Eltz (rheinländisches Adelsgeschlecht)

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Eltz ist der Name eines alten, ursprünglich hochfreien[1] Adelsgeschlechts aus dem Rheinland. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum moselländischen Uradel. Sie ist nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen niedersächsischen Geschlecht.

Stammwappen der Eltz „vom goldenen Löwen“
Stammwappen der Eltz „vom silbernen Löwen“

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Eltz

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In älterer Literatur wird erwähnt, dass bereits im Jahre 690 ein Ritter Eberhardus zu Eltz unter den Patriziern der Stadt Trier erscheinen soll. Der Genealoge Johann Maximilian von Humbracht beginnt die ordentliche Stammreihe der Familie mit Georg um das Jahr 938.[2][3]

Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels erscheint die Familie erstmals mit Rudolfus, der von 1150 bis 1157 in Urkunden genannt wird.[4][5] Er war der erste Familienangehörige, der den Namen der Stammburg Eltz angenommen hat.[3][6] Rudolph war ein treuer Gefolgsmann des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa und erhielt von ihm als Dank für seine Heeresdienste ein Stück Land zu Lehen. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Petrus nobilis vir, dominus de Eltze, der zwischen 1210 und 1257 urkundlich erscheint. Er war wahrscheinlich ein Sohn des Elias, der am 27. März 1194 als Burgsasse zu Eltz in einer Urkunde genannt wird.[7][1]

Die ursprünglich edelfreien Herren von Eltz wurden Ministeriale des Heiligen Römischen Reiches. Als Burgmannen und Ganerben saßen sie auf der Burg Eltz bei Wierschem nahe der Stadt Münstermaifeld. Nach der Eltzer Fehde (1331 bis 1336) wurde 1356 der Reichslehenverband endgültig aufgelöst und die Burg ein Lehen des Reichsstifts Trier. Aus den Reichsvasallen von Eltz wurden Lehnsleute des Erzbischofs und Kurfürsten von Trier.[3]

Grablege in Münstermaifeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eltzer Herren pflegten über Jahrhunderte eine enge Verbindung zur nahe ihrer Stammburg gelegenen Stadt Münstermaifeld. Sie waren im ganzen Spätmittelalter in der Verwaltung der Stadt tätig. In der ehemaligen Stiftskirche Münstermaifeld befinden sich Eltzer Gräber. Besonders kunstvoll sind die Epitaphien des Ehepaares Cuno von Eltz und Ella von Esch, zwei Reliefplatten aus Basalt, weiterhin das Marmorgrab des Nikolaus von Eltz und seiner Frau Maria von Hoort sowie ein Marmordenkmal für deren Sohn Johann Wilhelm Antonius Bertramus Herr zu Eltz, Domherr zu Trier. Söhne derer von Eltz waren in allen Jahrhunderten Kanoniker im Stift Münstermaifeld. Durch einen viele Jahrzehnte währenden Streit mit dem Papst wurde Lothar von Eltz, 1267 vom Kapitel zu „Monster Meynfelt“ zum rechtmäßigen „Praepositus“ gewählt, bekannt. Einer der tatkräftigsten Stiftspröpste in Münstermaifeld war Elias von Eltz (1331–1347).

Eltzer Persönlichkeiten im Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während des 13. Jahrhunderts teilten die Brüder Elias, Wilhelm und Theoderich den Stamm in drei Linien, die sich im Laufe der Zeit in weitere Äste und Zweige aufspalteten. Auch die Burg mit den dazugehörigen Gütern wurde mehrmals aufgeteilt. Noch heute lassen sich an der Burg Eltz die Teilbauten der Linien zu Kempenich, Rübenach und Rodendorf in der Form selbständiger Wohntürme erkennen.

