Ablaut

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Ablaut (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Ablaut die Ablaute
Genitiv des Ablauts
des Ablautes
der Ablaute
Dativ dem Ablaut den Ablauten
Akkusativ den Ablaut die Ablaute

Worttrennung:

Ab·laut, Plural: Ab·lau·te

Aussprache:

IPA: [ˈapˌlaʊ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ablaut (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Vokalwechsel für Zwecke der Flexion oder Wortbildung

Herkunft:

Ableitung von Laut mit dem Derivatem (Wortbildungsmorphem) ab- oder Ableitung zum Stamm des Verbs ablauten durch Konversion; der Begriff geht auf J. Grimm zurück[1]

Synonyme:

[1] Apophonie

Gegenwörter:

[1] Umlaut

Oberbegriffe:

[1] Laut

Unterbegriffe:

[1] qualitativer Ablaut, quantitativer Ablaut

Beispiele:

[1] Beispiel für Flexion: Das Präteritum von „singen“ wird durch Ablaut gebildet: „sang“.
[1] Beispiel für Wortbildung: Das Substantiv zu „singen“ wird ebenfalls durch Ablaut gebildet: der „Sang“.
[1] „Zu den wichtigsten Lautwechseln aus früher Zeit gehört der Ablaut - ein geregeltes System von Vokalwechseln in Flexion und Wortbildung der indogermanischen Sprachen.“[2]
[1] „Schließlich können die Nasale und Liquiden die Rolle eines Vokals übernehmen und silben tragen; man bezeichnet sie in dieser Funktion durch den indogermanischen Ablaut bestimmten Funktion als nasales beziehungsweise liquidae sonantes oder kurz als Sonanten (geschrieben m̩, n̩, r̩, l̩).“[3]
[1] „Schon Jakob Grimm hat aus diesem Grunde die sogenannten starken Verben mit Ablaut von den schwachen mit Dentalsuffix und den unregelmäßig flektierten Verben unterschieden.“[4]
[1] „Der Vokalwechsel (Ablaut) war im Urindogermanischen nicht mehr als eine Sprechbequemlichkeit ohne jede grammatikalische Bedeutung.“[5]

Wortbildungen:

[1] ablauten, Ablautreihe

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Ablaut
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ablaut
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ablaut

Quellen:

  1. Helmut Glück (Herausgeber): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, DNB 1002407257, Artikel: „Ablaut“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite XXXIX. Fett gedruckt: Ablaut.
  3. Richard von Kienle: Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen. 2., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1969, Seite 18. Abkürzungen aufgelöst; kursiv gedruckt: , , und .
  4. Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 18. Abkürzung aufgelöst.
  5. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 307.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Ablauf, Anlaut
Anagramme: Altbau