Frankfurt-Fechenheim

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Wappen von Fechenheim
Wappen von Fechenheim
Wappen von Frankfurt am Main
Wappen von Frankfurt am Main
Fechenheim
35. Stadtteil von Frankfurt am Main
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Karte
Koordinaten 50° 7′ 18″ N, 8° 46′ 19″ OKoordinaten: 50° 7′ 18″ N, 8° 46′ 19″ O
Fläche 6,984 km²
Einwohner 17.560 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 2514 Einwohner/km²
Postleitzahl 60386
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 11 – Ost
Stadtbezirke
  • 510 – Fechenheim-Nord
  • 520 – Fechenheim-Süd
Verkehrsanbindung
Regionalbahn 54 58
Straßenbahn 11 12
Bus 41 44 551 N11 N61
Quelle: Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main. (PDF) In: Statistik aktuell, 03/2023. Abgerufen am 7. Juni 2023.

Fechenheim ist seit dem 1. April 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main.

Ursprünglich war der Ort ein kleines Fischerdorf im Mainbogen, das 1928 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Neben dem dörflichen Ortskern im Süden sind große Teile von Industrieanlagen und Gewerbegebieten im Nordwesten geprägt.

Die Einwohnerzahl beträgt 17.560.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fechenheim liegt 105 m über NN, ca. 5 km östlich der Hauptwache und nördlich des Mains. Der Stadtteil grenzt im Norden an Frankfurt-Bergen-Enkheim, im Westen an den Riederwald und das Ostend, am anderen, südlichen Mainufer liegt Offenbach am Main sowie Offenbach-Bürgel im Osten.

Frankfurt-Fechenheim und seine anliegenden Nachbargemeinden

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene, sichere Erwähnung stammt aus einer von zwei erhaltenen Urkunden Otto II. aus dem Jahr 977[1]. Eine Erwähnung des Dorfes als „Vechenheim“ aus einer von 4 Urkunden von Karl III. dem Jahr 881 ist wegen der Unklarheit ihres tatsächlichen Entstehungsdatums – jedenfalls nicht vor 977- zweifelhaft.

Nach verschiedenen Vorbesitzern befand sich das Dorf 1412 in den Händen der Familien von Speyer und Weiß. 1473 und 1484 erwarb Graf Philipp I. von Hanau-Münzenberg das Dorf von ihnen und wurde 1484 vom König zudem mit dem dortigen Gericht belehnt. In der Grafschaft Hanau gehörte Fechenheim zum Amt Bornheimerberg.

Das Kirchenpatronat der örtlichen Kirche stand dem Bartholomäusstift in Frankfurt zu.

Historische Namensformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

s Gartenbad an der Konstanzer Straße
  • Vechenheim (881, s. Einzelnachweis Seite 5–7)
  • Vvechenheim (977, s. Einzelnachweis Seite 8–9)
  • Vechenheim (1177–1189)
  • Vechenheim (1236)
  • Vechenheim (1242)
  • Vechinheim (1257)

Zur Bedeutung des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wortursprung ist germanisch und später althochdeutsch. Aus grammatikalischer Herleitung rund um das Substantiv (germ.) „Feh“ sowie (ahd.) „Veh“ bedeutet der Name „Ort des bunt–gefleckten (Hermelin)-Pelzwerks“[2]. Gelegentlich findbare Herleitungen rund um das Fisch„fach“ basieren auf der fehlerhaften Herleitung aus dem (ahd.) „Vah“[3] und sind unzutreffend.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reformation setzte sich in der Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst in ihrer lutherischen Ausprägung durch. In einer „zweiten Reformation“, wurde die Konfession der Grafschaft Hanau-Münzenberg erneut gewechselt: Graf Philipp Ludwig II. verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik. Er machte vom Jus reformandi Gebrauch, seinem Recht als Landesherr, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, und setzte dies für die Grafschaft weitgehend als verbindlich durch. Da das römisch-katholische Bartholomäusstift sich weigerte, einen evangelischen Pfarrer einzusetzen, okkupierte die für den minderjährigen Grafen Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg regierende Vormundschaft das Besetzungsrecht für die Pfarrstelle und vereinigte Fechenheim kirchlich mit dem ebenfalls hanauischen Rumpenheim.[4]

