Katharina Thalbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Katharina Thalbach, 2019

Katharina Thalbach (bürgerlich Katharina Joachim genannt Thalbach; * 19. Januar 1954 in Ost-Berlin)[1] ist eine deutsche Schauspielerin, Regisseurin, Hörbuch- sowie Hörspielsprecherin und Synchronsprecherin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Thalbach entstammt einer Theaterfamilie, ihr Vater war der Regisseur Benno Besson (1922–2006), ihre Mutter war die Schauspielerin Sabine Thalbach (1932–1966). Der Schauspieler Pierre Besson und der Regisseur Philippe Besson sind ihre Halbbrüder, die Schauspielerin und Sängerin Madeleine Besson ist ihre Halbschwester, ihre Stiefmutter war Ursula Karusseit. Thalbachs Urgroßvater Alois Joachim war Hofopernsänger in München und bekam von König Ludwig II. einen Titel verliehen. Seither tragen seine Nachfahren den Namen „Joachim genannt Thalbach“.[2]

Katharina Thalbach wuchs im Theatermilieu auf; schon als Kind begleitete sie ihre Mutter ins Theater und stand seit ihrem fünften Lebensjahr selbst auf der Bühne und spielte in Filmen mit. Nach dem Tod ihrer Mutter 1966 kümmerte sich unter anderem Helene Weigel, die Witwe Bertolt Brechts, um ihre schauspielerische Ausbildung und bot ihr 1968 einen Meisterschülervertrag am Berliner Ensemble an.[3] Während ihrer Schulzeit erhielt sie außerdem Schauspielunterricht bei Doris Thalmer.

Schauspielkarriere in der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von vier Jahren gab Katharina Thalbach ihr Filmdebüt in dem Fernsehfilm Begegnung im Dunkel (1958). Mehrfach stand sie dann weiterhin als Kind vor der Kamera, u. a. in Gerichtet bei Nacht unter der Regie von Hans-Joachim Kasprzik in der Rolle der Elfi Wagner. In der Folgezeit spielte sie in weiteren Fernsehproduktionen, etwa in Die letzte Chance (1962) und in dem Zweiteiler Der Neue (1963/64), wo sie neben ihrer Mutter auftrat.

Ihr Debüt am Berliner Ensemble hatte sie mit 15 Jahren als Hure Betty in Erich Engels Inszenierung des Brecht/Weillschen Welterfolgs Die Dreigroschenoper. Im Dezember 1969 spielte sie dann ihre erste große Theaterrolle; sie übernahm vertretungsweise die Polly und wurde als Entdeckung gefeiert. Bis 1971 spielte sie weiter am Berliner Ensemble. Nach ihrem Abitur 1971 an der Max-Planck-Oberschule und absolvierter Bühnenreifeprüfung war sie bis 1974 an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz unter Vertrag, wo sie große Erfolge hatte, u. a. in der Doppelrolle als Venus/Galatea in Die schöne Helena (Bearbeitung: Peter Hacks, 1972). Weitere Bühnenrollen an der Volksbühne waren die Desdemona in Othello (1972; neben Rolf Ludwig in der Titelrolle) und die Mira in der DDR-Erstaufführung des Stücks Speckhut von Francisco Pereira da Silva (1974). An der Berliner Volksbühne arbeitete sie mit den Regisseuren Matthias Langhoff und Manfred Karge zusammen. 1974 kündigte sie dort ihren Vertrag. Im September 1975 kehrte sie ans Berliner Ensemble zurück.

Ab Anfang der 1970er spielte sie als Erwachsene in mehreren DDR-Filmen mit. 1973 spielte sie in Konrad Wolfs Tragikomödie Der nackte Mann auf dem Sportplatz (1974) die junge schwangere Frau eines Soldaten. In dem Fernsehmehrteiler Die Frauen der Wardins (1974) über das Schicksal einer märkischen Bauernfamilie aus dem Dorf Barnekow spielte sie die Bauerntochter Maria, deren Liebe zu einem kommunistischen Arbeiter im Selbstmord endet. 1974 lieh sie in der DDR-Synchronfassung von Siegfried Kühns Literatur-Verfilmung Wahlverwandtschaften der Schauspielerin Magda Vasary in der Rolle der Ottilie ihre Stimme.

