Dominik Kuhn

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Dominik Kuhn (2012)

Dominik Kuhn (Pseudonym: Dodokay; * 16. September 1969 in Reutlingen) ist ein deutscher Produzent, Regisseur, Sprecher (Voice Artist), Komiker, Musiker und Übersetzer. Er ist Inhaber der Firma Starpatrol Entertainment.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dominik Kuhn wuchs in Reutlingen-Oferdingen in Baden-Württemberg auf. Dort legte er 1989 das Abitur ab. Schon während der Schulzeit gründete er eine Firma für Veranstaltungstechnik und arbeitete zeitgleich als Moderator und Tontechniker beim Reutlinger Regionalrundfunksender Radio RT4, sowie als Discjockey im Tübinger Zentrum Zoo. Die technische Ausstattung seiner Firma verkaufte er Mitte der 1990er Jahre und arbeitete von nun an als selbstständiger Live-Tontechniker sowie später als Event-Manager und Produzent, hauptsächlich von Firmen-Events. Parallel richtete er sich ein Tonstudio ein. Um die Jahrtausendwende bot er zusätzlich noch die Filmproduktion als Dienstleistung an. Im Rahmen dieser Tätigkeit produzierte er zahlreiche Werbe- sowie drei wenig erfolgreiche No-Budget-Langfilme.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Kuhn 2006 unter seinem Internet-Benutzernamen Dodokay durch seine zunächst bei Online-Videoportalen wie u. a. YouTube, Clipfish oder MyVideo veröffentlichten Neusynchronisationen (so genannte Fandubs) in Schwäbisch und teilweise anderen Dialekten. Im Frühjahr 2005 vertonte Kuhn zunächst Ausschnitte aus der erfolgreichen TV-Serie 24 neu, sowie nach und nach Ausschnitte aus Kinofilmen wie z. B. Star Wars. Im August 2007 veröffentlichte er seinen bislang erfolgreichsten Film Virales Marketing im Todesstern Stuttgart. Der Film, in dem er wiederum in einem Ausschnitt aus Star Wars die Werbeszene parodiert, verschaffte Kuhn in kürzester Zeit Aufmerksamkeit im gesamten deutschsprachigen Raum. Allein auf YouTube verzeichnet der Film mittlerweile über 5,8 Millionen Aufrufe (Stand: Oktober 2021).[2]

Im Januar 2008 führten Urheberrechtsprobleme zur Löschung von Kuhns damaligem YouTube-Benutzerkonto, er lud die bislang bestehenden Filme jedoch auf einem neuen Konto wieder hoch.[3] Im Frühjahr des Jahres 2008 wurde das SWR Fernsehen auf ihn aufmerksam, und so schrieb und produzierte Kuhn seit Anfang 2009 die Fernsehserie Die Welt auf Schwäbisch sowie für die SWR-Landesschau Baden-Württemberg eine wöchentliche Kolumne unter demselben Sendungstitel. Während er in der bislang sieben Episoden (Stand: Mai 2010) umfassenden Serie eine Mischung aus Spielfilmen, Boulevard- und Talk-Sendungen sowie Nachrichten auf Schwäbisch synchronisierte, wurden in der bis Januar 2010 ausgestrahlten Landesschau-Kolumne Sitzungen des Deutschen Bundestages in eine Vorstandssitzung des fiktiven Vereins „SV 49 aus Leimerstetten“ umgeschnitten und -synchronisiert.[4] Von Mai bis Juli 2011 war Kuhn unregelmäßig mit einer schwäbischen Synchro-Kolumne in der neu aufgelegten Wochenshow auf Sat.1 vertreten.[5] 2012 wurde im SWR das Landesschau-Format leicht verändert mit zwölf Folgen fortgesetzt, wobei Kuhn dieses Mal in fiktiven Interviews mit schwäbisch synchronisierten Stars selbst zu sehen war, unterschnitten mit Straßenumfragen. Ab Dezember 2012 war Kuhn zusammen mit Chako Habekost für sieben Folgen Mitglied des zweiköpfigen Jury-Teams in der SWR-Mundart-Quizshow Verstehen Sie was?, moderiert von Guido Cantz.[6]