Nach dem Wechsel zum lutherischen Grafenhaus Hanau-Lichtenberg 1642 bildeten sich in vielen Orten der Grafschaft Hanau-Münzenberg auch wieder lutherische Gemeinden. Die in Fechenheim erhielt 1672 einen eigenen Pfarrer, der zugleich die lutherische Gemeinde in Bergen betreute. Daraufhin wurde 1719 auch die reformierte Gemeinde von Rumpenheim losgelöst und eine eigene Kirchengemeinde eingerichtet.[5]

Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736 erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch Fechenheim. Seitdem gehörte der Ort zur Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Bergen (früheres Amt Bornheimerberg).

1765 wurde die Hanauer Landstraße als wichtiger Verkehrsweg zwischen Frankfurt und Hanau ausgebaut, Ende des 18. Jahrhunderts öffneten hier die ersten Gasthäuser „Zur Mainkur“.

Auf das Dorf und Gebiet von Fechenheim hatte das benachbarte südlich des Mains liegende Offenbach bzw. der dort residierende Fürst Wolfgang Ernst II. von Isenburg-Birstein ein Auge geworfen und wollte es in sein Fürstentum einverleiben. 1801 reiste deshalb der spätere Isenburger Chef-Minister Wolfgang Christian von Goldner mit Erbprinz Carl Friedrich nach Paris zu Verhandlungen über einen beabsichtigten Gebietstausch: Isenburg wollte seinen Anteil, die linke Bachseite des Dorfes Gelnhaar (gehört heute zur Gemeinde Ortenberg im Wetteraukreis), gegen das auf der rechten Mainseite – Offenbach direkt gegenüberliegende – Fechenheim tauschen. Die diplomatische Mission hatte jedoch keinen Erfolg.

Hessen-Kassel wurde 1803 zum Kurfürstentum Hessen erhoben und schloss sich der napoleonischen Konföderation Rheinbund nicht an. Deshalb wurde das kurhessische Fürstentum Hanau mit Fechenheim ab 1806 unter französische Militärverwaltung gestellt und gehörte dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es an das 1815 auf dem Wiener Kongress wiederhergestellte Kurhessen zurück. Hier kam es 1821 zu einer grundlegenden Verwaltungsreform: Das Amt Bergen wurde dabei dem neugebildeten Landkreis Hanau zugeschlagen. Nach dem Krieg von 1866 stand Kurhessen auf der Verliererseite und wurde von Preußen zusammen mit Frankfurt, annektiert. Hier gehörte es nun zum Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau.

Zylindrischer Wasserturm von 1899, im Fechenheimer Wald mit zweifarbigem Backsteinmauerwerk; der ursprüngliche Wasserbehälter wurde entfernt

Schon 1848 erfolgte der Anschluss an die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn. Der Bahnhof erhielt den Ortsnamen nicht in seiner Bezeichnung, sondern wurde „Mainkur“ genannt, da er aufgrund der damaligen Siedlungsstruktur etwa in der Mitte zwischen Enkheim und Fechenheim lag. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich links und rechts der Hanauer Landstraße Industriebetriebe an, darunter die Cassella Farbwerke, die hier 1870 von Leo Gans gegründet wurden und mit 15 Arbeitern ihren Betrieb aufnahmen. Das Unternehmen wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten der größte Arbeitgeber des Ortes und – nach der Eingemeindung – auch der Stadt Frankfurt.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als nach dem Ersten Weltkrieg der Frankfurter Osthafen erweitert wurde und an die östliche Frankfurter Stadtgrenze stieß, nahm die Stadt Gespräche über eine Eingemeindung auf. Der Fechenheimer Bürgermeister Adolf Miersch (* 1887; † 1955) sowie der Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann unterzeichneten am 17. Dezember 1926 den Eingemeindungsvertrag. Fechenheim, 10.000 Einwohner zählend und 711 Hektar groß, wurde danach am 1. April 1928 der damals östlichste Stadtteil Frankfurts. Dies war ein schwerer Verlust für den Landkreis Hanau, da Fechenheim einen erheblichen Anteil der Gewerbesteuer des Kreises erbrachte.

