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Tangerine Dream – Wikipedia

Tangerine Dream

deutsche Band
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Tangerine Dream
Gründung: 1967
Genre: Elektronische Musik
Website: http://www.tangerinedream.org/
Gründungsmitglieder
Gitarre: Edgar Froese
Violine: Volker Hombach
Schlagzeug: Lanse Hapshash
Gesang: Charlie Prince
Bass: Kurt Herkenberg
Weitere Mitglieder
Schlagzeug: Klaus Schulze
Synthesizer: Conrad Schnitzler
Synthesizer: Christopher Franke
Synthesizer: Peter Baumann
Gesang, Flöte: Steve Jolliffe
Synthesizer: Johannes Schmoelling
Synthesizer: Paul Haslinger
Saxophon, Synthesizer: Linda Spa
Synthesizer: Jerome Froese
Perkussion: Iris Kulterer aka Iris Camaa

Tangerine Dream ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band als Wegbereiter der Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch dem Krautrock zugeordnet wird. Die Band wehrt sich dagegen, den Stempel New Age aufgedrückt zu bekommen.

Werdegang

Tangerine Dream wurde von Edgar Froese im September 1967 gegründet. Man sagt, der Bandname leite sich aus dem Beatles-Titel Lucy in the Sky with Diamonds (übrigens eine blumige Anspielung auf LSD) ab, in dem der Begriff „Tangerine Trees“ vorkommt. Wahrscheinlicher jedoch ist eine Ableitung vom Titel Lady Greengrass von der Gruppe The Ones. In diesem Stück taucht der Text "The trees turn tangerine...." auf. Und The Ones waren 1965 gegründet worden von – Edgar Froese. Ob Edgar nun bei sich selbst oder bei den Beatles die Idee zum Bandnamen fand, oder eine ganz andere Entstehungsgeschichte stimmt, wird wohl ein Mysterium bleiben.

The Pink Years

Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin. Mit ständig wechselnden Musikern spielte Froese mehrere Konzerte, bis er 1969 Klaus Schulze traf, der zu diesem Zeitpunkt Schlagzeug bei der Formation Psy Free spielte. Besonders Schulzes Fähigkeit, einen ungewöhnlichen Rhythmus auch über einen längeren Zeitraum zu halten, bewog Edgar dazu ihn zu fragen, ob er bei Tangerine Dream trommeln möchte.

Edgar und Klaus suchten einen weiteren Musiker, den sie in Conrad Schnitzler fanden, einem damaligen Studenten des Objekt- und Aktionskünstlers Joseph Beuys. Mit dieser Formation entstand während einer Session in einem Privatstudio die Musik, die im Jahr 1970 unter dem Titel Electronic Meditation herauskam. Das Material war ursprünglich nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen. Bei dieser Produktion kamen bis auf eine Farfisa Orgel noch keine elektronischen Tasteninstrumente zum Einsatz. 1970 verließen Klaus Schulze und Conrad Schnitzler die Band bereits wieder. Klaus ging zu Ash Ra Tempel (mit Manuel Göttsching und Hartmut Enke) und begann 1971 eine Solokarriere, die ihn weltweit bekannt machte.

Christopher Franke, den Edgar in Berlin kennen lernte, kam im Alter von 17 Jahren von Agitation Free zu Tangerine Dream. Christopher studierte am Berliner Konservatorium Klassische Musik und Komposition. Das neue Trio ergänzte der Organist Steve Schroyder. Unter dem Titel Ultima Thule erschien 1971 auf dem Ohr-Label ihre erste Single.

In der Besetzung Froese / Franke / Schroyder entstand 1971 die LP Alpha Centauri. Außer den drei Musikern wirkten noch Udo Dennebourg an der Flöte und der damalige Roadmanager Roland Paulyck am Synthesizer mit. Nachdem persönliche Probleme mit Steve Schroyder auftraten, wurde er 1971 durch den Berliner Peter Baumann ersetzt, der 1968 seine musikalische Karriere als Organist bei der Amateurband Burning Touch begann. Mit dieser Zusammensetzung entstand die erste konstante Formation.

