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Die Ringlinie der Hamburger Hochbahn:

Die Ringlinie der Hamburger Hochbahn:
Sternschanze

Zugangsgebäude U-Bahn Sternschanze am 24.03.2003
Zugangsgebäude U-Bahn Sternschanze am 9.05.2008
Zwischen beiden Fotos liegen fünf Jahre. Oben das Zugangsgebäude zur U-Bahn-Haltestelle Sternschanze am 24.03.2003, unten am 9.05.2008. Zwischendurch wurde einiges verändert! Man sieht es besonders deutlich beim Vergleich der Fenster.

Das oberlichtartige Gebilde links vor dem Eingang hat vermutlich etwas mit passivem Brandschutz zu tun. Sein Schacht soll wohl den Abzug von Rauchgasen ermöglichen und somit verhindern, dass im Brandfall das Treppenhaus verqualmt.

Das Zugangsgebäude Sternschanze wirkt auf mich wie ein Klotz aus Stein. In den 1970ern wurde die Haltestelle Sternschanze modernisiert. Ihr Inneres wirkte auf mich ganz anders als ihr Äußeres: Es wirkte poppig und anregend. 2007 war wieder ein Umbau fällig. Ihr Inneres ist heller und dezenter geworden.
Zugangsgebäude zur Haltestelle Sternschanze, Detail am 9.05.2008
Der Architekt Volz der Siemens & AEG-Bauverwaltung hatte seinerzeit die Fassade durch zwei Pilaster in drei gleich breite Achsen unterteilt. Das in den 1970ern hinzugekommene Vordach mit der Aufschrift „STERNSCHANZE” zerteilte jedoch diese Ordnung. Diese Verschlimmbesserung wurde, wie das neuere der beiden ersten Fotos auf dieser Seite erahnen lässt, rückgängig gemacht.
Unter allen Untergrundbahnstationen der Ringlinie in Hamburg ist dies die einzige, die von Beginn an ein vollwertiges oberirdisches Zugangsgebäude besaß!

Unter den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Sternschanze der Hauptbahn wurden auf Grundlage von Verträgen (15./17. Juni 1901) für die neu zu errichtende Hamburger Untergrundbahn der Bahntunnel und eine Übergangsmöglichkeit für die Fahrgäste geschaffen.[7, Seite 156] Ein Fußgängertunnel zwischen den Haltestellen der U-Bahn und der S-Bahn an der Sternschanze wurde bereits vor 1903 gebaut. Allerdings ist er ein wenig eng geraten.

Die Vergangenheit: Das Eingangsgebäude diente dem Zugang zu den Bahnsteigen der Hochbahn, der Staatsbahn (jetzt Deutsche Bahn AG) und der Stadtbahn (heißt jetzt S-Bahn).[Jahrgang 1912, Ausgabe Nr. 71, Abb. 34a auf Seite 617] Umsteigende Fahrgäste mussten das Gebäude nicht verlassen.

Die Gegenwart: Gegenwärtig ist der Bahnsteig der Deutschen Bahn AG für Fahrgäste nicht mehr zugänglich. Fahrplanmäßig hielt hier der letzte fahrplanmäßige Zug 1967.[7, Seite 26]

Die Zeit des Wandels, 1. Periode: Wohl seit Ende 2008 verfügte die S- und U-Bahn-Station Sternschanze über einen zusätzlichen gemeinsamen Zugang in der Lagerstraße. Sein Baustil war unverkennbar – es war Funktionalismus in seiner reinsten Form. Grund für den Bau war die Erweiterung des Messegeländes im Bereich der Lagerstraße. Vermutlich soll der neue Zugang den Besuchern der Hamburg-Messe, die per U-Bahn anreisen, den Anblick des S-Bahn-Zugangsgebäude Sternschanze ersparen. Vorher mussten sie an diesem Gebäude vorbeigehen. Ihr Fußweg ist dank des neuen Zugangs deutlich kürzer geworden.

Der Zugang Lagerstraße und der dazugehörende Fußgängertunnel war als Provisorium gedacht. Bis 2012 sollte hier ein neuer Zugang und ein neuer Fußgängertunnel in Betrieb genommen worden sein. (Informationsquelle: Gernot Knödler: Messetunnel bleibt ein Stummel, Zeitung „TAZ” vom 24.07.2006).

