Rastede

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Wappen Deutschlandkarte
Rastede
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rastede hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 15′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 53° 15′ N, 8° 12′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Ammerland
Höhe: 19 m ü. NHN
Fläche: 123,61 km2
Einwohner: 23.180 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 188 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26180
Vorwahlen: 04402, 0441, 04454, 04458, 04483
Kfz-Kennzeichen: WST
Gemeindeschlüssel: 03 4 51 005
Gemeindegliederung: 27 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sophienstraße 27
26180 Rastede
Website: www.rastede.de
Bürgermeister: Lars Krause (SPD)
Lage der Gemeinde Rastede im Landkreis Ammerland
KarteLandkreis WesermarschBad ZwischenahnEdewechtApenWesterstedeRastedeWiefelstedeLandkreis AmmerlandNiedersachsenLandkreis CloppenburgOldenburgLandkreis OldenburgLandkreis LeerLandkreis Friesland
Karte

Rastede (/rasˈteːdə/, auch /raʃˈteːdə/;[2] niederdeutsch Raastäe/Raas) ist eine Gemeinde im Landkreis Ammerland im Nordwesten von Niedersachsen, und liegt etwa 12 Kilometer nördlich von Oldenburg. Die Entfernung zur Nordsee beträgt rund 25 Kilometer. Rastede gehört zur Region Weser-Ems. Seit 2011 ist Rastede als Ausflugsort staatlich anerkannt.

Etymologie, Namensvarianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etymologisch kennzeichnet „Rode“, „rod(a)“ oder „roth“ einen Rodungsnamen, „Stede“ oder „stedi“ bedeutet Stätte. Historischen Namensvarianten sind Rastede (1059), Radestad (1123), Radestad (1158), Radestad (1190), Rarstad (1202), Rastede (1237), Rastede (1290), Radstede (1407), Rastede (1420), Radstede (1424), Rastede (1458), Rastede (1630).

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindewappen zeigt auf gelbem (goldenem) Schildgrund oben einen schreitenden roten Löwen, darunter zwei rote Zickzackbalken, die Ammerländischen Blutbalken.[3] Die Farben der Flagge sind blau-rot; sie zeigt als Symbol das Wappen.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rastede liegt am Ostrand der Oldenburger Geest, die auf dem Gemeindegebiet in die Wesermarsch übergeht.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rastede aus der Luft; der Schlosspark liegt unten links, das Schloss Rastede am linken Bildrand

Zur Gemeinde Rastede gehören die folgenden 27 Ortsteile:

Tabelle Ortsteile:
Rastede I Rastede II Leuchtenburg Hostemost
Südende I Südende II Kleibrok Delfshausen
Kleinenfelde Neusüdende I Neusüdende II Hankhausen I
Hankhausen II Loy Lehmdermoor Barghorn
Wahnbek Ipwege Ipwegermoor Hahn
Lehmden Nethen Bekhausen Wapeldorf
Heubült Rastederberg Liethe  

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind Wiefelstede (Landkreis Ammerland) im Westen, Varel (Landkreis Friesland) im Norden, Jade (Landkreis Wesermarsch) im Nordosten, etwas östlicher Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch), Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) im Südosten und die kreisfreie Stadt Oldenburg im Süden.

Varel (20 km)
Jade (15 km) Ovelgönne (26 km)
Wiefelstede (8 km) Windrose Elsfleth (25 km)
Oldenburg (Oldb) (16 km)

Die Entfernungsangaben sind ungefähre Angaben und beziehen sich auf die Entfernung bis zum Orts-/Stadtzentrum.

Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flächennutzung 2019
Nutzung Fläche in ha
Gebäude- und Freifläche 1.308,44
Erholungsfläche 168,00
Verkehrsfläche 679,63
Waldfläche 1.421,50
Wasserfläche 207,89
Landwirtschaftsfläche 8.464,78
Betriebsfläche 32,88
Flächen anderer Nutzung 23,31
Gesamtfläche 12.306,43