Zahlreiche Angehörige der Familie waren schon früh für den Deutschen Orden in Pommern und im Baltikum tätig. Arnold von Eltz († 1329 oder 1330) war zunächst Domherr zu Trier und wurde 1324 von Papst Johannes XXII. als Bischof von Cammin eingesetzt. Robin von Eltz war von 1367 bis 1392 Heermeister des Deutschen Ordens in Livland und Georg von Eltz starb 1532 als Komtur des Deutschen Ordens. Er wurde oft im Auftrag des Ordens mit diplomatischen Missionen betraut, so unter anderem in Deutschland, Livland, Polen, Spanien und Rom.[8]

1331 schlossen sich die Eltzer mit einigen anderen faktischen Reichsministerialen, den Besitzern der Burgen Waldeck, Schöneck und Ehrenburg, zu einem Bund zusammen. In der Eltzer Fehde kämpften sie gegen die Territorialpolitik des Trierer Kurfürsten Balduin von Luxemburg, der sich auf die alten Lehnsrechte Kurtriers berief und die vermeintlichen Reichsritter wieder dem Trierer Amts- und Dienstrecht unterwerfen wollte. Fünf Jahre später verpflichteten sich die Streiter in der Eltzer Sühne zum Frieden und mussten die Oberherrschaft Kurtriers anerkennen.

Werner Brender von Eltz übertrug im Jahre 1311 seinem Sohn Peter die Vogtei zu Rübenach. Bereits ein Jahr später konnten die zur Vogtei Rübenach gehörenden Güter vom Grafen Ruprecht von Virneburg erworben werden. 1563 wurde die Linie Eltz-Rübenach erneut von den Herzögen von Luxemburg mit Rübenach und Bisholder belehnt. 1401 erhielt Dietrich, Herr zu Eltz, vom römischen König Ruprecht, als Pfalzgraf bei Rhein, die Güter von Winand Boos von Waldeck, mit Anteilen an der Ganerbenburg Waldeck. Dieser Erbteil war nach dem Tod Winands an den Pfalzgrafen zurückgefallen, der sie als Lehen an die Eltzer weitergab.

1476 gehörte ein Zweig der Eltzer zu den Erben der Elsa von Brohl auf Burg Brohl, der Letzten ihres Geschlechts, allerdings in Erbengemeinschaft mit den Familien von Winneburg und von Braunsberg, was zu fast 100-jährigen Auseinandersetzungen führte. Im Jahre 1526 erbte ein Sohn von Ulrich von Eltz, Mitherr zu Burg Brohl, Philipp von Eltz, von seiner Mutter Elisabeth von Pyrmont und deren Brüdern die umfangreichen Besitzungen des Hauses Pyrmont und die Herrschaft Ehrenberg.[2]

1486 gingen durch einen erneuten Erbgang Güter und Ländereien der Koblenzer Adelsfamilie von Bachem an die Herren von Eltz. Dazu zählte auch ein Hof in Boppard; der ehemalige Hof der Herren von Bachem wurde urkundlich 1496 erstmals als Eltzer Hof bezeichnet.[9][10] Die von Eltz gehörten damit zum Ritterrat des Bopparder Stadtrates. Im Jahre 1495 führte Johann von Eltz der Alte eine Delegation der Stadt zum römisch-deutschen König Maximilian I. Am 27. Juni 1495 stellte Maximilian ihnen das Privileg aus, die Stadtbefestigung in Eigenverantwortung zu übernehmen. Nach Protest des Trierer Kurfürsten Johann II. von Baden als Landesherrn widerrief Maximilian aber dieses Privileg. Daraufhin versuchte die Stadt Boppard unter Einwirkung von Johann von Eltz, an dem Privileg festzuhalten. Der Kurfürst erklärte am 7. Juni 1497 der Stadt die Fehde. Nach der Belagerung durch den Kurfürsten kapitulierte Boppard am 30. Juni 1497. Jedoch konnte zwischen Johann von Eltz und dem Kurfürsten kein Friede geschlossen werden, da neben den Bopparder Angelegenheiten auch weitere Besitzstreitigkeiten eine Rolle spielten. Versuche, den Streit mit Hilfe von Schiedsleuten beizulegen, scheiterten. Auch der Reichstag zu Worms im Jahr 1497, zu dem er von der Stadt Boppard abgeordnet wurde, brachte keine Einigung. Am Dreikönigstag des Jahres 1501 kam Johann von Eltz zu Schiff mit 200–250 Landsknechten nach Boppard. Mit Einvernehmen der Bopparder Ritterschaft ließ er den Hof der Beyer von Boppard, die stets auf Seiten des Kurfürsten standen, und die kurfürstliche Burg plündern. Noch am gleichen Tag schrieb Johann von Eltz an den Trierer Kurfürsten und legte die Gründe für sein Handeln dar, begab sich dann in den Dienst des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und wurde Amtmann in Kaub. Im Jahr 1517 starb Johann von Eltz.[11]

