Staunau

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Staunau
Rechtsform
Gründung 1950
Auflösung 1951
Sitz Hamburg-Harburg, Deutschland
Leitung Karl-Heinz Staunau
Branche Eismaschinen, Hebezeuge, Automobilhersteller

Staunau war ein Hersteller von Eismaschinen und Hebezeugen in Hamburg-Harburg. 1950 und 1951 wurden auch Kleinwagen produziert, die größer als der VW Käfer waren und das Aussehen eines luxuriösen Mittelklassewagens boten. Die kurze Entwicklungszeit dieses Wagens wurde durch weitgehende Verwendung zugekaufter Teile (Achsen, Getriebe, Motoren) erreicht.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl-Heinz Staunau entschloss sich am Ende der 1940er-Jahre, sich am Autoboom der beginnenden Wirtschaftswunderzeit zu beteiligen. Ein Besuch beim Motorenhersteller Ilo hatte ihn auf diese Idee gebracht. Staunau ließ zwei Typen in selbsttragender Schalenbauweise vom Flugzeugkonstrukteur Gerd Krebs konstruieren, die beide mit Zweizylinder-Zweitaktmotoren von Ilo ausgestattet waren; der kleinere vom Typ WE 2/200 hatte etwa 397 cm³ Hubraum(a), der 748-cm³-Motor(a) des K 750 war ein Doppelkolbenmotor (ILO U 750), hatte also vier Kolben.[1] Die Frontantriebswagen verwendeten die Vorderachse eines DKW-Vorkriegsmodells, besaßen eine hydraulische Bremsanlage, Lenkradschaltung, elektrische Blinkanlage, umklappbare Sitze und boten Platz für vier Personen. Weil auch die Vordersitze in Form einer Sitzbank gestaltet waren, konnten notfalls sechs Personen im Staunau Platz finden. Der Gepäckraum war nur von innen zugänglich.

Die hintere Starrachse besaß eine Drehstabfederung.

Wirtschaftlich erfolgreich war die Produktion nicht. Vom Typ K 400 (mit Dreiganggetriebe) wurden 64 Stück in den Jahren 1950/51 hergestellt, der größere Typ K 750 (mit Vierganggetriebe) brachte es in der gleichen Zeit auf 16 Stück. In Deutschland wurden 47 Fahrzeuge im Jahr 1950 und 26 in 1951 zugelassen.[2]

Der K 400 kostete 4752 DM, der K 750 6457 DM.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typ K 400 K 750
Bauzeitraum 1950–1951 1950–1951
Aufbauten L2 L2
Motor 2 Zyl. Reihe 2 Takt 2 Zyl. Reihe 2 Takt
Ventile keine keine
Bohrung/ Hub in mm 61/ 68 52/ 88 (4 Kolben)
Hubraum 379 cm³ 748 cm³
Leistung (PS) 13 25
Leistung (kW) 9,5 (14 PS) 18 (25 PS)
Verbrauch 5,5 l / 100 km 6,8 l / 100 km
Höchstgeschwindigkeit 92 km/h (95) 105 km/h (118)
Leergewicht 690 kg (610) 800 kg
Zul. Gesamtgewicht 1000 kg 1120 kg
Elektrik 6 Volt 6 Volt
Länge 4120 mm 4120 mm
Breite 1530 mm 1530 mm
Höhe 1450 mm 1450 mm
Radstand 2550 mm 2550 mm
Spur vorne / hinten in mm 1190/ 1250 1190/ 1250
Wendekreisdurchmesser 12 m 12 m
  • L2 = 2-türige Limousine
  • eingeklammerte Werte nach Spiegel-Artikel
(a) 
Hubraum aus Bohrung und Kolbenhub errechnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard Lintelmann: Motorroller und Kleinwagen der fünfziger Jahre. Podszun Verlag Brilon, 4. Auflage (2000), ISBN 3-86133-136-5
  • Werner Oswald: Deutsche Autos seit 1945. Alle deutschen Personenwagen. Band 2, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, S. 974 f., ISBN 3-613-01492-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hanns Peter Rosellen: Deutsche Kleinwagen nach 1945 geliebt, gelobt und unvergessen ... Bleicher Verlag Gerlingen, 1977. ISBN 3-921097-38-X. S. 286–287. DNB 770438776
  2. Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 492.