2009 war Kuhn als schwäbischer Dialekt-Coach für die Neuverfilmung der Jerry Cotton-Romane mit Christian Tramitz und Christian Ulmen tätig – er unterrichtete im Rahmen der Produktion Heino Ferch in schwäbischem Dialekt, da dieser im Film einen Kriminellen aus Stuttgart spielt.[7] Überdies spricht Kuhn in einer Folge der Hörspielreihe Hui Buh die Rolle eines schwäbischen Gespenstes.[8] In der deutschen Fassung der 2016 in die Kinos gekommenen belgischen Komödie Ich bin tot, macht was draus, spricht er eine der Hauptrollen, in diesem Fall mit flämischem bzw. niederländischem Akzent.[9] 2018 erschien die von ihm auf schwäbisch vertonte Fassung von Die 1000 Augen des Dr. Mabuse als Kinofilm.[10]

Als begeisterter Science-Fiction-Leser arbeitet er seit 1999 als Übersetzer von Science-Fiction-Literatur. Als solcher ist er hauptsächlich für den Stuttgarter Panini-Verlag tätig, für den er nahezu alle Star-Wars-Jugendbücher sowie noch andere Buchreihen und Einzelromane (z. B. zur TV-Serie 24 und zum Sammelkartenspiel Magic: The Gathering) ins Deutsche übertragen hat. Bei den Übersetzungen der Jugendbücher zu den Star-Wars-Episoden I-III setzte Kuhn sich dafür ein, dass die Dialoge weitestgehend der deutschen Synchronfassung der Filme entsprechen, und nahm aus diesem Grund schon während der Synchron- und Übersetzungsarbeiten Kontakt mit dem Synchronregisseur der Filme, Tobias Meister, auf.[11]

Dominik Kuhn ist Mitglied in der Jury des Kurd-Laßwitz-Preises für deutschsprachige Science-Fiction-Schaffende.

Im Juli 2011 veröffentlichte er zusammen mit dem Cartoonisten Ralph Ruthe ein schwäbisches Comic-Buch namens Scheißdregg bassiert halt, basierend auf Ruthes Cartoon-Reihe Shit Happens.[12] Im September 2014 erschien eine von ihm ins Schwäbisch übersetzte Ausgabe von Simpsons-Comics.[13]

Im November 2011 wurde er von der Mundartgesellschaft Baden-Württemberg e. V. mit der Friedrich-E.-Vogt-Medaille für Verdienste um die schwäbische Mundart ausgezeichnet.[14]

Seit 2014 hat er beim privaten Stuttgarter Radiosender Antenne 1 eine täglich von Montag bis Freitag ausgestrahlte eineinhalb- bis zweiminütige Sendung mit dem Titel „Schwäbman“.[15][16] Am 29. März 2014 ging er mit der Live-Comedy-Show Die Welt auf Schwäbisch erstmals auf Tournee.[3] 2017 folgte sein zweites Programm Schwaben Menschen Abenteuer.[17] Mit seiner dritten Live-Show Genau mein Ding tourte er bis 2021.[18] 2022 folgt sein viertes Live-Programm Vom Deng her.[19]

Neben seiner Karriere als Comedian arbeitet er außerdem als Filmautor und -regisseur. Ursprünglich Werberegisseur, wurde er für den in Entwicklung befindlichen Kinospielfilm Metal Train als Regisseur engagiert.[20] Er ist außerdem Gastdozent für Virales Marketing an Hochschulen und ist Mitglied der von ihm produzierten Coverband Welcome To The Pleasuredome.[21] 2013 erschien deren Coveralbum Welcome to the Pleasuredome – Live from the Eighties.[22] 2014 veröffentlichte er den schwäbischen Song Subbercool.[23]

