Glückshormone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Glückshormone
(Arylethylamine)

Dopamin

Serotonin

Noradrenalin

Phenylethylamin

Als Glückshormone werden im journalistischen Bereich häufig bestimmte Botenstoffe (Hormone, Neurotransmitter) bezeichnet, die unter bestimmten Umständen Wohlbefinden oder Glücksgefühle hervorrufen können. Das geschieht meist durch eine anregende, entspannende oder schmerzlindernd-betäubende Wirkung.[1]

Botenstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Hormonen werden diverse Neurotransmitter zu den Glückshormonen gezählt.[2] Diese ermöglichen Nervenzellen, direkt über chemische Synapsen miteinander zu kommunizieren. Beispiele für als Glückshormone bezeichnete Substanzen sind:[3][4][5][6]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endorphine sind keine „Glücksbringer“, sondern in erster Linie Botenstoffe zur Dämpfung und Unterdrückung von Schmerzen.[7] Die Vorstellung, dass Serotonin ein Glückshormon sei, wurde in der Forschung zum Thema Depression als Märchen bezeichnet.[8][9]

Aus Sicht der Neurowissenschaften ist die Neurochemie überhaupt nicht in der Lage, Glück zu erklären. Sie kann nur Lust oder Verlangen erklären, nicht aber Glück. So wird darauf hingewiesen, dass Sucht jeder Art eher Unglück als Glück zur Folge hat. Glück könne nur entstehen, wenn zu der Lust auch ein Gefühl von sinnvollem und engagiertem Zusammenhang mit der Umwelt hinzukomme.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Glückshormone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Zehentbauer: Körpereigene Drogen. Die ungenutzten Fähigkeiten unseres Gehirns. 4. Auflage. Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-69410-8, S. 48 und 83 ff.
  2. R. Alexander, O. R. Aragón, J. Bookwala, N. Cherbuin, J. M. Gatt, I. J. Kahrilas, N. Kästner, A. Lawrence, L. Lowe, R. G. Morrison, S. C. Mueller, R. Nusslock, C. Papadelis, K. L. Polnaszek, S. Helene Richter, R. L. Silton, C. Styliadis: The neuroscience of positive emotions and affect: Implications for cultivating happiness and wellbeing. In: Neuroscience and biobehavioral reviews. Band 121, Februar 2021, S. 220–249, doi:10.1016/j.neubiorev.2020.12.002, PMID 33307046 (Review).
  3. Glückshormone und wie sie im Körper wirken. In: Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit. Abgerufen am 20. Februar 2024.
  4. Gerhard Klebe: Wirkstoffdesign: Entwurf und Wirkung von Arzneistoffen. 3. Auflage. Springer Spektrum, Berlin 2023, ISBN 978-3-662-67208-2, S. 570 ff.
  5. Dopamine, serotonin, endorphins, oxytocin: Your happy hormones, explained. In: National Geographic. 11. August 2023, abgerufen am 20. Februar 2024 (englisch).
  6. Glückshormone. In: Lexikon der Biologie. Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 20. Februar 2024.
  7. C. H. Hawkes: Endorphins: the basis of pleasure? In: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry. Band 55, Nummer 4, April 1992, S. 247–250, doi:10.1136/jnnp.55.4.247, PMID 1316428, PMC 489033 (freier Volltext) (Review).
  8. Janosch Deeg: Depression: Die Mär vom Glückshormon, Spectrum.de, 12. Dezember 2020.
  9. S. Jauhar, P. J. Cowen, M. Browning: Fifty years on: Serotonin and depression. In: Journal of psychopharmacology. Band 37, Nummer 3, März 2023, S. 237–241, doi:10.1177/02698811231161813, PMID 36938996, PMC 10076339 (freier Volltext) (Review).
  10. M. L. Kringelbach, K. C. Berridge: Towards a functional neuroanatomy of pleasure and happiness. In: Trends in cognitive sciences. Band 13, Nummer 11, November 2009, S. 479–487, doi:10.1016/j.tics.2009.08.006, PMID 19782634, PMC 2767390 (freier Volltext) (Review).