Geschützbank

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geschützturm mit Geschützbank (englisch barbette) auf einem Schlachtschiff der Iowa-Klasse
Geschützbank (Barbette) einer Batterie zu Lande

Eine Geschützbank, auch Barbette, ist eine Form des Geschützunterbaus.

Zu Lande[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Lande kann das eine Erdaufschüttung hinter der Brustwehr von Festungswerken und Feldschanzen sein, um mit dem Geschütz (en barbette) über die Krone der Brustwehr hinwegfeuern zu können[1] (über Bank feuern), ohne Schießscharten in die Brustwehr einschneiden zu müssen.[2] Die Barbette war ein leichteres Ziel für den Gegner als die üblichen Schießscharten. Dafür konnte man das Gefechtsfeld weiter nach rechts und links ausdehnen.

Zu Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderner Geschützturm mit Barbette (8) auf einem Kriegsschiff

Die Idee wurde bei den Kriegsschiffen übernommen. Als Barbette bezeichnete man bei Kriegsschiffen eine mit dem Rumpf verbundene ringförmige Panzerung für die schweren Turmgeschütze, die auf einer Drehscheibenlafette gelagert sind.[3] Dazu baut man eine Vertiefung in den Schiffsrumpf, die den Geschützturm aufnimmt. Ursprünglich schützte dabei die Barbette nur die Lafette und den Unterbau, die Geschütze selbst feuerten über die Wand der Barbette (über die Bank feuern) und waren nur durch die umlaufende Panzerung der Barbette geschützt, die Konstruktion war nach oben offen. Mit dem Aufkommen von Panzertürmen bildete die Barbette nur den gepanzerten Unterbau der Türme.

Über spezielle Führungen (etwa Zahnräder) lässt sich der Turm darin frei bewegen. Barbetten müssen in der Regel sehr tief sein, da Geschütztürme noch über einen beachtlichen Unterbau (der sich dann unter Deck befindet) verfügen – im Schiffsrumpf verschwinden dann Munitionsführungen, Motoren usw.

Auf heutigen Schiffen ist die Geschützbank integrierter Teil des Geschützturms (siehe Bild oben und Grafik rechts), während sich die Geschützbänke zu Beginn der Neuzeit meist unter Deck befanden.[4]

NR-23-Kanonen in der Heckbarbette des Il-28-Bombers

In der Luft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kampfflugzeugen wird darunter einfach der Geschützunterbau verstanden.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in die Redewendung über die Bank schießen, d. h. direkt über die Wallkrone ohne Scharten schießen hat der Begriff Eingang gefunden.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geschützbank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Engels: Barbette (September 1857), Karl Marx/Friedrich Engels – Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, S. 84.
  2. Bank. [1]. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 2: Aug …–Bodmer. Altenburg 1857, S. 275 (zeno.org).
  3. Lueger, Stichwort Barbette
  4. Hagedorn, S. 84 (PDF; 2,0 MB)
  5. siehe:Bank (PDF; 111 kB)