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Spät entdeckte Liebe zur EM

von Folke Havekost und Volker Stahl (Hamburg)

Die Fußball-EM wird wieder ein Riesenspektakel. Das war nicht immer so. Vor allem Deutschland hat sich lange geziert, mitzumachen. Die Erfolgsgeschichte eines Turniers.

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Sie waren so exotisch wie der ganze Wettbewerb. "Zum Frühstück verzehrt jeder drei Rühreier, eine Käseplatte, dazu Honig und Joghurt in großen Portionen", beschrieb das "Hamburger Abendblatt" die seltsame Expedition, "schwarzhaarig sind die meisten, nicht groß von Statur, aber alle gut austrainiert."

Im April 1967 kamen Albaniens Fußballer nach Dortmund. Und damit, neun Jahre nach ihrer Geburt, endlich auch die ungeliebte EM in den westlichen Teil Deutschlands. Die Albaner kamen als gute Gäste und gingen als freundliche Verlierer. Viermal Gerd Müller und zweimal Hannes Löhr sorgten für ein 6:0. Als die Elf von Helmut Schön gegen den anderen Gruppengegner Jugoslawien ihre Chancen gewahrt hatte, genügte ihr im Rückspiel bereits ein 1:0, um ins Viertelfinale einzuziehen. Doch am 17. Dezember 1967 wandelte sich Exotik in Panik. Hilflos berannten die Deutschen das gegnerische Tor, das vom Außenseiter vehement verteidigt wurde. Nach 90 torlosen Minuten war die Sensation perfekt und Jugoslawien qualifiziert. "Ich hatte keine Ahnung", gestand Stürmer Peter Meyer nach der 0:0-Blamage, "dass die völlig unbekannten Albaner so klug spielen können."

Das bislang Unbekannte bot Überraschungen

Europa - das war die andere Nachricht - wuchs auch fußballerisch zusammen, und das bislang Unbekannte bot Überraschungen. Neun Jahre zuvor hatte im September 1958 die Qualifikation zur ersten EM ohne westdeutsche Beteiligung begonnen. Sowjetstürmer Iljin schoss das Euro-Premierentor, die UdSSR besiegte Ungarn 3:1 und wurde 1960 erster Titelträger. Und es gab den ersten Eklat: Im Viertelfinale waren die Spanier schon auf dem Flughafen, als Diktator Franco seinen kickenden Untertanen verbot, in die Maschine nach Moskau zu steigen. Dass die Iberer ausgerechnet an einem Airport aus dem Turnier flogen, ist ein Treppenwitz der EM-Frühgeschichte. Denn gerade die Fortschritte der zivilen Luftfahrt hatten Reisen zwischen Lissabon und Leningrad vereinfacht. Und die Höhenflüge Real Madrids im Europapokal (gegen die Franco nichts einzuwenden hatte) den Appetit auf weitere Kräftemessen geweckt.

Die erst 1954/55 ins Leben gerufene Uefa strebte neben dem schillernden Vereinswettbewerb nach einer weiteren Veranstaltung, die den Kontinentalverband neben der Fifa auf eigene Beine stellte. Die Europäische Fußball-Union griff damit eine Idee von Henri Delaunay auf. Der langjährige Generalsekretär des französischen Verbands hatte sich bereits in den 20er-Jahren für ein kontinentales Nationenturnier starkgemacht und der Fifa den Vorschlag 1927 erfolglos unterbreitet. 31 Jahre später wurde Delaunays Traum Realität - nicht zuletzt dank französischer Mithilfe: Der Herausgeber der Sporttageszeitung "L'Equipe", Gabriel Hanot, war ein großer Verfechter des neuen Wettbewerbs.

Es war keine leichte Geburt

Anfang Juni 1958 beschloss das internationale Fußballparlament den "Europapokal der Nationen" mit 15:13 Stimmen. Es war keine leichte Geburt, da gerade die großen Verbände - schon damals! - auf übervolle Terminkalender verwiesen. Bundestrainer Sepp Herberger forderte in den vierjährigen WM-Zyklen ausreichend Zeit zum Neuaufbau, und der DFB gewährte sie ihm gern. Freundschaftsspiele gegen selbst gewählte Gegner erschienen lukrativer als vom Lostopf diktierte Paarungen.

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Aus der FTD vom 27.05.2008
© 2008 Financial Times Deutschland

 

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