In der frühen Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jakob III. von Eltz, Kurfürst-Erzbischof von Trier (1510–1581)

Johann Jakob von Eltz aus der Kempenicher Linie war von 1567 bis zu seinem Tode 1581 Kurfürst und Erzbischof von Trier. Er führte in der Stadt Trier die Gegenreformation durch sowie kirchliche Reformmaßnahmen gemäß dem Konzil von Trient. Am 8. Juni 1580 verlieh er als Kurfürst von Trier seinen Neffen, den Brüdern Anton, kurfürstlich trierischer Rat, Marschall und Amtmann, und Hans Reichard sowie deren Vetter Hans Anton das Erbmarschallsamt des Kurfürstentums Trier als Lehen. Das Amt war nach dem Tod von Johann, dem letzten des Geschlechts derer von Helfenstein, an Kurtierer zurückgefallen.[1]

Die Enkel von Georg, dem Bruder des Kurfürsten, waren die Stifter der Linien zu Eltz-Oetingen und Eltz-Kempenich (von Kurtrier als Pfand erhalten ab 1663). Die Vettern von Georg begründeten wiederum zwei Linien, Johann Friedrich den Zweig zu Eltz-Bliescastell (wo die Eltzer als Trierer Amtmänner saßen) und Johann Philipp den Zweig zu Eltz-Waibling. Schließlich entstand durch Johann Adolph, Sohn von Friedrich von Eltz auf Bliescastell, die Linie Eltz-Rodendorf. Die Herrschaft Rodendorf (später Rotendorf genannt, heute Château-Rouge, Departement Moselle, Lothringen) gelangte durch Johann Adolphs Gemahlin Katharina von Brandscheid 1583 zunächst hälftig und im 18. Jahrhundert ganz in den Besitz der Eltz-Rodendorf, die ab 1681 auch das lothringische Freisdorf und von 1762 bis 1812 die Burg Bourscheid besaßen.

Ein Sohn des Johann Adolph von Eltz-Rodendorf war Lutheraner und Amtmann des protestantischen Pfälzer Kurfürsten Friedrich IV. Als dessen Sohn Friedrich V. 1619 die Wahl zum „Winterkönig“ von Böhmen annahm, löste er den Dreißigjährigen Krieg aus. In dessen Verlauf wurde der Sohn des Amtmanns, Johann Eberhard zu Eltz, 1626/27 Kanzler im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und ab 1628 Kanzler Wallensteins in Mecklenburg. Sein Bruder Philipp Samson zu Eltz heiratete die Erbtochter des Wolfenbütteler Kanzlers Barthold von Rutenberg, Erbin von Schloss Rethmar bei Hannover, und begründete die protestantische braunschweigische Linie. Dessen Sohn Friedrich Casimir zu Eltz (1634–1682) heiratete 1664 Barbara Margaretha von Pfuel (1649–1695), eine Tochter des Generals Adam von Pfuel. Er wurde Berghauptmann und erwarb zudem Amt, Gut und Schloss Walbeck im Ostharz. Die Linie erlosch mit dem Tod seines Sohnes, des kurbraunschweigischen Geheimrats und Großvogts von Celle, Philipp Adam zu Eltz, im Jahre 1727.[2]

Philipp Karl von Eltz-Kempenich, Kurfürst-Erzbischof von Mainz (1665–1743)

