ADB:Bomel, Thomas
Erscheinungsbild
Honterus ein römisches Rechtscompendium verfaßt hatte 1544, war es B., welcher zuerst das einheimische (deutschrechtliche) Gewohnheitsrecht zur Darstellung brachte. Auf Grund dieser Vorarbeiten verfaßte dann Matthias Fronius jenen Gesetzentwurf der sächsischen Statuten, welcher von der Universität der Sachsen (ihrer Vertretung) berathen, vom Fürsten 1583 als eigenes Gesetzbuch bestätigt wurde und im Sachsenlande für Privat-, Proceß- und Strafrecht bis 1853 in Geltung gestanden ist.
Bomel: Thomas B., ein Kronstädter Sachse, 1548 zum Provinzialnotarius in Hermannstadt, nach politisch-juridischen Magistratsdiensten zum Pfarrer von Stolzenburg (bei Hermannstadt) erwählt, starb daselbst 1592. Sein um die Rechtsgeschichte der siebenbürger Sachsen verdientes in Handschrift (lateinisch und deutsch) bewahrtes Werk lautet: „Statuta jurium municipalium Civitatis Cabiniensium, reliquarumque civitatum et universorum Saxonum Transsilvanicorum, collecta per Thom. Bomelium“. A. 1560. – Während- Schuler-Lybloy, Siebenbürgische Rechtsgeschichte (zweite Aufl., Hermannstadt 1867 ff.) I. 131 u. im II. Band: Das Statutargesetzbuch der siebenb. Deutschen, Hermannstadt 1856. Schuler-Libloy, Statuta jurium municipalium Saxonum in Transsilvania, Hermannstadt 1853. Vorrede S. 3 und in Noten des Textes Varianten nach Bomel, S. 19. etc. Trausch, Schriftstellerlexikon der siebenbürger Deutschen. I. S. 159.