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Lutherbibel 1912 -

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Kapitel 73

Anfechtung und Trost beim Glück des Gottlosen

1Ein Psalm Asaphs. Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist. 2Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten. {Psalm.94,18} 94,18
Ich sprach: Mein Fuß hat gestrauchelt; aber deine Gnade, HERR, hielt mich.
3Denn es verdroß mich der Ruhmredigen, da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging. {Hiob.21,7} 21,7
Warum leben denn die Gottlosen, werden alt und nehmen zu an Gütern?
4Denn sie sind in keiner Gefahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast.

5Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. 6Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein, und ihr Frevel muß wohl getan heißen. 7Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst; sie tun, was sie nur gedenken. {Hiob.15,27} 15,27
Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich feist und dick.
8Sie achten alles für nichts und reden übel davon und reden und lästern hoch her. 9Was sie reden, daß muß vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das muß gelten auf Erden. 10Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser 11und sprechen: "Was sollte Gott nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten?" {Psalm.10,11} 10,11
Er spricht in seinem Herzen: Gott hat's vergessen; er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen.
12Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich. 13Soll es denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche, 14ich bin geplagt täglich, und meine Strafe ist alle Morgen da? 15Ich hätte auch schier so gesagt wie sie; aber siehe, damit hätte ich verdammt alle meine Kinder, die je gewesen sind. 16Ich dachte ihm nach, daß ich's begreifen möchte; aber es war mir zu schwer, 17bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. 18Ja, du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden. 19Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. 20Wie ein Traum, wenn einer erwacht, so machst du, HERR, ihr Bild in der Stadt verschmäht. 21Da es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meine Nieren, 22da war ich ein Narr und wußte nichts; ich war wie ein Tier vor dir. 23Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, {Römer.8,35} 8,35
Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert?
24du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an. 25Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. {Psalm.16,5} 16,5
Der HERR aber ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mein Erbteil.
27Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringest um, alle die von dir abfallen. 28Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf den Herrn HERRN, daß ich verkündige all dein Tun.



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