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U-Bahn-Fahrzeuge derHamburger Hochbahn (U-Bahn):

U-Bahn-Fahrzeuge derHamburger Hochbahn (U-Bahn):
Postkarten und ein Wandgemälde

U-Bahn Haltestelle Rödingsmarkt um 1914
Diese Ansichtskarte „Hamburg – Hochbahn am Rödingsmarkt” vom Verlag M.L.Carstens in Hamburg 20 wurde während des Ersten Weltkriegs als Feldpostkarte an die Ostfront geschickt.

Im Hintergrund des Fotos dominierte bereits damals das Gebäude der Oberfinanzdirektion.

Am Gebäude mit dem markanten Turm rechts im Foto geht es nach rechts über die Altenwallbrücke in Richtung Alter Wall und Mönkedamm ab.

Etwa unter dem U-Bahn-Zug führen im Foto nach links unten die Straßenbahnschienen in die Straße Großer Burstah.

Der Verkehr wurde mit Pferdefuhrwerken abgewickelt. Besonders auffallend ist das Fehlen jeglicher Radfahrer – sogar die Fußwege sind frei davon!

Auf dem Viadukt fällt besonders das Formsignal an der engen Übergangskrümmung vom Mönkedammfleet zur Haltestelle Rödingsmarkt auf. Die Übergangskrümmung hat nur 71 m Radius!
Rödingsmarkt, Binnenhafen mit Hochbahn, etwa 1915 bis vor 1923
Auf dieser alten Postkarte fährt ein Zug aus T-Wagen über die Binnenhafenbrücke. Hier beginnt das Hafenviadukt. Links auf dem Bild befindet sich das südliche Ende vom Rödingsmarkt. Recht großspurig ist die Karte mit „Rödingsmarkt mit Hochbahn über dem Hafen” betitelt. Der Binnenhafen ist eine kleine Ausbuchtung des Zollkanals an der Kehrwiederspitze – mehr nicht! Die Postkarte wird wohl aus der Zeit etwa 1915 bis 1922 stammen.

Auf der Rückseite der Karte ist der Herkunftshinweis „H.H.H. Nr.10” für „Hans Hartz, Hamburg” zu lesen. Der damals noch jugendliche Hans Hartz (*1902 Kiel; †1971 Hamburg) wird das Foto vor 1923 mit seiner Plattenkamera fotografiert haben. Vervielfältigt wurde die Karte wohl im Bromsilberdruckverfahren.

Am linken Bildrand in der Mitte steht das Stellahaus. Es wurde 1922 um vier Etagen aufgestockt. Daraus ergibt sich, dass das Foto vor 1923 aufgenommen wurde. Hier ist ein aktuelleres Foto (Oktober 2004) vom Stellahaus.
Blick von der U-Bahn-Haltestelle Landungsbrücken zur Überseebrücke 1938/1939
Das Bild auf der Postkarte des Verlages Schöning & Co aus Lübeck wurde vom RLM freigegeben. Fotografiert wurde es von der Aussichtsterrasse auf dem Bahnsteigdach aus. Auf dem Foto ist das Fahrgastschiff „Wilhelm Gustloff” vor seinem Umbau zum Lazarettschiff zu sehen. Somit wurde das Foto zwischen März 1938 und dem Kriegsbeginn 1939 aufgenommen.
Die Panoramakarte „Hafenpanorama” hat die Höhe einer Postkarte. Sie ist jedoch mehr als dreimal so breit wie eine Postkarte.
Die mir vorliegende Panoramakarte aus der Sammlung von Hans-Peter Martin enthält keinerlei Hinweise auf Urheber oder Herausgeber. Möglicherweise handelt es sich bei meinem Exemplar um einen Nachdruck. Die Karte dürfte um 1912, also um die Zeit der Eröffnung der Ringlinie, herausgegeben worden sein.
Ausschnitt aus der Panoramakarte „Hafenpanorama”: Ein Teil des Zugangsgebäudes der U-Bahn-Haltestelle Landungsbrücken wird vom St. Pauli-Fährhaus verdeckt
St. Pauli Fährhaus mit Seewarte 1912
Die Postkarte „St. Pauli-Fährhaus mit Hochbahn und Seewarte” vom Verlag Arthur Friedrich in Hamburg  ist am 5.Oktober 1912 gelaufen. Als colorierte Postkarte ist es eine der über Ebay viel gehandelten historischen Postkarten.

Links im Vordergrund befindet sich ein abgeschnittener Z1-Straßenbahntriebwagen mit Beiwagen. Der Beiwagen dürfte ein ehemaliger Pferdebahnwagen sein.

Am linken Rand der Postkarte steht das kolossale Bismarck-Denkmal. Bismarck ist etwa 14,8 m groß, sein Schwert ist etwa 8 m lang. Davor führen zwei Brücken über die Helgoländer Allee. Über die vordere Brücke fährt gerade ein Zug der Hochbahn.

