Verkehrsfliegerei.'' Verlag A. Franke, Bern 1975 (''Schweizer anglistische Arbeiten'' 85, {{ISSN|0080-7214}})
 
== Weblinks ==
* {{Wiktionary|Verzeichnis:Deutsch/Fliegersprache}}
* [http://www.luftarchiv.de/index.htm?/luftwaffepiloten/anhang.htm Fliegersprache für den Funksprechverkehr der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg] Wortliste mit Erklärungen auf www.luftarchiv.de
* [https://www.sprachnudel.de/sprachvarietaeten/soziolekt/fachsprache/fliegersprache Fliegersprache] sprachnudel.de
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Weblinks ==
* {{Wiktionary|Verzeichnis:Deutsch/Fliegersprache}}
* [http://www.luftarchiv.de/index.htm?/luftwaffe/anhang.htm Fliegersprache für den Funksprechverkehr der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg] Wortliste mit Erklärungen auf www.luftarchiv.de
 
[[Kategorie:Fachsprache]]
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[[Kategorie:Luftsport]]
[[Kategorie:Segelflug]]
[[Kategorie:Verkehr und Kultur]]