Nebenbei verdingt er sich als Schauspieler und Modell für verschiedene Werbekampagnen und Film- und Fernsehproduktionen. So spielte er 2009 und 2010 in der zwölfteiligen Fernsehserie Laible und Frisch mit, sowie im 2017 entstandenen Kinofilm.[24] 2012 war er im Kino in einer Gastrolle an der Seite von Natalia Wörner in der schwäbischen Mundartkomödie Die Kirche bleibt im Dorf zu sehen und spielte auch in der 2013 ausgestrahlten ersten Staffel der gleichnamigen Fernsehserie mit. Außerdem spielte er im 2014 erschienenen Kinofilm Global Player – Wo wir sind isch vorne mit.[3] 2021 war er in der SWR-Dokumentation Das Jahr 1981 – So war’s im Südwesten zu sehen.[25] Am 11. November 2021 wurde die 300. Folge der Krimiserie SOKO Stuttgart mit ihm in der Rolle des Mark Krollwitz ausgestrahlt.[26]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Live-Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Die Welt auf Schwäbisch
  • 2017: Schwaben Menschen Abenteuer
  • 2018: Genau mein Ding
  • 2021: Vom Deng her
  • 2023: I bin‘s selber - 10 Jahre live!

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2013: Welcome to the Pleasuredome – Live from the Eighties (mit Welcome to the Pleasuredome)
  • 2014: Subbercool
  • 2018: D’r schwäbische Nelly (mit MC Bruddaal und Alx Thunder)
  • 2023: Baar an Bagga (mit Elektrokowski)
  • 2023: Ondertitel Armageddon (mit Elektrokowski)
  • 2024: Abnormaler Dancer (mit Elektrokowski)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kuhns Produzentenprofil in der IMDb; abgerufen am 31. Mai 2010
  2. Virales Marketing im Todesstern Stuttgart, auf youtube.com
  3. a b c FAQ, auf dodokay.com, abgerufen am 5. Oktober 2013
  4. Presseportal des SWR, abgerufen am 8. Januar 2010
  5. Latest Titles With Dominik Kuhn, auf imdb.com
  6. Pressemeldung des SWR-Fernsehens (Memento des Originals vom 18. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de, abgerufen am 19. Dezember 2012
  7. Artikel über Kuhn in den Stuttgarter Nachrichten (Memento des Originals vom 13. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.starpatrol.com, abgerufen am 31. Mai 2010
  8. Website der Hörspielreihe Hui Buh (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hui-buh.de, abgerufen am 31. Mai 2010
  9. Dodokay synchronisiert mal im Ernst! Abgerufen am 10. Februar 2019., abgerufen am 22. Juni 2016
  10. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Kinokritik zu Dodokays „Die 1000 Glotzböbbel vom Dr. Mabuse“: Lauter Grasdackel und Hasenschädel. Abgerufen am 11. November 2021.
  11. Interview mit Kuhn auf StarWars-Union.de, abgerufen am 31. Mai 2010
  12. Buch im Carlsen-Katalog, abgerufen am 21. Juli 2011
  13. Buch im Panini-Katalog (Memento des Originals vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.paninicomics.de, abgerufen am 3. Januar 2015
  14. Internet-Seite der Mundartgesellschaft Baden-Württemberg e. V., abgerufen am 20. November 2011
  15. Antenne 1, Bekenntnis zum Schwabenland. In: Stuttgarter Zeitung
  16. Programm Antenne 1 Schwäbmann. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2019; abgerufen am 10. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.antenne1.de, abgerufen am 5. November 2015
  17. Schwaben-Comedy mit Dodokay in der Harmonie. 11. Februar 2017, abgerufen am 11. November 2021.
  18. Dodokay kommt nach Empfingen. Abgerufen am 11. November 2021.
  19. Interview: Comedian Dodokay ist neuer Künstlerdozent am Campus Künzelsau – STIMME.de. Abgerufen am 11. November 2021.
  20. Kuhns Profil in der IMDB, abgerufen am 22. Juni 2016
  21. Welcome To The Pleasuredome - Die Band. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2009; abgerufen am 27. April 2022.
  22. Welcome To The Pleasuredome – Live From The Eighties (2013, CD). Abgerufen am 11. November 2021.
  23. dodokay – Subbercool – Offizielles Musikvideo. Abgerufen am 11. November 2021 (deutsch).
  24. Website der TV-Serie Laible und Frisch, abgerufen am 11. Dezember 2017
  25. Das Jahr 1981 – So war’s im Südwesten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2021; abgerufen am 11. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swrfernsehen.de
  26. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: „Soko Stuttgart“: Dodokay und die Operndiva. Abgerufen am 11. November 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dominik Kuhn – Sammlung von Bildern