Während Tangerine Dream auf den ersten beiden Alben noch herkömmliche Instrumente und elektronische Effekte einsetzten, benutzten sie erstmals auf der 1972 erschienenen Doppel-LP Zeit intensiv einen Synthesizer, den sie ein Jahr zuvor gekauft hatten. 1973 veröffentlichen sie ihre vierte LP Atem. Diese fand vor allem auf den britischen Inseln größeren Anklang. Der englische DJ John Peel machte die Platte auf seiner BBC-Playlist zur "Platte des Jahres". Hierdurch wurde Richard Branson von Virgin auf Tangerine Dream aufmerksam. Aufgrund von rechtlichen Differenzen mit dem Ohr-Label und der Tatsache, dass sie im Ausland mehr Beachtung als in Deutschland fanden, unterschrieben sie im Dezember 1973 einen Plattenvertrag bei Virgin.

Im Jahr 1973 verließ Peter für kurze Zeit die Gruppe. Edgar und Christopher gingen mit neuem Material ins Studio. Das Ergebnis dieser Arbeit erschien jedoch erst 1986 auf dem Album Green Desert.

The Virgin Years

Die erste Veröffentlichung auf dem Virgin-Label war 1974 Phaedra. Die Platte kam bis in die britischen Top 20. Am 16. Juni 1974 fand im Londoner Victoria Palace ihr erstes Konzert im englischsprachigen Ausland statt. Es folgte eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem so genannten "Video-Synthesizer" optisch unterstützt wurde. Ihre Konzerte zeichnete damals aus, dass sie zum größten Teil aus Improvisationen bestanden. Sie hatten sich den Standard gesetzt, kein Stück zweimal zu spielen.

Kurz vor einer Tournee, welche die Band im Frühjahr 1975 nach Australien und Neuseeland führte und von der sie ihre erste goldene Schallplatte mitbrachten, sprang Michael Hoenig für Peter Baumann ein. Peter hatte die Band im Januar 1975 über Nacht verlassen, um mit dem Auto eine Reise durch Asien zu machen. Nach Beendigung der Tour verließ Michael die Band wieder.

Nach Peters Rückkehr wurde das in 1975 veröffentlichte Album Rubycon wieder in der Besetzung Froese / Franke / Baumann eingespielt. Auf dem Ende 1975 veröffentlichten Album Ricochet war erstmals Livemusik von Tangerine Dream zu hören, die während ihrer 75'er Tournee durch Frankreich und England mitgeschnitten worden war.

Die nächste LP Stratosfear erschien 1976. Erste Anzeichen dafür, dass Tangerine Dream rhythmischer wird, sind in dem Titelstück zu finden. Auf der darauf folgenden Europatournee durch Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz und England stellten sie ihr neuestes Werk bei 31 Konzerten live vor, gefolgt von ihrer ersten, 16 Konzerte umfassenden USA-Tournee Anfang 1977.

Ebenfalls 1977 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers Wages of Fear (dt. Lohn der Angst), beauftragte er die Band den Soundtrack Sorcerer zu schreiben. Ungewöhnlich war hierbei, dass Friedkin, begeistert von dem Resultat, den Film nach der Musik umschnitt. Nach einer weiteren USA Tournee im August 1977 veröffentlichte Tangerine Dream die Doppel-LP Encore. Auf ihr sind Aufnahmen der Frühjahrs-Tour durch Nordamerika enthalten.

Ende 1977 verließ Peter Baumann die Gruppe aufgrund künstlerischer Meinungsverschiedenheiten sowie menschlicher Probleme. Er widmete sich einigen Soloprojekten, bis er mit seinem Plattenlabel Private Music 1988 wieder auf seine ehemaligen Kollegen traf. Die verbleibenden Froese und Franke gingen mit der nächsten Produktion ein gewagtes Experiment ein, indem sie den englischen Multiinstrumentalisten Steve Joliffe engagierten, der zuvor bei der Blues-Rock-Band Steamhammer gespielt hatte. Als Schlagzeuger wurde der Berliner Percussionist Klaus Krieger in die Band aufgenommen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 1978 das Album Cyclone, welches für Tangerine Dream untypisch war, da sie hier erstmals songähnliche Texte benutzten. Die anschließende ausgedehnte Tournee fand aufgrund der für Tangerine Dream ungewöhnlichen Instrumentierung und des Gesangs beim Publikum nicht die gewünschte Resonanz. Steve Joliffe verließ demzufolge die Gruppe wieder.