Das Gartenhallenbad Fechenheim wurde 1927 durch den Architekten und Hochschullehrer Martin Elsaesser konzipiert. Es war eine Gabe, um dem damals noch selbstständigen Ort den Entschluss zur Eingemeindung nach Frankfurt interessanter zu machen. Für die damalige Zeit war das Hallenbad eine revolutionäre Neuerung. Der Betrieb des ehemaligen städtischen Gartenhallenbades Fechenheim mit der dazugehörigen Sauna wurde 2003 von der Turngemeinde Bornheim übernommen. Der Saunabereich wurde von der TG Bornheim 2009 durch eine Blockhaus-Sauna ergänzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl der Einwohner von Fechenheim wuchs mit der Ansiedlung von Industriebetrieben zwischen 1850 und 1950 am stärksten; zur Zeit der Eingemeindung 1928 überschritt sie die 10.000-Einwohner-Marke. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum, war zeitweise auch rückläufig.

Fechenheim-Nord
  • 1632: 46 Haushalte[6]
  • 1753: 105 Haushalte (zusammen 527 Personen)[6]
Frankfurt-Fechenheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
  
1.228
1840
  
1.257
1846
  
1.359
1852
  
1.463
1858
  
1.486
1864
  
1.672
1871
  
2.027
1875
  
2.273
1885
  
2.635
1895
  
4.359
1905
  
7.645
1910
  
8.524
1925
  
9.623
1933
  
?
1939
  
?
1946
  
?
1950
  
12.000
1963
  
14.000
1972
  
17.331
1980
  
7.904
1990
  
?
2001
  
15.254
2006
  
15.969
2014
  
18.111
2019
  
18.111
Quelle(n): [6]; Stadt Frankfurt

Die Grenzsteine von Fechenheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum von 1746 bis 1856 wurden entlang der Gemeindegrenze von Fechenheim insgesamt 109 Grenzsteine gesetzt[7]. Während die Mehrzahl dieser Steine der intensiven Stadt-Bebauung zum Opfer fiel, sind einige Steine besonders an der nördlichen Grenze Fechenheims gut erhalten. Insgesamt lassen sich 11 Grenzsteine entlang der ehemaligen Gemeindegrenze zu Seckbach und Bergen (Heute Bergen-Enkheim) auffinden. Die Steine weisen nach Süden den Buchstaben F (für Fechenheim) und nach Norden den Buchstaben B (für Bergen) auf. Die Jahreszahlen der Aufstellung sind mit „1766“ bzw.„1855“ ebenfalls noch gut leserlich. Im Flurstück „Teufelsgraben/Holzwiese“ befindet sich ein sog. Dreimärker-Stein, der die Grenze zwischen Fechenheim, Seckbach und Bergen kennzeichnet. Nach Auskunft des Denkmal-Amtes Frankfurt (Januar 2023) sind insbesondere die Steine A-B-C, obwohl sehr nahe am Trassenverlauf der Ausbaumaßnahme „Riederwaldtunnel“ liegend, nicht betroffen und sollen erhalten bleiben. Eine Besonderheit dieser noch erhaltenen Grenzsteine ist deren Lage. Einige Steine sind in dichtem Unterholz /Gestrüpp nahezu unzugänglich und lediglich durch Verfolgung des ursprünglichen Grenzgrabens auffindbar.