Die Flächennutzungstabelle[4] rechts zeigt den hohen Anteil der Landwirtschaftsflächen an der Gesamtfläche Rastedes. Mit knapp 70 Prozent übertrifft Rastede deutlich den bundesdeutschen Durchschnitt von 52 Prozent. Grund hierfür sind vor allem die weiten, sehr dünn besiedelten Niederungsgebiete im Norden und Osten der Gemeinde, die vorwiegend als Grünland genutzt werden. Die Wohn- und Gewerbegebiete konzentrieren sich dagegen entlang der Hauptverkehrsachsen auf dem höher gelegenen Geestrücken, der ungefähr in nord-südlicher Richtung verläuft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Ortes Rastede beginnt im Hochmittelalter 1059 mit der Kirchengründung durch Graf Huno von Rustringen. Das Stiftungsdatum der St.-Ulrichs-Kirche gilt als das Gründungsdatum Rastedes, da es die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde und vieler zu ihr gehörender Siedlungen und Einzelhöfe ist. Im Jahr 1091 wurde nur wenige Hundert Meter von der Kirche entfernt ein Benediktiner-Kloster gegründet. Fünf Jahre später erhielt dieses Kloster eine Klosterkirche. Rastede hatte in dieser Zeit eine herausragende Stellung in der Region. Diese Stellung basierte einerseits auf der religiösen bzw. kirchenpolitischen Stellung, andererseits auf den verkehrstechnischen und geologischen Gegebenheiten.

Das Kloster Rastede wurde von seinem Stifter reich mit Besitztümern beschenkt. So verfügte es nicht nur über Ländereien in und um Rastede, sondern auch über große Flächen in ganz Norddeutschland und Westfalen. Durch den zu zahlenden Zehnt und die daraus resultierende materielle Unabhängigkeit wurde das Kloster Rastede schnell zu einem geistigen Zentrum in Norddeutschland. Eine günstige Verkehrsanbindung verhalf dem Ort zu weiterem wirtschaftlichen Aufschwung. Rastede lag an der Friesischen Heerstraße, einem strategisch wichtigen Militär- und Handelsweg zwischen Bremen und Friesland. Der Rasteder-Wiefelsteder Geestrücken war für die Anlage einer Straße, anders als das Marschland, besonders geeignet.

Das Kloster wurde zum Hauskloster der Grafen von Oldenburg, die teilweise auch in Rastede wohnten und sich entsprechend in klösterliche Angelegenheiten einmischten. Das hatte negative Folgen für die Mönche und für die Entwicklung des Ortes. So lebte der berüchtigte Raubgraf Gerd der Mutige im Kloster und ließ es 1476 sogar zu einer Festung ausbauen. Die Bauern litten unter den Raubzügen des Grafen. Gerds Opfer kamen, von Rachedurst getrieben, nach Rastede, um die umliegenden Höfe zu plündern und zu brandschatzen. Als Folge der ständigen Einbeziehung in kriegerische Handlungen und der stetig steigenden Abgabenlast wanderten viele Bauern zu dieser Zeit aus dem Herrschaftsgebiet aus.

Von der Grafschaft bis zur Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Reformation im Oldenburger Land verlor auch das Kloster seine geistliche Grundlage. Die Oldenburger Grafen zahlten die verbliebenen Mönche aus und nahmen das Kloster in Besitz. Der erste gräfliche Bewohner der Anlage, Christoph von Oldenburg, ließ 1565 in Rastede die erste Volksschule der Region errichten. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts baute Graf Anton Günther die säkularisierte Anlage zu seiner gräflichen Sommerresidenz mit Jagdschloss und Pferdeställen um.

Nach dem Tode Anton Günthers im Jahr 1667 fielen die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen an das dänische Königshaus. Die stiefmütterliche Behandlung des Landes Oldenburg durch Dänemark ließ letztlich auch das Schloss verfallen und sorgte für wirtschaftliche Stagnation in Rastede.

Nach einem viertägigen Zwischenspiel 1773, in dem Rastede zum russischen Zarenreich gehörte, erlangte das inzwischen zum Herzogtum erhobene Oldenburg wieder seine Selbständigkeit (siehe: Vertrag von Zarskoje Selo). Im Jahr 1777 erwarb Herzog Peter Friedrich Ludwig das Schloss zurück und ließ es ausbauen, nachdem es unter der dänischen Herrschaft bereits in bürgerlichen Besitz verkauft worden war. Mit der Novemberrevolution 1918 wurde auch in Oldenburg die Monarchie abgeschafft. Großherzog Friedrich August zog sich aus den Regierungsgeschäften zurück und machte seine Sommerresidenz in Rastede zu seinem ständigen Wohnsitz. Rastede blieb bis zu dessen Abschaffung ein Teil des Freistaates Oldenburg. Die Gemeinde Rastede und ihre Bürger sind auch heute noch eng mit dem Hause Oldenburg verbunden.

Aufstieg des Bürgertums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Annexion 1810 des Herzogtums Oldenburg durch Napoleon gehörte Rastede bis 1814 zum französischen Kaiserreich. Die Mairien Rastede und Wiefelstede bildeten den Kanton Rastede, der sich im Arrondissement Oldenburg und im Département des Bouches du Weser befand. Im Zuge der Neuordnung nach dem Sturz Napoleons setzte man das Amt Rastede aus den Gemeinden Wiefelstede, Rastede, Jade und Schweiburg zusammen. 1840 wurden diese drei Siedlungen zum heutigen Ort zusammengefasst und durch eine breite Allee miteinander verbunden. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden viele der sogenannten Oldenburger Hundehütten, ein populärer Haustyp des bürgerlichen Wohnens, die noch heute das Ortsbild zu großen Teilen prägen.

1867 baute die Großherzogliche Oldenburgische Eisenbahn eine Bahnstrecke von Bremen über Oldenburg und Rastede ins preußische Wilhelmshaven, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte. Zur Jahrhundertwende fertigte der Rasteder Bahnhof über 100.000 Reisende im Jahr ab. 1868 wurden die beiden nördlichen Gemeinden Jade und Schweiburg dem Amt Varel und die beiden Ammerländer Gemeinden Rastede und Wiefelstede dem Amt Oldenburg zugeordnet.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die Gemeinde Rastede um die Ortsteile Wahnbek und Ipwege erweitert und an das Amt Ammerland angegliedert, den späteren Landkreis Ammerland. Durch den Verlust seiner Eigenständigkeit wurde Rastede in seiner Bedeutung zurückgesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rastede wurde 1946 ein Teil des neuen gegründeten Bundeslandes Niedersachsen. Trotz der militärisch bedeutenden Eisenbahnlinie und des zum Rüstungsbetrieb ausgebauten Brötje-Werks wurde Rastede mit nur 3 % verhältnismäßig wenig zerstört. Insgesamt fielen 652 Soldaten aus der Gemeinde, 282 Soldaten wurden vermisst. Zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum kam es durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den Ostgebieten sowie von Personen, die durch die Bombardierungen der Städte ihre Wohnung verloren hatten. Innerhalb kurzer Zeit wuchs die Einwohnerzahl von 8.800 auf 15.000 an, und es entstanden am Ortsrand neue Siedlungen mit Reihenhäusern und Wohnblöcken.

1949 wurde im Schlosspark ein Turnierplatz für den Pferdesport errichtet. Dort fand 1950 als erste Veranstaltung zum ersten Mal das 2. Oldenburger Landesturnier statt. 1959 wurde anlässlich der 900-Jahr-Feier das neue Rathaus eingeweiht.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Rastede von 1910 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1910 6.463
1939 8.793
1950 14.435
1961 14.235
1970 16.559
1998 19.929
1999 20.029
2000 20.008
Jahr Einwohner
2001 19.876
2002 20.035
2003 20.039
2004 20.145
2005 20.161
2006 20.522
2007 20.613
2008 20.698
Jahr Einwohner
2009 20.667
2010 20.769
2011 20.953
2012 21.059
2013 21.121
2014 21.447
2015 21.796
2016 22.207
Jahr Einwohner
2017 22.401
2018 22.531
2019 22.708

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die St.-Ulrichs-Kirche zu Rastede
St. Ulrich mit Friedhof

Die Einwohner der Gemeinde Rastede gehören mit rund 60 % mehrheitlich der evangelisch-lutherischen Konfession an. Weiterhin gibt es eine katholische Kirche und eine neuapostolische Gemeinde.