Die zum Duo Froese / Franke geschrumpfte Formation brachte 1979 die LP Force Majeure auf den Markt. Wieder übernahm Klaus Krieger das Schlagzeug, als weiterer Gastmusiker ist Edvard Meyer am Cello zu hören. Froese und Franke wollten wieder in ihrer erfolgreichen Besetzung mit drei Keyboardern arbeiten. Allerdings suchten sie jemanden, der einen anderen Musikansatz als sie hatte und der ein ausgebildeter Pianist war. Sie fanden ihn in dem Organisten Johannes Schmoelling. Ein Tonmeister empfahl ihn, und obwohl er nicht wusste wer Tangerine Dream war und mit der Musik ursprünglich nicht viel anfangen konnte, sagte Johannes zu. Ende 1979 spielte das Trio bereits ihre ersten Kompositionen, die schließlich 1980 unter dem Titel Tangram erschienen. Am 31. Januar 1980 traten Tangerine Dream als die erste westdeutsche "Rockband" in der damaligen DDR auf. 1986 wurde dieses Konzert dann bei Virgin als Pergamon Live offiziell herausgebracht.

Anfang 1981 erschien dann ihr Soundtrack zu dem Film Thief (dt. Der Einzelgänger). Im Herbst folgte das Studio-Album Exit. Auf beiden Alben fanden sich nun auffallend kürzere Stücke. Das Titellied zu dem Schimanski-Tatort Das Mädchen auf der Treppe, das 1982 als Single auf den Markt kam, brachte Tangerine Dream sogar eine Chart-Plazierung unter den Top 20 ein. Da sie nie kommerziell klingen wollten, entschuldigte Edgar sich augenzwinkernd für diesen „Betriebsunfall“. Es folgte das Studioalbum White Eagle. Während einer Europatournee gastierte Tangerine Dream auch im Londoner Dominion Theater. Ein Mitschnitt dieses Konzertes erschien 1983 auf der LP Logos Live.

The Blue Years

1983 wurde ein fleißiges Jahr für Tangerine Dream. Sie veröffentlichten das Studio-Album Hyperborea, die Soundtracks Wavelength und The Keep und starteten eine Tour durch Polen, aus dem das Live-Album Poland hervorging. Dieses Album stellt die erste Produktion auf dem Jive-Elektro Label dar, zu dem sie nach Auslauf des Virgin-Vertrages wechselten. In der Folgezeit stieg der Anteil an Soundtracks, für die Tangerine Dream verantwortlich zeichneten. Dazu zählen 1983 die Teenagerkomödie Risky Business (dt. Lockere Geschäfte) mit Tom Cruise und 1984 die Stephen King-Verfilmung Firestarter (dt. Der Feuerteufel), sowie Flashpoint (dt. Die Grenzwölfe).

1985 erschienen zwei weitere Soundtracks: Heartbreakers und der Fantasyfilm Legende, der von Ridley Scott gedreht wurde. Die Musik zu dem Film The Park Is Mine (dt. Herrscher des Central Parks) erschien erst 1991 auf CD. Als nächstes Studioalbum veröffentlichten sie Le Parc, auf dem sie die einzelnen Stücke den schönsten Parks der Welt widmeten. Dies war das letzte Album in der klassischen Besetzung Froese / Franke /Schmoelling. Durch die häufigen Liveauftritte, Filmmusik-Aufträge und Studioaufnahmen ausgelaugt, entschloss er sich erst einmal eine Pause einzulegen und verließ die Gruppe.

Von Oktober 1985 bis Anfang 1986 war aus Tangerine Dream wieder ein Duo geworden, doch nicht für lange. Der neue Mann bei Tangerine Dream hieß Paul Haslinger und kam aus Österreich. Er studierte unter anderem klassische Musik an den Akademien in Salzburg und Wien. Für die 86'er Tournee holten Tangerine Dream Paul zur Unterstützung auf die Bühne. Da die Zusammenarbeit während der Liveauftritte gut funktionierte, entschied man sich, Paul als ständiges Mitglied in die Band aufzunehmen. Als erste Arbeit dieses neuformierten Trios entstand 1986 die LP Underwater Sunlight, zu der Paul aber noch wenig kompositorisch beitrug sondern nur Instrumente wie Piano und Synthesizer spielte.