In der DDR erhielt sie ihre wichtigsten Filmrollen anschließend von Egon Günther. In Lotte in Weimar (1975) spielte sie eine „prägnante“ (Habel/Wachter) Nebenrolle, die Ottilie von Pogwisch. 1976 übernahm sie als Lotte eine Hauptrolle in dem Film Die Leiden des jungen Werthers.

Im Dezember 1976 siedelte Thalbach zusammen mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Thomas Brasch (1945–2001), in der Folge ihres Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns von Ost- nach West-Berlin über. 1976 hatte die damalige inoffizielle Mitarbeiterin (IM) Anetta Kahane in einem Bericht für die DDR-Staatssicherheit die Brüder Thomas und Klaus Brasch als „Feinde der DDR“ bezeichnet.[4]

Schauspielkarriere in der Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterarbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Thalbach neben Rainer Höynck beim Berliner Theatertreffen in den 1980er Jahren

Nach ihrer Übersiedlung in den Westteil Berlins hatte sie zunächst Theaterengagements am Schillertheater Berlin (Spielzeit 1977/78 und 1981), an den Bühnen der Stadt Köln (Spielzeit 1979/80) und am Schauspielhaus Zürich (seit 1983).

Am Schiller-Theater spielte sie die Titelrolle in der Uraufführung des Theaterstücks Lovely Rita von Thomas Brasch (1977, Regie: Niels-Peter Rudolph) und die Prothoe in Penthesilea (1981, Regie: Hans Neuenfels). 1978 gastierte sie am Berliner Schloßparktheater als Adelheid in Hans Lietzaus Inszenierung von Hauptmanns Der Biberpelz. In der Spielzeit 1979/80 trat sie, in einer Inszenierung von Jürgen Flimm, am Schauspiel Köln in der Titelrolle von Kleists Das Käthchen von Heilbronn auf. Für ihre Darstellung des Käthchens wurde sie 1980 von den Kritikern der Zeitschrift Theater heute zur „Darstellerin des Jahres“ gewählt.

In der Spielzeit 1983/84 gastierte sie am Schauspielhaus Zürich als Ophelia in Hamlet (Regie: Benno Besson) und als Mädchen Oi in Braschs Stück Mercedes (Regie: Matthias Langhoff). In der Spielzeit 1984/1985 übernahm sie am Schiller-Theater Berlin die Viola in der Shakespeare-Komödie Was ihr wollt (Regie: Ernst Wendt).

Bis zur Auflösung durch den Berliner Senat Anfang der 1990er Jahre gehörte Katharina Thalbach als Ensemble-Mitglied und Regisseurin zu den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, die das Schiller-Theater und das Schloßparktheater betrieben. Am Tage der Auflösung 1993 spielte Katharina Thalbach die Hauptrolle in der Theaterpremiere des Stückes Weißalles und Dickedumm von Coline Serreau (Regie: Benno Besson). Weitere Bühnenrollen Thalbachs waren die Titelrolle in Mutter Courage und ihre Kinder (1995; Wiener Festwochen, Regie: Jérôme Savary), Mutter John in Die Ratten (1997; Maxim Gorki Theater Berlin, Regie: Uwe Eric Laufenberg) und die Titelrolle in Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1998; Schauspielhaus Zürich, Regie: Benno Besson).

In der Spielzeit 2003/04 übernahm sie am Schauspielhaus Bochum die Rolle der Frau Schmidt in der Uraufführung des Stücks Koala Lumpur von David Lindemann; außerdem spielte sie dort 2004 in einer Travestierolle den Falstaff in Heinrich IV. von Shakespeare, in einer Inszenierung von Wilfried Minks. 2005 trat sie am Hans Otto Theater in Potsdam in einer Bühnenfassung von Frau Jenny Treibel (Textfassung und Regie: Uwe Eric Laufenberg) in der Titelrolle auf. 2006 folgten dort Emanuel Striese/Luise Striese in Der Raub der Sabinerinnen (Regie: Uwe Eric Laufenberg), und 2008 die Elisabeth I. in Maria Stuart (Regie: Petra Luisa Meyer). 2006 gastierte sie am Theater am Kurfürstendamm als Tante Augusta in Oscar Wildes Salonkomödie Ernst sein ist alles.

Katharina Thalbach, 2012

Später trat Thalbach häufig in „Familien-Inszenierungen“ auf, in denen ihre Familienmitglieder als Regisseur bzw. Schauspieler mitbeteiligt waren, so 2014 am Theater am Kurfürstendamm in der Inszenierung der Roter Hahn im Biberpelz, wo sie die Mutter Wolffen spielte und in der auch ihre Tochter, ihre Enkelin und ihre beiden Halbbrüder mitwirkten.

2016 war sie mit ihrer Tochter Anna und ihrer Enkelin Nellie an der Komödie am Kurfürstendamm an der Inszenierung von Tennessee Williams’ Theaterstück Die Glasmenagerie beteiligt. Nellie war in der Rolle der Laura Wingfield zu sehen, Anna spielte deren Mutter, während sie selbst Regie führte.[5] Am Berliner Schiller-Theater war sie in der Spielzeit 2018/19 wieder in der Theaterkomödie Hase, Hase von Coline Serreau mit der gesamten Familie (inklusive Halbbrüder Besson) zu sehen.[6]

Seit Ende der 1980er Jahre trat Thalbach auch als Theaterregisseurin hervor, wobei sie sich insbesondere mit Inszenierungen von Shakespeare- und Brechtstücken einen Namen machte. Zu ihren Regiearbeiten gehören u. a.: Macbeth (1987; Schiller-Theater Werkstatt), Brechts Lux in Tenebris (1988; Münchner Volkstheater, drei Einakter) Mann ist Mann (1989; Thalia-Theater, die zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde), Romeo und Julia (1990; Schiller-Theater Berlin), Minna von Barnhelm (1991; Schiller-Theater Berlin), Wie es euch gefällt (1993; Schiller-Theater Berlin) und Die Dreigroschenoper (1994; Thalia-Theater Hamburg, mit Dominique Horwitz). 1996 inszenierte sie am Berliner Maxim Gorki Theater das Zuckmayer-Stück Der Hauptmann von Köpenick mit Harald Juhnke in der Titelrolle, für den sie zeitweise auch in der Hauptrolle einsprang. 1997 folgte dort Molières Don Juan mit Michael Maertens in der Titelrolle. 2000 inszenierte sie am Maxim Gorki Theater in Berlin Tschechows Die Möwe. Am Volkstheater Rostock inszenierte sie 2003 Schönthans Der Raub der Sabinerinnen und spielte dabei selbst die Rolle der Luise Gollwitz/Striese.

Weitere eigene Theaterinszenierungen waren: Romeo und Julia (2003; Maxim Gorki Theater Berlin) und Wie es euch gefällt (2009; Theater am Kurfürstendamm), wo sie alle Rollen des Stücks ausschließlich mit Frauen besetzte (u. a. mit Katy Karrenbauer, Jana Klinge, Inga Busch und Anna Thalbach) und auch selbst mitspielte.

Im Bereich des Musiktheaters inszenierte sie u. a. Don Giovanni (1997; E-Werk Berlin), Das schlaue Füchslein (2000; Deutsche Oper Berlin), Orpheus in der Unterwelt (2002; Theater Basel), Salome (2004; Opernhaus Köln), Hänsel und Gretel (2006; Staatsoper Dresden), Jenůfa (2007; Opernhaus Köln), Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (2011; Opernhaus Köln) und Midsummer Night’s Dream (2015; Grand Théâtre Genève).

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrer Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland erhielt Thalbach auch in Westdeutschland sofort Filmrollen. Meist spielte sie dominante Frauen, die sich gegen die Gesellschaft auflehnen, gegen Missstände ankämpfen und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. In dem Film Das zweite Erwachen der Christa Klages (1978), der ersten eigenständigen Regiearbeit von Margarethe von Trotta, spielte Thalbach die junge schüchterne Bankangestellte Lisa, die nach einem Banküberfall selbstständig recherchiert und der Täterin auf die Spur kommt, sie jedoch schließlich doch deckt. In Eberhard Fechners im Herbst 1944 in der Eifel spielenden Regiedebüt Winterspelt 1944 (1978), der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alfred Andersch, verkörperte sie die lebenskluge und vernunftorientierte Käthe Lenk, die einen deutschen Offizier, mit dem sie ein Verhältnis hat, beeinflusst und steuert. In der Grass-Verfilmung Die Blechtrommel (1979) verkörperte sie die Nachbarstochter Maria Truczinski, die dem kleinen Oskar Matzerath zu seinen ersten sexuellen Erlebnissen verhilft und schließlich von Oskars Vater Alfred geschwängert wird. In der mehrteiligen Fernsehverfilmung Theodor Chindler (1979) von Hans W. Geißendörfer war sie Margarete, die junge, revolutionäre Tochter des Reichstagsabgeordneten Theodor Chindler. In Thomas Braschs Debütfilm Engel aus Eisen (1981), einer filmischen Darstellung des Schicksals der Berliner Gladow-Bande im Berlin Ende der 1940er Jahre, verkörperte sie die junge Lisa, die eigentlich eine Karriere als Sängerin anstrebt, dann aber eher zufällig bei den Raubüberfällen mitmacht und Mitglied der Gladow-Bande wird. In dem Fernseh-Vierteiler Väter und Söhne (1986) war sie die Elli Deutz. 1988 mimte sie in Zum Beispiel Otto Spalt an der Seite von Otto Sander die Tamara.

Nach der politischen Wende wirkte Thalbach weiterhin am Theater sowie in Film und Fernsehen.

In Der Hauptmann von Köpenick (1997) verkörperte sie die Marie Hoprecht. In dem erotischen Psychokrimi Solo für Klarinette (1998) war sie die Louise Bethmann. In Leander Haußmanns Sonnenallee (1999) stellte sie Doris Ehrenreich, die Mutter der männlichen Hauptfigur Micha, dar. Im Tatort: Martinsfeuer (Erstausstrahlung: Dezember 1999) spielte sie als von der Jugend träumende Alkoholikerin Elsie Antes, die sich mit ihrer jungen Konkurrentin Nadja (Cosma Shiva Hagen) um den gemeinsamen Geliebten, den Ex-Stricher Leon, streitet, die Episodenhauptrolle.

In dem dreiteiligen Fernsehfilm Die Manns – Ein Jahrhundertroman (2001) mimte sie die Schauspielerin Therese Giehse. In Rainer Kaufmanns Der Job seines Lebens (2003) und seiner Fortsetzung Der Job seines Lebens 2 – Wieder im Amt von Hajo Gies verkörperte sie Erika Strunz, die Frau des Langzeitarbeitslosen Erwin Strunz (Wolfgang Stumph), der durch eine Verwechslung zum Ministerpräsidenten wird. In der Verfilmung des Schillerstücks Kabale und Liebe (2005) war sie als Frau Miller zu sehen. Im Polizeiruf 110: Dettmanns weite Welt (Erstausstrahlung: Februar 2005) spielte sie die Spediteurin Charlotte Pelzer. In Der Räuber Hotzenplotz (2006) spielte sie die Frau Schlotterbeck. Im Folgejahr war sie als Dolores Blumentritt, die Oma Dolly, in Detlev Bucks Hände weg von Mississippi zu sehen. Im selben Jahr verkörperte Thalbach das Rumpelstilzchen in der gleichnamigen Verfilmung.

Seit 2010 verkörpert sie die Mademoiselle Bertoux in den Filmen um Hanni & Nanni. In Die Vermessung der Welt (2012) war sie Dorothea Gauß, die Mutter von Carl Friedrich Gauß. In den Verfilmungen der Romane Rubinrot (2013), Saphirblau (2014) und Smaragdgrün (2016) aus der Buchreihe Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier übernahm sie die Rolle der Madeleine „Maddy“ Montrose. In der Rolle der Tante Agatha Ardry spielt sie seit 2014 neben Fritz Karl in der ZDF-Reihe Inspektor Jury.

