Raja Casablanca

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Raja Casablanca
Vereinswappen des Raja Club Athletic de Casablanca
Basisdaten
Name Raja Club Athletic de Casablanca
Sitz Casablanca
Gründung 20. März 1949
Farben grün und weiß
Präsident Marokko Mohamed Boudrika
Website rajacasablanca.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Deutschland Josef Zinnbauer
Spielstätte Stade Mohammed V
Plätze 55.000
Liga Botola
2022/23 5. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Raja de Casablanca (arabisch نادي الرجاء الرياضي, DMG Nādī r-Raǧāʾ ar-riyāḍī) ist ein marokkanischer Sportverein aus Casablanca, der vor allem für seine Fußballmannschaft bekannt ist, die in der Botola spielt. Er gilt als Verein der Arbeiterklasse.

Raja Casablanca, eine der populärsten Mannschaften in Marokko, zählt längst auch auf kontinentaler Ebene zu den Topklubs. Im eigenen Land steht Raja seit jeher in Rivalität mit Wydad Casablanca. Das Derby, welches 1957 erstmals ausgetragen wurde und mit einem Sieg von Raja (1-0) endete, ist nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein wichtiger Teil der sozialen und kulturellen Identität in Casablanca.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde 1949 von marokkanischen Nationalisten in der französischen Kolonie gegründet. Daher spielten damals ausschließlich marokkanische Spieler für den Verein. Der Spielbetrieb wurde in der Division d'Honneur, der niedrigsten marokkanischen Liga aufgenommen. Es gelang der direkte Durchmarsch in die erste Liga, in der man seit 1951 spielt. Jahrelang war die Mannschaft in der Liga für ihren unterhaltsamen, allerdings erfolglosen Fußball bekannt, ehe 1988 der erste Meistertitel errungen wurde, dem mittlerweile zehn weitere gefolgt sind.

Zahlreiche Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Wydad Casablanca und FAR Rabat kann auch Raja Casablanca auf eine umfangreiche Trophäensammlung verweisen. Anders als seine beiden unmittelbaren Konkurrenten, die ihre Titel zwischen den 1950er und 1970er Jahren sowie zu Beginn der 1990er Jahre (Wydad Casablanca) bzw. zwischen den 1960er und 1980er Jahren (FAR Rabat) errangen, setzte die eigentliche Blütezeit von Raja erst am Ende der 80er Jahre ein. Die Raja-Fans mussten fast 40 Jahre warten, bis ihre Mannschaft im Jahr 1988 – unter ihrem ersten ausländischen Trainer, dem Portugiesen Fernando Cabrita – zum ersten Mal marokkanischer Meister wurde. Jener Titelgewinn leitete eine neue Epoche ein, die dem Klub schließlich binnen der Rekordzeit von acht Jahren (1996–2004) sieben weitere Meistertitel bescherte.

Zwischen 1996 und 2001 war Raja in der marokkanischen Meisterschaft die klar dominierende Mannschaft und holte sechs Titel in Folge. Eine Erfolgsserie, die bislang kein anderer marokkanischer Klub aufweisen kann. Den absoluten Höhepunkt ihres Triumphzuges erlebte die Mannschaft im Jahr 1999, als Raja nach Siegen in der CAF Champions League, im Afrikanischen Super-Cup und im Afro-Asiatischen Pokalwettbewerb die erfolgreichste Klubmannschaft in Afrika wurde.

Folglich qualifizierte sich Raja Casablanca auch für die FIFA-Klubweltmeisterschaft 2000, die in Brasilien ausgetragen wurde. Dort schieden die Marokkaner nach drei Niederlagen gegen Corinthians São Paulo (0:2), Al Nassr (3:4) und Real Madrid (2:3) aus.

Darüber hinaus gewann Raja Casablanca acht Mal den marokkanischen Pokal.

Und auch auf der internationalen Bühne konnte Raja inzwischen mehrere Trophäen nach Casablanca holen. Während die Marokkaner im wichtigsten kontinentalen Klubwettbewerb, der CAF Champions League, bislang drei Mal (1989, 1997, 1999) zu Siegerehren kamen, gewannen sie jeweils ein Mal den CAF Cup (2003), den Afrikanischen Super-Cup (2003) den Afroasiatischen Pokal (1998) und die Arabische Champions League (2006).

In der Saison 2012/13 gewann die Mannschaft das Double. Als Meister des Gastgeberlandes qualifizierte man sich damit für die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2013. Raja Casablanca erreichte nach drei Siegen in Folge überraschenderweise das Finale des Turniers, in dem man dem UEFA-Champions-League-Sieger FC Bayern München mit 0:2 unterlag.

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Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raja Casablanca bestreitet seine Heimspiele im Stade Mohammed V (benannt nach König Mohammed V.), das sich inmitten eines größeren Areals mit mehreren Sportanlagen im Stadtteil Maarif befindet. Die Nutzung der Spielstätte erfolgt gemeinsam mit dem Stadtrivalen Wydad. Das am 6. März 1955 eingeweihte Stadion bietet Platz für 55.000 Zuschauer und wurde bereits mehrfach umgebaut und modernisiert. Im Jahr 2007 wurde das Spielfeld komplett erneuert und durch eine mit Kunstrasen versetzte Rasenfläche von international anerkannter Qualität ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Sitzplätze der Ehren- und Seitentribünen modernisiert und die Laufbahn für Leichtathletik-Wettkämpfe erneuert.

Bekannte Spieler und Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name des Spielers Zeitraum
Marokko Soufiane Alloudi 2002–2007
Marokko Salaheddine Bassir 1990–1995
Marokko Mustapha Bidoudane ?
Marokko Mohamed Fakhir 1972–1982
Marokko Abdellatif Fellaini ?
Gambia Ousman Jallow 2006–2007
Elfenbeinküste Yssouf Koné 2002–2003
Marokko Omar Nejjary 1990–2009
Marokko Mohamed Oulhaj 2006–heute
Elfenbeinküste Abdou Razack Traoré 2005–2006
Elfenbeinküste Koukou Djédjé Hiler 2008–heute

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name des Trainers Zeitraum Bemerkung
Belgien Walter Meeuws 2002–2003
Marokko Abdellah Blinda
Algerien Rabah Saâdane 1989
RusslandRussland Walentin Kosmitsch Iwanow 1992–1993
Bosnien und Herzegowina Vahid Halilhodžić 1997–1998 • 1998: Groupement National de Football
Brasilien Valdeir Vieira 2000 • 2000: CAF Super Cup
• 2000: Groupement National de Football
Rumänien Alexandru Moldovan 2001–2002
Portugal Acácio Casimiro 2003–2004 • 2004: Groupement National de Football
FrankreichFrankreich Henri Stambouli 2004–2005
Rumänien Alexandru Moldovan 2005–2006 • 2006: Arabische Champions League
Argentinien Oscar Fulloné 2005–2006
Brasilien Carlos Mozer 2009
Portugal José Romão 2009–2010
FrankreichFrankreich Henri Michel 2010
Rumänien Ilie Balaci 2011
Marokko Mohamed Fakhir 2011–2013
Tunesien Faouzi Benzarti 2013–2014
Algerien Abdelhak Benchikha 2014

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raja Casablanca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Raja vs Wydad - inside Casablanca Derby. In: goal.com. Abgerufen am 13. April 2024.
  2. هذه هي حكاية أول«ديربي» في تاريخ الغريمين.. الرجاء و الوداد. In: casa24. Abgerufen am 13. April 2024.