Stator

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Als Stator (auch: Ständer, vom lateinischen stare = stillstehen) bezeichnet den im Allgemeinen feststehenden, unbeweglichen Teil eines Gerätes. Der Stator steht damit im Gegensatz zu dem mechanisch beweglichen Teil des Geräts wie z. B. dem Rotor bei rotierenden Maschinen.

Elektrisches Gerät[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotor und Stator eines Elektromotors
Prinzip eines elektrostatischen Lautsprechers
Statoren der Enigma. Links die Umkehr­walze (UKW) und rechts die Eintrittswalze (ETW).
Ein Axialkompressor. Die stehenden Blätter sind die Statoren.

Motor und Generator[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stator ist bei elektrischen Maschinen in vielen Fällen zugleich das Gehäuse und besteht bei Elektromotoren und Generatoren, außer bei Gleichfeldmaschinen, bis auf seltene Ausnahmen stets aus „geblechtem Stahl“. Er dient hier als gemeinsamer Kern für die Induktionsspulen. Es gibt aber Ausnahmen von diesem Aufbauprinzip, unter anderem liegt beim Glockenanker-Motor und dem Ferrarisläufermotor der Stator teilweise innerhalb des hohlen Ankers. Bei dem Außenläufermotor befindet sich der Stator vollständig innerhalb des Rotors und bei einer Pendelmaschine ist der Stator nicht feststehend, sondern wie der Rotor in gewissen Umfang drehbar gelagert.

Lautsprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim elektrostatischen Lautsprecher (kurz „ESL“) werden die feststehenden Elektrodengitter als Statoren bezeichnet. Im Gegensatz zum Magnetostaten liegt das Audiosignal hier nicht an der schallabstrahlenden Membran an, sondern wird der Gitterspannung aufmoduliert. Die Membran selbst steht unter hoher, konstanter Spannung (zwischen 1 kV und 5 kV) und tritt in elektrodynamische Wechselwirkung mit den Feldern der Statoren.

Chiffriermaschine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Rotor-Chiffriermaschinen gibt es neben den namensgebenden Rotoren zumeist auch einen oder zwei Statoren. Durch diese wird der Strom in den Rotorensatz (siehe auch: Enigma-Walzen) hineingeführt, umgelenkt oder hinausgeführt. Im Fall der Schlüsselmaschine Enigma wurde der Eingangs-Stator auch als „Eintrittswalze“ bezeichnet.

Verdichter und Turbine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Fluidenergiemaschinen wie (Axial-) Verdichtern und Turbinen wird ein feststehender (nicht rotierender) Leitschaufelkranz als Stator bezeichnet. Er lenkt den Strom des Mediums, der nach Verlassen eines Laufrades schräg zur Maschinenlängsachse abgelenkt austritt, wieder gerade und dadurch in günstigem Winkel auf den nächsten Laufschaufelkranz.

Bei manchen Maschinen wie z. B. Verdichtern von Strahltriebwerken kann der Anstellwinkel der Statorschaufeln mit einem Verstellmechanismus im Betrieb angepasst werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18. Auflage. Europa-Lehrmittel Verlag, Wuppertal 1989. ISBN 3-8085-3018-9.
  • Wolfgang-Josef Tenbusch: Grundlagen der Lautsprecher. 1. Auflage, Michael E. Brieden Verlag, Oberhausen, 1989, ISBN 3-9801851-0-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Stator – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen