„Lenauheim“ – Versionsunterschied
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Urkundlich erscheint der Name erstmals 1415. Besitzer war ''Mathias Chatad'' und gehörte damals zum [[Komitat Temes|Temescher Komitat]]. |
Urkundlich erscheint der Name ''Csatád'' erstmals 1415. Besitzer war ''Mathias Chatad'' und gehörte damals zum [[Komitat Temes|Temescher Komitat]]. |
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Der ungarische König [[Johann Hunyadi]] überlies Chatad durch einen Vertrag vom 12. Mai 1470 der Familie ''Dolaz''. Am 8. März 1520 gab dieser einen Teil des Gutes ''Nikolaus de Maczedonia'' in Pacht. Durch die fortwährenden Türkeneinfälle wurde das Gut verwüstet und wurde schon 1482 als ''Prädium'' (Pußta) angeführt. Nachdem das Banat 1718 an das [[Kaisertum Österreich]] fiel, wurde die Pußta Csatád 1750 der ''Banater Prädien-Sozietät'' als Weideland verpachtet. 1759 wurde hier an der Temeswarer Poststraße, eine Wechselstation der Post eingerichtet. Während der [[Schwabenzug|theresianischen Kolonisierungsperiode]] (1763 - 1767) wurde auch die Pußta Csatád besiedelt.<ref>[http://www.lenauheim.de/ lenauheim.de], Geschichte</ref> |
Der ungarische König [[Johann Hunyadi]] überlies Chatad durch einen Vertrag vom 12. Mai 1470 der Familie ''Dolaz''. Am 8. März 1520 gab dieser einen Teil des Gutes ''Nikolaus de Maczedonia'' in Pacht. Durch die fortwährenden Türkeneinfälle wurde das Gut verwüstet und wurde schon 1482 als ''Prädium'' (Pußta) angeführt. Nachdem das Banat 1718 an das [[Kaisertum Österreich]] fiel, wurde die Pußta Csatád 1750 der ''Banater Prädien-Sozietät'' als Weideland verpachtet. 1759 wurde hier an der Temeswarer Poststraße, eine Wechselstation der Post eingerichtet. Während der [[Schwabenzug|theresianischen Kolonisierungsperiode]] (1763 - 1767) wurde auch die Pußta Csatád besiedelt.<ref>[http://www.lenauheim.de/ lenauheim.de], Geschichte</ref> Der Ort wurde als Kolonie deutscher Siedler ([[Banater Schwaben|Schwaben]]) im Jahr 1767 gegründet. Er hieß amtlich ''Csatád'', bis er 1926 nach dem hier geborenen [[Nikolaus Lenau]] in ''Lenauheim'' umbenannt wurde. |
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Die überwiegende Mehrzahl der Ansiedler kam aus [[Trier]], [[Luxemburg]], [[Lothringen]], aus dem [[Saarland]] und aus der [[Pfalz (Region)|Pfalz]].<ref>[http://www.banaterra.eu/german/content/lenauheim banaterra.eu], Lenauheim</ref> |
Die überwiegende Mehrzahl der Ansiedler kam aus [[Trier]], [[Luxemburg]], [[Lothringen]], aus dem [[Saarland]] und aus der [[Pfalz (Region)|Pfalz]].<ref>[http://www.banaterra.eu/german/content/lenauheim banaterra.eu], Lenauheim</ref> |
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Version vom 31. August 2013, 02:00 Uhr
Lenauheim Csatád | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Banat | |||
Kreis: | Timiș | |||
Koordinaten: | 45° 52′ N, 20° 48′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 90 m | |||
Fläche: | 112,75 km² | |||
Einwohner: | 5.796 (1. Juli 2007) | |||
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 307240 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 56 | |||
Kfz-Kennzeichen: | TM | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2012) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Lenauheim, Bulgăruș, Grabaț | |||
Bürgermeister: | Ilie Suciu (PD-L) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 258 loc. Lenauheim, jud. Timiș, RO–307240 | |||
Website: |
Lenauheim (deutsch bis 1926 Tschadat oder Schadat, rumänisch Lenauheim, ungarisch Csatád) ist eine Gemeinde im rumänischen Teil des Banats im Kreis Timiș. Zu der Gemeinde Lenauheim gehören die Dörfer Grabaț und Bulgăruș.
