Haken (Gerät)

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Eine einfache Hakenleiste aus Holz, ein Shakermöbelteil

Der Haken ist eine geschwungen oder eckig gekrümmte Vorrichtung zum Aufhängen oder Einhaken von Objekten, meist aus Metall, Holz oder Kunststoff geformt.

Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haken ist ein Stab, welcher als einfache Maschine so verwendet wird, dass Selbstsperrung eintritt. Dazu reicht es, den Stab mit einem Ende gegen die Kraftrichtung zu setzen, und das andere zu blockieren. Was immer über den Haken gezogen wird, rastet in die Blockierung ein, solange eine Kraft wirkt. So funktioniert etwa der Nagel in der Wand als Kleiderhaken.

In den meisten Fällen ist der Haken aber – sprichwörtlich – gebogen.

Der Haken wird auf Biegung und oft auch auf Zug belastet. Der Gegenpartner in einer Hakenverbindung kann ein weiterer Haken sein oder ein Ring, realisiert als Öse.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Hakenverbindung zu lösen:

  1. Zugentlastung, die Selbstsperrung löst sich auf
  2. Überbelastung, bis das Moment den Haken soweit verbiegt, dass das Gegenstück abgleitet – das lässt sich realisieren:

Sonderformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karabinerhaken, durch ein federndes Teil zur Öse geschlossen, um eine Lösung der Hakenverbindung durch Zugentlastung zu verhindern
  • Winkelhaken, ein rechtwinklig oder um etwas mehr als 90° abgeknickter Stab
  • Widerhaken, bei Waffen oder beim Angelhaken
  • Fleischerhaken, ein S-förmig gekrümmter und an einem Ende angespitzter Stab zum Aufhängen weicher Objekte an einer Leiste

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haken als Werkzeug, Maschinenteil oder anderes Gebrauchsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kranhaken

Kein echter Haken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der sog. „Abschlepphaken“ für Landfahrzeuge ist in aller Regel eigentlich eine Abschleppöse

Haken mit Stoßsporn bzw. Stoßwaffe mit Widerhaken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein historischer Einreißhaken aus Süddeutschland, 18. bis 19. Jahrhundert

Erweiterte Systeme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trickreiche Anordnungen des Hakens sind auch noch einfache Maschinen im Sinne der Mechanik: sie verrichten Arbeit durch Richtungsänderungen von Kräften oder Bewegungen

  • Haken und Öse:
  • Zwei Haken:
    • Beim Reißverschluss rasten je zwei echte Haken ineinander ein.
    • Beim Bajonettverschluss greifen Haken des Einsatzes (in Form kurzer vorstehender Stäbe) und der Rohrs (in Form von Aussparungen) ineinander.
  • Haken und Wellrad: eine einfache Sperre einer Umdrehung, mit gefedertem Haken als Ratsche

Natürliche Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort Haken ist verwandt mit Harke und Hacke bzw. Hacke (als Axt), diese Sprachverwandtschaft bezieht sich primär auf die Form, aber auch die erweiterte Wirkungsweise: Diese beiden Werkzeuge sind auch umgelenkte Keile.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien