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Die Ringlinie der Hamburger Hochbahn:

Die Ringlinie der Hamburger Hochbahn:
Hauptbahnhof Süd

Hamburger Hauptbahnhof, Halle vom Süden aus
Im Jahre 2003 bewarb sich die Freie und Hansestadt Hamburg für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012. Daraus wurde nichts, die Olympiade fand 2012 in London statt. Das Foto zeigt die entsprechend dekorierte Südfassade der Bahnhofshalle des Hamburger Hauptbahnhofs im Frühjahr 2003. Es ist eine Werbung des Kameraherstellers Olympus.
Das Foto zeigt die südwestliche Ecke des Fernbahnhofs Hamburg-Hauptbahnhof. Hier befindet sich die große Zugangsanlage zum U-Bahn-Bahnhof Hauptbahnhof Süd. Bis etwa Ende 2008 stand hier ein Pissoir. Das Pissoir ist links im Bild zu sehen.
Hauptbahnhof Süd, U-Bahn Richtung Berliner Tor am 28.03.2003
Hauptbahnhof Süd, Bahnsteig in Richtung zur Mönckebergstraße am 24.05.2018
Hauptbahnhof Süd hieß, bevor im September 1968 die U-Bahn Station „Hauptbahnhof Nord” eröffnet wurde, schlicht „Hauptbahnhof”.

Das dritte Foto auf dieser Seite zeigt den Blick auf einen der beiden Bahnsteige der alten Ringlinie Ende März 2003. Die Decke ist optisch versteckt, so dass sich das hohe Tonnengewölbe vom Bahnsteig aus nur erahnen lässt.

Das vierte Foto auf dieser Seite zeigt den Nachbarbahnsteig im Mai 2018. Die Decken der beiden einander benachbarten Bahnsteighallen der ehemaligen Ringlinie wurden zwischenzeitlich renoviert und hell gestrichen.
Hauptbahnhof Süd, Tunnel zwischen U-Bahn und Fernbahn
Bild: Tunnelanlage mit Übergangsmöglichkeit zwischen der Ringlinie und der Preußischen Staatsbahn am Hamburger Hauptbahnhof. Bildquelle: 131, Band 6, Stichwort „Hamburger Schnellbahnen”. Der Text zu diesem Stichwort trägt einen Hinweis auf Dr. Gustav Kemmann (*10.06.1858; †9.02.1932) als Verfasser.

Unter den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Sternschanze der Hauptbahn wurden auf Grundlage von Verträgen (15./17. Juni 1901) für die neu zu errichtende Hamburger Untergrundbahn ein Tunnel und eine Übergangsmöglichkeit für die Fahrgäste geschaffen.[7, Seite 156]

Am Südende der Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs überquert der Südsteg die Gleise. Unterhalb des Südstegs und den Gleisen verläuft ein etwa 15 m breiter Tunnel. Der Tunnel ist durch eine Längsmauer in seiner Breite geteilt. Südlich der Mauer fährt die U-Bahn zwischen den Stationen Hauptbahnhof Süd und Mönckebergstraße, nördlich der Mauer konnten Fahrgäste unterirdisch von einem Bahnsteig zum anderen gelangen. Zum Jahreswechsel 1991/92 wurde dieser Fußgängertunnel hinter dem Zugang zu den S-Bahn-Gleisen mit Mauer und Stahltür verschlossen. Fahrgäste können somit unterirdisch zwischen S-Bahn und U-Bahn wechseln, aber nicht zwischen der U- oder S-Bahn und den Fernzügen. Sie können seitdem auch nicht mehr durch den Tunnel von einem Fernbahnsteig zu einem anderen Fernbahnsteig gelangen, denn die Treppen zwischen Tunnel und Bahnsteig wurden gedeckelt.[28,Seite 130ff]
So sah es im April 2009 in der Ebene zwischen Straße und Bahnsteig aus. Die Treppe nach oben führt auf die Straße Steintordamm. Die Treppe nach unten führt zum Bahnsteig der U1.


Die Fußgängertunnel im Bereich Hauptbahnhof Süd (Architekten 1960: Sandtmann & Grundmann) sind recht umfangreich und es gibt sehr viele Zugänge. Zusammen mit der Möglichkeit, die Halle des Hauptbahnhofs und die andere U-Bahn-Station Hauptbahnhof Nord zu durchqueren, kann man bei Regenwetter trockenen Fußes von der Mönckebergstraße zum ZOB, zum Steindamm, zum Spitalerstraße, zum Georgsplatz, zum Deutschen Theater oder zum Museum für Kunst und Gewerbe gelangen.
Hamburger Hochbahn, Hauptbahnhof Süd, Zugang Steintordamm/Julius-Kobler-Weg. Der Ausgang hat eine interessante Gestaltung und einen Schrägaufzug seitlich der Treppe.
Hamburger Hochbahn, Hauptbahnhof Süd. Der Fahrstuhl am Steintorplatz wurde im Mai 2019 in Betrieb genommen. Er fährt hinab bis zum Bahnsteig der U1. Sein Zwischenhalt liegt neben einem neu eingerichteten HVV-Kundenzentrum im unterirdischen Fußgängertunnel. Im Hintergrund des Fotos oberhalb ist der Zugang Steintordamm/Julius-Kobler-Weg sichtbar.
Die Zwischenstation des Aufzugs neben dem HVV-Kundenzentrum. Der schwarze Kinderwagen steht im Kundenzentrum.
Bahnsteig Hbf Süd der Linie U1 am 27.11.2007 (©Marcus Schomacker. Die Linkangabe im Foto ist veraltet.)