1732 gelangte mit Philipp Karl von Eltz-Kempenich (1665–1743) erneut ein Spross der Eltz zu erzbischöflichen und kurfürstlichen Würden. Er war der Sohn von Johann Anton zu Eltz und dessen Gattin Anna Maria Antonie Schenk von Schmittburg. Philipp Karl starb 1743 als Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Sein jüngerer Bruder Karl Anton Ernst († 1736) von Eltz erhielt 1733 von Kaiser Karl VI. am 9. November 1733 zu Wien das Palatinat (in primogenitur) und am gleichen Tag den Reichsgrafenstand. Der Familie wurde außerdem am 16. November 1737 gestattet, das Wappen und den Namen der Faust von Stromberg mit dem ihren zu vereinigen. Grund war die Heirat von Anselm Kasimir Franz (* 1709; † 1778), ein Sohn des ersten Grafen zu Eltz, mit Maria Eva Johanna Freiin Faust von Stromberg († 1800), Erbtochter des Freiherren Friedrich Dietrich Joseph Faust von Stromberg und letzte Vertreterin dieses Geschlechts. Das Paar und ihre Nachkommen führten bzw. führen den vereinigten Namen, verheiratete Agnaten in der Form Graf und Edler Herr bzw. Gräfin und Edle Herrin von und zu Eltz genannt Faust(in) von Stromberg. Die unverheirateten Agnaten führten den Titel Graf und Edler Sohn bzw. Gräfin und Edle Tochter.[1] Nach BGB lautet der Name heute: „Graf“ bzw. „Gräfin zu Eltz“.[12] Am 30. Dezember 1734 erhielt Anselm Kasimir Franz zusammen mit seinem Bruder Hugo Franz Carl auch das Indigenat im Königreich Ungarn.

Hugo Philipp Karl (* 1742 † 1818), ein Sohn von Anselm Kasimir Franz, erbte von seinem Onkel, dem Mainzer Kurfürsten Philipp Karl, die Herrschaft Vukovar im damaligen Königreich Ungarn (heute Kroatien). Dort wurde ab 1749 das Schloss Eltz errichtet. Sein vollständiger Titel lautete: Hugo Philipp Karl, des Heiligen Römischen Reiches und des Königreiches Ungarn Graf und Edler Herr zu Eltz, genannt Faust von Stromberg, Graf und Herr zu Vukovar, Erbherr zu Trappstadt, Vendersheim, Römelheim und Leyen, Herr zu Burggrafenrode und Wierschheim, Pfandherr zu Schmidtburg, kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat, Kommandeur des kaiserlichen Sankt Josephsordens, kurmainzischer Wirklicher Geheimer Rat und Oberstallmeister, Oberamtmann zu Oberlahnstein und Gerresheim, kurtrierischer Wirklicher Geheimer Rat, Erbmarschall und Oberamtmann zu Mayen, Monreal und Kayserzesch. Die kurtrierische Hofkammer kündigte im Jahre 1776 die Pfandschaft der Burg Kempenich und machte diese zu einer Amtsburg. Hugo Philipp Karl verlor dann durch die Französische Revolution auch einen großen Teil seiner Ämter, Würden und Einkünfte in den Rheinlanden,[2] denn er wurde während der französischen Herrschaft am Rhein von 1794 bis 1815 als Emigrant behandelt. Seine Besitztümer am Rhein und in der Nähe von Trier wurden eingezogen. Die Burg Eltz und die dazugehörigen Güter waren der Kommandantur in Koblenz unterstellt. Als sich später herausstellte, dass Graf Hugo Philipp nicht emigriert, sondern in Mainz geblieben war, kam er 1797 wieder zur Nutznießung seiner Güter und Renten. Er wurde 1815 durch den Kauf des 'Rübenacher Hauses' der Burg Eltz sowie des dazugehörigen Grundbesitzes der Freiherren von Eltz-Rübenach alleiniger Besitzer der Stammburg, die seither ungeteilt in der Hand der gräflichen Linie Eltz-Kempenich verblieb.

Während des 18. Jahrhunderts gehörten die Grafen zu Eltz, wegen des Besitzes von Burg-Gräfenrode (ein Drittel), zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Mittelrhein. Wegen der Ganerbschaft Burg Layen (ein Viertel) und dem zugehörigen Besitz in Rümmelsheim waren sie im Ritterkanton Oberrhein des Rheinischen Ritterkreises immatrikuliert. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts gehörten die Herren zu Eltz auch zum Ritterkanton Baunach des Fränkischen Ritterkreises.[6]

Aus der gräflichen Linie stammt Antonia Maria zu Eltz, die am 13. September 1756 zur Äbtissin und damit Reichsfürstin in Munsterbilzen erwählt wurde.