Drei Fechenheimer Grenzsteine, nordwestliche Grenze, Kennzeichnung A,B,C
Fechenheimer Grenzstein „J“ mit verlorener Kennzeichnung, etwa 300 Meter in direkter Verlängerung der Fuldaer Straße in den Wald hinein. Der Stein kennzeichnet einen markanten Eckverlauf der Gemarkungsgrenze und ist nahezu überwuchert.
Sieben Fechenheimer Grenzsteine nördliche Grenze Kennzeichnung D bis J
Fechenheimer Grenzstein datiert 1855
Fechenheimer Grenzstein datiert 1766
Ein Fechenheimer Grenzstein östlich der Vilbeler Landstrasse, Kennzeichnung K
Dreimärker-Stein „Fechenheim-Seckbach-Bergen“ an der Holzwiese im Teufelsbruch

Kirchen und Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätestens 977 bestand eine Kirche, die dem Stift St. Bartholomäus in Frankfurt gehörte, 1257 eine Kapelle mit dem Patrozinium der Apostel Philippus und Jakobus. Um 1395 bestand eine eigene Pfarrei. Das Kirchenpatronat gehörte ursprünglich dem Stift St. Bartholomäus. Kirchliche Mittelbehörden war das Archidiakonat des Propstes von St. Bartholomäus in Frankfurt.

Die Reformation setzte sich in der Grafschaft Hanau-Münzenberg in der Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst in ihrer lutherischen Ausprägung durch. In einer „zweiten Reformation“, wurde die Konfession der Grafschaft Hanau-Münzenberg erneut gewechselt: Graf Philipp Ludwig II. verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik. Er machte von seinem Jus reformandi, seinem Recht als Landesherr Gebrauch, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, und setzte dies für die Grafschaft weitgehend als verbindlich durch.

Die der evangelischen Melanchthonkirche stammt aus dem Jahr 1772, die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche von 1895/1896. Ferner gibt es eine neuapostolische Gemeinde sowie eine Moschee und einen buddhistischen Tempel. Der Friedhof Fechenheim wurde 1845 angelegt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endstation Schießhüttenstraße der Straßenbahnlinie 11, 2007
Bahnhof Mainkur, Empfangsgebäude, 2007
Hanauer Landstraße stadteinwärts in Höhe Cassellastraße, 2006

Straßenbahnlinien 11 und 12[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verlängerung der Straßenbahn nach Fechenheim wurde nach der Eingemeindung im Oktober 1928 begonnen. Heute bedienen die Linien 11 und 12 der Frankfurter Straßenbahn den Stadtteil. Die Linie 12 fährt bis zum Industriegebiet, während die Linie 11 weiter in das Wohngebiet Alt-Fechenheim bis zur Endhaltestelle Schießhüttenstraße verkehrt.

Linie Verlauf Takt
11 Höchst Zuckschwerdtstraße – Nied Kirche – Griesheim – Gallus – Galluswarte – Hauptbahnhof – Willy-Brandt-Platz – Altstadt – Ostendstraße – Ostbahnhof – Mainkur Bahnhof – Fechenheim Schießhüttenstraße 10 min
7/8 min (wochentags an Schultagen)
12 Schwanheim Rheinlandstraße – Bürostadt Niederrad – Niederrad Bahnhof – Niederrad – Hauptbahnhof/Münchener Straße – Willy-Brandt-Platz – Konstablerwache – Bornheim Mitte – Eissporthalle/Festplatz – Fechenheim Hugo-Junkers-Straße/Schleife 10 min (werktags)
30 min (so/feiertags)

Bahnhof Mainkur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fechenheim ist über den Bahnhof Frankfurt-Mainkur an das Regionalbahnnetz angebunden. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Frankfurt–Hanau. Beim Bau der Nordmainischen S-Bahn soll er durch einen neuen Haltepunkt

Frankfurt-Fechenheim, etwa einen Kilometer westlich des heutigen Bahnhofs, ersetzt werden.