1987 erschienen wieder einige Soundtracks: Three O'Clock High (dt. Faustrecht - Terror an der Highschool), Shy People und der Horrorfilm Near Dark. Der Soundtrack zu dem amerikanischen Fernsehfilm Deadly Care kam erst 1991 auf CD heraus. Die Studioproduktion des Jahres wagte erneut den Einsatz von Gesang. Auf Tyger vertonten Tangerine Dream Gedichte des englischen Schriftstellers William Blake. Hier harmonisierten Text und Musik wesentlich besser als Jahre zuvor auf Cyclone. Ebenfalls im Jahr 1987 entstand ein Film über den Grand Canyon, zu dem Tangerine Dream die musikalische Untermalung beitrugen. Unter dem Titel Canyon Dreams erschienen sowohl das Video als auch der Soundtrack. Auf der CD taucht erstmals der Name Jerome Froese als Komponist auf. Die Musik bringt ihnen eine erste Grammy-Nominierung ein.

Das Material, welches Tangerine Dream während ihrer Konzerte 1987 aufgenommen haben, erscheint 1988 auf dem Livealbum Livemiles als letzte Produktion auf dem Label Jive-Elektro. Dieses ist auch das letzte Album, an dem Christopher Franke beteiligt war. Einen Tag nach dem Konzert in Berlin am 2. August 1987 verließ er Tangerine Dream. Nach einer kurzen Auszeit startete er eine erfolgreiche Solokarriere mit dem Schwerpunkt Film- und TV-Musik.

The Melrose Years

Die Studioproduktion Optical Race erschien im September 1988. Neben Froese und Haslinger tauchte auf dem Album erstmals Ralph Wadephul auf, der Tangerine Dream auch auf der folgenden Nordamerikatour begleitete, danach jedoch nicht weiter auftauchte. Optical Race war die erste von fünf Produktionen, die auf dem Label Private Music von Peter Baumann erschienen.

Zu dem Film Miracle Mile (dt. Nacht der Entscheidung), der die Nacht vor einer möglichen Atomkatastrophe schildert, schrieben sie 1989 die Filmmusik. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie einen Soundtrack für den Film Destination Berlin. Die Musik wurde speziell als Panorama-Sound für das Videosystem Imagine 360 komponiert.

Die nächste Studioarbeit war Lily On The Beach. Neben Edgar und Paul wirken Hubert Waldner an Saxophon und Flöte sowie erstmals Jerome Froese als Gitarist bei dieser Produktion mit. 1990 begann mit der Veröffentlichung der Soundtracks Dead Solid Perfect und Heartbreakers. Hier begnügte sich die Plattenfirma damit, die kurzen Musikschnipsel aus dem Film aneinanderzureihen.

Anfang 1990 suchte Edgar Froese einen Saxophonisten, um neue Elemente in die Musik einzubinden. Freunde in Wien empfahlen ihm Linda Spa. Beim einzigen Deutschlandkonzert am 20. Februar 1990 in der Berliner Werner-Seelenbinder Halle, tritt sie erstmals neben dem Saxophonisten Hubert Waldner mit Tangerine Dream auf. Auch für Jerome war dies der erste Liveauftritt mit Tangerine Dream.

Aus dem Duo Froese / Haslinger wurde kurzfristig wieder ein Trio, da Jerome festes Mitglied der Gruppe wurde. Die erste CD dieser Formation war Melrose. Ende 1990 verließ Paul Haslinger die Gruppe und widmete sich Soloprojekten.

The Seattle Years

In 1991 wurde der Soundtrack The Man Inside / L'Affaire Wallraff veröffentlicht, sowie eine Märchen-CD mit dem Titel Rumpelstiltskin, zu der Tangerine Dream die Musik schrieben. Kathleen Turner erzählt hier die mit Musik unterlegte Geschichte von Rumpelstilzchen.