Vom Ende des Alten Reichs bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emmerich Graf zu Eltz († 1844), kaiserlicher Kämmerer, war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Maria Henriette Gräfin von Colloredo-Mansfeld († 1814) und in zweiter Ehe ab 1821 mit Maria Gräfin Samogy von Medgyes. Aus erster Ehe kamen drei Töchter, von denen Isabella (* 1795) den Fürsten Carl Anselm von Thurn und Taxis heiratete. Von ihren Onkeln, Emmerichs Brüdern, wurden Clemens (* 1770) Domherr zu Trier, Speyer und des Ritterstifts St. Alban, Lothar (* 1782) Domherr zu Mainz und Trier, August (* 1783) kaiserlicher Kämmerer und Feldmarschallleutnant und Franz (* 1786) Geheimrat, Feldmarschalleutnant und Oberhofmeister bei Erzherzogin Hildegard.

Graf Jacob von und zu Eltz-Kempenich gen. Faust von Stromberg (1779–1844)

Graf Jacob von und zu Eltz gen. Faust von Stromberg (* 1779 † 1844) war Präsident der Ersten Kammer der Nassauischen Landstände. Aus seiner Ehe mit Maria Anna Freiin Wambolt von Umstadt († 1852) stammt der Sohn Karl (* 1823), der – wie auch sein Vater – kaiserlicher Kämmerer wurde. Er heiratete 1853 die Witwe seines Bruders Hugo († 1848), Ludvine Gräfin Pejácsevich von Veröcze (* 1823).[3]

Jacob Graf und Edler Herr von und zu Eltz genannt Faust von Stromberg (* 1860; † 1906), Fideikommissherr auf Burg Eltz in der Eifel, Majoratsherr auf Eltville im Rheingau und Schloss Eltz in Vukovar (Slawonien, heute Kroatien), kaiserlich und königlicher Kämmerer, heiratete Prinzessin Marie von Lobkowicz aus dem Hause Mělník. Der Ehe entspross die Sternkreuzordensdame Lidwine Fürstin von Clary und Aldringen, Ehefrau des Fürsten Alfons von Clary und Aldringen (* 1887; † 1978).

Ein bedeutender Vertreter der Familie aus der jüngsten Zeit war Jakob Graf von und zu Eltz (* 1921; † 2006). Er wurde Ehren- und Devotions-Großkreuzbailli sowie Mitglied des Souveränen Rates des Malteserordens in Rom. 1964 bis 1976 war Jakob Graf von und zu Eltz Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes und langjähriger Dozent für Weinrecht und Weinwirtschaft an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. Von 1992 bis 2000 war er, als kroatischer Staatsbürger, Abgeordneter im Kroatischen Parlament.

Standeserhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hugo Friedrich zu Eltz, Domdechant in Trier, und das Gesamtgeschlecht erhielten am 19. Juni 1646 zu Linz von Kaiser Ferdinand III. eine Bestätigung des Herrenstandes und die Verleihung des Titels Edler Herr.[1]

Carl Anton Ernst Edler Herr zu Eltz, kurfürstlich Mainzer Kämmerer, Rat, Amtmann und Hofmeister, kurfürstlich Trierer Geheimrat und Amtmann, Erbmarschall im Kurfürstentum Trier, wurde am 9. November 1733 von Kaiser Karl VI. zu Wien als kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat zusammen mit seinen Brüdern Damian Henrich, Domherr zu Trier und kurfürstlich Mainzer Geheimrat, und Philipp Adolph, Komtur der Balley Muffendorf des Deutschen Ordens, in den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch- und Wohlgeboren erhoben.[1]

Eine Immatrikulation bei der Grafenklasse der Adelsmatrikel im Königreich Bayern erhielt Hugo Graf und Edler Herr von und zu Eltz genannt Faust von Stromberg auf Trappstadt und seine in Bayern lebenden Geschwister am 16. August 1816.[1]

Der aus der Linie Eltz-Rübenach stammende Emmerich Joseph Freiherr von Eltz zu Wahn erhielt am 20. Juni 1827 eine preußische Anerkennung des Freiherrenstandes durch Ministerialreskript. Die unverheirateten Nachkommen führen den Namen Freiherr und Edler Sohn bzw. Freiin und Edle Tochter von und zu Eltz-Rübenach.[1] Emmerich Joseph und Clemens Wenzelslaus Freie und Edle Herren von und zu Eltz-Rübenach wurden, nach Eingabe des Hauses Wahn im Regierungsbezirk Köln vom 19. Juni 1829, bei der Adelsmatrikel der preußischen Rheinprovinz in der Klasse der Freiherren unter der Nummer 48 eingetragen.[3]

Besitzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gräfliche Linie „vom goldenen Löwen“ (nach der Wappenfarbe benannt), Eltz-Kempenich, besitzt bis heute die Burg Eltz und den Eltzer Hof zu Eltville. Die seit über 800 Jahren im Familienbesitz befindliche Burg ist als Museum der Öffentlichkeit zugänglich, jetziger Eigentümer ist Dr. Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich genannt Faust von Stromberg. Die Weinberge in Eltville wurden 1976 aus wirtschaftlichen Gründen und anlässlich des Ausbaus einer Bundesstraße verkauft.[13] Zu den ehemaligen Besitzungen zählen die Eltzer Höfe in Mainz und Boppard sowie das Schloss Eltz in Vukovar/Kroatien.

Die freiherrliche Linie „vom silbernen Löwen“, Eltz-Rübenach, ist bis heute auf der Burg Kühlseggen wohnhaft, während sie das Burghaus in Koblenz-Rübenach (seit 1316 im Besitz der Familie) und Schloss Wahn verpachtet hat. 1840 erwarb Clemens Freiherr von Eltz-Rübenach den Fronhof in Merheim.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammwappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stammwappen derer von Eltz ist von Rot und Silber geteilt, oben ein wachsender goldener Löwe, unten ledig. Auf dem Helm mit rot-goldenen Helmdecken ein hermelingestulpter roter Sturmhut, aus dem ein goldener Löwe zwischen ein mit silbernen Herzen besätem offenen roten Flug hervorwächst.[1]

Das Stammwappen derer von Eltz-Rübenach ist geteilt, oben in Rot ein wachsender zweischwänziger silberner Löwe, unten golden ohne Bild. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein hermelingefütterter roter Hut, aus dem ein silberner Löwe zwischen ein mit silbernen Herzen bestreuten offenen roten Adlerflug hervorwächst.[1]

Gräfliches Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das reichsgräfliche Wappen, verliehen 1733, ist geviert und belegt mit einem Mittelschild, darin das Stammwappen. 1 und 4 in Gold ein einwärtssehender rotbezungter schwarzer Adler, 2 und 3 in Schwarz ein einwärtsgekehrter goldener Greif. Das Wappen hat drei Helme, auf dem rechten mit schwarz-goldenen Decken der Adler, der mittlere mit rot silbernen Decken der Stammhelm und auf dem linken mit schwarz-goldenen Decken der Greif. Als Schildhalter zwei doppelschwänzige gekrönte rotbezungte goldene Löwen.[1]

Wappenvereinigung Eltz und Faust von Stromberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1737 verliehene vereinigte Wappen der Eltz und Faust von Stromberg ist geteilt und oben einmal, unten zweimal gespalten, sowie belegt mit einem Mittelschild, darin das Stammwappen. 1 und 5 in Gold ein roter Balken und belegt mit einem kaiserlich-gekrönten schwarzen Doppeladler. 2 und 3 in Schwarz ein silberner Balken und belegt mit einem einwärtsgekehrten rotbezungten goldenen Greif, 4 von Gold und Rot zu 25 Plätzen geschacht, der erste Platz mit einem sechsstrahligen schwarzen Stern belegt (Wappen der Faust von Stromberg). Das Wappen hat vier Helme mit rot-goldenen, der 4. Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken. Auf dem ersten der Doppeladler, der zweite der Stammhelm mit einwärtsgekehrten Löwen, auf dem dritten ein mit gold-rotem Schach gestulpter roter Sturmhut, besteckt mit dem schwarzen Stern zwischen zwei von Gold und Rot bzw. Rot und Gold geteilten auswärtswehenden Sturmfahnen an goldenen Stangen (Helm der Faust von Stromberg), auf dem vierten Helm der Greif. Als Schildhalter zwei doppelschwänzige gekrönte rotbezungte goldene Löwen.[1]

