Schillerschule (Offenbach am Main)

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Schillerschule
Logo der Schillerschule
Schulform Integrierte Gesamtschule
Gründung 1910
Adresse

Goethestraße 109–111
63067 Offenbach

Ort Offenbach am Main
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 6′ 28″ N, 8° 44′ 41″ OKoordinaten: 50° 6′ 28″ N, 8° 44′ 41″ O
Träger Stadt Offenbach am Main
Schüler etwa 980[1] (Schuljahr 2015/2016)
Lehrkräfte circa 70[2]
Leitung Rainer Thomas (Schulleiter)[3]
Website www.schillerschule-offenbach.de

Die Schillerschule ist eine integrierte Gesamtschule mit rund 1000 Schülern in der hessischen Großstadt Offenbach am Main. 1910 unter dem Namen Bernardschule begründet, erhielt sie 1926 ihren heutigen Namen. Namensgeber ist der Dichter Friedrich Schiller.

Das Schulgebäude ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungsentwicklung Offenbachs um 1900 war durch die rasche Industrialisierung und hierdurch ausgelöstes Wachstum der Einwohnerzahlen gekennzeichnet. Im Zeitraum von 1901 bis 1913 entstanden daher acht allgemeinbildende Schulen, um den stark steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Als eine hiervon wurde die heutige Schillerschule im Jahr 1910 als Volksschule eröffnet.[4] Der Volksmund nannte den Neubau kurzweg Bernardschule, entsprechend der Benennung anderer Schulen in Offenbach nach dem Straßennamen, an dem die Schule lag.[5] Die Schule erhielt als Bernardschule damit ihren Namen nach dem ehemaligen bekannten Offenbacher Schnupftabakfabrikanten Nikolaus Bernard. Die Schule war für Jungen und Mädchen zugänglich.[6] Im Untergeschoss befand sich eine Hauswirtschaftsschule.[7] Ab April 1922 war die Mädchenfortbildungsschule ebenfalls in der Bernardschule untergebracht.[8]

Infolge der Stadtentwicklung Richtung Westen wurde der Verlauf der Bernardstraße geändert, weshalb die Schule fortan an der Goethestraße beheimatet war. 1926 wurde das Kuriosum, dass die Bernardschule an der Goethestraße und die Goetheschule an der Bernardstraße liegt, auf Betreiben der Rektoren beider Schulen durch die Umbenennung der Bernardschule in Schillerschule beendet.[8]

Trotz schwerer Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg konnte der Schulbetrieb im September 1945 wieder aufgenommen werden. Die Instandsetzungsarbeiten zogen sich bis 1955 hin.[9]

Die Schillerschule wurde mit Verfügung des Regierungspräsidiums Darmstadt zum 1. August 1976 Gesamtschule im Aufbau. Dadurch umfasste das Angebot der Schule eine Förderstufe, eine Realschule und eine Hauptschule ab der Klasse 7. Die Klassen 5 und 6, jeweils 4 bis 5-zügig und jeweils drei 7. und 8. Hauptschulklassen, vier 9. Hauptschulklassen und eine Realschulklasse und im 10. Schuljahr eine Realschulklasse.[10]

Die Schule heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Schillerschule werden die Klassenstufen 5 – 10 angeboten. Jede Jahrgangsstufe hat 6 Klassen, jeweils drei Klassen bilden ein Team. Außerdem gibt es zwei Seiteneinsteigerklassen, in denen Schülerinnen und Schüler, die neu ohne Sprachkenntnisse nach Offenbach kommen, zunächst Deutsch lernen.[1]

An der Schule kann der Hauptschul- und Realschulabschluss erworben werden; zudem ist der Übergang in die gymnasiale Oberstufe einer anderen Schule möglich, soweit diese Abitur nach 13 Schuljahren bietet (G9).[2]

Die Schillerschule ist Ganztagsschule.[11]

Architektur und Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgebäude (1911)