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rastede ist mit dem Gebiet der politischen Gemeinde Rastede identisch. Sie ist in der Gemeinde an drei Standorten vertreten. Die am 11. September 1059 gestiftete St.-Ulrichs-Kirche im Stadtzentrum ist die älteste Kirche von Rastede. Diese Saalkirche mit Krypta hat eine Länge von 26,5 Meter und eine Breite von 9,5 Metern. Der freistehende Glockenturm der Kirche steht an der südwestlichen Seite der Kirche. Der Gottesdienst an der St.-Ulrichs-Kirche wird seit 1524 in lutherischer Tradition durchgeführt. Erster evangelischer Prediger der Gemeinde war Oltmann Kröger. Die Kirchengemeinde ist in die vier Pfarrbezirke Mitte, Ost, Süd und Nordwest unterteilt. Direkt neben der St.-Ulrichs-Kirche stehen am Denkmalsplatz das Gemeindebüro und das Gemeindehaus. Weitere Kirchen sind die St.-Johannes-Kirche von 1956 im Ortsteil Hahn-Lehmden sowie die Willehad-Kirche von 1958 im Ortsteil Wahnbek.[5]

Die katholische Kirche St. Marien im Stadtzentrum von Rastede wurde 1950 gebaut, als die Zahl der Katholiken in die Gemeinde Rastede nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus Schlesien zunahm. Ab 1946 war daher ein katholischer Seelsorger in Rastede tätig. Ab 1948 gehörte der Seelsorgebezirk Rastede zur Mutterkirche St. Peter in Oldenburg und war ab 1987 eine eigenständige Pfarrei. Seit dem 21. Februar 2008 gehört die Kirche St. Marien zur neuen Pfarrei St. Vinzenz Pallotti, in der die bisherigen selbstständigen Kirchengemeinden von Bad Zwischenahn (St. Marien), Edewecht (St. Vinzenz) und Rastede (St. Marien) zusammengefasst wurden.[6]

Die am 16. Dezember 1992 eingeweihte Kirche der neuapostolischen Kirchengemeinde Rastede steht an der Goethestraße im Rasteder Ortsteil Kleinenfelde. Die Kirchengemeinde wurde am 8. Mai 1932 gegründet und hat heute rund 120 Mitglieder.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Rastede hat 34 Mitglieder, die durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt sind. Die laufende Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026. Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das vorläufige Ergebnis:[8]

Gemeinderatswahl 2021
Vorläufiges Ergebnis (%) [9]
 %
40
30
20
10
0
34,97
31,53
15,79
6,55
7,13
3,07
0,97
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016[9]
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,62
−0,08
+2,25
+0,71
+3,85
−0,09
−1,04
Sitzverteilung im Gemeinderat
1
11
5
3
2
12
11 12 
Insgesamt 34 Sitze
Partei 2021 2016
% Stimmen Sitze % Stimmen Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,0 11.659 12 39,6 12.272 13
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,5 10.510 11 31,6 9.800 11
Bündnis 90/Die Grünen 15,8 5.263 5 13,5 4.199 5
Freie Demokratische Partei 7,1 2.378 3 3,3 983 1
UWG 6,6 2.182 2 5,8 1.813 2
Die Linke 3,1 1.022 1 3,2 980 1
Freie Fraktion Rastede 1,0 324 0 2,0 626 1
Wahlbeteiligung 62,71 % 59,79 %
11.403 von 18.381 10.688 von 17.875

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 konnte sich Lars Krause (SPD) mit 59,43 % der Stimmen gegenüber seinem Kontrahenten Alexander von Essen (CDU) mit 40,57 % durchsetzen. Lars Krause übernahm am 1. November 2019 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Rastede. Zuvor war Dieter von Essen (CDU) zwischen November 2011 und Oktober 2019 Bürgermeister. Auf der konstituierenden Ratssitzung im November 2021 wurden Kai Küpperbusch (CDU) und Horst Segebade (SPD) zu stellvertretenden Bürgermeistern gewählt.[10]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 7. Mai 2022 unterhält Rastede mit der Stadt Polen Dobrzyca, Polen eine Städtepartnerschaft. Der Ratsbeschluss erfolgte bereits am 20. April 2020.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Rastede
Erbprinzenpalais mit Park
Hirschtor zum Schlosspark
Ellernteich

