„König Ödipus“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Sophocles, Oedipus the King, Vaticanus graecus 920.jpg|mini|''König Ödipus'' in der 1340 geschriebenen Handschrift Rom, [[Vatikanische Apostolische Bibliothek|Biblioteca Apostolica Vaticana]], Vaticanus graecus 920, fol. 193v]]
▲Seit damals wurde der Stoff von verschiedenen bedeutenden Dramatikern bearbeitet ([[Aischylos]], [[Euripides]], [[Xenokles (Dichter)|Xenokles]], [[Meletos]], [[Seneca]], [[Friedrich Hölderlin]] u.a.), wobei sich aus der Antike neben der sophokleischen nur der Ödipus des Seneca erhalten hat. Der Ödipus des Sophokles zählt zu den herausragenden Werken der [[Weltliteratur]].
== Vorgeschichte zum Drama ==
König [[Laios]] von [[Theben (Böotien)|Theben]] hatte einst die Gastfreundschaft des Königs [[Pelops]] missbraucht, indem er dessen Sohn Chrysippos entführen wollte, weil er sich in den Knaben verliebt hatte. Das [[Orakel von Delphi]] sagte Laios daraufhin voraus, falls er je einen Sohn zeugen sollte, werde ihn dieser töten und seinerseits des Laios Gemahlin heiraten. Für einen König, der eine [[Dynastie]] gründen oder weiterführen soll, ist dieser Spruch natürlich eine Katastrophe. Laios lässt also im Einverständnis mit seiner Frau [[Iokaste]] dem Neugeborenen die Füße durchstechen und zusammenbinden und ihn von einem Hirten im Gebirge aussetzen.
Der Hirte hat jedoch Mitleid mit dem Neugeborenen und übergibt ihn einem befreundeten Hirten in Korinth. Über diesen gelangt das Kind zum Königspaar [[Polybos (König)|Polybos]] und [[Merope (Gattin des Polybos)|Merope]] von [[Korinth (antike Stadt)|Korinth]], das ihn adoptiert und nach seinen geschwollenen Füßen Ödipus (deutsch: „Schwellfuß“) nennt. In neuerer Zeit ist diese [[Etymologie]] des Namens angezweifelt worden. Einige
In Korinth wächst Ödipus auf, ohne von seiner Herkunft zu wissen. Als er erwachsen ist, macht ein Betrunkener auf einem Fest Andeutungen, denen zufolge er nicht der leibliche Sohn seiner Eltern sei. Ödipus ist beunruhigt, die Antwort von Polybos und Merope befriedigt ihn nicht und so befragt er schließlich seinerseits das Orakel. Als ihm dieses verkündet, er werde seinen Vater töten und seine Mutter zur Frau nehmen, bricht er in die Ferne auf, um zu verhindern, dass sich die Prophezeiung an seinen vermeintlichen Eltern in Korinth erfüllt.
An einer engen Weggabelung im Gebirge trifft er einen Wagen und gerät in heftigen Streit mit dessen Fahrer, der ihn seiner Meinung nach zu arrogant behandelt. In diesem Streit trifft er den Passagier des Wagens tödlich
Vor den Toren [[Theben (Böotien)|Thebens]] stößt er auf die [[Sphinx (griechisch)|Sphinx]] (ein drachenartiges Ungeheuer mit Menschenkopf), welche alle Reisenden verschlingt, die an ihr vorbei wollen und das von ihr aufgegebene [[Rätsel]] nicht lösen können. Das [[Rätsel der Sphinx]] lautet: „''Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig und am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit seiner Zahl seiner Füße; aber wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder am geringsten.''“ Ödipus findet das Rätsel jedoch nicht schwierig und antwortet: „''Dein Rätsel ist der Mensch, der am Morgen seines Lebens, solang er ein schwaches und kraftloses Kind ist, auf allen Vieren geht; ist er stark, so geht er am Mittag seines Lebens aufrecht auf zwei Füßen; ist er endlich am Lebensabend als ein Greis angekommen, so nimmt er den Stock als dritten Fuß zu Hilfe.''“
Weil das Rätsel gelöst ist, stürzt sich die Sphinx vom Felsen und Theben ist somit von dieser Plage befreit. Zur Belohnung wird Ödipus als Nachfolger des soeben getöteten Laios zum König von Theben ernannt und erhält Iokaste, seine leibliche Mutter, zur Frau. Mit ihr zeugt er die Zwillinge [[Eteokles]] und [[Polyneikes]] und die Töchter [[Antigone]] und [[Ismene (Tochter des Oidipus)|Ismene]]. Mutter und Sohn wissen jedoch nichts von
▲Weil das Rätsel gelöst ist, stürzt sich die Sphinx vom Felsen und Theben ist somit von dieser Plage befreit. Zur Belohnung wird Ödipus als Nachfolger des soeben getöteten Laios zum König von Theben ernannt und erhält Iokaste, seine leibliche Mutter, zur Frau. Mit ihr zeugt er die Zwillinge [[Eteokles]] und [[Polyneikes]] und die Töchter [[Antigone]] und [[Ismene]]. Mutter und Sohn wissen jedoch nichts von Ödipus' Tötung des Laios und von ihrer verwandtschaftlichen Beziehung.
