„Burg Hopfen“ – Versionsunterschied

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Die Ruine der '''Burg Hopfen''' befindet sich im [[Füssen]]er Ortsteil ''Hopfen am See'' im [[Landkreis Ostallgäu]] in [[Bayerisch-Schwaben]]. Von der [[Hochmittelalter|hochmittelalterlichen]] Burganlage haben sich noch einige Mauerreste erhalten.


Die [[Ruine]] der '''Burg Hopfen''' befindet sich auf einem Hügel über dem [[Füssen]]er Ortsteil [[Hopfen am See]] im [[Landkreis Ostallgäu]] in [[Schwaben (Bayern)|Bayerisch-Schwaben]]. Von der [[hochmittelalter]]lichen [[Höhenburg]]anlage haben sich noch einige Mauerreste erhalten.
== Lage ==
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse, Gemarkung, Höhe, etc. -->
Die Ruine liegt auf einem Hügel über dem heutigen Ortsteil.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Burg Hopfen.jpg|miniatur|hochkant=1.35|Im Vordergrund Reste der Ringmauer, dahinter die Ruinen der Kapelle und des Wohnturms]]
Die Ursprünge der ''Burg Hopfen'' sind unklar. Möglicherweise ist sie mit jener „festen Burg“ gleichzusetzen, in die sich der [[Augsburg]]er Gegenbischof ''Wigolt'' 1078 während des [[Investiturstreit]]es zurückzog.


Die Ursprünge der Burg Hopfen sind unklar. Möglicherweise ist sie mit jener „festen Burg“ gleichzusetzen, in die sich der [[Augsburg]]er Gegenbischof Wigolt 1078 während des [[Investiturstreit]]es zurückzog.<ref>Wankmiller (2019), S. 123.</ref>
1172 bis 1191 saß ein [[Welfen|welfisches]] Dienstmannengeschlecht auf der [[Veste]], das sich nach der Burg benannte. Anschließend ging die Anlage an das [[Hochstift]] Augsburg und diente bis 1322 als Amtssitz des Füssener Probstes.


1172 bis 1191 saß ein [[Welfen|welfisches]] [[Dienstmann]]engeschlecht auf der [[Veste]], das sich nach der Burg benannte. Anschließend ging die Anlage an das [[Hochstift Augsburg]] und diente bis 1322 als Amtssitz des Füssener [[Propst]]es.
Durch den Neubau der ''Hohen Schlosses'' zu Füssen scheint die Burg entbehrlich geworden zu sein und begann zu verfallen.


Durch den Neubau des [[Hohes Schloss Füssen|Hohen Schlosses]] zu Füssen scheint die Burg entbehrlich geworden zu sein und begann zu verfallen.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Ruine als Steinbruch für den Umbau des Füssener Klosters ''St. Mang'' ausgebeutet.


Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Ruine als Steinbruch für den Umbau des Füssener Klosters [[Kloster St. Mang|St. Mang]] ausgebeutet.<ref>Wankmiller (2019), S. 126.</ref>
1999 begann die Stadt Füssen unter der fachlichen Anleitung eines [[Mittelalterarchäologie|Mittelalterarchäologen]] mit der behutsamen Sanierung der Burgreste. Die Konservierungsmaßnahmen werden in den nächsten Jahren fortgesetzt.


1999 begann die Stadt Füssen unter der fachlichen Anleitung des [[Mittelalterarchäologie|Mittelalterarchäologen]] [[Joachim Zeune]] mit behutsamen Freilegungs- und Sanierungsarbeiten. Die Maßnahmen wurden vom Verkehrsverein Hopfen am See mit etlichen freiwilligen Helfern zehn Jahre lang Wochenendes durchgeführt. Die reichhaltige Fachdokumentation der ergrabenen Befunde und Funde ermöglichte es, die Gestalt und Baugeschichte der Burg schließlich zu rekonstruieren.<ref>''Wissen über Burgen. Vortrag mit Dr. Joachim Zeune am 27. Oktober - Exkursion am 29. Oktober''. In: Allgäuer Zeitungsverlag (Hrsg.): ''Hallo Allgäu'' vom 21. Oktober 2022</ref>
== Anlage ==
[[Bild:Burg Hopfen.jpg|thumb|Ringmauer, Kapelle und Wohnturm]]
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden die meterdicken Schuttschichten über dem Burgplatz abgeräumt und das freigelegte Mauerwerk konserviert. Die Mauerreste sind noch bis zu drei Meter hoch erhalten. Aus statischen Gründen mussten einige Mauerausbrüche ergänzt werden.


