Andreas Denk

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Andreas Denk (* 6. Dezember 1959[1] in Dortmund; † 18. Juni 2021[2] in Hamburg[3]) war ein deutscher Architekturhistoriker, Architekturtheoretiker und Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denk studierte von 1982 bis 1990 Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sowie Kunstgeschichte, Städtebau, Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Vor- und Frühgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[4]

Schon während seiner Studienzeit begann seine Tätigkeit als ständiger Korrespondent für das Kunstforum International.[5]

Für das Haus der Geschichte in Bonn baute er von 1989 bis 1991 als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Designsammlung mit auf.[6][7]

Andreas Denk stieß 1993 zum Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), wo er als Redakteur für die hauseigene Zeitschrift "der architekt" arbeitete. Im Jahr 2000 folgte er Ingeborg Flagge und Wolfgang Jean Stock als Chefredakteur. Die Position hatte er bis zu seinem überraschenden Tod 2021 inne.[8]

Nach einigen Lehraufträgen und einer Vertretungsprofessur übernahm er 2014 die Professur für Architekturtheorie an der Technischen Hochschule Köln.[9]

Er war seit 2015 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, Vorsitzender der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (Bonn), Mitglied im Vorstand der Hans-Schaefers-Stiftung (Berlin), Kurator des Vorstands des Architekturforums Rheinland e. V. sowie außerordentliches Mitglied des Bundes Deutscher Architekten BDA.

Denk lebte und arbeitete in Köln, Berlin und Bonn. Er starb im Juni 2021 an einem Herzinfarkt.[2][3]

Bücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Matzerath, Josef: Die drei Dresdner Parlamente. Die sächsischen Landtage und ihre Bauten: Indikatoren für die Entwicklung von der ständischen zur pluralisierten Gesellschaft, Wolfratshausen 2000, ISBN 978-3-932353-44-4.
  • mit Alice Sàrosi-Tumusiime und David Kasparek: Bund Deutscher Architekten BDA. Chronik einer Wahlgemeinschaft. 1903–2013, Berlin 2013, ISBN 978-3-00-042134-1.
  • mit Uwe Schröder (Hrsg.): Stadt der Räume. Interdisziplinäre Überlegungen zu Räumen der Stadt. Mit Beiträgen v. Gernot Böhme, Christopher Dell, Georg Franck, Michael Mönninger, Fritz Neumeyer u. a., Tübingen 2014, ISBN 978-3-8030-0915-9.
  • mit Uwe Schröder (Hrsg.): Räume der Stadt. Studienarbeiten zur Stadt der Räume, Tübingen 2016, ISBN 978-3-8030-0914-2.
  • mit Uwe Schröder und Rainer Schützeichel (Hrsg.): Architektur Raum Theorie. Eine kommentierte Anthologie. Unter wiss. Mitarbeit von Christopher Schriner, Tübingen 2016, ISBN 978-3-8030-0774-2.
  • Denk, Andreas/Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (Hrsg.): Uwe Schröder. Monolith, Köln 2018, ISBN 978-3-96098- 274-6.
  • mit David Kasparek (Hrsg.): Walter von Lom: Einpassung und Eigensinn – Bauten und Entwürfe 1972–2012, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2023, ISBN 978-3-7533-0486-1.[10]