Das Drama ''König Ödipus'' reflektiert das Unvermögen des Menschen, sein Schicksal voraussehen zu können.▼
▲Sophokles' Bearbeitung des Mythos erfuhr bereits in der griechischen Antike höchste Wertschätzung. So erklärt [[Aristoteles]] in seiner ''[[Poetik (Aristoteles)|Poetik]]'' ([[4. Jahrhundert v. Chr.|4. Jh. v. Chr.]]) das sophokleische [[Drama]] zum Musterfall der Tragödie, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Handlungsführung, des Umschlagens von Glück in Unglück (''[[Peripetie]]'') sowie von Verblendung zur [[Selbsterkenntnis]] (''[[anagnorisis]]'').
▲Das Drama 'König Ödipus' reflektiert das Unvermögen des Menschen, sein Schicksal voraussehen zu können.
==
=== Personen ===
[[Ödipus]]: König von Theben, zwei Töchter (Antigone und Ismene) und zwei Söhne (Eteokles und Polyneikes).
[[Iokaste]]: Königin, Frau von Ödipus und zugleich dessen Mutter.
[[Laios]]: Vater von Ödipus, hatte Iokaste als Frau
[[Kreon (König von Theben)|Kreon]]: Iokastes Bruder und Berater von König Ödipus.
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[[Chor (Theater)|Chor]]: Begleitet den Zuschauer anregend und belehrend durch das Geschehen, indem er Zwischenszenen singt, auf Rätsel und Hinweise aufmerksam macht oder die Götter preist, die das Schicksal bereits bestimmt haben.
Chorführer: Greift Gesagtes immer wieder auf und stellt es in Frage. Dazu kommentiert er Dialoge oder steht als neutraler Betrachter zwischen zwei Fronten. Er dient zudem als hinzugezogener Ratgeber, seine Meinung wird geschätzt.
Priester: Bittet Ödipus um Hilfe, um das Volk vom schlimmsten Grauen zu befreien. Schildert den Zustand der erkrankten Stadt in Not.
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Diener: Berichtet in der Schlussszene, dass Iokaste sich erhängt und Ödipus sich geblendet habe.