Geographische Lage
Lenauheim liegt im Westen des Kreises Timiș, nahe zur serbischen Grenze. Der Ort ist 45 Kilometer von der Kreishauptstadt Timișoara und 11 Kilometer von Jimbolia entfernt. Nachbarorte sind im Norden Lovrin und Periam, im Westen Comloșu Mare, im Süden Jimbolia und im Osten Cărpiniș und Biled.
Nachbarorte
Gottlob | Bulgăruș | Șandra |
Grabaț | Biled | |
Jimbolia | Checea | Iecea Mare |
Geschichte
Urkundlich erscheint der Name Csatád erstmals 1415. Besitzer war Mathias Chatad und gehörte damals zum Temescher Komitat. Der ungarische König Johann Hunyadi überlies Chatad durch einen Vertrag vom 12. Mai 1470 der Familie Dolaz. Am 8. März 1520 gab dieser einen Teil des Gutes Nikolaus de Maczedonia in Pacht. Durch die fortwährenden Türkeneinfälle wurde das Gut verwüstet und wurde schon 1482 als Prädium (Pußta) angeführt. Nachdem das Banat 1718 an das Kaisertum Österreich fiel, wurde die Pußta Csatád 1750 der Banater Prädien-Sozietät als Weideland verpachtet. 1759 wurde hier an der Temeswarer Poststraße, eine Wechselstation der Post eingerichtet. Während der theresianischen Kolonisierungsperiode (1763 - 1767) wurde auch die Pußta Csatád besiedelt.[1] Der Ort wurde als Kolonie deutscher Siedler (Schwaben) im Jahr 1767 gegründet. Er hieß amtlich Csatád, bis er 1926 nach dem hier geborenen Nikolaus Lenau in Lenauheim umbenannt wurde. Die überwiegende Mehrzahl der Ansiedler kam aus Trier, Luxemburg, Lothringen, aus dem Saarland und aus der Pfalz.[2]
Einwohnerentwicklung
Lenauheim hatte 1865 etwa 3200 Einwohner, 1940 waren es 2400, davon über 95 % Deutsche. Durch die Abwanderung nach dem Zweiten Weltkrieg sank der Anteil der deutschstämmigen Bevölkerung auf zunächst etwa 50 %, 1992 waren von 1400 Einwohnern noch etwa 100 Deutsche, 2006 nur noch 59.
Volkszählung[3] | Ethnie | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | Rumänen | Ungarn | Deutsche | Andere | |||
1880 | 8780 | 46 | 58 | 8487 | 189 | |||
1910 | 7449 | 108 | 196 | 6899 | 246 | |||
1930 | 7170 | 114 | 77 | 6653 | 326 | |||
1977 | 7490 | 3478 | 77 | 3509 | 426 | |||
1992 | 5123 | 3943 | 66 | 346 | 768 |
Sehenswürdigkeiten
- Geburtshaus Lenau: Das Geburtshaus Nikolaus Lenaus beherbergt heute das Heimatmuseum Nikolaus Lenau, mit einer Gedenkstätte für den Dichter Lenau, einer ethnografischen Abteilung mit einer Puppensammlung mit Puppen in banat-schwäbischen Tracht.
Persönlichkeiten
- Nikolaus Lenau (1802–1850), österreichischer Schriftsteller
- Nikolaus Hans Hockl (1908–1945), Pädagoge, Politiker, Historiker und Schriftsteller
- Hans Wolfram Hockl (1912–1998), banatschwäbischer Mundartautor
Städtepartnerschaften
- Mureck in der Steiermark, Österreich
Literatur
- Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber, Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben, Band 5: Städte und Dörfer, München 2011
- Dietmar Giel: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Csatád, Lenauheim im Banat 1767-2005, Mannheim 2006
Siehe auch
Weblinks
- HOG Lenauheim (deutsch)
- Offizielle Seite von Lenauheim (rumänisch)
- Lenauheim im Banat (englisch)
- banater-schwaben.org, Lenauheim
- banaterra.eu, Lenauheim
Einzelnachweise
- ↑ lenauheim.de, Geschichte
- ↑ banaterra.eu, Lenauheim
- ↑ kia.hu, E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Timiș laut Volkszählungen von 1880 - 2002