Roma sollen nicht länger diskriminiert werden
02. Feb 17:06
Mehrere osteuropäische Staaten haben zur Integration der meist sozial scharf ausgegrenzten Roma verpflichtet.
Acht Staaten Ost- und Mitteleuropas haben in Sofia die gesellschaftliche Eingliederung der Roma im nächsten Jahrzehnt vereinbart. Eine entsprechende Erklärung zur Schaffung besserer Lebensbedingungen für diese Minderheit unterzeichneten am Mittwoch die Vertreter des Gastgeberlandes Bulgarien sowie Ungarns, Tschechiens, Kroatiens, Mazedoniens, Rumäniens, Serbien-Montenegros und der Slowakei. In Mittel- und Osteuropa leben insgesamt etwa sechs Millionen Roma meist in Armut als Außenseiter der Gesellschaft.Etwa 3000 Roma protestierten anlässlich der Konferenz am Mittwoch in der bulgarischen Hauptstadt gegen Armut und Ausgrenzung. Auf Transparenten forderten sie bessere Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze.
Ausbildung verbessern «Unsere Regierungen werden zur Abschaffung der Diskriminierung und Bewältigung der unzulässigen Unterschiede zwischen den Roma und den anderen Mitglieder der Gesellschaft arbeiten», zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus der Erklärung. Nach der feierlichen Unterzeichnung im Nationalen Theater von Sofia wurde das Dokument symbolisch einem romischen Kind übergeben. Etwa die Hälfte der Roma sind unter 20 Jahre alt. Ziel der von der Weltbank unterstützten Initiative ist es, die Ausbildung, Gesundheitsversorgung und Wohn- und Arbeitsbedingungen der Roma zu verbessern. Der EU-Vertreter in Sofia, Dimitris Kourkulas, betonte, dass in den neuen EU-Staaten und den Kandidatenländer Bulgarien und Rumänien durch die EU-Fonds Maßnahmen zur Roma-Eingliederung gefördert werden. Der US-Milliardär George Soros verurteilte die «ethnische Abstoßung» der Roma in Europa. Seine Stiftung «Offene Gesellschaft» will die Roma-Eingliederung mit 30 Millionen Dollar unterstützen. Weitere 43 Millionen Dollar wurden von Regierungen, internationalen und privaten Organisationen zugesagt. (nz)
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