Iran Aseman Airlines

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Iran Aseman Airlines
هواپیمایی آسمان
Airbus A340-300 der Iran Asseman Airlines
IATA-Code: EP
ICAO-Code: IRC
Rufzeichen: ASEMAN
Gründung: 1980
Sitz: Teheran, Iran Iran
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Teheran-Mehrabad
IATA-Prefixcode: 815
Leitung: Ali Abedzadeh
Flottenstärke: 14
Ziele: national und international
Website: www.iaa.ir

Iran Aseman Airlines (persisch هواپیمایی آسمان, DMG Hawāpīmāyī Āsemān) ist eine iranische Fluggesellschaft mit Sitz in Teheran und Basis auf dem Flughafen Teheran-Mehrabad. Die Fluggesellschaft ist derzeit auf der EU-Flugsicherheitsliste geführt und somit vom Flugbetrieb in der Europäischen Union ausgeschlossen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Islamischen Revolution im Jahr 1979 wurde Iran Aseman Airlines durch den staatlich veranlassten Zusammenschluss von kleineren Gesellschaften etabliert. Der Erste Golfkrieg verhinderte vorerst eine weitere Entwicklung der Gesellschaft, die nur im Inland zu Charterzwecken zum Einsatz kam. Ab 1993 erfolgte eine Neubeschaffung von Flugzeugen wie der Fokker F28, ATR 42 und 72 sowie von vier gebrauchten Boeing 727-200 der Air France. Im Jahr 2002 erhielt die Gesellschaft ihre letzte ATR 72-500.

Aufgrund von Sicherheitsbedenken seitens der EU-Kommission besteht gegen die Fluggesellschaft seit dem 8. Dezember 2016 eine Betriebsuntersagung für den Luftraum der Europäischen Union.[2]

Am 13. Januar 2019 führte Iran Aseman Airlines den weltweit letzten kommerziellen Passagierflug mit einer Boeing 727 durch; Flug EP851 führte dabei von Zahedan nach Teheran.[3]

Flugziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iran Aseman Airlines bedient zahlreiche Ziele innerhalb des Iran. Darüber hinaus fliegt sie mehrere Städte im Nahen Osten an.

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Stand Oktober 2023 besteht die Flotte der Iran Aseman Airlines aus 14 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 28,7 Jahren:[4]

Fokker 100 der Iran Aseman Airlines
Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze[5]
Airbus A320-200 01 inaktiv
Airbus A340-300 01 inaktiv; ehemalige Maschine der Virgin Atlantic; zweiter je gebauter
und erster je ausgelieferter Airbus A340 (Baujahr 1992)[6]
240
ATR 72-200 01 eine inaktiv; Baujahr 1993; jeweils fabrikneu erhalten 66
ATR 72-500 02 beide inaktiv; Baujahre 2000 und 2002; jeweils fabrikneu erhalten
Boeing 737-400 04 ehemalige Maschinen von Malaysia Airlines; drei inaktiv 144
Fokker 100 05 drei inaktiv 100
109
Suchoi Superjet SSJ100-95R 20 "russifizierte" Version mit 50-60 % Komponenten aus russischer Herstellung, anstatt den 70 % von westlichen Zulieferern[7] 98
Gesamt 14 20

Ehemalige Flugzeugtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuvor betrieb Iran Aseman Airlines auch folgende Flugzeugtypen:[8][9]

Boeing 727 der Iran Aseman Airlines

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am 18. Februar 2018 verunglückte ATR72-200 (Luftfahrzeugkennzeichen EP-ATS)

Von 1990 bis Januar 2019 kam es bei Iran Aseman Airlines zu 7 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 4 davon kamen 201 Menschen ums Leben.[10] Auszüge:

  • Am 18. Juli 2000 wurde eine Fokker F28-4000 der Iran Aseman Airlines (EP-PAU) bei der Landung in Ahwaz so schwer beschädigt, dass das Flugzeug abgeschrieben werden musste. In dichtem Nebel war die Maschine nach dem ersten Aufsetzen hochgesprungen, hatte neben der Landebahn wieder aufgesetzt und wurde trotzdem durchgestartet und erneut gelandet. Alle 88 Insassen überlebten.[12]
  • Am 18. Februar 2018 kollidierte eine ATR 72-200 (EP-ATS) auf dem Flug von Teheran-Mehrabad nach Yasudsch im Südwestiran etwa eine Stunde und 27 Minuten nach dem Start mit einem Berg. Die Piloten hatten den Sinkflug unter die freigegebene Höhe von 17.000 Fuß und die Mindestsicherheitshöhe von 15.500 Fuß fortgesetzt, bis sie in einer Höhe von 13.120 Fuß in einen Berg flogen.[14] Alle 66 Insassen (60 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder) wurden getötet (siehe auch Iran-Aseman-Airlines-Flug 3704).[15][16][17]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Iran Aseman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung (EG) Nr. 474/2006 der Kommission in der konsolidierten Fassung vom 29. November 2023. In EUR-Lex, abgerufen am 28. Dezember 2023.
  2. Aviation Safety: Commission removes all Kazakh airlines from EU Air Safety List. Europa.eu, 8. Dezember 2016, abgerufen am 18. Dezember 2016.
  3. https://www.aero.de/news-30741/Letzte-Passagierfluege-mit-der-Boeing-727.html
  4. Iran Aseman Airlines Fleet Details and History. In: planespotters.net. 3. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
  5. iaa.ir – Fleet (persisch), abgerufen am 12. Juni 2016
  6. https://www.planespotters.net/production-list/Airbus/A340
  7. Der Iran kauft 40 Suchoi Superjet SSJ100R aerobuzz.de, abgerufen am 17. Juli 2020.
  8. Ulrich Klee, Frank Bucher u. a.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1980 bis 2007.
  9. Ulrich Klee, Frank Bucher u. a.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008 bis 2013.
  10. Daten über die Fluggesellschaft Iran Aseman Airlines im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Februar 2019.
  11. Unfallbericht F28-1000 EP-PAV, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Februar 2019.
  12. Unfallbericht F28-4000 EP-PAU, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Februar 2019.
  13. Unfallbericht B-737-200 EX-009, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Februar 2019.
  14. Unfallbericht ATR 72 EP-ATS, The Aviation Herald (englisch), abgerufen am 26. August 2018.
  15. Unfallbericht ATR 72 EP-ATS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2018.
  16. ORF (abgerufen am 18. Februar 2018)
  17. Flight International, 20. März 2018 (englisch), S. 11.