Als nächste Studio-CD erschien Rockoon. Hier wurde der modernere Einfluss von Jerome deutlicher, die Stücke wurden schneller und teilweise rockiger.

Für die Mitglieder des Tangerine Dream International Fan Clubs brachten sie die auf 1.000 Stück limitierte CD Quinoa heraus. Erst 1998 erschien Quinoa als offizielles Album.

1993 erschienen wieder Liveaufnahmen von Tangerine Dream unter dem Titel 220 Volt Live. Auf der Bühne wurden Edgar und Jerome von Zlatko Perica (Gitarre) und Linda Spa (Saxophon und Keyboards) unterstützt. Zur CD 220 Volt Live wurde das Video Three Phase - Past, Present, Future veröffentlicht. Neben fünf Stücken, die beim Konzert am 25. Oktober 1992 im Paramount Theatre in Seattle mitgeschnitten wurden, befinden sich auch Videoclips und älteres Material wie Phaedra oder im Abspann Logos auf dem Video.

1994 erschien der Soundtrack zu dem Film Catch Me If You Can. Das Studioalbum des Jahres 1994 war Turn Of The Tides, das dem moderneren Stil von Rockoon folgte. Ebenfalls in 1994 veröffentlichte Virgin eine aufwendig gestaltete 5 CD-Box unter dem Titel Tangents 1973 - 1983. Hier finden sich Stücke aus der Virgin-Dekade, die Edgar für diese Produktion remastert und neu abgemischt hat, sowie zehn bisher unveröffentlichte Tracks.

Die 1995 erschienene Produktion Tyranny Of Beauty setzt die Richtung seiner Vorgänger fort. Mit diesem Album erzielen sie ihre fünfte Grammy-Nominierung in Folge. Allerdings ist ihnen ein Grammy bisher verwehrt geblieben. Ebenfalls 1995 kommt die CD The Dream Mixes auf dem Label Virgin heraus. Auf der CD haben Edgar und Jerome sechs Titel ihrer Alben Rockoon, Turn Of The Tides und Tyranny Of Beauty in härteren Versionen remixt, die technoartige Rhythmen aufweisen. Parallel erschien ein Video mit dem Titel The Video Dream Mixes mit insgesamt acht Videoclips.

The Millennium Years

Zu dem Film Zoning erscheint 1996 der gleichnamige Original Video-Soundtrack. Auch das Label Castle Communications brachte eine Box mit fünf CDs unter dem Titel The Dream Roots Collection heraus. Diesmal wurden auf den CDs 1 bis 4 Stücke der Jahre 1970-1973 und 1983-1987 in remasterten Versionen neu veröffentlicht. CD Nr. 5 bestand wieder aus neuem Material.

Das Studioalbum des Jahres 1996 hieß Goblins Club. Auf dieser Platte, die zugleich Lindas letzte Produktion mit Tangerine Dream darstellt, arbeiteten sie auch mit dem Wiener Boys Chor zusammen, der nicht mit den Wiener Sängerknaben zu verwechseln ist. Zu dieser Zeit gründen Edgar und Jerome Froese ihr eigenes Plattenlabel TDI.

Zu dem Film Oasis erschien das gleichnamige Album bei TDI sowie der Videofilm bei Camera One. Das Video zeigt Landschaftsaufnahmen, zu denen Tangerine Dream stimmungsvolle Musik geschrieben haben. Zur 1997er Welttournee erschienen zwei Live-Mitschnitte: Tournado und Valentine Wheels. Auf der ersten befindet sich der zweite Konzert-Teil mit neueren Stücken, auf Valentine Wheels ist der erste Teil des Auftritts mit klassischen Tangerine Dream-Titeln zu finden.

Unter dem Titel Ambient Monkeys erschien eine weitere ungewöhnliche CD. Sie enthält neben neuen Kompositionen auch Teile von den Werken Georg Friedrich Händels, Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts. Verbunden sind die Stücke durch atmosphärische Geräusche (Vogelstimmen, fahrender Zug, Urwaldgeräusche etc.). Diese Musik wurde als Vorprogramm zur 97'er Europatournee vom Band abgespielt, während das Publikum auf das Konzert wartete.

Das Jahr 1998 ist von einer Reihe von Veröffentlichungen auf dem TDI-Label geprägt. Die CD Dream Encores enthält Livematerial der Jahre 1986 bis 1997, welches auf diversen Konzerten als Zugaben gespielt worden waren. Der zweite Teil der Dream Mixes kommt unter dem Titel TimeSqare heraus. Zum Video Luminous Visions des Computerkünstlers Yoichiro Kawaguchi, bestehend aus phantasievollen, abstrakten Computeranimationen, lieferte Tangerine Dream den Soundtrack.

Da beim Komponieren von Filmmusiken sehr oft Material übrig blieb, erschien einiges davon 1998 auf den beiden CDs Hollywood Years Vol. I und Vol. II. Zu welchen Filmen die einzelnen Titel ursprünglich komponiert wurden, geht aus den Booklets nicht hervor. Zu einem Film über den russischen Transsibirien Express schrieben Tangerine Dream die Filmmusik unter dem Titel Transsibiria.

Am 12. Juni 1999 fand das einzige Tangerine Dream-Konzert dieses Jahres im Rahmen des Klang-Art-Festivals in Osnabrück statt. Unter dem Motto Mars Polaris wurde die Mars Polar Lander Mission der NASA musikalisch umgesetzt. Der Percussionist Emil Hachfeld, der schon bei der 97'er Tour mit aufgetreten ist, sorgte auch bei diesem Konzert für die entsprechenden Rhythmen. Weiterhin wurde die Band von dem Gitarristen Gerald Gradwohl unterstützt. Ebenfalls unter dem Titel Mars Polaris erschien eine CD mit der Musik des Konzertes als Studioaufnahme. Am Tag des Konzertes wurde ebenfalls die auf dem TDI-Label neu erschienene CD Sohoman verkauft. Auf ihr ist ein 43 minütiger Auszug aus dem Livekonzert vom 22. Februar 1982 im Regent Theatre aus Sydney enthalten. Die CD stellt die erste Veröffentlichung der Tangerine Dream Classic Edition dar.

Das Album What A Blast (Untertitel: Architecture In Motion) stellte einen Soundtrack zu einem Film über einstürzende Hochhäuser dar. Der Film war in den USA unter dem Titel What A Blast! Architecture In Motion auf Video erschienen. Zu einem Film über die Chinesische Mauer erstellten Tangerine Dream den Soundtrack. Die Musik erschien auf der CD Great Wall Of China.

Im neuen Millennium erschienen als erste Veröffentlichungen die Alben Soundmill Navigator und Antique Dreams mit älterem Material. Als reguläre Studio-Veröffentlichung folgte The Seven Letters From Tibet. Hier griffen Tangerine Dream seit langer Zeit wieder auf sphärischere Klänge ohne treibende Rhythmen zurück. In der I-Box wurden 6 CDs mit remasterten und zum Teil neuen Stücken herausgebracht. Es erschien 2001 ein weiteres Album der Reihe Dream Mixes namens DM3 - The Past Hundred Moons. In 2002 erschien das bisher ambitionierteste Werk von Edgar Froese - der erste Teil zu Dante Alighieris Die Göttliche Komödie. Inferno (Hölle) ist eine Art Oper, die am 7. Oktober 2001 in der Kathedrale von Bernau aufgeführt wurde. Neben Edgar und Jerome traten sieben Sänger auf, darunter Iris Kulterer und Jayney Klimek. Das Album Mota Atma aus 2003 stellt erneut einen Soundtrack dar. Im gleichen Jahr erschien DM4, der vierte Teil der Reihe Dream Mixes mit zum Teil remasterten und auch komplett neu eingespielten Versionen bekannter Stücke. 2004 brachte den zweiten Teil der Göttlichen Kommödie, das Album Purgatorio (Fegefeuer). Wiederum unterstützen Jayney Klimek, Iris Kulterer aka Iris Camaa sowie weitere Sänger die Produktion. Die wundervollen Coverbilder von Inferno und Purgatorio stammen von Edgars zweiter Frau, der Künstlerin Bianca Acquaye.

Zur Zeit arbeiten Edgar und Jerome an dem dritten Teil der Göttlichen Komödie - Paradiso (Paradies), welcher am 23., 24. und 25. September 2005 im Theater von Brandenburg an der Havel uraufgeführt wird.

Nach 40 Jahren im Musikgeschäft, durch Höhen und Tiefen, mit und gegen Trends und immer im Fokus der Kritik durch die Medien und die Fans, wird Tangerine Dream weiterhin eine Konstante bleiben. Jerome hat sich inzwischen so professionell etabliert, dass er durchaus das Banner allein weitertragen könnte, sollte sein Vater Edgar sich eines Tages entschließen sich zurückzulehnen, die Füße hochzulegen, und die nächste Generation machen zu lassen.

Diskografie

  • Electronic Meditation (1970)
  • Alpha Centauri (1971)
  • Zeit (1972)
  • Atem (1973)
  • Phaedra (1974)
  • Rubycon (1975)
  • Ricochet (Live) (1975)
  • Stratosfear (1976)
  • Encore (Live) (1977)
  • Cyclone (1978)
  • Force Majeure (1979)
  • Tangram (1980)
  • Exit (1981)
  • White Eagle (1982)
  • Logos (Live) (1982)
  • Hyperborea (1983)
  • Poland (Live) (1984)
  • Le Parc (1985)
  • Green Desert (aufgenommen 1973) (1986)
  • Underwater Sunlight (1986)
  • Tyger (1987)
  • Live Miles (Live) (1988)
  • Optical Race (1988)
  • Lily On the Beach (1989)
  • Melrose (1990)
  • Rockoon (1992)
  • Quinoa (1992)
  • 220 Volt Live (1993)
  • Turn of the Tides (1994)
  • Tyranny of Beauty (1995)
  • Dream Mixes 1 (1995)
  • Goblins Club (1996)
  • Ambient Monkeys (1997)
  • Timesquare (Dream Mixes 2) (1998)
  • Valentine Wheels (1999)
  • Mars Polaris (1999)
  • Great Wall of China (2000)
  • The seven letters from Tibet (2000)
  • Antique Dreams (2000)
  • I Box (2001)
  • Dream Mixes 3 (2001)
  • Inferno (2002)
  • Dream Mixes 4 (2004)
  • Purgatorio (2004)

Soundtracks

  • Sorcerer (1977)
  • Thief (1981)
  • Wavelength (1983)
  • Risky Business (1983)
  • The Keep (1983, veröffentlicht 1997)
  • Firestarter (1984)
  • The Park is Mine (1984, veröffentlicht 1991)
  • Heartbreakers (1985)
  • Legend (1986)
  • Three O'Clock High (1987)
  • Near Dark (1987)
  • Shy People (1987)
  • Deadly Care (veröffentlicht 1992) (1987)
  • Miracle Mile (1989)
  • Destination Berlin (1989)
  • Catch Me... if You Can (1989, veröffentlicht 1994)
  • Oasis (1996)
  • Transsiberia (1998)
  • What a Blast (1999)
  • The Great Wall of China (2000)
  • Mota Atma (2003)

Live-Alben

  • Sohoman (Live in Sydney 1982) (1999)
  • Soundmill Navigator (Live at the Berlin Philharmonie 1976) (2000)
  • Rockface (Live in Berkley 1988) (2003)
  • The Bootleg Box Set Vol. 1 (Live, Compilation) (2003)
  • The Bootleg Box Set Vol. 2 (Live, Compilation) (2004)
  • East (Live in Berlin 1990) (2004)
  • Arizona (Live in Scottsdale 1992) (2004)
  • Vault 4 (Live in Brighton U.K. 1986, Live in Cleveland U.S.A 1986) (2005)

Tangerine Tree

Das Projekt "Tangerine Tree" ist eine profitlose CD-R-Sammlung für Fans, die sich den klanglich besten unveröffentlichten Tangerine Dream-Konzerten widmet, die von 1968 bis heute existieren (alle remastered). Zum Selbstkostenpreis sind diese CD-Rs erhältlich, das Projekt ist den Musikern bekannt und durch sie autorisiert.

Literatur

  • Paul Stump: Digital Gothic - A Critical Discography of Tangerine Dream (ISBN: 0946719187, Firefly Publishing, February 1, 1999)