[[Merope (Gattin des Polybos)|Merope]] und [[Polybos (König)|Polybos]]: Scheineltern von Ödipus
=== Stammbaum ===
{{Stammbaum/Start |style=margin:1em;}}
{{Stammbaum | AGE |y|TELE | | | | | | | | | | | | | | |AGE=[[Agenor (Phönizien)|Agenor]] |TELE=[[Telephassa]]}}
{{Stammbaum | | | |!| | | | | | | | | | | | | | | | | }}
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{{Stammbaum | | | | | POL | | | | | | | | | | | | | | |POL=[[Polydoros (Sohn des Kadmos)|Polydoros]]}}
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{{Stammbaum | | | | | LAB | | | | | | MEN
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{{Stammbaum | | | | | LAI |~|y|~| IOK | | KRE |y| EUR |LAI=[[Laios]] |IOK=[[Iokaste]] |KRE=[[Kreon (König von Theben)|Kreon]] |EUR=[[Eurydike (Gattin Kreons)|Eurydike]]}}
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{{Stammbaum/Ende}}
== Vorgeschichte und Inhalt ==
Aufgrund eines Orakels, das prophezeit hat, er werde durch seinen eigenen Sohn sterben, setzt Laios den späteren thebanischen König Ödipus als Kind aus. Später weissagt ein anderes Orakel Ödipus, er werde seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter in Schande leben. Daraufhin verlässt er Polybos und Merope, den korinthischen König und dessen Frau, die ihn als Sohn aufgezogen haben. Auf seiner Wanderung trifft er an einer Wegkreuzung auf Laïos und dessen Begleiter. Er wird in einen Kampf mit ihnen verwickelt und erschlägt
Als Ödipus den blinden Seher Teiresias zu sich holen lässt, um Licht ins Dunkel zu bringen, weigert sich dieser, die wahren Zusammenhänge auszusprechen. Erst als er selbst von Ödipus verdächtigt wird, zögert er nicht länger: Ödipus selbst sei der Mörder von Laios. Dieser glaubt ihm nicht und wittert eine Verschwörung zwischen Kreon und dem Seher. Doch mit der Erinnerung an den Vorfall an der Wegkreuzung stellen sich erste Zweifel ein. Als Ödipus von einem aus Korinth eintreffenden Boten erfährt, dass der verstorbene Polybos und dessen Frau nicht seine leiblichen Eltern sind, sondern ihn von einem Knecht des Laios erhalten haben, werden seine Befürchtungen zur Gewissheit. Iokaste erkennt, dass die delphischen Prophezeiungen sich an ihnen erfüllt haben. Die Gegenüberstellung des korinthischen Boten, der Ödipus als Kind erhalten hatte, bringt die Wahrheit ans Licht, die Narben an seinen damals durchstochenen Füßen sind offensichtlich: Ödipus ist
=== Vorszene ===
In diesem Moment, exakt aufs Stichwort, kommt Kreon von Delphi zurück. Kreon will lieber nicht vor dem versammelten Volk sprechen, sondern im Palast; Ödipus meint jedoch, er solle draußen reden. Kreon erzählt also, es laste eine ungesühnte Blutschuld auf Theben, die zuerst getilgt werden müsse, eher werde die [[Pest]] nicht verschwinden. Es gehe dabei um Laios, den Vorgänger
▲Der Chorführer, ein alter Priester, und eine Gruppe Kinder und Jugendliche klagen Ödipus das Leid der Stadt, das Ödipus natürlich selbst längst kennt, aber das Publikum will informiert sein: Eine Seuche sucht Theben heim. Das Volk erwartet von Ödipus, der seinerzeit die Stadt von der bösen Sphinx befreit hat, Hilfe aus der verfahrenen Situation. Ödipus beteuert, er leide unter dem Elend mehr als jeder Andere. Er habe deswegen bereits Kreon nach Delphi gesandt, das Orakel zu befragen, und seine Rückkehr sei schon überfällig.
▲In diesem Moment, exakt aufs Stichwort, kommt Kreon von Delphi zurück. Kreon will lieber nicht vor dem versammelten Volk sprechen, sondern im Palast; Ödipus meint jedoch, er solle draußen reden. Kreon erzählt also, es laste eine ungesühnte Blutschuld auf Theben, die zuerst getilgt werden müsse, eher werde die [[Pest]] nicht verschwinden. Es gehe dabei um Laios, den Vorgänger von Ödipus. Kreon erzählt Ödipus die Geschichte von Laios' Tod und dass man sich damals nicht um die Aufklärung der Tat habe kümmern können, da die Sphinx die ganze Stadt in Atem gehalten habe. Ödipus und Kreon sind sich einig, dass hier ein politischer Anschlag ausgeübt wurde, von Bürgern Thebens in Auftrag gegeben und bezahlt. Ödipus verspricht rasche Aufklärung, denn der Mörder von Laios könnte es ja auch auf ihn abgesehen haben. Er handele also ganz eigennützig. Man ist allgemein optimistisch.
===
Man ruft durch den Chor verschiedene Gottheiten an.
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=== Erste Hauptszene ===
Ödipus betont, dass er Neubürger sei, dass er die alte Geschichte von
Als Teiresias erscheint, fordert Ödipus ihn auf, den Mörder zu nennen. Der Seher ist sehr unwillig, bedauert, überhaupt gekommen zu sein, und will wieder gehen. Ödipus provoziert ihn jedoch, indem er ihn verdächtigt, zumindest Mitwisser und Mitverschwörer zu sein, da er als Blinder die Tat nicht selbst verübt haben könne. Teiresias wird sehr ärgerlich, er beschuldigt Ödipus, selbst jener Mann zu sein, der die Stadt beflecke. Nun wird Ödipus seinerseits zornig und droht Teiresias mit Strafe. Dieser geht jedoch noch einen Schritt weiter und beschuldigt Ödipus auch noch der Blutschande, ohne dies allerdings näher auszuführen. Er deutet außerdem an, dass Ödipus selbst bald blind sein werde. Ödipus vermutet eine Intrige und beschuldigt Kreon öffentlich, dass er dahinter stecke. Er verhöhnt Teiresias, dass es mit seinen Sehergaben nicht weit her sein könne, schließlich habe er damals auch das Rätsel der Sphinx nicht lösen können. Er selbst habe, ganz ohne Seherkraft, nur aufgrund seiner Intelligenz, das Rätsel gelöst und er
=== Erstes Standlied des Chors ===
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Als nun Iokaste auftritt, preist der Chorführer sie als willkommene Vermittlerin. Iokaste meint, sie sollten alle nach Hause gehen, statt weiter zu streiten. Sie bittet Ödipus, Kreon zu glauben. Auch der Chor fordert von Ödipus, er möge Kreon vertrauen, seiner bisherigen Verdienste eingedenk. Ödipus wendet zunächst ein, dass er ja selbst sterben müsste, wenn Kreon glaubwürdig und die Aussagen von Teiresias wahr wären, weil dann tatsächlich ihn die Schuld träfe. Schließlich gibt er jedoch nach und verzichtet auf Kreons Tod, bezeichnet ihn aber weiter öffentlich als seinen Todfeind. (Kreon geht ab.)
Iokaste will jetzt wissen, wie es zu dem Streit gekommen sei; der Chor antwortet nicht sehr präzise, mahnt lediglich etwas vage zum Frieden. Ödipus erklärt nun Iokaste, dass Kreon ihn durch den Mund von Teiresias als Mörder von Laios bezeichnet habe. Iokaste empfiehlt Skepsis gegenüber Sehersprüchen und führt als Beispiel das Orakel an, das Laios den Tod durch seinen eigenen Sohn prophezeite. Es sei alles nicht wahr, Laios sei an einer dreifachen Wegkreuzung von Räubern erschlagen worden, sein Sohn, sei
Inzwischen erzählt er Iokaste (und dem Chor), warum er so verwirrt ist: Er sei der Sohn des Korinther-Königs Polybos und seiner Gattin Merope. Bei einem Mahle habe ihm ein Betrunkener zugerufen, er sei nicht der wahre Sohn seiner Eltern. Er habe Polybos und Merope zur Rede gestellt, die hätten ihn beruhigt. Dennoch sei er beunruhigt gewesen, sei heimlich nach Delphi zum Orakel gegangen. Dort habe man ihm in dieser Sache keine Auskunft gegeben, ihm aber gesagt, er sei dazu bestimmt, als Gatte seiner eigenen Mutter Kinder zu zeugen sowie den eigenen Vater zu töten. Er sei also
=== Zweites Standlied des Chors ===
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Iokaste tritt auf, sie ist besorgt wegen Ödipus, der panisch auf jede beliebige Neuigkeit reagiert und kaum noch zu kritischer Prüfung fähig ist.
Ein Bote aus Korinth tritt auf und erzählt Iokaste, dass die Korinther Ödipus zum König machen wollten, da Polybos, der alte König, nicht mehr lebe. Iokaste frohlockt, denn sie ist nun sicher, dass die alten Sehersprüche Unfug sind, Ödipus kann seinen Vater gar nicht mehr töten. Sie erzählt es sofort Ödipus weiter, der ebenfalls die alten Sehersprüche schmäht. Dann merkt er, dass die Drohung des Inzests noch nicht vom Tische ist. Iokaste beruhigt ihn: „''Im Traum vielleicht
Ödipus denkt, Iokaste wolle aufgrund ihres adligen Standes nicht, dass man seine möglicherweise niedrige Herkunft als Findelkind aufdecke.