Der Landkreis Ammerland hat in der Gemeinde Rastede 23 Objekte (überwiegend Bäume) als Naturdenkmale ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erbprinzenpalais/ Palais Rastede (Kulturzentrum)
  • Schloss Rastede mit Schlosspark
  • Begehbare Arkadenspirale „950 Jahre Rastede“ (am Ellernteich)
  • Gedenkstätte „Polnische Kindergräber“ auf dem Friedhof Rastede[11]
  • Gutshöfe in den Ortsteilen Loy, Wahnbek, Nethen und Hahn
  • Haus Osterberg (Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz – Standort Loy)
  • Historisches Bauernmuseum „Jan Pastor sin Hus“
  • Ipweger Moor mit Naturschutzgebieten
  • Klostermühle (Wassermühle)
  • Kögel-Wilms-Kräutergarten (am Kögel-Willms-Haus)
  • Kriegsgefallenen-Denkmäler (in allen Ortsteilen)
  • Mahnmal „Displaced Persons“ am ehemaligen Lager Hahn (Kunstpfad Ammerland), Skulptur von Jochen Kusber
  • „Oldenburger Hundehütten“ und zahlreiche weitere Stadtvillen (Zentrum)
  • „Rasteder Zugpferde“ am Turnierplatz, Skulptur von Erwin Rodenberg und Hermine Meyer
  • St.-Johannes-Kirche mit Campanile aus einer Stahlkonstruktion, erbaut 1956; Architekt: Georg Langmaack
  • St.-Marien-Kirche, Saalkirche, erbaut 1950; mit diversen Spolien aus dem ehemaligen Benediktinerkloster Rastede
  • St.-Ulrichs-Kirche
  • Willehad-Kirche, schlichte Saalkirche aus dem Jahr 1958

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neujahrskonzert des KKR, Januar
  • „Lions & Friends | MUSIK.SHOW.FESTIVAL.“, am Wochenende vor Ostern
  • Frühjahrsmarkt, April
  • Vintage Race Days, Mai
  • Mittelalterlich Phantasie Spectaculum, historischer Markt und Ritterturniere, im Mai
  • Internationale Rasteder Musiktage, erstes Wochenende im Juli
  • Oldenburger Landesturnier, im Juli
  • Internationales Grasbahnrennen, am 2. Augustwochenende
  • Old- u. Youngtimertreffen, August
  • Ellernfest, am 2. Septemberwochenende
  • Herbstmarkt, am 3. Wochenende im Oktober
  • Lichternacht, November
  • Weihnachtsdorf, Dezember

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Rastede

Schienenverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Rastede liegt an der Strecke Wilhelmshaven–Oldenburg. Die Linie RE 18 fährt von Wilhelmshaven über Sande, Oldenburg und Cloppenburg nach Osnabrück. Die Linie wird von der NordWestBahn betrieben.

Straßenverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesautobahn A 29 führt in Nord-Süd-Richtung durch die Gemeinde. Rastede sowie die Orte Hahn-Lehmden und Wapeldorf im Norden besitzen einen eigenen Autobahnzubringer. Durch eine Zufahrt zum Autobahnkreuz Oldenburg-Nord (das auf Rasteder Gebiet liegt) haben die Orte Loy und Wahnbek ebenfalls eine Anbindung an das Autobahnnetz. Vom oben besagten Autobahnkreuz zweigt auch die A 293 ab, welche noch ein kleines Stück auf Rasteder Boden und dann auf Oldenburger Territorium bis zum Dreieck Oldenburg-West verläuft.

Die geplante A 20 soll in ihrer südlichsten Trassenvariante nördlich des Ortskerns verlaufen.

Durch den Ort Rastede verläuft die Kreisstraße K 131.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rasteder Archivbote, Hrsg.: Rasteder Gemeindearchiv; Oldenburg, Isensee-Verlag
  • Nordwest-Zeitung, regionale und lokale Tageszeitung; Oldenburg, Nordwest-Zeitung Verlagsges.
  • Oldenburg Eins (oeins), lokaler Radiosender und Kabel-TV

Außerdem werden auf dem Gemeindegebiet diverse kostenlose Anzeigenblätter verteilt (Rasteder Rundschau, Hunte Report, Ammerländer Sonntagszeitung, Neue Zeitung Ammerland).

Gesundheits- und Pflegewesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rastede gibt es unterschiedliche Einrichtungen der stationären Altenpflege.

