Als Architekt der U-Bahn-Haltestelle Burgstraße mit ihren gegenläufigen Sheddächern wird Fritz Trautwein genannt.[8. Seite 74]
Die Haltestelle Burgstraße war ursprünglich für zwei Mittelbahnsteige und somit für vier Gleise vorgesehen, denn hier sollte sich die Billstedter U-Bahn mit dem Alsterhalbring bzw. der später geplanten Osttangenten-Linie treffen. Zwischen beiden Linien sollte ein richtungsbezogenes Umsteigen ermöglicht werden. Mitte der 50er Jahre wurden die Pläne für eine U-Bahn in diesem Bereich konkretisiert: Es war angedacht, dass die von Berliner Tor kommende Trasse im Zuge der jetzigen U2 im offenen Einschnitt verlaufen sollte. Jedoch westlich der Station ― dort war ein Ausfädelbauwerk vorgesehen ― sollte die Bahntrasse unterirdisch fortgeführt werden. Die Bahnsteigbereiche hingegen sollten im Einschnitt liegen und nur durch die Straßenbrücke des Sievekingdamms überbrückt werden. Weiter war vorgesehen, dass die Gleise der jetzigen U2 außen liegen sollten, während die Alsterhalbringgleise innen liegen würden. Für diese Haltestelle wurde „Borgfelde” als Name verwendet.
Später wurden die Pläne geändert: Nun sollte die Trasse der jetzigen U2 unterirdisch die geplante Umsteigehaltestelle erreichen. Dies ermöglichte eine freiere Planung des oberirdischen Bereichs für den damals noch gegebenen Straßenbahnanschluss. Auch ging man ging davon aus, dass der Alsterhalbring erst viel später gebaut werden würde. Also baute man vorerst nur einen Bahnsteig und einige Vorleistungen für den späteren Ausbau als Umsteigestation mit vier Gleisen an zwei Bahnsteigen.
Der einst geplante Alsterhalbring wird wohl nie gebaut werden. Über ihn und die dazugehörigen Bauvorleistungen steht mehr in →Gleismannsbahnhof unter „Ungenutzt und übriggeblieben” (Abruf 6.08.2020)
Die U-Bahn-Haltestelle Burgstraße hat heute einen Inselbahnsteig unter einer oberirdischen Umsteigeanlage zu diversen Buslinien. Bis 1977 hielten dort anstelle der Busse Straßenbahnen. Sie umrundeten die Anlage und boten ein direktes Umsteigen zur U-Bahn. Damals gelangte man mit der Straßenbahn von hier aus nach Altona (Linie 15) und zur Horner Rennbahn (Linie 5), zeitweise sogar mit der Linie 19 nach Billbrook.
Um das sichere Queren der Hammer Landstraße zu ermöglichen, wurden zwei Fußgängertunnel gebaut. Sie verbinden die heutige Busanlage zur Südseite jener Hauptstraße.
Die Geländeverhältnisse erlaubten den Bau der Strecke von Burgstraße bis Hammer Kirche im offenen Geländeeinschnitt. Dies war möglich, da die U-Bahn in einer Trasse gebaut wurde, die viele Jahre lang dafür freigehalten wurde.
Bis Juni 2009 wurde die Station Burgstraße von der U3 bedient. Dann wurden beide Linienbezeichnungen miteinander getauscht. Seither verkehrt hier die U2 und seit November 2012 zusätzlich die U4
Das Foto[167] dürfte um 1966 entstanden sein, denn es zeigt noch nicht abgeschlossene Bauarbeiten.
Offensichtlich war die HHA anno 1967 stolz auf die Umsteigeanlage: An der Burgstraße wurde ― erstmalig in Hamburg ― eine großzügige Umsteigeanlage Straßenbahn / U-Bahn geschaffen
[99, Bildunterschrift auf Seite 4]