Ilse Trautschold

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Ilse Gertrud Trautschold (* 27. Februar 1906 in Charlottenburg; † 17. Mai 1991 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin und Kabarettistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren wurde Trautschold in der elterlichen Wohnung in der Pestalozzistraße 62 in Charlottenburg. Ihre Eltern waren der Schauspieler Gustav Trautschold und dessen Ehefrau Margarete Ida Katharina Jenny geb. Puhlmann.[1] Vierzehnjährig volontierte sie als Chorsängerin und absolvierte an der Volksbühne Berlin ihre schauspielerische Ausbildung. 1921 erhielt sie ihr erstes Engagement in Berlin, weitere Bühnenstationen waren Köslin, Bremen und Beuthen. Besonders erfolgreich war sie in der Titelrolle von Gerhart Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt.

Seit 1926 gehörte sie zum linksorientierten Berliner Kabarett „Die Wespen“, 1930 schloss sie sich der „Gruppe junger Schauspieler“ an, die das Kabarett „Die Pille“ gründeten. Auch ihre erste Filmrolle als Arbeitermädchen Erna in Mutter Krausens Fahrt ins Glück (1929) entsprach ihrem Rollenfach. Während der Zeit des Nationalsozialismus gastierte sie an verschiedenen Theatern und übernahm einige kleine Filmrollen, in denen sie vorwiegend derbe Berlinerinnen verkörperte.

1948 schloss sie sich dem Kabarett Die Insulaner an. Gastspiele gab sie unter anderem an der Freien Volksbühne in Zum guten Nachbarn (1954), an der Schaubühne in Lügen-Billy (1965) und am Hansa-Theater in Zu ville Promille. Zusagende Filmrollen fand sie in der Nachkriegszeit vor allem bei der DEFA, später auch im Westen. Ihre einzige Hauptrolle spielte sie 1955 als Komtesse Agathe in dem Märchenfilm Das Sandmännchen.

Außerdem war sie eine beliebte Hörspielsprecherin. Ihre rauchige Stimme ist besonders durch die Hörspielreihe Pension Spreewitz bekannt geworden, in der sie die durchgehende Rolle der Martha Wurm, Inhaberin eines Seifenladens im Hause der Pension, spricht.

Ilse Trautschold, die als typische Berlinerin galt, war die Lebensgefährtin des Schauspielers Friedrich Gnaß. 1987 erhielt sie das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem in der Abteilung 2U-84.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ilse Trautschold – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsregister StA Charlottenburg III Nr. 400/06
  2. Pension Spreewitz. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  3. Thomas Nagel: Damals war's - Geschichten aus dem alten Berlin. Abgerufen am 26. Juli 2020.
  4. RIAS Berlin ** Damals war's - Geschichten aus dem alten Berlin. Abgerufen am 1. August 2020.