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=== Vierte Hauptszene ===
Der alte treue Hirte von König Laios tritt auf, er wird identifiziert, der Bote aus Korinth wird ihm vorgestellt. Der Bote fragt den Hirten, ob er sich noch an das Kind von damals erinnern könne, und der Hirte reagiert äußerst unwirsch, gebietet dem Boten Schweigen, will selbst nichts sagen. Ödipus droht dem Hirten die Folter an. Da gibt er zu, dass das Kind aus des
=== Viertes Standlied des Chors ===
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=== Schlussszene ===
[[Datei:Oedipus.jpg|mini|Der niederländische Schauspieler Louis Bouwmeester als geblendeter König Ödipus in Sophokles’ Drama (Aufnahme von Albert Greiner sr. & jr., ca. 1896)]]
Ein Diener tritt auf und erzählt dem Chorführer (und damit dem ganzen Chor, also dem Volk), dass sich Iokaste erhängt habe. Sie sei ins Haus gestürzt, ihr Schicksal bejammernd. Kurz darauf sei Ödipus erschienen, habe getobt wie ein Rasender, habe ein Schwert ergriffen und nach Iokaste gefragt. Er habe dann die Türe zu Iokastes Zimmer aufgedrückt und habe sie dort erhängt am Türpfosten gefunden. Er habe zwei Kleiderspangen aus ihrem Kleid genommen und sich damit die Augen ausgestochen. Er habe sich selbst verflucht und sich aus der Gemeinschaft von Theben ausgestoßen, so wie er es anfangs dem noch unbekannten Täter angedroht hatte.
Ödipus tritt auf, Ödipus und der Chorführer suchen sich gegenseitig mit [[Klage (Verhalten)|Wehklagen]] zu übertreffen. Ödipus bittet, ihn schnellstmöglich aus Theben fortzuführen, ihn, den allerverfluchtesten Mann. Ödipus wünscht sich, er wäre bereits als Kind gestorben und verflucht auch den armen Hirten, der ihm seinerzeit das Leben gerettet hat. Der Chorführer mäkelt, Ödipus hätte sich besser umbringen sollen, statt sich zu blenden, während Ödipus meint, geblendet braucht er Vater und Mutter in der Unterwelt nicht mehr anzusehen. Gäbe es eine Möglichkeit, sich künstlich taub zu machen, er würde es ebenfalls tun, um seine Gedanken vollkommen von der schrecklichen Außenwelt abzukapseln. Kreon, den der Chorführer als
=== Nachwort ===
Alle Prophezeiungen bewahrheiten sich am Schluss, die zu Laios, die zu Iokaste und die zu Ödipus. Obwohl sie sich über die Götter lustig gemacht haben, zeigt ihr Schicksal, dass eben nicht an den Sprüchen der Götter zu rütteln ist. Es ergibt sich alles so, wie es sein muss, wie es vorherbestimmt wurde. Ödipus kehrt zu seinem Glauben zurück. Man kann also sagen, dass die Handlung des
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* ''Sophokles, König Ödipus.'' Hrsg., komm. und übers. von [[Bernd Manuwald]]. De Gruyter, Berlin, Boston 2012.
* Thomas Halter: ''König Oedipus - Von Sophokles zu Cocteau'', Stuttgart: Steiner 1998. ISBN 3-515-07256-X.▼
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* Bernd Matzkowski: ''Sophokles: König Ödipus.'' Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 46). Hollfeld: C. Bange Verlag 2003, ISBN 978-3-8044-1765-6.
<references/>▼
▲* Thomas Halter: ''König Oedipus
== Weblinks ==
{{Commonscat|Oedipus Rex|suffix=Sammlung von Medien zur Tragödie}}
{{Wikisource|Οιδίπους Τύραννος|{{lang|grc|Οιδίπους Τύραννος}}|lang=el|suffix=Volltext}}
* {{PGDW|sophokle/oedipu2|Ödipus der Tyrann|Sophokles}} (Übersetzung von [[Friedrich Hölderlin]])
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== Anmerkungen ==
{{DEFAULTSORT:Konig Odipus}}▼
▲<references />
[[Kategorie:Literarisches Werk]]▼
{{Navigationsleiste Sophokles}}
{{Normdaten|TYP=w|GND=4122542-9|LCCN=n/81/58154|VIAF=274548550}}
[[Kategorie:Literatur (Altgriechisch)]]
[[Kategorie:Literarische Figur|Oedipus]]
[[Kategorie:Drama]]▼
[[Kategorie:Antike Tragödie]]
[[Kategorie:Werk von Sophokles]]
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