„Welt“ ohne Berlin-Teil

Springer „Morgenpost“-Kooperation endet im August, eigenes Lokal-Team kommt nicht

Die Berliner Ausgabe der Welt wird ab September wohl ohne Lokalteil erscheinen. Darüber wurden die Welt-Mitarbeiter auf einer Redaktionskonferenz in der vergangenen Woche informiert. Offiziell bestätigen will der Axel-Springer-Verlag das noch nicht. Eine Sprecherin sagte allerdings gegenüber der taz: „Wir prüfen, ob wir den Lokalteil weiterführen.“ Eine Entscheidung liege noch nicht vor. „In jedem Fall würde es in diesem Zusammenhang nicht zu Entlassungen kommen.“

Das liegt daran, dass die bisherigen täglichen vier Berlin-Seiten von der Berliner Morgenpost geliefert werden. Das ist Teil eines Deals zwischen Axel Springer und der Funke-Gruppe. 2013 hatte Funke die Morgenpost und das Hamburger Abendblatt von Springer abgekauft. Danach tauschten die beiden Verlagshäuser ihre Inhalte teilweise aus: Die Welt lieferte der Morgenpost sowie dem Hamburger Abendblatt den überregionalen Teil, im Gegenzug lieferte die Morgenpost der Welt den Berlin-Teil und das Abendblatt den Hamburger Teil.

Dieser Kooperationsvertrag ist für Hamburg bereits im Mai ausgelaufen, in Berlin endet er Ende August. In Hamburg produziert nun ein eigenes 16-köpfiges Team täglich acht Lokalseiten. Zunächst war auch für Berlin die Rede von einem neuen Team, das nach Auslaufen der Funke-Kooperation den Lokalteil erstellen sollte. Ein solches gibt es nach Auskunft von Springer derzeit aber nicht.

Der Hamburger Markt war für die Welt schon immer wichtiger als der Berliner. Im ersten Quartal 2015 erschien die Zeitung in Hamburg unter der Woche mit einer Auflage von 44.000 Stück, in Berlin nur mit knapp 22.000 Stück.

Nach dem Wegfall der Berlin-Redaktion sollen Berlin-Themen in der Welt künftig stärker in den anderen Ressorts stattfinden, erfuhren die Mitarbeiter auf der Konferenz in der vergangenen Woche. Afro und PW