Die Zeit zwischen den Perioden bzw. die Istzeit: Tatsächlich wurde der neue Fußgängertunnel am 30.11.2015 eingeweiht. Investiert wurden dafür rund 11,6 Mio. €.[Pressemitteilung der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vom 30.11.2015, abgerufen am 30.11.2015]

Die Zeit des Wandels, 2. Periode: Sie steht bevor. Bis 2020 sollen alle U-Bahn Haltestellen barrierefrei ausgebaut sein. Der U-Bahn-Haltestelle Sternschanze fehlt dazu noch ein rollstuhl- und kinderwagentauglicher Fahrstuhl. Die S-Bahn-Haltestelle Sternschanze hat ein solchen Fahrstuhl. Allerdings ist der Fahrstuhl am anderen Ende der S-Bahn-Haltestelle installiert. Der Weg dahin ist knapp 250 m weit. Es stehen also in naher Zukunft weitere Bauarbeiten an! (Stand Mai 2016)

Am 11.01.2019 stand in der Tageszeitung „Hamburger Abendblatt” und wurde im Regionalrundfunksender NDR 90,3 verkündet, dass die HHA den Neubau ihrer Haltestelle Sternschanze für wirtschaftlich erachtet: Der Einbau der für deren barrierefreien Ausbau erforderlichen Änderungen in die bestehende Haltestelle sei nicht wirtschaftlich.

Zugang Lagerstraße zur U- und S-Bahn-Haltestelle Sternschanze am 14.05.2016
Der gemeinsame Tunnelzugang Lagerstraße zur U- und S-Bahn-Haltestelle Sternschanze (Mitte Mai 2016). Die Rampe ist etwa 40 m lang. Der Tunnel ist 7 m breit.

Das über dem Tunnelmund sichtbare historische Zugangsgebäude steht auf der anderen Seite der Fern- und S-Bahn-Trasse.

Das historische Zugangsgebäude mit dem Wasserturm im Schanzenpark am 14.05.2016
Das an diesem Bahnsteigende der S-Bahn vorhandene Treppenhaus führt zum neuen Fußgängertunnel. Die S-Bahn-Fahrgäste erreichen dies Treppenhaus entweder über die Rampe (links unten im Bild) oder über die Fußgängertreppe zwischen Rampe und Zugangsgebäude.

An der Rückseite des Zugangsgebäudes wurde eine neue Treppenanlage gebaut.

Von der U-Bahn auf die S-Bahn umsteigende Fahrgäste und mit der U-Bahn anreisende Messebesucher benutzen die Treppe vom Bahnsteig bis zum Zugangsgebäude nach oben, durchschreiten das Zugangsgebäude und nutzen die neue Treppe an der Rückseite des Zugangsgebäudes abwärts bis zum Fußgängertunnel. Sofern sie auf die S-Bahn umsteigen möchten, sind sie nach wenigen Metern Fußweg im Tunnel am unteren Ende der Treppe zum S-Bahnsteig.


Der U-Bahnsteig Sternschanze
Hochbahnhaltestelle Sternschanze am 20.11.2004
Die Kacheln in der Haltestelle Sternschanze hatten kräftige Farben. Die schwarz-weiße Markierung an der Stromschiene kennzeichnet den Bereich, an dem die Kurzzüge halten. Dadurch soll erreicht werden, dass die Fahrgäste sich bereits vor Eintreffen des Zuges in den richtigen Teil der Haltestelle begeben.

Nachtrag Januar 2008: Das Foto mit den kräftig gefärbten Kacheln zeigt nicht das aktuelle Aussehen. Mittlerweile sind die Bahnsteigwände ähnlich verkleidet wie in der Station St. Pauli Auch der Bahnsteig hat einen neuen Belag bekommen – seine Farbe ist ein sehr dunkles Grün.
Hochbahnhaltestelle Sternschanze, Blick in Richtung Schlump
Am Ende des Bahnsteigs lässt sich durch den Tunnel hindurch ein Blick auf die benachbarte Haltestelle Schlump erhaschen.

Die blauen Lampen kennzeichnen den Notausstieg aus der Haltestelle Feldstraße.

Sternschanze: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bauten die Hamburger die Wallanlagen aus. Zu den Neubauten aus dieser Zeit gehörte das sternförmig angelegte Außenfort „Sternschanze”.

1686 wurde die Sternschanze tagelang verbissen von den Dänen berannt. Die Dänen wünschten die Aufnahme einer dänischen Besatzung und eine Zahlung von 400000 Talern. Andernfalls wollten sie keinen Stein auf dem anderen lassen. Die Schanze hielt sich jedoch und die Dänen zogen sich nach schweren Verlusten wieder zurück. Das Fort wurde später in eine Grünanlage umgewandelt. Von 1907 bis 1910 wurde auf ihrem höchsten Punkt ein riesiger Wasserturm errichtet. Nach seiner Stilllegung suchte die Stadt für den Wasserturm jahrelang vergeblich einen Käufer.

Der Straßenname „Laufgraben” nordöstlich der Sternschanze erinnert ebenfalls an die Belagerung von 1686. Die dänische Artillerie hatte ihre Batteriestellungen durch Laufgräben miteinander verbunden.