Playboy (Magazin)

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Playboy

Playboy-Logo
Playboy-Logo
Beschreibung Männermagazin
Sprache Englisch
Verlag Playboy Enterprises (Vereinigte Staaten)
Hauptsitz Beverly Hills, Kalifornien
Erstausgabe 1. Dezember 1953
Einstellung 17. März 2020
Gründer Hugh Hefner
Erscheinungsweise vierteljährlich
Verkaufte Auflage 206.483 Exemplare
(2018[1])
Geschäftsführer Ben Kohn
Weblink playboy.com
ISSN (Print)

Playboy ist ein US-amerikanisches Männermagazin, das primär für erotische Fotografie bzw. Aktfotografie bekannt ist. Daneben enthält es Artikel zu Lifestyle-Themen. Herausgeber der amerikanischen Ausgabe ist das Unternehmen Playboy Enterprises, das von Hugh Hefner (1926–2017) gegründet und später von seiner Tochter Christie Hefner geleitet wurde. Es erscheint mittlerweile jeweils als Lizenzprodukt in der Landessprache und mit eigenen Themen in über 30 Ländern. Seit 2020 gibt es in den USA nur noch eine Online-Ausgabe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Playboy-Gründer Hugh Hefner mit zwei seiner Freundinnen (v. l. Kendra Wilkinson und Bridget Marquardt) bei seiner Geburtstagsparty in München (2006)

Die erste Ausgabe erschien im Dezember 1953 in den Vereinigten Staaten. Sie enthielt ein aufklappbares Blatt (Centerfold), auf dem Marilyn Monroe recht freizügig posierte, daneben eine Sherlock-Holmes-Geschichte, einen Artikel über die Dorsey-Brüder (Jimmy und Tommy) und einen Bericht über das Tisch-Design im modernen Büro. Von den 70.000 Exemplaren der Startauflage wurden 54.175 zum Preis von 0,50 US-Dollar verkauft.

Ursprünglich sollte die Zeitschrift Stag Party (etwa: „Junggesellen-Party“) heißen, was aus markenrechtlichen Gründen jedoch nicht möglich war. Ein Freund des Herausgebers Hugh Hefner schlug dann den Namen Playboy vor.

Während seiner Hochphase im Jahr 1975 hatte das Magazin für „Alles, was Männern Spaß macht“ in den Vereinigten Staaten eine reguläre Auflage von 5,6 Millionen Exemplaren. Die Ausgabe vom November 1972 hatte sogar eine einmalige Auflage von 7 Millionen Heften.[2] Anfang der 1970er Jahre begann das Heft mit fremdsprachigen Ausgaben in europäischen Ländern; die ersten erschienen in Deutschland, Italien und Frankreich. Weitere internationale Ausgaben folgten. Der Playboy wird in insgesamt 32 Ländern (Stand: 1. Juli 2012) publiziert. Darunter sind neben den USA unter anderem Brasilien, Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Mexiko, Niederlande, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien und Spanien. Für 2012 wurde die Weltauflage mit insgesamt 4,5 Millionen Exemplaren angegeben. Anfang 2015 wurden in den USA 800.000 Exemplare verkauft.[2]

Von Playboy gesponserter Porsche 997 GT3 Cup beim 24-Stunden-Rennen von Daytona (2007)

Seit dem 3. April 2008 erscheint das Magazin auch auf den Philippinen. In einigen Ländern Asiens gab es aufgrund der freizügigen Bilder erhebliche Proteste. In China und Malaysia durfte der Playboy nicht verkauft werden. In der philippinischen Variante wurden keine völlig nackten Frauen abgebildet – ein Schwerpunkt wurde auf eine hohe Textqualität gelegt.[3]

Dazu gab und gibt es noch Special Editions, die vorwiegend in den USA erscheinen (z. B. Voluptuous Vixens, College Girls, Book of Lingerie). Heute ist Playboy auch im Internet verbreitet; dort werden Artikel und sonstige multimediale Inhalte veröffentlicht. Es existiert ein Mitgliedschaftskonto, der sogenannte Cyberclub.