Hanauer Landstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hanauer Landstraße verbindet Fechenheim über das Ostend mit der Innenstadt und trennt den Stadtteil in die beiden Stadtbezirke Fechenheim-Nord und Fechenheim-Süd. Über sie ist Fechenheim an die Bundesautobahn 66 (Richtung Hanau und Fulda) und an die Bundesautobahn 661 (EgelsbachOberursel (Taunus)) angebunden. Die Hanauer Landstraße ist auch die „umsatzstärkste“ Straße im Frankfurter Osten.

Osthafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Frankfurter Osthafen, dessen östlicher Randbereich (ab Ufer Becken Oberhafen II) zu Fechenheim gehört, stellt die Verbindung zum Binnenschiffverkehr her.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neckermann-Zentrale, 2005

Entlang der Hanauer Landstraße gibt es zahlreiche Unternehmen, zum Beispiel die AllessaChemie GmbH, die Norddeutsche Fleischzentrale GmbH, die MM Metalltech GmbH, die Glockenbrot Bäckerei GmbH, zahlreiche Autohäuser, eine große Autowaschstraße (Mr. Wash) und die Spedition DB Schenker.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Wahrzeichen des Stadtteils gelten das historische Rathaus sowie die beiden Kirchen.

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fechenheimer Mainufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fechenheimer Mainufer, 2010

Das Fechenheimer Ufer und der Mainbogen beginnen östlich der Mainkur an der Stadtgrenze zu Maintal-Bischofsheim. Unmittelbar nach der dortigen Linkskurve des Mains liegt rechtsseitig die Schiffsanlegestelle der AllessaChemie. Ebenfalls dort beginnt eine Pappelallee, die sich fast bis zum Osthafen erstreckt. Der Arthur-von-Weinberg-Steg verbindet in Höhe der gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle (ehemals „Fechenheim Post“) den Stadtteil für Fußgänger und Radfahrer mit dem Offenbacher Stadtteil Bürgel. Außerdem befindet sich dort eine Anlegestelle für die Ausflugsschiffe nach Rüdesheim und Aschaffenburg. Weiter südlich gegenüber der Offenbacher Innenstadt verbindet die Carl-Ulrich-Brücke den Stadtteil mit Offenbach. Der Fechenheimer Mainbogen ist Teil des Frankfurter Grüngürtels, der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Der Uferweg diente in vergangenen Tagen als Leinpfad.

Fechenheimer Wald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fechenheimer Wald (auch: Fecher[8], Fechi) nördlich des Stadtteils ist ebenfalls Teil des Grüngürtels. Er besteht überwiegend aus alten Eichen, Hainbuchen und Douglasien, die auf sandigen Ablagerungen des alten Mainbetts stehen. Etwa im Jahr 1870 entstand im Wald aus einer ehemaligen Kiesgrube der Fechenheimer Weiher, der in den 1960er-Jahren zur heutigen Größe von 2,6 Hektar erweitert wurde,[9] und 1969 wurde der 8,62 Hektar große Waldspielpark „Heinrich-Kraft-Park“ eingerichtet. Der Fechenheimer Wald ist durch die Bundesautobahn 66 vom Enkheimer Wald getrennt. Da sich dort ein Wasserwerk zur Trinkwasserversorgung der östlichen Frankfurter Stadtteile befindet, ist auch das gesamte Gebiet des angrenzenden Fechenheimer Waldes als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen. Seit September 2021 gab es Baumbesetzungen auf der geplanten Trasse des Riederwaldtunnel. Die Aktivisten, darunter auch Anwohnende aus den BIs, protestierten und lebten dort in einem „Baumhausdorf“, das auch einige Bodenstrukturen aufwies.[10] Im Januar 2023 wurde letztinstanzlich entschieden, dass die Teilrodung zum Zweck der Fortführung der A66 beginnen könne. 1800 Einsatzkräfte rückten am 18. Januar 2023 an, um die Besetzung innerhalb von drei Tagen aufzulösen.[11][12][13] Durch seinen Eilantrag hatte der Bundesverband der Naturfreunde den Lebensraum des Heldbockkäfers schützen wollen.[14]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Fechenheim
  • Deutsche Pfadfinder Sankt Georg (DPSG) Normannen, Fechenheim
  • DLRG-Ortsgruppe Fechenheim (Bezirk Frankfurt am Main e. V.)
  • TSG Fechenheim
  • TG Bornheim
  • SpVgg Fechenheim 03
  • Schwarze 11
  • Hemdeklunkis
  • FC Juz Fechenheim 83 e.V