  • AWO Wohnen & Pflegen Altenwohnanlage (seit 1974), mit einer Abteilung für Demezkranke.[12]
  • Petershof Rastede, im Ortskern von Rastede
  • Alten- und Pflegeheim Höpken
  • AWO Trialog Wohnanlage, eine Einrichtung für psychisch Erkrankte

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen, die überregional bekannt sind und in Rastede ihren Sitz haben:

Daneben sind über 1600 weitere Gewerbebetriebe in Rastede angemeldet.[13]

Wichtige Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige hundert Meter nördlich des Autobahnkreuzes Oldenburg-Nord, direkt an der nördlichen Richtungsfahrbahn der A 29 im Ortsteil Neusüdende II, befindet sich ein Standort der Landespolizei. Hier sind sowohl ein Kommissariat der Autobahnpolizei, als auch ein Teilstandort der niedersächsischen Polizeihubschrauberstaffel stationiert.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landschaftsfenster „Geestrand“ in Hankhausen
Nethener See aus der Luft
  • Landschaftsfenster Geestrand (im Rahmen der Landesgartenschau 2002 errichtet)
  • 7 Sport- und Mehrzweckhallen (u. a. größte Sport-/Mehrzweckhalle Niedersachsens)
  • Hallenbad im Palaisgarten
  • Freibad am „Stadion Mühlenstraße“
  • Beach Club (BC) Nethen (Strandanlage mit Badestrand, Wasserskianlage, Volleyball, Beachsoccer, uvm.)
  • Naturbad Hahn (mit Campingplatz, Bar, Grillplatz, uvm.)
  • Tennisplätze (In- und Outdoor)
  • Golf- und Swingolfplatz
  • 3 Musikzüge/Showbands
  • 7 Schießsportvereine mit den Hochburgen Leuchtenburg und Hahn
  • 5 Klootschießer- und Boßelervereine mit der Hochburg Leuchtenburg
  • Kart-Center (In- und Outdoor)
  • Großherzögliche Anlagen (mit Schlosspark, Turnierplatz, Ellernteich, Palaisgarten, uvm.)
  • Jugendzentrum „Villa Hartmann“
  • Gemeinde-Bücherei „Villa Wächter“
  • Stadion am Köttersweg: Spielstätte des FC Rastede[14]
  • Mehrere Sportplätze im gesamten Gemeindegebiet
  • Gutes Rad-, Reit- und Wanderwegnetz (verschiedene Routen in und rund um Rastede)
  • Verschiedene Sportvereine und Gruppen

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landes-Feuerwehrschule in Loy
Rettungsübung an der Landes-Feuerwehrschule Loy

Rastede hat sechs Grundschulen in den Ortsteilen Rastede, Hahn-Lehmden, Kleibrok, Leuchtenburg, Loy und Wahnbek, eine Förderschule und eine kooperative Gesamtschule (KGS Rastede) mit den Schulzweigen Hauptschule, Realschule, Gymnasium und gymnasialer Oberstufe. Rastede ist Standort der Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz – Standort Loy.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Einwohner der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Morisse (* 1870 in Brake/Utw.; † 1936 in Oldenburg), Maler und Graphiker; verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Rastede
  • Rudolf Bultmann (* 1884 in Wiefelstede; † 1976 in Marburg), Theologe; verbrachte Kindheit und Jugend in Rastede
  • Otto Hersing (* 1885 in Mülhausen; † 1960 in Angelmodde), Seeoffizier und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg
  • Georg Harms-Rüstringen (* 1890 in Rüstringen; † 1955 in Rastede), Maler und Grafiker
  • Wilhelm Tegtmeier (* 1895 in Barmen; † 1968 in Nethen), Maler und Grafiker
  • Woldemar v. Collins (* 1910 in Riga; † 1999 in Rastede), Maler
  • Heinz Frieler (* 1927 in Epe; † 1990 in Bocholt), Politiker
  • Heinz Baumann (* 1928 in Oldenburg; † 2023 in München), Schauspieler und Synchronsprecher; wuchs in Rastede-Loy auf
  • Dieter Zoller (* 1921 in Breslau; † 1993 in Rastede), Archäologe, Prähistoriker, Forschungsstelle für Siedlungsarchäologie im Palais in Rastede
  • Ursula Regina Popken (1937–2009), Mitbegründerin des Modeunternehmens Ulla Popken, für ihr soziales Engagement ausgezeichnet mit dem Niedersächsischen Verdienstorden
  • Herbert Uppendahl (1944–1989), Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
  • Insa Bauer (* 1948 in Oldenburg), Kinderbuch-Autorin
  • Thomas Reiter (* 1958 in Frankfurt/Main), Astronaut (ESA) und General der Luftwaffe; lebt seit 1996 mit seiner Familie in Rastede-Wahnbek
  • Uta Andrée (* 1971 in Jever), Studienleiterin der Missionsakademie Hamburg, frühere Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD); hatte ihre erste Pfarrstelle in Rastede