Wappensage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herren Faust von Stromberg, die im Jahre 1729 ausstarben, führten einen von Rot und Gold in fünf Reihen geschachten Wappenschild, das oberste (erste) Schach mit einem schwarzen Stern belegt. Folgende Sage will die Entstehung des Wappens erklären: Ein Stromberg spielte einst mit seinem Lehnsherren, einem Pfalzgrafen am Rhein, Schach. Sie gerieten in Streit und der Pfalzgraf beschimpfte den Stromberg, worauf dieser mit der Faust nach ihm schlug. Daraufhin zog der Pfalzgraf das Gut Stromberg ein und der Kaiser bestrafte den Stromberg damit, dass er und seine Nachkommen sich Faust schreiben und das Schachbrett im Wappen führen mussten. Der schwarze Stern in Gold soll an den Faustschlag erinnern. Die Grafen von Eltz nahmen als nächste Verwandte der ausgestorbenen Familie dieses Wappen in ihren Schild auf.[14]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Theresia von Eltz-Rodendorf

Briefadelige Familien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Genealogische Handbuch des Adels nennt noch eine weitere Familie gleichen Namens, die ebenfalls aus dem Rheinland stammt, deren Ursprung jedoch nicht geklärt ist. Sie beginnt ihre Stammreihe mit dem Faßbinder und Zunftmeister in Koblenz Johann Anton von Eltz (er erscheint 1610 bis 1635 urkundlich). Dessen Nachkommen legten aus ungeklärten Gründen für 2 Generationen das Adelsprädikat „von“ ab. Am 14. September 1797 war der Nachkomme Johann Franz Joseph von Eltz von der revolutionären Regierung gezwungen, zur Pflanzung des Freiheitsbaums auf dem Paradeplatz in Koblenz alle an die Feudalität erinnernden Urkunden zu verbrennen, woraufhin die Familie ins Baltikum auswanderte. Sein Enkel Hugo von Eltz, Güterdirektor zu Alexejewskoje, Kreis Jamburg im Gouvernement Sankt Petersburg, erhielt am 7. August 1856 zu Berlin durch Heroldsamtsreskript eine preußische Adelsbestätigung.

Ein Philipp Eltz, fürsterzbischöflich Olmützer Hofrat, erhielt am 2. November 1868 durch Allerhöchsten Erlass die österreichische Adelsanerkennung (Diplom ausgestellt am 15. Dezember 1868 zu Wien).[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band III, Band 61 der Gesamtreihe, S. 134–136.
  2. a b c d Neues preußisches Adelslexicon Band 2, S. 125–128.
  3. a b c d e Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 3, S. 97–99.
  4. Mittelrheinisches Urkundenbuch. Band 1; Nr. 599 und 567.
  5. "Adel verpflichtet – Eine adlige Familie im Wandel der Zeiten", Triangelis-Artikel Nr. 27 vom 8. Juli 2010. (PDF; 168 kB) Abgerufen am 27. September 2012.
  6. a b Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 167.
  7. Mittelrheinisches Urkundenbuch. Band 2; Nr. 175.
  8. Walter Linden: Eltz, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 470 (Digitalisat).
  9. Hans-Helmut Wegner: Die Ur- und Frühgeschichte im Siedlungsraum Boppard. In: Heinz E. Mißling (Hrsg.): Boppard. Geschichte einer Stadt am Mittelrhein. Erster Band. Von der Frühzeit bis zum Ende der kurfürstlichen Herrschaft. Dausner Verlag, Boppard 1997, ISBN 3-930051-04-4, S. 223–224.
  10. Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz. Band 8: Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2. Ehemaliger Kreis St. Goar, 1. Stadt Boppard I.. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 1988, ISBN 3-422-00567-6, S. 429–435.
  11. Ferdinand Pauly: Der Eltzer Hof. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Boppard 1. Rheindruck Boppard, Boppard 1989.
  12. Allerdings hören die Familienangehörigen durchaus auch noch auf den historischen Namen. Auskunft Dr. Karl Graf zu Eltz am 6. Juni 2009 in einem Interview für Saar-Report (Memento vom 5. Dezember 2010 im Internet Archive)
  13. Eltz – eine Legende
  14. Johann Georg Theodor Grässe: Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation. Reprint-Verlag, Leipzig 1999, ISBN 3-8262-0704-1, S. 44–45.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eltz (rheinländisches Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien