DFB-Pokal-Finale 2018

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Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
FC Bayern München
FC Bayern München
Taktische Aufstellung der Mannschaften

Das 75. DFB-Pokal-Finale der Männer 2018 war das Finale der DFB-Pokal-Saison 2017/18. Es fand am 19. Mai 2018 im Berliner Olympiastadion statt. Eintracht Frankfurt besiegte überraschend den favorisierten FC Bayern München mit 3:1 und gewann zum fünften Mal und erstmals seit 30 Jahren den DFB-Pokal.

Der Weg ins Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FC Bayern München Eintracht Frankfurt
Gegner Ergebnis Runde Gegner Ergebnis
Chemnitzer FC 5:0 (A) 1. Runde TuS Erndtebrück 3:0 (A)
RB Leipzig 6:5 n. E. (A) 2. Runde 1. FC Schweinfurt 05 4:0 (A)
Borussia Dortmund 2:1 (H) Achtelfinale 1. FC Heidenheim 2:1 n. V. (A)
SC Paderborn 07 6:0 (A) Viertelfinale 1. FSV Mainz 05 3:0 (H)
Bayer 04 Leverkusen 6:2 (A) Halbfinale FC Schalke 04 1:0 (A)

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Finale traf der FC Bayern München, der erstmals seit seinem Pokalsieg 2016 wieder das Finale erreichte, auf Eintracht Frankfurt, die zum zweiten Mal hintereinander im Finale stand, nachdem sie im Vorjahr Borussia Dortmund unterlag. Der letzte Pokalsieg Frankfurts war 1988. Beide Finalisten trafen nach 2006 zum zweiten Mal im DFB-Pokal-Finale aufeinander.

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Finale fand, wie seit 1985 traditionell üblich, zum insgesamt 39. Mal im Olympiastadion Berlin statt.

Schiedsrichter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiedsrichter-Ansetzung wurde am 3. Mai 2018 bekannt gegeben. Felix Zwayer aus Berlin durfte das Pokalfinale in seiner Heimatstadt erstmals leiten. Er bezeichnete dies im Vorfeld als „etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches.“ Der Finaltag war Zwayers 37. Geburtstag.[1] Seine Assistenten waren Thorsten Schiffner und Markus Häcker, Vierter Offizieller war Patrick Ittrich. Als Video-Assistent fungierte Bastian Dankert, der ebenso wie Zwayer als Video-Assistent für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland im darauffolgenden Monat nominiert wurde.[2]

Gäste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Frank-Walter Steinmeier, der als Bundespräsident traditionell den Pokal übergibt, waren auch Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz sowie Horst Seehofer, als Bundesminister für Inneres, Heimat und Bau für den Sport zuständiges Mitglied der Bundesregierung, anwesend.[3]

Neben Bundestrainer Joachim Löw waren mit Lothar Matthäus und Philipp Lahm auch zwei DFB-Ehrenspielführer im Stadion.

Pokalträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Show um das Spiel herum im vergangenen Jahr kritisiert wurde, verzichtete man wieder auf eine Halbzeitshow. Der Pokal wurde nicht wie in den vergangenen Jahren von ehemaligen Sportlerinnen, sondern von verdienten ehemaligen Spielern beider Vereine in den Innenraum getragen. Dies waren Paul Breitner für Bayern München und der Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel für Eintracht Frankfurt,[4] der den Pokal nach dem Spiel auch hoch aufs Podest brachte.

Fernsehübertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel wurde live im Ersten übertragen. Moderator war Alexander Bommes, Experte der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Als Kommentator war Tom Bartels im Einsatz.

Spieldaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paarung FC Bayern München FC Bayern MünchenEintracht Frankfurt Eintracht Frankfurt
Ergebnis 1:3 (0:1)
Datum 19. Mai 2018 um 20:00 Uhr
Stadion Olympiastadion, Berlin
Zuschauer 76.322 (ausverkauft)
Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin)
Tore Tor 0:1 Ante Rebić (11.)
Tor 1:1 Robert Lewandowski (53.)
Tor 1:2 Ante Rebić (82.)
Tor 1:3 Mijat Gaćinović (90.+6’)
FC Bayern München Sven UlreichJoshua Kimmich, Niklas Süle, Mats Hummels, David AlabaJavi MartínezJames Rodríguez, Thiago (64. Corentin Tolisso) – Thomas Müller (C)ein weißes C in blauem Kreis (70. Kingsley Coman), Franck Ribéry (87. Sandro Wagner) – Robert Lewandowski
Cheftrainer: Jupp Heynckes
Eintracht Frankfurt Lukáš HrádeckýDanny da Costa, David Abraham (C)ein weißes C in blauem Kreis, Carlos Salcedo, Jetro WillemsMakoto HasebeOmar Mascarell, Jonathan de Guzmán (74. Marco Russ) – Marius Wolf (60. Mijat Gaćinović), Ante Rebić (89. Sébastien Haller) – Kevin-Prince Boateng
Cheftrainer: Niko Kovač (Kroatien Kroatien)
Gelbe Karten Gelbe Karten Robert Lewandowski (38.), Kingsley Coman (87.) – Carlos Salcedo (7.), Makoto Hasebe (45.), Jetro Willems (45.+2’), Ante Rebić (84.), Mijat Gaćinović (90.+6’)


Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiedsrichter Felix Zwayer fällte im Spiel trotz einer Intervention des Video-Assistenten insbesondere zwei umstrittene Entscheidungen. Vor dem Führungstor durch Ante Rebić (82.) war der Ball an die Hand von Kevin-Prince Boateng gesprungen, wobei der Unparteiische aber unabsichtliches Handspiel erkannte und das Tor zählen ließ.[5][6] Zudem entschied Zwayer in der Nachspielzeit bei einer unübersichtlichen Situation im Frankfurter Strafraum, als Kevin-Prince Boateng bei einem Klärungsversuch den Ball aus dem Strafraum schlagen wollte und dabei Javi Martínez von hinten am Fuß traf, nicht auf Foulelfmeter für den FC Bayern München.[7][8][9][10] Statt der Möglichkeit zum 2:2-Ausgleich durch einen Elfmeter traf stattdessen Mijat Gaćinović nach der unmittelbar folgenden Ecke durch einen Konter ins leere Tor zum 3:1-Endstand.

Nachdem der DFB-Präsident den Spielern des FC Bayern München die Silbermedaillen umgehängt hatte, verließen diese inklusive Trainer Jupp Heynckes den Innenraum des Stadions, obwohl es üblich ist, dass der unterlegene Finalist dem Sieger bei dessen Siegerehrung Spalier steht und applaudiert. Einzig Manuel Neuer und Tom Starke blieben zu diesem Anlass. Das Verschwinden der übrigen Mannschaft wurde in der Öffentlichkeit als unsportlich und respektlos kritisiert.[11] Heynckes bedauerte wenig später in einem Interview das Verhalten und gratulierte Frankfurt zum Sieg.

Für weiteres Aufsehen sorgte Sandro Wagner. Der Angreifer des FC Bayern warf seine Silbermedaille nur wenige Sekunden, nachdem sie ihm verliehen wurde, ins Publikum.[12]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Finalschiedsrichter Felix Zwayer: Heimspiel zum Geburtstag. DFB, abgerufen am 20. Mai 2018.
  2. FIFA bestätigt: Dankert und Zwayer als Video-Assistenten zur WM. Die Welt, 30. April 2018, abgerufen am 20. Mai 2018.
  3. Der Frankfurt-Triumph im Minuten-Protokoll. Berliner Morgenpost, 19. Mai 2018, abgerufen am 20. Mai 2018.
  4. Die wichtigsten Antworten zum Pokalfinale der Eintracht. Hessenschau.de, 18. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2018; abgerufen am 20. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hessenschau.de
  5. Frankfurt schlägt München 3:1! Eintracht schafft die Pokalsensation. www.hessenschau.de, 20. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
  6. Pokal-Final-Schiedsrichter in der Kritik – Videobeweis ad absurdum geführt: Bayern erbost über Video-Zwayer. www.ran.de, 20. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
  7. kicker Sportmagazin: Sonderheft: Die große Bilanz 2017/18. Olympia-Verlag, Nürnberg 2018, S. 160–161.
  8. Schiedsrichter Zwayer bringt Bayern um die Chance zum 2:2 – Boateng gibt zu: „Ich treffe ihn ganz klar“. kicker.de, 19. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
  9. Schiedsrichter verweigert Bayern Elfmeter – Warum bekam Zwayer nur eine Einstellung zu sehen? kicker.de, 20. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
  10. Auch Fröhlich äußert sich zum Aufreger des DFB-Pokal-Finales – Zwayer: „Ich stehe zu meiner Entscheidung“. kicker.de, 21. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
  11. Die unsportlichen Bayern haben das Verlieren verlernt. Stern, 20. Mai 2018, abgerufen am 20. Mai 2018.
  12. Warum warf Wagner seine Medaille weg? Bild, 20. Mai 2018, abgerufen am 20. Mai 2018.