Gerhard Pfister (Politiker)

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Gerhard Pfister (2019)

Gerhard Michael Pfister (* 1. Oktober 1962 in Zug; heimatberechtigt in Oberägeri und Wittenbach SG) ist ein Schweizer Lehrer für Literatur und Philosophie und Politiker (Die Mitte, vormals CVP).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfister wuchs als Sohn eines Schulleiters in Oberägeri auf, wo er auch die Primarschule besuchte. Danach wechselte er an die Klosterschule Disentis. Nach der Matura studierte er in Fribourg Literatur und Philosophie. Er doktorierte über den Schriftsteller Peter Handke. Ab 1987 arbeitete er am elterlichen Schulinternat als Lehrer für Philosophie und Deutsch. 1994 übernahm er das Schulinternat und führte es bis 2012 weiter.[1][2] 2006 gründete er die Tagesschule Elementa in Neuheim ZG. Zudem ist Pfister Mitglied und Präsident der Verwaltungsräte mehrerer Unternehmen, Stiftungen und Verbände. So ist er seit 2021 Präsident des Schweizer Casinoverbands und seit 2020 Präsident des Zementverbandes Cemsuisse, beide Ämter in Nachfolge auf Beat Vonlanthen.[3]

Von 1998 bis 2003 war Pfister im Kantonsrat des Kantons Zug. 1999 übernahm er das Präsidium der kantonalen CVP Zug. Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2003 wurde er in den Nationalrat gewählt, bei den Wahlen 2007, 2011, 2015 und 2019 erfolgte seine Wiederwahl. Er ist seit 2003 Mitglied der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats und präsidierte diese von 2007 bis 2009. Auch ist er Mitglied in der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrates.[4] Pfister galt im Jahr 2010 unter den Parlamentariern seiner heterogenen Partei als weit rechts stehend.[5] Am 23. April 2016 wurde Pfister trotz dieser Ausgangslage und vor der Wahl von vielen nicht erwartet[6] zum Präsidenten der CVP Schweiz gewählt.[7] Zu den Schwierigkeiten einer Mitte-Partei sagte er, dass Wähler mehrheitlich diejenigen bevorzugen würden, welche «Eindeutigkeit vorspielen», wo die Wahrheit differenzierter sei.[8] Nach den Wahlen 2019 stiess er den Reformprozess seiner Partei an, mit der Namensänderung und der Fusion mit der BDP. Seit Januar 2021 heisst die Partei Die Mitte Schweiz.

Pfister ist seit 1994 mit der Gymnasiallehrerin und Theaterpädagogin Franziska Bachmann (* 1963) verheiratet, sie wohnen in Oberägeri.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gerhard Pfister (Politiker) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joel Bedetti: Der rechte Weg. Der künftige CVP-Präsident Gerhard Pfister ist ein Intellektueller der etwas anderen Art. Was sucht so einer in der Politik? In: Das Magazin. Tamedia, Zürich 9. April 2016, S. 10–21 (joelbedetti.com).
  2. Michael Schoenenberger: Der Unangepasste. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. März 2013, abgerufen am 11. Februar 2016.
  3. Dirk Schütz: Online-Zocken für die AHV. In: BILANZ, 31. Mai 2021.
  4. Philipp Loser, Claudia Blumer: «Glauben Sie, jemand würde mich wählen?» In: Tages-Anzeiger. 6. März 2015, abgerufen am 11. Februar 2016.
  5. Michael Hermann, Bruno Jeitziner: Das Links-Rechts-Rating: klare Fronten. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. November 2010, abgerufen am 11. Februar 2016.
  6. Géraldine Eicher: Ab durch die Mitte oder rechtsum kehrt? In: SRF: Samstags-Rundschau. 16. Januar 2016, abgerufen am 11. Februar 2016.
  7. Gerhard Pfister ist neuer Präsident der CVP Schweiz. In: CVP Schweiz. 23. April 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 12. April 2018.
  8. «Wir Politiker sollen diejenigen sein, die am meisten lügen? Das sind doch Fake-News!», NZZ, 6. Oktober 2018