Siegelschrift

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Kleine Siegelschrift, 小篆しょうてん, aus der Qin-Dynastie

Die Siegelschrift (chinesisch 篆書てんしょ / 篆书, Pinyin zhuànshū, Jyutping syun6syu1) ist eine der fünf Hauptkategorien der chinesischen Kalligrafie.

Sie entwickelte sich organisch aus der Bronzeschrift der Zhou-Dynastie. Die Qin-Variante der Siegelschrift wurde schließlich zum Standard und wurde während der Qin-Dynastie als offizielle Schrift für ganz China übernommen. Auch in der Han-Dynastie wurde sie noch häufig für dekorative Gravuren und Siegel verwendet.

In der Siegelschrift sind die senkrechten und waagrechten Linien gleichmäßig ausgeführt, die Enden laufen leicht spitz aus. Die Siegelschrift wurde in zwei Hauptuntergruppen eingeteilt, die dàzhuàn (大篆だいてん), „Große Siegelschrift“ und die xiǎozhuàn (小篆しょうてん), „Kleine Siegelschrift“. Beispiele für die größere Siegelschrift wurden auf zylinderförmigen Steinen und auf gravierten Bronzekesseln (かなえ, dǐng) gefunden. Charakteristisch für die kleinere Siegelschrift sind die gewundenen, drahtartig ausgeführten Linien.

Die Siegelschrift erreichte in der Qin-Dynastie ihren Höhepunkt. Der Minister Li Si hinterließ der Nachwelt auf Tai-Shan eine Steininschrift, die als Beispiel der kleineren Siegelschrift gilt.

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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Siegelschrift – Sammlung von Bildern