Den Hauptteil der Postkarte nimmt das damalige St. Pauli-Fährhaus ein. Rechts im Bild steht der turmartige Zugang zur Hochbahnhaltestelle Landungsbrücken. Über dem Zugang steht die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Seewarte auf dem vom Geestrücken gebildeten Stintfang. An den Zugang nach rechts schließt sich die auf der Postkarte nicht abgebildete Bahnsteighalle an. Die Bahnsteighalle überdeckte mit ihrem 7 dreifenstrigen Wandabschnitten jedoch nicht die gesamte Bahnsteiglänge.
Helgoländer Allee (Oktober 2004) Noch heute – im Oktober 2004 – stellt sich der Blick auf die Helgoländer Allee ähnlich dar. Die Bäume sind gewachsen, die Straßenbahn gibt es nicht mehr, anstelle der Pferdefuhrwerke sind Kraftfahrzeuge auf der Straße.

Aber alles in der Mitte und auf der rechten Seite der Postkarte sieht heute ganz anders aus!

Auf die Gestaltung der Hochbahnbrücke wurde viel Sorgfalt verwendet, denn man wollte den Eindruck der sich dahinter befindenden Kersten-Miles-Brücke nicht zerstören. Dies wurde durch die mit Granitquadern verkleideten wuchtigen Widerlager erreicht. Die vier auf der Postkarte nicht erkennbaren Reliefs an den Widerlagern stellen die vier Kardinaltugenden Tapferkeit (Löwe), Klugheit bzw. Weisheit (Schlange), Besonnenheit (Widder) und Gerechtigkeit (Adler) dar. Die Darstellung der Kardinaltugenden genau an dieser Stelle tut nötig: Folgt man der Helgoländer Allee, so gelangt man zur Reeperbahn!
Reliefs an der Hochbahnbrücke Helgoländer Allee
Der Architekt für Haltestelle, Hochbahnbrücke über die Helgoländer Allee und Bismarck-Denkmal war Emil Schaudt.

Zum Bismarckdenkmal:

Das massive 14,8 m hohe Granitdenkmal des „Eisernen Kanzlers” Bismarck steht seit 1906 auf der ehemaligen Bastion „Casparus”. Gewählt wurde diese Anhöhe und die Blickrichtung elbabwärts, weil „das Denkmal den aus der Ferne heimkehrenden Seefahrern als Wahrzeichen der Heimat entgegenblicken würde”. Oder schaut Bismarck in Wahrheit doch zum Vergnügungsviertel, um sich am Milieu zu ergötzen?

Die als Rolandfigur gestaltete Statue wirkt größer als sie tatsächlich ist, denn sie steht auf einem gewaltigen Granitsockel. Der Granit wurde aus dem Schwarzwald nach Hamburg geschaffen.

Die Räume im Sockel des Denkmals wurden im Zweiten Weltkrieg als Schutzräume benutzt. Die Statue selbst ist überwiegend hohl. Ihr normalerweise nicht zugänglicher Innenraum (sog. Mittelraum) ist reich verziert.

Die Einweihung war am 2.Juni 1906. Am 3.Juli 1906 brach kurz nach 15 Uhr ein Feuer in der nahegelegenen Michaeliskirche aus und legte sie in Schutt und Asche. Sie wurde danach in alter Form wieder aufgebaut.


Vorgeschichte des Denkmals: Bereits eine Woche nach dem Tode des Reichsgründers (am 30.August 1898 auf seinem Alterssitz Friedrichsruh bei Hamburg) hatten betuchte Hamburger beschlossen, ein Denkmal zu errichten. Bis zum Jahresende 1898 waren 375000 Mark gespendet worden.

Die gesamten Kosten für das Denkmal von immerhin 535000 Mark (entspricht 2,6 Mio Euro im Jahr 2005) wurden ausschließlich aus Spenden bestritten. Den Bauplatz stellte die Stadt Hamburg kostenlos zur Verfügung.

Der Wettbewerb zur Gestaltung erbrachte 219 Entwürfe. Den ersten Preis, das Preisgeld von 10000 Mark und den Auftrag erhielten der Berliner Bildhauer Hugo Lederer und der Architekt Emil Schaudt.

Das Denkmal zeigt einen nachdenklich blickenden Bismarck. Lederer hätte Bismarck wohl lieber etwas anders dargestellt, und er „rächte” sich – so setzte er durch, dass ihm als Modell für die beiden Adler zu Füßen des Denkmals ein seltener Sibirischer Goldadler beschafft wurde.

Quelle zur Vorgeschichte des Denkmals: Uwe Bahnsen: Auszeichnung für einen Ehrenbürger, Welt am Sonntag vom 28.Mai 2006

Wandgemälde „Am Bahngleis – 1916” Hübsch, nicht wahr? Die Vorlage zu dem Wandgemälde „Am Bahngleis – 1916” ist diejenige, die ich als Vorlage für das Hintergrundbild dieses Bereiches meiner Website genutzt habe. Die Hochbahn hat das Bild mit „Abfertigung durch weibliches Personal in der Haltestelle Ohlsdorf (1917)” bezeichnet. Auf dem Originalfoto hat die Zugbegleiterin keine Kelle in der Hand, sondern die Kelle wird von einer dritten Dame – der Abfertigungsbeamtin – hochgehalten.

Dies Wandgemälde wurde neben anderen an der Backsteinmauer um das Barmbeker Krankenhaus im Bereich Fuhlsbüttler Straße im Mai 2004 angebracht. Leider wurde die Mauer im Januar 2008 abgerissen. Schade um das Wandgemälde!

Die Größe des Gemäldes lässt sich an dem Steinmuster gut abschätzen.