So gesund ist Xylit: Die Vor- und Nachteile der Zuckeralternative

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Zucker-Alternativen: Expertin klärt auf
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Lange Zeit galt Xylit als gesund, denn schließlich können Sie Ihren Zuckerverbrauch mit dem süßen Ersatz reduzieren. Doch eine neue Studie stellt dies infrage.



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Warum Xylit als gesund gesehen wurde

Xylit, auch als Birkenzucker bekannt, gehört chemisch in die Gruppe der Zuckeralkohole. Es ist als Zuckeraustauschstoff E 967 in der EU als süßender Alternativzusatz anstelle von anderen Süßen zugelassen und galt bislang aus Sicht der Experten als unbedenklich. Tatsächlich zeigte sich in verschiedenen Untersuchungen und Studien, dass Xylit positive Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben kann.

  • Zuvorderst steht für viele Verwender der Wunsch, Haushaltszucker (Saccharose) mithilfe der Alternative einzusparen. Schließlich steht herkömmlicher Zucker in der Kritik, für Übergewicht, Diabetes, Karies und teilweise sogar 'stille Entzündungen' im Körper mitverantwortlich zu sein. Das klappt mit Xylit relativ gut, vorausgesetzt es wird insgesamt nicht mehr 'Süße' gegessen als zuvor.
  • Xylit wird als Zuckeralkohol unabhängig von Insulin verstoffwechselt. Es hat einen etwa um 40 Prozent geringeren Kaloriengehalt als Saccharose: 240 Kilokalorien anstelle von 400 Kilokalorien pro 100 g. Dies bedeutet einen klaren Vorteil in Sachen Adipositas-Prophylaxe.
  • Der Zuckeraustauschstoff kann zusätzlich für ein strahlendes Lächeln sorgen: Bereits 1974 ergaben Untersuchungen finnischer Wissenschaftler, dass Xylit einen Karies mindernden Effekt hat, da es die Zusammensetzung und Chemie der Mundflora beeinflusst. Zahlreiche weitere Untersuchungen bestätigten das.
  • Dahinter steckt, dass Xylit von Kariesverursachern (Bakterienstämme) nicht gut verwertet werden können, anders als beispielsweise Glucose. Insgesamt wird dadurch das Wachstum der Plaque auf den Zähnen und die Produktion von Säure im Mund gehemmt, die für den Mineralienverlust im Zahnschmelz verantwortlich ist.
  • Bei Kindern kann das regelmäßige Kauen von Xylit-haltigem Kaugummi nach den Mahlzeiten möglicherweise sogar das Risiko für eine Mittelohrentzündung mindern. Hinweise darauf liefern einzelne Studien.
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Xylit ist nicht so gesund, wie es lange Zeit propagiert wurde - es gibt medizinische Bedenken bei häufigem und hohem Konsum imago images / Shotshop


Xylit-Nachteile: gravierender als bisher gedacht

Birkenzucker - ein Strahlemann ohne Makel? Keinesfalls. Es gibt einige Kritiker, die den Erfolg des alternativen Süßungsmittels am Markt dämpfen. Eine neue Studie meldet bei Personen, die häufig Xylit konsumieren, ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Ähnliches konnte übrigens auch bereits in einer Studie mit dem Zuckeraustauschstoff Erythrit beobachtet werden.

  • Es ist nicht der einzige gesundheitliche Einwand: Diskutiert werden bereits seit längerem negative Effekte auf den Fettstoffwechsel bei exzessivem Xylit-Konsum. Hinweise darauf lieferte beispielsweise eine Studie, bei der Ratten über einen längeren Zeitraum Xylit-Infusionen gegeben wurden. Bei den Versuchstieren entwickelte sich gegenüber der Gabe von Glucose oder auch Fructose überproportional schnell eine Fettleber.
  • Ein weiterer Nachteil von Xylit: Es wirkt ähnlich wie auch andere Zuckeralkohole ab einer gewissen Zufuhrmenge abführend. Durchfälle oder unangenehme Blähungen entstehen, weil der Ersatzzucker nur schwer im Dünndarm in den Körper aufgenommen wird.
  • Gelangt ein Teil Xylit dann in den Dickdarm, ist es dort gefundenes Fressen für manche Dickdarmbakterien, die durch ihren Stoffwechsel den Darm rumoren lassen. Lebensmittel, die zu mehr als 10 Prozent aus Xylit bestehen, sind deshalb mit einem Hinweis auf ihre 'abführende Wirkung' zu versehen.
  • Ein der Nachteile wird in der Produktion gesehen: Es sind verschiedene physikalische wie chemische Aufbereitungsschritte notwendig (Natronlauge, Hydrolysen), um aus Xylan, das beispielsweise in Stroh oder Maiskolbenresten enthalten ist, den Zuckeraustauschstoff Xylit herzustellen: ein Minuspunkt in Sachen Umwelt.
  • Verbraucherschützende kritisieren die Produktion: Die sei - obwohl Xylit heutzutage aus Resten von Maiskolben oder aus Stroh gewonnen wird und nicht mehr wie - kostenaufwändig und mache das Produkt sehr teuer. Tatsächlich werden mitunter Preise von etwa 10 Euro pro Kilo verlangt.
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Xylit ist gesund für die Zähne: als Zutat in antikariogenen Kaugummis ist es sehr beliebt imago images / Imaginechina-Tuchong

So kann Xylit verwendet werden

Xylit sieht ähnlich aus wie weißer raffinierter Rübenzucker. Er süßt auch in etwa genauso stark wie dieser. Die Süßwarenbranche nutzt Xylit beispielsweise für zahnfreundliche Süßigkeiten und Zahnpflege-Kaugummis. Du kannst ihn in der Küche ebenso wie normalen Haushaltszucker verwenden.

  • Übertreiben sollte allerdings niemand bei der Verwendung der Zuckeralternative. 0,6 bis 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht empfehlen Hersteller von Birkenzucker als maximale tägliche Zufuhr. Besonders Kindern wird empfohlen keinesfalls mehr als 40 Gramm Xylit pro Tag zu essen. Diese Grenze könnte unter den neuesten Erkenntnissen sogar nochmals herabgesetzt werden.
  • Fazit für die Verwendung von Xylit: Werden die neuesten Studien in puncto Xylit berücksichtigt, sollte man Zurückhaltung beim Konsum von Xylit einplanen, denn die möglichen gesundheitlichen Nachteile wiegen schwer.
  • Von regelmäßigem Verzehr von Xylit als Ersatz von Haushaltszucker ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht abzuraten. Ein gelegentliches Süßen in moderaten Mengen ist eher unbedenklich.
  • Gegen Xylit als Zutat in antikariogenen Kaugummis und ähnlichem, in denen es nur in geringer Dosierung eingesetzt wird, bestehen dagegen aktuell keine Bedenken.

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