== Beschreibung ==
Die Gliederung der Burganlage ist heute wieder klar erkennbar. Der leicht erhöht liegenden Kernburg mit ihrem turmartigen Hauptbau (Wohnturm) und einer Kapelle war östlich ein großer Vorhof vorgelagert. Im Nordosten schützten zwei Abschnittsgräben und eine [[Vorburg]] die Veste, die an den anderen Seiten durch die Steilabfälle gesichert war.
Im Zuge der [[Sanierung (Bauwesen)|Sanierung]]smaßnahmen wurden die meterdicken Schuttschichten über dem Burgplatz abgeräumt und das freigelegte Mauerwerk konserviert. Die Mauerreste sind noch bis zu drei Meter hoch erhalten. Aus statischen Gründen mussten einige Mauerausbrüche ergänzt werden.


Die Gliederung der Burganlage ist heute wieder klar erkennbar. Der leicht erhöht liegenden [[Kernburg]] mit ihrem turmartigen Hauptbau ([[Wohnturm]]) und einer [[Burgkapelle|Kapelle]] war östlich ein großer Vorhof vorgelagert. Im Nordosten schützten zwei [[Abschnittsgraben|Abschnittsgräben]] und eine [[Vorburg]] die Veste, die an den anderen Seiten durch die Steilabfälle gesichert war.
Die Burg Hopfen ist als die früheste Steinburg des Allgäus von besonderer Bedeutung für die Burgenkunde. Die einfache Ringmauer ist noch nicht durch Turmbauten oder Bastionen bewehrt.


Die Burg Hopfen ist als die früheste Steinburg des [[Allgäu]]s von besonderer Bedeutung für die Burgenkunde. Die einfache [[Ringmauer]] ist noch nicht durch Turmbauten oder [[Bastion]]en bewehrt.
Heute wird die sanierte Burgruine jedoch hauptsächlich wegen der Aussicht auf die [[Ammergauer Alpen]] und das ''Tannheimer Gebirge'' aufgesucht. Sie wurde auch in ein grenzüberschreitendes Marketingkonzept einbezogen, das den Burgenreichtum der [[Burgenregion Ostallgäu-Außerfern|Region Ostallgäu-Ausserfern]] touristisch nutzen möchte.
<!-- == Literatur == -->
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Heute wird die sanierte Burgruine jedoch hauptsächlich wegen der Aussicht auf die [[Ammergauer Alpen]] und die [[Tannheimer Berge]] aufgesucht. Sie wurde auch in ein grenzüberschreitendes Marketingkonzept einbezogen, das den Burgenreichtum der [[Burgenregion Ostallgäu-Außerfern|Region Ostallgäu-Ausserfern]] touristisch nutzen möchte.
[[Kategorie:Burgruine in Bayern|Hopfen]]

== Literatur ==
Wankmiller, Klaus: ''Burgschloss Hopfen. Eine der ältesten Burgen im Allgäu'', in: Das schöne Allgäu 82 (2019), Heft 1, S. 124–126.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.burgenregion.de/burgen/burgen/hopfen-am-see Burgruine Hopfen am See] auf der Website [https://www.burgenregion.de/ Burgenregion Allgäu-Außerfern]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Burgen und Schlösser im Landkreis Ostallgäu}}

[[Kategorie:Burgruine im Landkreis Ostallgäu|Hopfen, Burg]]
[[Kategorie:Höhenburg in Schwaben (Bayern)|Hopfen, Burg]]
[[Kategorie:Bodendenkmal in Füssen]]
[[Kategorie:Bauwerk in Füssen]]
[[Kategorie:Burgenregion Allgäu|Hopfen]]
[[Kategorie:Burg in Europa|Hopfen]]

Aktuelle Version vom 17. Oktober 2023, 10:49 Uhr

Burg Hopfen
Burg Hopfen – Ansicht von Norden

Burg Hopfen – Ansicht von Norden

Staat Deutschland
Ort Füssen-Hopfen am See
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 47° 37′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 47° 36′ 37,8″ N, 10° 40′ 17″ O
Höhenlage 897,7 m ü. NN
Burg Hopfen (Bayern)
Burg Hopfen (Bayern)

Die Ruine der Burg Hopfen befindet sich auf einem Hügel über dem Füssener Ortsteil Hopfen am See im Landkreis Ostallgäu in Bayerisch-Schwaben. Von der hochmittelalterlichen Höhenburganlage haben sich noch einige Mauerreste erhalten.

Im Vordergrund Reste der Ringmauer, dahinter die Ruinen der Kapelle und des Wohnturms

Die Ursprünge der Burg Hopfen sind unklar. Möglicherweise ist sie mit jener „festen Burg“ gleichzusetzen, in die sich der Augsburger Gegenbischof Wigolt 1078 während des Investiturstreites zurückzog.[1]

1172 bis 1191 saß ein welfisches Dienstmannengeschlecht auf der Veste, das sich nach der Burg benannte. Anschließend ging die Anlage an das Hochstift Augsburg und diente bis 1322 als Amtssitz des Füssener Propstes.

Durch den Neubau des Hohen Schlosses zu Füssen scheint die Burg entbehrlich geworden zu sein und begann zu verfallen.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Ruine als Steinbruch für den Umbau des Füssener Klosters St. Mang ausgebeutet.[2]

1999 begann die Stadt Füssen unter der fachlichen Anleitung des Mittelalterarchäologen Joachim Zeune mit behutsamen Freilegungs- und Sanierungsarbeiten. Die Maßnahmen wurden vom Verkehrsverein Hopfen am See mit etlichen freiwilligen Helfern zehn Jahre lang Wochenendes durchgeführt. Die reichhaltige Fachdokumentation der ergrabenen Befunde und Funde ermöglichte es, die Gestalt und Baugeschichte der Burg schließlich zu rekonstruieren.[3]

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden die meterdicken Schuttschichten über dem Burgplatz abgeräumt und das freigelegte Mauerwerk konserviert. Die Mauerreste sind noch bis zu drei Meter hoch erhalten. Aus statischen Gründen mussten einige Mauerausbrüche ergänzt werden.

Die Gliederung der Burganlage ist heute wieder klar erkennbar. Der leicht erhöht liegenden Kernburg mit ihrem turmartigen Hauptbau (Wohnturm) und einer Kapelle war östlich ein großer Vorhof vorgelagert. Im Nordosten schützten zwei Abschnittsgräben und eine Vorburg die Veste, die an den anderen Seiten durch die Steilabfälle gesichert war.

Die Burg Hopfen ist als die früheste Steinburg des Allgäus von besonderer Bedeutung für die Burgenkunde. Die einfache Ringmauer ist noch nicht durch Turmbauten oder Bastionen bewehrt.

Heute wird die sanierte Burgruine jedoch hauptsächlich wegen der Aussicht auf die Ammergauer Alpen und die Tannheimer Berge aufgesucht. Sie wurde auch in ein grenzüberschreitendes Marketingkonzept einbezogen, das den Burgenreichtum der Region Ostallgäu-Ausserfern touristisch nutzen möchte.

Wankmiller, Klaus: Burgschloss Hopfen. Eine der ältesten Burgen im Allgäu, in: Das schöne Allgäu 82 (2019), Heft 1, S. 124–126.

Commons: Burg Hopfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wankmiller (2019), S. 123.
  2. Wankmiller (2019), S. 126.
  3. Wissen über Burgen. Vortrag mit Dr. Joachim Zeune am 27. Oktober - Exkursion am 29. Oktober. In: Allgäuer Zeitungsverlag (Hrsg.): Hallo Allgäu vom 21. Oktober 2022