2015 beschloss der Verlag, online keine vollständige Nacktheit mehr zu zeigen. Diese Änderung gilt als Reaktion auf die Richtlinien von Unternehmen wie Facebook und Apple, die als Marketing- oder Vertriebswege wichtig sind und die konservative Einstellungen zu Sexualität und Nacktheit haben. Der Verlag gab an, seine Reichweite habe sich dadurch auf 16 Millionen Unique Monthly Users vervierfacht; der Altersdurchschnitt sei von 47 Jahren auf 30 Jahre gefallen, womit die Nutzer für Werbetreibende eine deutlich wertvollere Zielgruppe geworden seien.[2] Im Oktober 2015 wurde bekannt, dass ab März 2016 auch im Heft keine völlig nackten Frauen mehr abgebildet werden. Laut Verlag sei Nacktheit im Internet überall frei verfügbar und kein Anreiz für den Kauf des Playboys mehr. Man wolle weiterhin schöne Frauen als Playmates durch prominente Fotografen abbilden lassen; sie seien aber in Zukunft jugendfrei und weniger aufwändig retuschiert.[2] Die Entscheidung wurde nach etwa einem Jahr als Fehler eingesehen und rückgängig gemacht; seit der Ausgabe März/April 2017 enthält der Playboy wieder Nacktaufnahmen.[4]

Ab Januar 2017 erschien der Playboy in den USA zweimonatlich[5] und ab Januar 2019 vierteljährlich.[6] Im März 2020 wurde bekanntgegeben, dass das Magazin in den USA nach der Frühlingsausgabe eingestellt wird. Die COVID-19-Pandemie habe diesen Entschluss beschleunigt.[7]

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Das Logo Playboy-Bunny, der stilisierte Hasenkopf mit Fliege, wurde 1953 vom Designer Art Paul für die zweite Ausgabe entworfen und war seitdem auf dem Cover jeder US-Ausgabe zu sehen. Es wurde weltweit bekannt und im Laufe der Jahre mehrfach variiert:

„Playboy“ in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Playboy

Playboy-Logo
Playboy-Logo
Beschreibung Männer- und Lifestylemagazin
Sprache Deutsch
Verlag Kouneli Media GmbH (Deutschland)
Hauptsitz München
Erstausgabe 1. August 1972
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage 108.147 Exemplare
(IVW 4/2023)
Verbreitete Auflage 166.948 Exemplare
(IVW 4/2023)
Reichweite 0,73 Mio. Leser
(MA 2020 II)
Chefredakteur Florian Boitin
Geschäftsführer Florian Boitin
Myriam Karsch
Weblink playboy.de
ISSN (Print)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Playmate Jennifer Henschel (2011)

Die erste deutsche Ausgabe des Playboy erschien unter der Regie von Chefredakteur Raimund le Viseur am 1. August 1972. Zu diesem Zeitpunkt hatte die sogenannte „Sexwelle“ Deutschland erreicht. Das erste Playmate des Monats war Claire Rambeau (die aus der US-amerikanischen Ausgabe übernommen worden war, wo sie Playmate of the Month vom Oktober 1971 war), auf dem Cover (aber nicht im Heft) posierte Gaby Heier; das erste deutsche Mädchen mit einer eigenen Fotostrecke war Hildegard Kulbach (1941–2023), ihr Fotoshooting fand heimlich im Englischen Garten statt.[8]

Bis Dezember 2002 wurde die deutsche Ausgabe des Playboys von der Bauer Verlagsgruppe publiziert und ab Januar 2003 wurde sie von der Playboy Deutschland Publishing GmbH, einer Tochtergesellschaft von Hubert Burda Media, herausgegeben. Zum 1. Dezember 2019 übernahmen Florian Boitin und Myriam Karsch die Zeitschrift im Rahmen eines Management-Buy-outs mit ihrer Kouneli Media GmbH.[9]

Zum 50. Jahrestag des Erscheinens in Deutschland ist eine Jubiläumsausgabe auf den Markt gekommen.[10]

Auflage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Ausgabe hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 60,8 Prozent gesunken.[11] Sie betrug 108.147 Exemplare[12] gemäß IVW 4/2023. Das entspricht einem Rückgang von 167.608 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 37,5 Prozent. Entwicklung der verkauften Auflage[13]Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

„Playboy“ in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste österreichische Playboy-Ausgabe wurde am 15. März 2012 publiziert und ging mit einer Auflage von 60.000 Stück in den Verkauf. Vor Verkaufsbeginn dieser ersten österreichischen Fassung wurden monatlich ungefähr 15.000 Exemplare der deutschen Ausgabe in Österreich vertrieben.

Es handle sich bei der österreichischen Edition ausdrücklich nicht um eine regionale Version des deutschen Playboys. Es existiert ein eigenes, österreichisches Autorenteam, welches auf österreichische Themen setzt.[14]

Das erste Playmate war die zu diesem Zeitpunkt zwanzigjährige Grazerin Anna Repnik.[15]

Internationale „Playboy“-Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Magazin Playboy gibt es aktuell 35 internationale Editionen. Das Erscheinen von acht Editionen wurde inzwischen eingestellt (Georgien, Hongkong, Indonesien, Japan, Norwegen, Schweden, Taiwan, Türkei). Jüngstes Mitglied in der Playboy-Gemeinde ist Israel. Nachdem das Erscheinen der australischen Playboy-Ausgabe im Januar 2000 eingestellt wurde, wird zwischenzeitlich durch den südafrikanischen Lizenznehmer wieder eine eigene australische Ausgabe produziert.[16] In Südafrika erscheint das Playboy-Magazin sowohl in englischer Sprache als Playboy South Africa als auch in Afrikaans als Playboy Suid Afrika, wobei beide Ausgaben trotz gleichem Herausgeber inhaltlich eigenständig sind. In Singapur wird ein Playboy-Magazin unter dem Namen VIP vertrieben. Es weist alle Merkmale der normalen Playboy-Hefte auf, z. B. gibt es ein Playmate des Monats.

Land Ausgabezeitraum
Argentinien Argentinien 1985 (JUN) – 1995 (DEZ), 2005 (DEZ) – heute
Australien Australien 1979 (FEB) – 2000 (JAN), ???? - heute
Brasilien Brasilien 1975 (AUえーゆーG) – heute
Bulgarien Bulgarien 2002 (APR) – heute
Deutschland Deutschland 1972 (AUえーゆーG) – heute
Estland Estland 2007 (OKT) – 2011 (DEZ)
Frankreich Frankreich 1973 (NOV) – 1988 (APR), 1991 (SEP) – heute
Georgien Georgien 2007 (JUL) – 2008 (APR)
Griechenland Griechenland 1985 (APR) – heute
Hongkong Hongkong 1986 (AUえーゆーG) – 1993 (OKT)
Indonesien Indonesien 2006 (APR) – 2007 (JUN), 2008 (SEP)
Israel Israel 2013 (MRZ) – 2013 (NOV)
Italien Italien 1972 (NOV) – 2003 (DEZ), 2009 (JAN) – heute
Japan Japan 1975 (JUL) – 2009 (JAN)
Kolumbien Kolumbien 2008 (MRZ) – heute
Kroatien Kroatien 1997 (FEB) – heute
Lettland Lettland 2010 (OKT) – 2014 (DEZ)
Litauen Litauen 2008 (NOV) – heute
Mazedonien 1995 Mazedonien 2010 (OKT) – heute
Mexiko Mexiko 1976 (NOV) – 1998 (FEB), 2002 (NOV) – heute
Mongolei Mongolei 2010 (OKT) – 2015 (JUN)
Neuseeland Neuseeland 2013 (NOV) – heute
Niederlande Niederlande 1982 (OKT) – heute
Norwegen Norwegen 1998 (JAN) – 1999 (MAI)
Osterreich Österreich 2012 (APR) – heute
Philippinen Philippinen 2008 (APR) – heute
Polen Polen 1992 (DEZ) – 2019 (DEZ)
Portugal Portugal 2009 (APR) 2010 (AUえーゆーG), 2011 (MAI) – heute
Rumänien Rumänien 1999 (NOV) – heute
Russland Russland 1995 (JUL) – heute
Schweden Schweden 1999 (JAN) – 1999 (SEP)
Serbien Serbien 2004 (JAN) – heute
Singapur Singapur (VIP) 2009 (APR) – 2009 (DEZ), 2011 (MAI) – heute
Slowakei Slowakei 1997 (FEB) – 2003 (APR), 2005 (OKT) – heute
Slowenien Slowenien 2001 (JUN) – heute
Spanien Spanien 1978 (NOV) – heute
Sudafrika Südafrika 1993 (DEZ) – 1996 (DEZ), 2011 (APR) – heute
Taiwan Taiwan 1990 (APR) – 2003 (DEZ)
Thailand Thailand 2012 (APR) – heute
Tschechien Tschechien 1991 (MAI) – heute
Turkei Türkei 1986 (JAN) – 1995 (JUN)
Ukraine Ukraine 2005 (SEP) – heute
Ungarn Ungarn 1989 (DEZ) – 1993 (JUL), 1999 (NOV) – 2019 (DEZ)
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1953 (DEZ) – 2020
Venezuela Venezuela 2006 (APR) – 2018 (JAN)

Ausgaben in Brailleschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren von 1970 bis 1985 publizierte der Verlag sein Magazin auch in Brailleschrift.[17]

Online-Shop[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Online-Shop PlayboyVapor.com startete der Playboy im Januar 2014 ein neues Verkaufskonzept, um die Produkte von Playboy an Endkunden zu verkaufen. Auf PlayboyVapor.com bietet der Playboy Tabak- und Nikotinprodukte an, darunter auch Wasserpfeifen und elektronische Zigaretten. Zu jeder Bestellung werden kostenlose Kondome als Give-away beigelegt. Der Umsatz des ersten offiziellen Webshops von Playboy, PlayboyStore.com, ist seit Jahren auf einem Abstiegskurs.[18]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Playboy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Playboy magazine circulation has dipped over the past year nypost.com, 16. April 2019
  2. a b c d New York Times: Playboy to Drop Nudity as Internet Fills Demand. 12. Oktober 2015
  3. Jürgen Schmieder: „Vielleicht einen Nippel zeigen“. In: Süddeutsche Zeitung, 2. April 2008.
  4. bbc.com (abgerufen am 6. Mai 2017)
  5. Hefner’s son offers Playboy promotions after cuts. nypost.com, 30. März 2017.
  6. Playboy stripping down to 4 issues per year in 2019. nypost.com, 11. September 2018.
  7. Erotik-Zeitschrift stellt amerikanische Printausgabe ein. faz.net, 19. März 2020
  8. Christoph Gunkel: Playboy in Deutschland Hilde Kulbach. In: Der Spiegel. 1. August 2012, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Januar 2024]).
  9. Nach Burda nun Kouneli Media: Erster deutscher “Playboy” mit neuem Lizenznehmer erscheint. meedia.de, 4. Dezember 2019.
  10. 50 Jahre Playboy, abgerufen am 23. Dezember 2022
  11. laut IVW, (Details auf ivw.de)
  12. laut IVW, viertes Quartal 2023 (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  13. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  14. Playboy • Erste Österreich-Ausgabe – news.at
  15. Anna Repnik ist das Playmate der "Österreich-Edition". 18. Februar 2012, abgerufen am 25. Januar 2024.
  16. Website des australischen Playboy-Magazins, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  17. Porno in Brailleschrift – Blinde bekommen scharfe Kurven zum Anfassen. spiegel.de, 13. April 2010.
  18. Jon Love: Playboy lights up a new e-commerce site selling electronic cigarettes and hookahs. Internet Retailer, 24. Januar 2014. Abgerufen am 27. Januar 2014.