Galeriegrab von Warburg-Rimbeck

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Das Galeriegrab Warburg-Rimbeck
Grundrisse von Galeriegräbern aus der Nekropole von Warburg. Typ C zeigt das Galeriegrab Warburg-Rimbeck mit kurzem, lateralem Zugang bestehend aus zwei Tragsteinen vor dem Seelenloch

Das Galeriegrab von Warburg-Rimbeck liegt innerhalb des Erdwerks von Rimbeck bei Rimbeck im Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen und gehört zu den hessisch-westfälischen Galerien. Das 12 m lange und 2 m breite Galeriegrab ist in den Boden eingelassen. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Das in den Boden eingesenkte und überhügelte Galeriegrab wurde als kollektive Grablege genutzt.[2]

Während die Tragsteine aus Sandstein weitgehend erhalten sind, wurden keine Decksteine gefunden. Bearbeitungsspuren auf den Oberkanten der Tragsteine weisen darauf hin, dass diese entfernt worden sind. Die seitlichen Tragsteine in der Mitte der Kammer sind höher als an beiden Enden, was zu den selten gemachten Beobachtungen gehört, die wohl mit dem lateralen Zugang (ansonsten axial) zusammenhängt. In der Mitte der nördlichen Langseite der Anlage befindet sich der Zugang, das so genannte Seelenloch. Das zweiteilige, im Durchmesser ungefähr 0,5 m große Seelenloch wurde aus zwei Sandsteinplatten herausgepickt. Die Bearbeitungsspuren sind noch an den Innenseiten zu erkennen. Unmittelbar vor dem Seelenloch befindet sich der kurze, laterale Gang bestehend aus zwei Tragsteinen.

Bei Ausgrabungen in den Jahren 1906 bis 1907 durch Alfred Götze (1865–1948) wurden Skelette sowie Werkzeuge aus Tierknochen, durchbohrte Tierzähne, die vielleicht als Schmuck gedient hatten und Keramikreste gefunden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Renate Wiechers-Weidner: Großsteingräber in Westfalen (= Westfalen im Bild. Reihe Archäologische Denkmäler in Westfalen. 2, ZDB-ID 238182-5). Landschaftsverband Westfalen-Lippe – Landesbildstelle Westfalen, Münster 1985, S. 18–20.
  • Christian Leiber: Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Oberweserraumes (= Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen. 9). Marie Leidorf, Rahden/Westfalen 2004, ISBN 3-89646-929-0, S. 35–40.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Varia neolithica. 6 = Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. 56). Beier & Beran, Langenweissbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.
  2. Waldtraut Schrickel: Die Funde vom Wartberg in Hessen (= Kasseler Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. 1). Elvert, Marburg 1969.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 51° 32′ 5,8″ N, 9° 3′ 46,3″ O