In Til Schweigers Honig im Kopf (2014) verkörperte sie die Vivian. In der Hape-Kerkeling-Verfilmung Ich bin dann mal weg (2015) spielte sie die Oma Bertha. In dem zweiteiligen ZDF-Drama Familie! mit Iris Berben, Anna Maria Mühe und Jürgen Vogel in den Hauptrollen, das im Oktober 2016 erstausgestrahlt wurde, spielte Thalbach die aus dem Arbeitermilieu stammende Doris Dombrowski, die Mutter der Hauptfigur Melanie. In dem sozialkritischen Milieufilm Wir sind die Rosinskis (2016) war sie im Fernsehen erstmals mit ihrer Tochter Anna und Enkelin Nellie zu sehen, sie spielt als Angelika Rosinski mit ihnen eine der Hauptrollen.[7] In der Musical-Verfilmung Ich war noch niemals in New York, die im Oktober 2019 in die deutschen Kinos kam, verkörperte sie die Seniorin Maria Wartberg, die nach einem Sturz in ihrer Wohnung das Gedächtnis verliert und sich im Krankenhaus an ihren unerfüllten Lebenstraum New York erinnert.[8] Diese Rolle brachte ihr 2020 den Ernst-Lubitsch-Preis ein.[9]

Sprechtätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Thalbach mit Stefanie Kloß, Iris Berben und Alexandra Maria Lara bei der Europa-Premiere von Sing, 2016

Neben ihren Arbeiten am Theater und in Film und Fernsehen sprach sie zahlreiche Hörbuch- und Hörspielproduktionen ein, unter anderem mehrfach Werke des britischen Fantasy-Schriftstellers Terry Pratchett oder der Kinderbuchautorin Mary Norton. Seit 2011 ist sie wiederkehrende Sprecherin für die Kinder-Hörfunksendung Ohrenbär.[10][11] Daneben sprach sie auch klassische Werke ein, wie etwa William Shakespeares Romeo und Julia oder Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen, sowie mit Sandra Quadflieg den Briefwechsel von Hannah Arendt und Mary McCarthy.[12] 2014 bekam sie den Deutschen Hörbuchpreis und für ihre Interpretation von Guy Bass’ Kinderhörbuch Stichkopf und der Scheusalfinder den Deutschen Kinderhörbuchpreis BEO von der Kinderjury. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihr persönliches Hörbuch Alle Jahre wieder!? Weihnachten bei Familie Thalbach, das bei der Verlagsgruppe Random House erschien.

Hierneben betätigt sie sich auch als Synchronsprecherin. Sie lieh unter anderem Zoe Caldwell ihre Stimme in der Rolle der Präsidentin des Hohen Rats für den 42. abendfüllenden Walt-Disney-Film Lilo & Stitch (2002). In der Der kleine Rabe Socke und seiner Fortsetzung Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen sprach sie Frau Dachs. In dem US-amerikanischen Computeranimationsfilm Sing (2016) übernahm sie die Sprechrolle des Grünen Leguans Matilda Crawly und im Film Die Schule der magischen Tiere (2021) die Rolle der Schildkröte Henrietta.

Auch in einigen Beiträgen der Fernsehserie Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt übernahm sie die Rolle der Synchronsprecherin.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thalbach ist seit 1995 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und seit 1999 der Akademie der Künste Berlin. 2003 war sie eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.

Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2023 war Thalbach Erstunterzeichner der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition Manifest für Frieden, die sich im Kontext des Russischen Überfalls auf die Ukraine für Diplomatie und Verhandlungen und humanitäre Hilfe ausspricht, und gegen weiter „eskalierende Waffenlieferungen“ an die Ukraine, da ein lang andauernder Krieg unzählige weitere Menschen töte und traumatisiere, sowie aus Sorge vor einer Ausweitung zu einem Dritten Weltkrieg.[13]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Thalbach war 1972 bis 1973 mit dem Schauspieler Vladimir Weigl verheiratet. Aus der Ehe stammt ihre Tochter Anna Thalbach, die ebenfalls als Schauspielerin tätig ist wie auch ihre Enkelin Nellie Thalbach. Im Alter von 15 Jahren lernte sie den Schriftsteller Thomas Brasch kennen, mit dem sie nach ihrer Scheidung von Weigl bis zu Brasch' Tod (2001) zusammen war.[14] Kurzzeitig war sie mit ihren Schauspielkollegen Markus Voellenklee, Detlev Buck und Fabian Krüger liiert.[15]

Seit 2002 ist sie mit dem Berliner Koch Uwe Hamacher zusammen, den sie bei Dreharbeiten von Niki Steins Fernsehkrimi Die Quittung (2003) – sie spielte die Rolle der Kommissarin Wartenberg – kennenlernte. Im Juli 2020 wurde bekannt, dass die beiden nach achtzehnjähriger Liaison geheiratet haben.[16] Sie lebt in Berlin.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thalbach ist im Laufe ihrer Karriere bereits für mehrere Verlage tätig gewesen, so etwa für Random House Audio, der Audio Verlag, Argon Verlag, Audible, Hörbuch Hamburg & Lübbe Audio.


Musikstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thalbach bei der Einweihung ihres Sternes auf dem Boulevard der Stars in Berlin mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, 2012

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katharina Thalbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katharina Thalbach im Interview. In: Gewandhaus-Magazin, Ausgabe Nr. 78. Gewandhaus Leipzig, archiviert vom Original am 25. Juli 2014; abgerufen am 19. Juli 2014.
  2. Katharina Thalbach im Interview. Abgerufen am 28. November 2022.
  3. Katharina Thalbach im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. August 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Uwe Müller: Birthler-Behörde ließ Stasi-Spitzel einladen. Welt Online, 25. September 2007, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  5. Katharina, Tochter Anna und Enkelin Nellie Thalbach feiern Premiere im „Theater am Kurfürstendamm“. Ein Drei-Generationen-Gespräch. in: morgenpost.de vom 3. März 2016; abgerufen am 8. August 2016.
  6. Katharina Thalbach: Es bleibt in der Familie. In: Berliner Morgenpost vom 30. Dezember 2018; abgerufen am 10. Oktober 2019.
  7. TV-Film „Wir sind die Rosinskis“: Drei Generationen Thalbach. In: Der Tagesspiegel, 3. November 2016; abgerufen am 10. Oktober 2019.
  8. Katharina Thalbach: Habe immer von Paris geträumt. Berliner Morgenpost, 13. Oktober 2019, archiviert vom Original am 22. Oktober 2019;.
  9. Schauspielerin Katharina Thalbach erhält den Ernst-Lubitsch-Preis. In: Der Tagesspiegel. 16. November 2019, abgerufen am 17. November 2019.
  10. Ohrenbär - Schauspielerinnen - Katharina Thalbach. In: Ohrenbär. rbb, abgerufen am 28. April 2023.
  11. Ohrenbär - Hörgeschichte "Ausgerechnet Tusnelda!" In: Ohrenbär. rbb, abgerufen am 28. April 2023.
  12. Annette Stiekele: Altonaer Theater: Starke Frauen im Dialog auf Augenhöhe – hör- und fühlbar. Hamburger Abendblatt, 6. Februar 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  13. Change.org: Manifest für Frieden (Memento vom 24. Februar 2023 im Internet Archive)
  14. @1@2Vorlage:Toter Link/www.moz.de33 Jahre waren sie ein Paar – Thalbach inszeniert Brasch-Stück. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) In: Märkische Oderzeitung 21. Februar 2008.
  15. Katharina Thalbach. Steckbrief auf Web.de.
  16. Mann ist 20 Jahre jünger: Katharina Thalbach hat geheiratet. Bei: n-tv vom 30. Juli 2020.
  17. Mord im Orientexpress. Abgerufen am 13. März 2022.
  18. Ohrenbär - Hörgeschichte "Ausgerechnet Tusnelda!" Abgerufen am 28. April 2023.
  19. Ohrka: Alice im Wunderland. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  20. Ohrenbär - Hörgeschichte "Die erste galaktische Fußballweltmeisterschaft". Abgerufen am 28. April 2023.
  21. Ohrenbär - Hörgeschichte "Bella Malsomalso". Abgerufen am 28. April 2023.
  22. Ohrenbär - Hörgeschichte "Die wilde Tilda". Abgerufen am 28. April 2023.
  23. Ohrenbär - Hörgeschichte "Konfusia, eine Saustallprinzessin im Durcheinander". Abgerufen am 28. April 2023.
  24. Simply-Noise: 24 Zeit: MP3 online hören – Ollarikchen – Audio 468974808. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  25. Ohrenbär - Hörgeschichte "Das Leben mit Supermom, Superpop und der australischen Baumkröte Urps". Abgerufen am 28. April 2023.
  26. Pressemeldung des Progress Film-Verleihs (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive)
  27. Bundesverdienstkreuze für Andrea Breth und Katharina Thalbach auf nachtkritik.de