Andrea Lindholz

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Andrea Lindholz (2018)

Andrea Lindholz (* 25. September 1970 in Bonn als Andrea Milnik) ist eine deutsche Politikerin (CSU) und Rechtsanwältin. Seit September 2013 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Hanns-Seidel-Gymnasium in Hösbach im Jahr 1991 studierte Andrea Lindholz 1991 bis 1995 Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Hier legte sie 1995 ihr erstes juristisches Staatsexamen ab. Anschließend absolvierte sie das Referendariat am Landgericht Aschaffenburg und am Verwaltungsgericht Würzburg und schloss dieses 1999 mit ihrem zweiten juristischen Staatsexamen ab.

Seit 2000 ist Andrea Lindholz als selbständige Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten Familienrecht und Erbrecht in Aschaffenburg tätig.[1]

Andrea Lindholz ist katholisch, verheiratet und hat einen Sohn. Sie wohnt mit ihrer Familie in Goldbach.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrea Lindholz ist seit 1998 Mitglied der CSU und seit 1999 Mitglied der Frauen Union. Sie übt verschiedene Funktionen innerhalb der Partei aus, u. a. Kreisvorsitzende der CSU Aschaffenburg Land, Ehrenkreisvorsitzende der Frauen Union Aschaffenburg Land sowie Schriftführerin im CSU-Bezirksverband Unterfranken.

Kommunalpolitisch aktiv ist sie seit 2002. Von 2002 bis 2014 war sie Gemeinderatsmitglied in Goldbach. Seit 2002 gehört sie dem Kreistag Aschaffenburg an. Von Mai 2008 bis April 2014 war sie die erste Stellvertreterin des Landrates Ulrich Reuter.

Ehrenamtlich engagiert sie sich seit 2013 als stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Roten Kreuzes Aschaffenburg sowie in weiteren Stiftungen, Vereinen und Organisationen.

Bundestagsabgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 zog Andrea Lindholz als Direktkandidatin des Bundeswahlkreises Stadt und Landkreis Aschaffenburg in den Deutschen Bundestag ein und trat die Nachfolge von Norbert Geis an.[2] Im Bundestag war sie in der 18. Wahlperiode ordentliches Mitglied im Innenausschusses[3], im NSA-Untersuchungsausschuss sowie im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Im 19. Deutschen Bundestag ist Lindholz Vorsitzende des Ausschusses für Inneres und Heimat und gehört als ordentliches Mitglied dem Parlamentarischen Kontrollgremium an. Zudem ist die stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien, im Gemeinsamen Ausschuss, sowie im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.[4]

Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 verteidigte Lindholz ihr Mandat erfolgreich. In der 19. Wahlperiode ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Inneres und Heimat[5] sowie Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr), im 1. Untersuchungsausschuss der 19. Wahlperiode des deutschen Bundestages zum Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin vom 19. Dezember 2016 und im Gremium nach Artikel 13 Absatz 6 Grundgesetz.

Lindholz äußerte sich Mitte 2020 kritisch, in der bundesdeutschen Verfassung das Wort „Rasse“ zu streichen, was sie als „eher hilflose[n] Scheindebatte“ bezeichnet. Eine Streichung wäre nur möglich, „wenn es einen adäquaten und völkerrechtlich anerkannten Ersatz gibt.“[6] Ihrer Ansicht nach erschwere eine Streichung zudem die Rechtsprechung.[7] Der Begriff diene zudem als Diskriminierungsmerkmal und Analysekonzept und solle in Deutschland nicht losgelöst vom internationalen Diskurs gesehen werden.[8] Nach Ansicht von Stephan Hebel steht sie mit diesem „Rassismus der Mitte“ jedoch „beispielhaft für ein Verhalten, das rassistische Strukturen durch Duldung begünstigt und Widerstand verweigert.“[9] Die Verfassungsjuristen Nahed Samour und Cengiz Barskanmaz stützten die Einschätzungen von Lindholz.[10]

Bei der Bundestagswahl 2021 konnte sie ihr Direktmandat mit 40,7 Prozent der Erststimmen verteidigen.[11]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrea Lindholz ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland.[12]

Seit 2021 ist sie Vizepräsidentin der THW-Bundesvereinigung.[13]

Außerdem ist sie Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andrea Lindholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea Lindholz. Bohlender, Wüst & Lindholz Rechtsanwälte, abgerufen am 11. April 2017.
  2. Traumergebnis für Andrea Lindholz. In: Main-Echo. 23. September 2013, archiviert vom Original am 6. Juni 2014; abgerufen am 15. April 2020.
  3. Andrea Lindholz, CDU/CSU. In: Bundestag.de. 22. September 2013, abgerufen am 15. April 2020.
  4. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 7. September 2020.
  5. Andrea Lindholz übernimmt Vorsitz im Innenausschuss. In: Bundestag.de. 25. Januar 2018, abgerufen am 9. Januar 2019.
  6. Justus Bender, Konrad Schuller: F.A.S. exklusiv: Unionspolitiker gegen Streichung von „Rasse“ aus dem Grundgesetz. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. April 2022]).
  7. CDU- und CSU-Politiker gegen Streichung des Begriffs „Rasse“ www.zeit.de, 14. Juni 2020, abgerufen am 22. Juni 2020
  8. Soll der Begriff Rasse aus dem Grundgesetz gestrichen werden?, auf bayerische-staatszeitung.de
  9. Stephan Hebel in der Freitag 25/2020: Unser Rassismus
  10. Das Diskriminierungsverbot aufgrund der Rasse,auf verfassungsblog.de
  11. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Bayern - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 4. November 2021.
  12. Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag A - Z. In: Webseite der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 24. November 2020.
  13. Martin Gerster ist neuer Präsident. In: THW Bundesvereinigung e.V. Abgerufen am 8. November 2021.
  14. https://www.stiftung-denkmal.de/stiftung/gesetz-und-gremien/