Die Haltestelle Hauptbahnhof der Ringlinie (jetzt Hauptbahnhof Süd der Linie U3) war die einzige Station des ursprünglichen Hochbahnnetzes mit Zugängen an beiden Bahnsteigenden. Nur der Zugang auf der Ostseite führte ins Freie. Der Zugang auf der Westseite führte in den Fußgängertunnel unter den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs. Das änderte sich 1938, als ein Fußgängertunnel mit Ausgang zur Kirchenallee in Richtung zur Wandelhalle geschaffen wurde.[47,Seite 85]

Die Inbetriebnahme der neueren Bahnsteighalle für die jetzige U1 erfolgte am 2.Oktober 1960. An ihrem östlichen Ende fällt auf, dass der Bahnsteig schmaler wird. Die Halle wird jedoch nicht schmaler. Als Begründung für diesen eigenartigen Umstand wird angeführt, dass man die Möglichkeit einer Gleisverbindung zum Berliner Tor offen halten wollte. Im Tunnel der U1 östlich von Hauptbahnhof Süd gibt es für diese Gleisverbindung einige weitere Bauvorleistungen in Form von Tunnelnischen und eines Verbindungstunnels zur Haltestelle Berliner Tor.

Erst spät während der Bauarbeiten entschieden sich die Planer für eine Verlängerung der U1 in Richtung Wandsbek. Die Verlängerung in Richtung Billstedt über Berliner Tor war damit vom Tisch. Wirklich ganz nachhaltig vom Tisch war sie mit dem Bau der Haltestelle Hauptbahnhof Nord und deren Tunnel zur Haltestelle Berliner Tor.


Eröffnungsfahrt 15.Februar 1912 (Auszug): Gekürzter und an die heutige Rechtschreibung angepasster Auszug aus dem von der Bauverwaltung für die Hochbahn (Siemens & Halske AG und Allgemeine Elektricitätsgesellschaft) herausgegebenen Programm zur Eröffnungsfahrt.
Eine 12 m breite Halle, etwa 9 bis 10 m unter dem Straßenpflaster; neben uns noch eine zweite gleiche Halle. Wir sehen 2 Bahnsteige mit 4 Gleisen. Die beiden äußeren Gleise sind die Ringgleise, die beiden inneren Gleise dienen für die Abzweigung nach Rothenburgsort […]

Das Gewölbe ist mit Bändern aus mattgelben Glasursteinen und dazwischenliegenden weißen Putzflächen verkleidet […]

In Zugrichtung nach vorn geht es über eine Treppe links zum Steintorplatz (Schadendorf). Wir gehen die Treppe hinauf zum Unterwerk Hauptbahnhof. – Hier wird der elektrische Strom, der im Kraftwerk Barmbeck als Drehstrom von 6000 Volt erzeugt wird, durch drei Kaskadenumformer von je 1000 Kilowatt (1250 Pferdest.) in Gleichstrom von 800 Volt umgewandelt.[Hinweis: bei der Umrechnung KW auf PS ist offenbar ein Fehler unterlaufen. 1000 KW ergeben 1360 PS] In dieser Form wird er der Stromschiene zugeführt, die, von oben und beiden Seiten sorgfältig verdeckt und gegen Berührung geschützt, auf Böcken neben der Fahrschiene angeordnet ist […] In den Tunnelstrecken liegt die Stromschiene etwas tiefer; hierdurch betätigt sich ein Kontakt, welcher selbsttätig die elektrische Beleuchtung des Zuges einschaltet.

[…] Alle Weichen, alle Signale, alle Meldungen werden elektrisch betätigt. […] Bei der Hamburger Hochbahn ist zum ersten Mal das sogenannte Blocksystem der Siemens & Halske AG zur Anwendung gelangt, das die Vorteile des automatischen Betriebes mit der größeren Sicherheit der Kontrolle durch Menschenhand vereinigt. Die Signale im Tunnel sind elektrische grün und rot abgeblendete Lampen. Die übrigen Signale sind Mastsignale, abends durch elektrische Lampen erleuchtet, die durch bunte Scheiben bald grün und bald rot erscheinen.

Aus dem HHA-Geschäftsbericht 1931:
Die am 25.März 1931 mit einer provisorischen Bahnsteiganlage in Betrieb genommenen Haltestelle Jungfernstieg erhielt ein automatisches elektrisches Weichenstellwerk für das Kehren der Züge. Die Haltestelle Hauptbahnhof erhielt im Anschluss an das Stellwerk gleichfalls eine selbsttätige Kehranlage für die Züge der Rothenburgsorter Strecke, wodurch Personalersparnisse ermöglicht wurden.