Deutsche Eishockeynationalmannschaft

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Deutschland Deutschland

Deutsche Eishockeynationalmannschaft
Verband Deutscher Eishockey-Bund
Weltrangliste Platz 5
Trainer Harold Kreis
Co-Trainer Alexander Sulzer
Meiste Spiele Udo Kießling (320)
Meiste Punkte Erich Kühnhackl (224)
Homepage deb-online.de
Statistik
Erstes Länderspiel
Deutsches Reich 0:1 Großbritannien
Montreux, Schweiz; 10. Januar 1910
Höchster Sieg
BR Deutschland 16:0 Norwegen
Oberstdorf, Deutschland; 21. März 1972
Höchste Niederlage
BR Deutschland 0:17 UdSSR
Garmisch-Partenkirchen, Deutschland; 14. März 1972
Olympische Spiele
Teilnahmen 20, seit 1928
Bestes Ergebnis: Silbermedaille (2018)
Weltmeisterschaft
Teilnahmen 64, seit 1930 (ohne OS)
Bestes Ergebnis Silbermedaille (1930),
Silbermedaille (1953),
Silbermedaille (2023)
(Stand: 28. Mai 2023)
Spieler der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2005

Die deutsche Eishockeynationalmannschaft ist eine vom Bundestrainer getroffene Auswahl deutscher Spieler. Sie repräsentiert den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel bei den Eishockey-Weltmeisterschaften der IIHF oder den Olympischen Winterspielen, aber auch bei anderen Turnieren wie z. B. dem World Cup of Hockey. Die Mannschaft wird nach der Weltmeisterschaft 2023 in der IIHF-Weltrangliste auf Platz 5 geführt. 2018 gewann die Mannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen und wurde von den deutschen Sportjournalisten zur Mannschaft des Jahres gewählt. 2023 errang das Team die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Nationalmannschaft bestritt ihr erstes Länderspiel im Laufe der Eishockey-Europameisterschaft 1910, als sie am 10. Januar dem späteren Europameister Großbritannien mit 0:1 unterlag. Das Deutsche Reich selbst gewann bei diesem Turnier die Silbermedaille. Auch in den folgenden vier Jahren bis zur zwischenzeitlichen Abschaffung der EM 1914 nahm die Nationalmannschaft stets an den Europameisterschaften teil und gewann in jedem Jahr eine Medaille (drei Mal Silber, ein Mal Bronze), wobei das Turnier 1912 und somit der Vizeeuropameistertitel des Deutschen Reichs aufgrund der fehlenden Verbandsmitgliedschaft der teilnehmenden Österreicher nachträglich von der Internationalen Eishockey-Föderation annulliert wurden. Ihr bis dahin größter Erfolg gelang der deutschen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 1932 in Lake Placid, die gleichzeitig als Weltmeisterschaft gewertet wurden, wobei ohnehin nur vier Mannschaften als Folge der Weltwirtschaftskrise und der daraus resultierenden fehlenden finanziellen Mittel an dem Turnier teilnahmen. Bei den Weltmeisterschaften 1930 und 1953 wurde Deutschland jeweils Vizeweltmeister, bei der WM 1934 belegte das Deutsche Reich den dritten Platz. Zudem wurde die Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 1930 und 1934, die jeweils parallel als Europameisterschaft gewertet wurden, Europameister.

Zwar nahmen deutsche Nationalmannschaften seit 1952 jeweils an den olympischen Eishockeyturnieren teil – davon 1956 bis 1964 als gesamtdeutsche Mannschaft – jedoch konnte das Team nicht mehr an die Erfolge der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anschließen. Erstmals gewann das Team bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck die Bronzemedaille. Nachdem Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2009 eigentlich sportlich bereits in die Division I abgestiegen war und nur als Gastgeber der folgenden WM den Klassenerhalt erreicht hatte, erzielte die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 vor eigenem Publikum einen überraschenden vierten Platz und somit ihr bestes WM-Ergebnis seit 57 Jahren. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea schaffte die Mannschaft mit dem Einzug ins Finale den bislang größten internationalen Erfolg. Dort unterlag man in der Overtime der russischen Mannschaft mit 3:4 durch Sudden Death.

2023 gewann Deutschland die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft, im Finale unterlag man Kanada mit 2:5. Nach zweimaliger eigener Führung gab die Mannschaft den ersten Titel im Schlussdrittel aus den Händen.[1]

Seit 1987 ist die deutsche Nationalmannschaft Gastgeber des Deutschland-Cups, den sie bislang neun Mal gewinnen konnte (zuletzt 2014, 2015, 2021 und 2022).

Bis Juni 2011 hat das A-Team Deutschlands insgesamt 1233 Spiele bestritten, davon 454 Siege, 120 Unentschieden, 659 Niederlagen.[2] (Stand 6. Juni 2011).

General Manager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teammanager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999–2002: Eckardt Schindler (Neufahrn)
  • 2002–2004: Marco Stichnoth (Hannover)
  • 2004–2008: Carlos Vogel (München)
  • 2008–?: Klaus Merk (Augsburg)
  • seit 2018 Horst Fuchs (Ingolstadt)

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Anfangszeit des deutschen Eishockeys gab es noch keine richtigen Trainer, so wurden die Spieler von sogenannten Außenkapitänen oder anderen Offiziellen geleitet. Anders als im Fußball war es im deutschen Eishockey durchaus üblich, als Reichs-, National- beziehungsweise Bundestrainer Ausländer zu engagieren, die bis Ende der 1960er vor allem aus Kanada kamen.

Maskottchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit November 2006 ist Urmel auf dem Eis das offizielle Maskottchen der deutschen Nationalmannschaft. Er trägt die Rückennummer (20)10 (Jahr der Eishockey-WM in Deutschland) und spielte laut seiner Fanpage als Stürmer beim „EHC Titiwu“ und beim EHC „Augsburger Puppenkiste“.[8]

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trikotdesign der Nationalmannschaft
Spieler der deutschen Nationalmannschaft beim Deutschland Cup 2006 in Hannover
Spieler der deutschen Nationalmannschaft bei einem Vorbereitungsspiel am 18. Mai 2009 in Memmingen, in der Mitte das Maskottchen Urmel

Kader bei internationalen Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktueller Trainerstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funktion Nat. Name Geburtsdatum
Cheftrainer DeutschlandKanada Harold Kreis 19. Jan. 1959
Assistenztrainer Deutschland Alexander Sulzer 30. Mai 1984

Gesperrte Trikotnummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Trikotnummern werden zu Ehren der Spieler, die sie getragen haben, zur besonderen Anerkennung ihrer Leistungen für die Nationalmannschaft nicht mehr vergeben:

Platzierungen bei internationalen Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierung der deutschen Eishockeynationalmannschaft bei EM, WM und Olympischen Spielen.

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

kursiv: Turnier wurde im Rahmen der Olympischen Spiele ausgetragen.

Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1910: 2. Platz (vertreten durch BSchC)
  • 1911: 2. Platz
  • (1912: 2. Platz)*
  • 1913: 3. Platz
  • 1914: 2. Platz
  • 1921–1926 suspendiert
  • 1927: 3. Platz
  • 1928: 9. Platz
  • 1929: 6. Platz
  • 1930: Europameister
  • 1931 nicht teilgenommen
  • 1932: 4. Platz
  • 1933: 3. Platz
  • 1934: Europameister
  • 1935: 8. Platz
  • 1936: 3. Platz
  • 1937: 3. Platz
  • 1938: 3. Platz
  • 1939: 3. Platz
  • 1947–51 suspendiert
  • 1952: 6. Platz
  • 1953: 2. Platz
  • 1954: 4. Platz
  • 1955: 5. Platz
  • 1956: 4. Platz
  • 1957/58 nicht teilgenommen
  • 1959: 5. Platz
  • 1960: 4. Platz
  • 1961: 6. Platz
  • 1962: 4. Platz
  • 1963: 5. Platz
  • 1964: 4. Platz
  • 1965/66 nicht qualifiziert
  • 1967: 6. Platz
  • 1968: 5. Platz
  • 1969/70 nicht qualifiziert
  • 1971: 5. Platz
  • 1972: 5. Platz
  • 1973: 6. Platz
  • 1974/75 nicht qualifiziert
  • 1976: 5. Platz
  • 1977: 5. Platz
  • 1978: 4. Platz
  • 1979: 5. Platz
  • 1981: 5. Platz
  • 1982: 5. Platz
  • 1983: 4. Platz
  • 1985: 5. Platz
  • 1986: 4. Platz
  • 1987: 5. Platz
  • 1989: 6. Platz
  • 1990: 6. Platz
  • 1991: 6. Platz
* 
Turnier annulliert

kursiv: Turnier wurde im Rahmen einer Weltmeisterschaft oder von Olympischen Spielen ausgetragen.

LIHG-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der zeitgenössisch auch als Weltmeisterschaft bezeichneten LIHG-Meisterschaft wurde Deutschland durch den Berliner Schlittschuhclub vertreten. Da bei diesem Wettbewerb im Gegensatz zur Europameisterschaft auch ausländische Spieler zugelassen waren, traten auch Spieler wie der Schwede Nils Molander, der Schweizer Max Holsboer oder der Kanadier Arthur E. R. Boak für die deutsche Nationalmannschaft an.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Deutsche Eishockeynationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eishockey-WM 2023: Deutschland unterliegt im Finale nach großem Kampf Kanada. In: spiegel.de. 28. Mai 2023, abgerufen am 28. Mai 2023.
  2. deb-online.de, Statistik – Laenderspiele Herren (Memento vom 26. September 2012 im Internet Archive)
  3. sid: Eishockey-DEB: Kölliker geht, "Task Force" soll übernehmen. In: welt.de. 3. Juli 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  4. Neuer Eishockey-Nationaltrainer: Doppelrolle für Pat Cortina. Süddeutsche.de, 17. September 2012, abgerufen am 17. September 2012.
  5. Eishockey: Marco Sturm wird Bundestrainer und General Manager beim DEB. In: sport1.de. 10. Juli 2015, abgerufen am 18. September 2015.
  6. Finne Söderholm übernimmt als Eishockey-Bundestrainer RP-Online.de, 20. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018
  7. deb-online.de: Deutscher Eishockey-Bund e. V. (DEB) stellt neues Bundestrainer-Team der Nationalmannschaft vor. 30. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
  8. Urmel auf dem Eis offizielle Website des Maskottchens, abgerufen am 26. März 2018.
  9. Deutschland konnte als Ausrichter der A-Weltmeisterschaft 2010 trotz des sportlichen Abstiegs nicht in die Division I absteigen.