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Kreuzblume – Wikipedia

Kreuzblume

Giebel- oder Firstschmuck von Gebäuden

Eine Kreuzblume ist ein blumenähnliches Ornament aus Naturstein an gotischen oder neugotischen Bauten. Von oben betrachtet ist sie quadratisch und in seitlicher Ansicht ist sie kreuzförmig.

Modell der Kreuzblume des Kölner Domes in Originalgröße

Machart Bearbeiten

Anregendes[1] Vorbild für die gotische Kreuzblume könnte die immer wieder damit in Verbindung gebrachte Pflanze Weinraute gewesen sein.[2][3] Der Zusammenhang zwischen Raute und Kreuzblume ist aber nicht konkret bewiesen.[4] Die Kreuzblume findet sich als Schmuck auf Dachfirsten, Giebeln, Wimpergen, Fialen und Turmpyramiden. Das kreuzförmige und stilisierte Gebilde aus Blätterformen (Krabben) gibt es nicht nur in einfacher Form, sondern auch zweifach übereinander. Die Kreuzblume wird an gotischen Bauwerken zumeist aus Weichgestein von Steinmetzen geschlagen und ist in der Hochgotik mit mehrfachen Durchbrüchen zwischen den Knospen geformt. Das feingliedrige Bauteil ist besonders der Verwitterung ausgesetzt und kann im fortgeschrittenen Stadium der Verwitterung meist nur rekonstruiert und neu in Stein geschlagen werden. Die beiden Kreuzblumen des Kölner Domes haben einen Durchmesser von 4,58 m und eine Höhe von gut 8 m.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Günther Mehling (Hrsg.): Naturstein-Lexikon: Werkstoff, Werkzeuge und Maschinen, Wirtschaft und Handel, Gestaltung und Techniken von der Antike bis heute. S. 269. Callwey, München 1973. ISBN 3-7667-0281-5

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kreuzblume – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Robert Hahnloser: Villard de Honnecourt. Kritische Gesamtausgabe des Bauhüttenbuchs […]. 2. Auflage. Graz 1972, S. 26.
  2. Marilise Rieder, Hans Peter Rieder, Rudolf Suter: Die Pflanze in der bildenden Kunst. Birkhäuser, Basel 1979, S. 110.
  3. Willi Harwerth: Das kleine Kräuterbuch. 6. Auflage. Frankfurt am Main 1987 (= Insel-Buch. Band 269), Text Nr. 17.
  4. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65). ISBN 3-8260-1667-X, S. 214.