Kompliment

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Ein Kompliment ist eine wohlwollende, freundliche Äußerung: Eine Person hebt gegenüber einer anderen Person etwas hervor, was der ersteren an der anderen Person besonders gefällt bzw. positiv auffällt. Es können sowohl Eigenschaften oder Leistungen sein als auch äußere Merkmale wie eine geschmackvolle Kleidungsauswahl oder die körperliche Beschaffenheit.

Ein Kompliment kann aber auch die Form eines Einschmeichelns darstellen, um bei einem anderen aufgrund von positiven Bemerkungen ein Wohlwollen zu erwecken.

Anwendung im Sprachgebrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausdrucksformen:

  • „Mein Kompliment!“
  • „Alle Achtung!“
  • „Hut ab!“
  • „Respekt!“

Die Reaktion auf Komplimente kann je nach Kulturkreis sehr unterschiedlich festgelegt sein. Während man in China dazu verpflichtet ist, ein Kompliment mehrmals zurückzuweisen, etwa mit Phrasen wie: „Ach nein!“, „Sie übertreiben!“ oder „Zu viel des Lobes!“, ist es in Europa eher Sitte, ein Kompliment dankend anzunehmen, um den anderen nicht zu zwingen, sein Kompliment zu wiederholen. Antworten dafür können sein: „Oh vielen Dank, das ist aber nett!“, oder „Wirklich? Sehr schmeichelhaft!“. Es ist auf jeden Fall immer richtig, sich über ein ernst gemeintes Kompliment aufrichtig zu freuen und diese Freude auch zu zeigen. Komplimente sollen eine gute Gesprächsatmosphäre schaffen. Am besten gibt man das Kompliment gleich zurück, etwa: „Sie sind aber auch nicht von schlechten Eltern!“ oder „Darin sind doch gerade Sie der größte Profi!“ u. ä. Oder man bemüht sich, dem Gesprächspartner bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit ebenfalls ein Kompliment zu machen.

Empfänger und Absender eines Kompliments erleben kurzfristig die gleiche positive Empfindung. Durch diese „emotionale Resonanz“ entsteht nicht bewusst eine starke Sympathie. Menschen machen bevorzugt Komplimente zu solchen Eigenschaften, die ihnen auch selbst zugeschrieben werden.[1]

Komplimente werden oft als oberflächlich und sogar unehrlich verschrien. Man sollte sich also bemühen, nur ernst gemeinte Komplimente zu machen. Gerade durch den Vorsatz aber, häufige und ehrliche Komplimente machen zu wollen, eröffnet sich die Gelegenheit, in anderen Menschen bewusst die guten Seiten zu entdecken.

Umgangssprachlich gibt es die Ausdrucksform „Komplimente angeln“, womit gemeint ist, dass jemand versucht, aufgrund seines Verhaltens von anderen Komplimente zu erhalten. Dieses muss aber nicht unbedingt als negativ angesehen werden.

Eine Variante hiervon ist, seine Schwächen oder schwachen Seiten hervorzuheben, um daraufhin von anderen für die Stärken gelobt zu werden.

Laut einer Umfrage des Männermagazins Men’s Health aus dem Jahr 2008 hören Frauen von Männern am liebsten die Komplimente „Mhh, du riechst so unglaublich gut“ (58 %), „Ich liebe dein tolles Lächeln“ (56 %) und „Du bist das beste, was mir in meinem Leben bisher passiert ist“ (55 %).[2]

Tag der Komplimente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inzwischen wurde auch ein Tag eingeführt, an dem besonders viele Komplimente gemacht werden sollen. Dieser ist jährlich am 24. Januar.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gloria Beck: Komplimente. Eine Gebrauchsanleitung. Eichborn, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-8218-5697-1.
  • M. B. Farenkia: Kontrastive Pragmatik der Komplimente und Komplimenterwiderungen. Shaker, Aachen 2004, ISBN 3-8322-3105-6.
  • Bernard Mulo Farenkia: Kreativität und Formelhaftigkeit in der Realisierung von Komplimenten: Ein deutsch-kamerunischer Vergleich. In: Linguistik online. Band 22, Nr. 1, 1. Januar 2005, S. 33–44, doi:10.13092/lo.22.754 (bop.unibe.ch [abgerufen am 13. April 2020]).
  • J. Holmes: Compliments and Compliment Responses in New Zealand English. In: Anthropological Linguistics. Jg. 28, 1987, S. 458–508.
  • J. Holmes: Paying Compliments. A Sex-Preferential Politness Strategy. In: Personality and Social Psychology Bulletin. Band 9, 1988, S. 136–143.
  • J. Mackiewicz: Compliments and Criticism in Books Reviews from Business and Technical Communication Journals. In: Proceedings of the Association for Business Communication Annual Convention. 2005.
  • Lilia Mironovschi: Komplimente und Komplimenterwiderungen im Russischen und im Deutschen. Ein interkultureller Vergleich. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2009, ISBN 978-3-631-58815-4.
  • Sünje Nicolaysen: Das Kompliment als Höflichkeitsstrategie. Ein Vergleich am Beispiel des Schwedischen und des amerikanischen Englischen. VDM Verlag Dr. Müller, 2007, ISBN 978-3-8364-1947-5.
  • Nina Nixdorf: Höflichkeit im Englischen, Deutschen und Russischen. Ein interkultureller Vergleich am Beispiel von Ablehnungen und Komplimenterwiderungen. Tectum, Marburg 2002.
  • J. Probst: Ein Kompliment in Ehren … Aspekte eines „höflichen“ Sprechaktes in mehreren Sprachen. In: Übersetzen, Interkulturelle Kommunikation, Spracherwerb und Sprachvermittlung – das Leben mit mehreren Sprachen. Festschrift für Juliane House zum 60. Geburtstag. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht. 2003. (Onlinetext (Memento vom 8. April 2008 im Internet Archive))

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Kompliment – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. E. Carlston, J. J. Skowronski: Linking versus thinking: Evidence for the different associative and attributional bases of spontaneous trait transference and spontaneous trait inference. In: Journal of Personality and Social Psychology. Band 89(6), Dezember 2005, S. 884–898, doi:10.1037/0022-3514.89.6.884.
  2. Björn Krause: Komplimente, die wirken (Memento des Originals vom 4. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.menshealth.de, menshealth.de, 5. Juni 2008.
  3. Tag der Komplimente: Was unsere User nie zu sagen wagten