Schriften (Auswahl ab 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Befreiung der Form? Stufen der Mimesis in der Architektur, in: Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Mimesis. Das Prinzip Nachahmung, Oberhausen 2013, S. 12–29 [Werkbund Akademiereihe 14].
  • Die Idee kommt beim Gehen. Bertram Weisshaar und die Ursprünge der Spaziergangswissenschaft, in: Weisshaar, Bertram (Hrsg.): Spaziergangswissenschaft in Praxis. Formate in Fortbewegung, Berlin 2013, S. 32–39, ISBN 978-3-86859-242-9.
  • Im Reich der Krise. Die Stadt am Ende und am Anfang, in: Siegemund, Jochen/Köring, Dietmar/Schulz, Jan/Hanses, Katrin (Hrsg.): Smart City Concepts. Konzepte für den energetischen Stadtumbau am Beispiel Köln, Ludwigsburg 2013, S. 12–19, ISBN 978-3-89986-187-7.
  • Mittlere Breite. Zum Verhältnis von Synästhesie und Atmosphäre, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 6_2013, S. 44–51, ISSN 0003-875X.
  • Quanten des Nichts. Zur "Architecture d'ombre" von Ètienne-Louis Boullée, in: Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Gibt es das Nichts die Leere das Hohle? Annäherungen, Oberhausen 2014, S. 66–82 [Werkbund Akademiereihe 15].
  • Learning from Africa. Zeit und Raum des konsekutiven Städtebaus, in: von Keitz, Kay/Voggenreiter, Sabine (Hrsg.): Architektur im Kontext. Die Entwicklung urbaner Lebensräume jenseits von Masterplan und Fassadendiskussion, Berlin 2014, S. 74–95 (m. engl. Fassung), ISBN 978-3-86859-297-9.
  • Der Raum als Organ. Überlegungen zu einer 'unzeitgemäßen' Architekturkonzeption, in: Denk, Andreas Denk/Schröder, Uwe: Stadt der Räume. Interdisziplinäre Überlegungen zu Räumen der Stadt. Mit Beiträgen v. Gernot Böhme, Christopher Dell, Georg Franck, Michael Mönninger, Fritz Neumeyer u. a., Tübingen 2014, S. 39–46, ISBN 978-3-8030-0915-9.
  • Sinn und Kunst der Öffnung. In: Titus Bernhard Architekten, Luzern 2014, S. 6–13. (De aedibus international 9), ISBN 978-3-03761-095-4.
  • Wenn Form Symbol wird. Von einer gesellschaftsbildenden Eigenschaft der Architektur, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 3_2015, S. 26–33, ISSN 0003-875X.
  • Die Stadt als Resterampe? Zehn Gesetze des öffentlichen Raums, in: Ambach, Markus/von Keitz, Kay: Der urbane Kongress. Kunst und Stadt im Kontext, Köln 2015, S. 62–69, ISBN 978-3- 86832-267-5.
  • Am gedeckten Tisch. Von der Notwendigkeit des öffentlichen Raums, in: Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Köln mit dem Haus der Architektur (Hrsg.): Kölner Perspektiven. Städtebau. Architektur. Öffentlicher Raum. Texte von Uta Winterhager u. a., Berlin 2016, S. 120f., ISBN 978-3-86859-403-4.
  • Umbau im Sinne der Stadt. Werner Hegemann und die Berliner Großstadtarchitektur, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 3_2016, S. 24–29, ISSN 0003-875X.
  • Ein Versuch der Verständigung. Typus, Wand und Relief bei Carlo Scarpa, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 4_2016, S. 46–53, ISSN 0003-875X.
  • Res Publica. Der öffentliche Raum als demokratisches Ideal, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 6_2016, S. 16–19, ISSN 0003-875X.
  • Live and let live. Die Stadt und ihre soziale Resilienz, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 1_2017, S. 16–19.
  • Die Brücke. Heideggers „Ort“ und der Begriff des „Milieus“, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 3_2017, S. 22–27.
  • Die Böhms. Prägung und Eigensinn, in: Die Böhms. Ein Jahrhundert Architektur und Kunst. Hrsg. vom Museum Moderner Kunst Wörlen Passau, Passau 2017, ISBN 978-3-928844-68-0.
  • Der Raum der Wand als Bedeutungsträger. Architektur als Ausdrucksmittel in der Stadt, in: Die Stadt als Raumentwurf. Theorien und Projekte im Städtebau seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Hrsg. von Vittorio Magnago Lampugnai und Rainer Schützeichel, Berlin 2017, S. 263–275, ISBN 978-3-422-07426-2.
  • (mit Uwe Schröder): Mit der Kunst wohnen: Das Förg-Friedrichs-Projekt/Living with Art: The Jörg Friedrichs Project, in: Günther Förg. Werke in der Sammlung Friedrichs. Works from the Friedrichs Collection. Mit Texten von Hans Werner Holzwarth, Brunhild & Günther Friedrichs, Christian Malycha, Florian Rehn, Andreas Denk, Uwe Schröder, Herbert Kopp, Olaf Metzel, Paul Schimmel, Max Hetzler, André Butzer, Hannah Eckstein, Ulrich Loock, Regine Ehleitner, Berlin 2019, S. 22–31.
  • Gescheitertes Symbol. Die Metastadt der Neuen Stadt Wulfen, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 2_2019, S. 44–45.
  • Ein teures Experiment. Die Siedlung "An den Stahlhäusern" in Dortmund, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 2_2019, S. 26–27.
  • Ein romantisches Symbol. Tektonik als Einheit von Konstruktion und Form, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 6_2019, S. 26–31.
  • Bausteine der Stadtgesellschaft. Soziale, ökologische und politische Aspekte des Quartiers, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 1_2020, S. 18–21.
  • Nach dem Brand. Santa Justa e Rufino in Lissabon, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 3_2020, S. 60–61.
  • Gestalten gestalten, in: Gestaltung | TH Köln. studio for architecture + design. prof. dr. nadine zinser-junghanns, Köln 2020, S. 4–7, ISBN 978-3-752-86653-7.
  • Die Rhetorik des Materials. Überlegungen zu einer Ästhetik des Urban Mining, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten BDA, 4_2020, S. 58–61.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige Andreas Denk. In: General-Anzeiger, 26. Juni 2021. Abgerufen am 4. Juli 2021.
  2. a b Karin Berkemann: Der Architekturhistoriker Andreas Denk ist verstorben. In: moderneREGIONAL. 20. Juni 2021, abgerufen am 20. Juni 2021.
  3. a b David Kasparek, Alice Sàrosi, Elina Potratz, Maximilian Liesner: Andreas Denk (1959–2021) | Freier Radikaler. In: der architekt. 21. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  4. Neuberufen 2014: Prof. Andreas Denk. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
  5. CURRICULUM VITAE - Andreas Denk. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
  6. CURRICULUM VITAE - Andreas Denk. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
  7. Undogmatischer Denker – zum Tod von Andreas Denk -. Abgerufen am 20. Dezember 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. CURRICULUM VITAE - Andreas Denk. Abgerufen am 20. Juni 2021.
  9. Neuberufen 2014: Prof. Andreas Denk - TH Köln. Abgerufen am 20. Juni 2021.
  10. Buchhandlung Walther König. Abgerufen am 14. September 2023.
  11. Freier Radikaler | BDA | der architekt. 21. Juni 2021, abgerufen am 14. September 2023 (deutsch).