Seveso

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Seveso
Seveso (Italien)
Seveso (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Monza und Brianza (MB)
Lokale Bezeichnung Séves
Koordinaten 45° 39′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 45° 39′ 0″ N, 9° 9′ 0″ O
Höhe 211 m s.l.m.
Fläche 7,34 km²
Einwohner 23.804 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 20822
Vorwahl 0362
ISTAT-Nummer 108040
Bezeichnung der Bewohner Sevesini
Schutzpatron Santi Gervasio e Protasio

Seveso ist eine italienische Gemeinde mit 23.804 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Monza und Brianza der Region Lombardei.

Durch den Ort fließt der Fluss Seveso, der die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durchquert.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt 21 km nördlich von Mailand an der Strada statale 35 dei Giovi, die Mailand mit Como sowie mit den Autobahnen Mailand–Como und Turin–Venedig verbindet. Sie ist zudem durch das Eisenbahnunternehmen Ferrovie Nord Milano an das Bahnnetz angeschlossen.

Das eher ländlich geprägte Territorium grenzt im Norden an die Gemeinden Barlassina, Meda und Seregno, im Süden an Cesano Maderno.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge von Seveso gehen zurück auf die gallisch-römische Periode um das dritte Jahrhundert v. Chr. Gegen 780 wurde das Kloster von Meda gegründet, dessen Rechtsprechung sich auch auf das Territorium von Seveso ausdehnte. 1252 wurde die Peterskirche (S. Pietro Martire) erbaut, dies markiert den Ausgangspunkt der unabhängigen Entwicklung der Stadt.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt von zwei Hungersnöten und einer Pest-Epidemie (1524 und 1576) heimgesucht. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde sie von mehreren Familien gelenkt (darunter die Familie Arese), welche bedeutende Monumente hinterließen. 1798 befahl der Fürst Giuseppe II den Dominikanern, das Kloster aufzugeben. Bei der Vereinigung des Königreichs Italien kam das Territorium von Barlassina zu Seveso. Die Bevölkerung lehnte diese Entscheidung ab, seit 1901 sind die beiden Gemeinden wieder getrennt.

Umweltkatastrophe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Juli 1976 ereignete sich in der Stadt ein Dioxin-Unfall, der als Sevesounglück bekannt wurde. Der Name steht seitdem für eine der größten Umweltkatastrophen Europas und war Ausgangspunkt für die Richtlinie 96/82/EG (Seveso-II-Richtlinie).

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft der Stadt steht traditionell mit der Möbelindustrie in Zusammenhang. Andere industrielle Sektoren in Seveso sind die mechanische Industrie und die Produktion von Konstruktions-, Verteilungsmaterialien.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seveso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Antonio Comi auf transfermarkt.it