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1907 wurde der Fischdampfer Rastede der J. Wieting-Reederei in Bremerhaven nach Rastede benannt. Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Vorpostenboot in der Kaiserlichen Marine.

Ein Streit um die Übernahme der kommunalen Müllabfuhr Rastedes durch den Landkreis führte am 23. November 1988 zum „Rastede-Urteil“, in dem das Bundesverfassungsgericht grundsätzliche Feststellungen zu Umfang und Grenzen der in Art. 28 Abs. 2 des Grundgesetzes garantierten Kommunalen Selbstverwaltung traf.[15]

2008 fand sich die Gemeinde ungewollt in deutschen und internationalen Medien wieder, als der arbeitslose und drogenabhängige Nikolai H. am Ostersonntag einen fast 6 kg schweren Holzklotz von einer zu Rastede gehörenden Autobahnbrücke auf die A 29 warf und dabei die Beifahrerin eines zu diesem Zeitpunkt die Brücke unterfahrenden PKWs tötete.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marit Strobel, Margarethe Pauly, Manfred Migge: Rastede. Eine Sommerresidenz. Isensee, Oldenburg 2000, ISBN 3-89598-259-8.
  • Hans Wichmann: 900 Jahre Rastede. Gemeinde Rastede, Rastede 1959, DNB 453917852.
  • Hermann Lübbing: Die Rasteder Chronik. 1059–1477. Holzberg, Oldenburg 1976, ISBN 3-87358-087-X.
  • Ortsbürgerverein: Geschichte & Geschichten des Rasteder Nordens. 1999, DNB 971726914.
  • Gerold Meiners: Die Chronik von Gut Hahn, ein Streifzug durch die oldenburgische Geschichte. 1996, OCLC 256870418.
  • Günter Tabken: Rasteder Fotoimpressionen. Isensee, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-89995-571-2.
  • Günter Tabken: Rasteder Fotoimpressionen Band 2. Isensee, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-668-9.
  • Rastede früher – Rastede heute. Wilhelm Schnitz KG, Bremen 1981. 2. Auflage.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rastede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. NDR 2-Radiobericht über die korrekte Aussprache von Rastede in NDR2-Morgen vom 23. März 2011.
  3. a b Hauptsatzung der Gemeinde Rastede (PDF) abgerufen am 11. September 2014
  4. Statistisches Jahrbuch 2019 der Gemeinde Rastede – Katasterflächen in Hektar (PDF; 514 kB), abgerufen am 21. März 2020.
  5. Evangelische Kirchengemeinden Rastede und Wiefelstede - Standorte, Abruf am 7. Dezember 2023
  6. Dekanat Oldenburg - St. Marien, Rastede, abgerufen am 25. November 2014
  7. Neuapostolischen Kirchengemeinde Rastede, Abruf am 7. Dezember 2023
  8. Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 12.09.2021, abgerufen am 13. September 2021
  9. a b votemanager.de abgerufen am 13. September 2021.
  10. rastede.de – Rat und Ausschüsse, abgerufen am 7. Juni 2015
  11. Kindergräber in Rastede Volksbund, abgerufen am 1. Dezember 2022
  12. AWO Wohnen & Pflegen Altenwohnanlage, abgerufen am 29. Oktober 2014
  13. nwzonline.de: 1643 Gewerbebetriebe in Rastede, abgerufen am 25. April 2012.
  14. Internetauftritt des FC Rastede, abgerufen am 10. Juni 2023
  15. BVerfGE 79, 172 - Rastede auf: DFR
  16. Der Holzklotz-Werfer: Drogen, Suff und keine Zukunft. auf: stern.de, 22. Mai 2008.