Der viergeschossige Bau des Hauptgebäudes im Neorenaissancestil wurde 1908 bis 1910 erbaut. 1908 legte Regierungsbaumeister Völker die Pläne für den Schulbau am Rande der Stadt vor. 21 Schulklassen waren ursprünglich im Gebäude untergebracht, ebenso eine Turnhalle, die Schuldienerwohnung, vier Lehrerzimmer, ein Oberlehrerzimmer, ein Konferenzzimmer, zwei Zeichensäle, ein Schulbad und als Neuerung eine Schulküche, in der die Kinder in Kochen und Ernährung unterwiesen wurden.[5]

Der Bau ist in Verputz mit Sandsteingliederung, -kantenquaderung und geschweiften Giebeln ausgeführt. An der nur wenig durchfensterten Südfassade findet sich ein zweigeschossiger Sandsteinerker mit Relieffeldern. Darüber findet sich eine Uhr mit der Datierung „1909“. Der Stufengiebel ist mit Voluten und Kugeln verziert. An den Traufseiten ist das Gebäude viergeschossig ausgebildet mit schlichter Lisenengliederung, breitem achtachsigen Mittelrisalit und Zwerchhaus im Mansarddach. Im Inneren des Hauses sind Teile der originalen Ausstattung wie beispielsweise Gewände mit Relieffeldern oder Treppenanlage erhalten.[6]

Das Gebäude wird heute durch moderne Schulbauten ergänzt.[6]

Das Schulhaus steht unter Denkmalschutz.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Schillerschule erscheint seit 1986 die Schülerzeitung Der Maulwurf. Die Zeitung wurde zwölfmal auf der Frankfurter Buchmesse als Hessens beste Schülerzeitung (Bereich Mittelstufe) gekürt, zweimal wurde zusätzlich ein Artikel als bester Einzelartikel ausgezeichnet; beim bundesweiten Wettbewerb des Spiegel belegte die Zeitung mehrfach vordere Plätze und 2008 wurde der Maulwurf zur besten Schülerzeitung Deutschlands gewählt.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schillerschule – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daten und Fakten. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 16. April 2016.
  2. a b Schillerschule. Auf: offenbach.de, abgerufen am 16. April 2016.
  3. Impressum. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 22. November 2023.
  4. Uwe Stransky: Chronik „100 Jahre Schillerschule“. Offenbach um 1900. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016, (PDF-Datei; 769 kB).
  5. a b Friedrich Jöst: Offenbach a. M. in Wort und Bild. 2. überarbeitete Auflage. Wilh. Wagner, Offenbach am Main 1911, S. 171 (online auf commons).
  6. a b c d Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Goethestraße 109 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen.
  7. Uwe Stransky: Chronik „100 Jahre Schillerschule“. Einweihung 1910 und ursprünglicher Bau. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016, (PDF-Datei; 3,81 MB).
  8. a b Uwe Stransky: Chronik „100 Jahre Schillerschule“. Zur Geschichte der Schillerschule – 1910 bis 1926. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016, (PDF-Datei; 1,55 MB).
  9. Uwe Stransky: Chronik „100 Jahre Schillerschule“. Wiederaufbauarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis 1957. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016, (PDF-Datei; 5,33 MB).
  10. Uwe Stransky: Chronik „100 Jahre Schillerschule“. zur Geschichte der Schillerschule 1976 bis 2014. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016, (PDF-Datei; 2,62 MB).
  11. Schulleben. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 16. April 2016.
  12. Umweltschule in Europa 2003. Aus: Schülerzeitung Der Maulwurf, von Januar 2004, Heft 40, abgerufen am 16. April 2016.
  13. Kultusministerin Karin Wolff verleiht 62 Schulen das Gütesiegel Hochbegabtenförderung. Pressemeldung Hessisches Kultusministerium, auf: bildungsklick.de, vom 11. August 2004, abgerufen am 16. April 2016.
  14. Eine dauerhafte Verantwortung. In: Offenbach-Post, vom 16. Juli 2005, abgerufen am 16. April 2016 (PDF-Datei; 136 kB).
  15. Lyrikpreis für Safiye Can. In: schillerschule-offenbach.de. Von November 2016, abgerufen am 3. Juli 2018.
  16. Die Schülerzeitung „Der Maulwurf“. Auf: schillerschule-offenbach.de, abgerufen am 17. April 2016.