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Aschkewitz: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau („Hanauer Union“) bis 1986, Teil 1 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 33. Marburg 1984, S. 127f.
  • Hans-Jürgen Becker: Das Gericht Bornheimer Berg. In: Überlieferung, Bewahrung und Gestaltung in der rechtsgeschichtlichen Forschung. 1993, S. 1–21.
  • Wolf Erich Kellner: Das Reichsstift St. Bartholomäus zu Frankfurt am Main im Spätmittelalter = Studien zur Frankfurter Geschichte 1 (1962), S. 23.
  • H. O. Keunecke: Die Münzenberger = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 35 (1978), S. 285–286.
  • Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum = Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16. 1937. (Nachdruck: 1984), S. 94.
  • Anette Löffler: Die Herren und Grafen von Falkenstein (Taunus): Studien zur Territorial- und Besitzgeschichte, zur reichspolitischen Stellung und zur Genealogie eines führenden Ministerialengeschlechts; 1255–1418. = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 99. Band 1. Darmstadt 1994, ISBN 3-88443-188-9, S. 275.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 136.
  • Heinz Schomann u. a.: Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main. Braunschweig 1986, S. 502–513.
  • Fred Schwind: Die „Grafschaft“ Bornheimer Berg und die Königsleute des Fiskus Frankfurt. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 14, 1964, S. 1–21.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frankfurt-Fechenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Böhmer: CODEX DIPLOMATICUS MOENOFRANCOFURTANUS – Urkundenbuch der Stadt Frankfurt 794-1400. Hrsg.: Johann Friedrich Böhmer. Verlag Josef Baer, Frankfurt 1836, S. 8–9.
  2. Elmar Neuss: Studien zu den Althochdeutschen Tierbezeichnungen : der Handschriften Paris lat. 9344, Berling lat. 873, Trier R. III. 13 und Wolfenbüttel 10.3. Aug. 4.ø. Hrsg.: W.Fink. W. Fink, 1973, S. 79.
  3. Wilhelm Arnold: Ansiedelungen und Wanderungen Deutscher Stämme, zumeist nach hessischen Ortsnamen. Hrsg.: N.G.Elwert. N.G.Elwert, Marburg 1881, S. 132 und 386.
  4. Aschkewitz, S. 127.
  5. Aschkewitz, S. 127.
  6. a b c Fechenheim, Stadt Frankfurt am Main. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. „Fechenheimer Grenzsteine“, Lotte Junghans, Herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Fechenheim e. V., Band 8, Seite 28
  8. Fecher bleibt: Wir stellen uns quer! Der Notstand rechtfertigt zivilen Ungehorsam. 5. Januar 2023, abgerufen am 8. Januar 2023 (deutsch).
  9. Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt (Hrsg.): Stadtgewässer – Seen, Teiche, Tümpel. Darin: Kapitel Fechenheimer Weiher, S. 23. Frankfurt am Main, 2003.
  10. Christoph Schmidt-Lunau: Proteste gegen Autobahnbau in Frankfurt: Fechi und Lützi sollen bleiben. In: Die Tageszeitung: taz. 8. Januar 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 8. Januar 2023]).
  11. Fecher in Frankfurt: Die Waldbesetzung ist vorbei. 20. Januar 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
  12. riederwaldbleibt: Der Fecher ist geräumt | Fecher bleibt & Teufelsbruch bleibt! Abgerufen am 26. Juni 2023 (britisches Englisch).
  13. Frankfurt: „Man verlässt mental den Körper“. 20. Januar 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
  14. Mechtild Harting, Katharina Iskandar: Gerichte machen Weg für Räumung frei. In: faz.de. 17. Januar 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.