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Lutherbibel 1912 -

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Kapitel 44

Hat Gott sein Volk verstoßen?

1Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen. 2Gott, wir haben's mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben's uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten vor alters. {5 Mose.6,20} 6,20
Wenn dich aber dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das für Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?


3Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzt; du hast die Völker verderbt, aber sie hast du ausgebreitet. 4Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen. 5Du, Gott, bist mein König, der du Jakob Hilfe verheißest. {Psalm.74,12} 74,12
Gott ist ja mein König von alters her, der alle Hilfe tut, die auf Erden geschieht.
6Durch dich wollen wir unsre Feinde zerstoßen; in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen. 7Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen; {Psalm.20,8} 20,8
Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsers Gottes.
8sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machst zu Schanden, die uns hassen. 9Wir wollen täglich rühmen von Gott und deinem Namen danken ewiglich. (Sela.) 10Warum verstößest du uns denn nun und lässest uns zu Schanden werden und ziehst nicht aus unter unserm Heer? 11Du lässest uns fliehen vor unserm Feind, daß uns berauben, die uns hassen. 12Du lässest uns auffressen wie Schafe und zerstreuest uns unter die Heiden. 13Du verkaufst dein Volk umsonst und nimmst nichts dafür. 14Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn, zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind. {Psalm.79,4} 79,4
Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach geworden, ein Spott und Hohn denen, die um uns sind.
{1 Könige.9,7} 9,7
so werde ich Israel ausrotten von dem Lande, das ich ihnen gegeben habe; und das Haus, das ich geheiligt habe meinem Namen, will ich verwerfen von meinem Angesicht; und Israel wird ein Sprichwort und eine Fabel sein unter allen Völkern.
15Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden und daß die Völker das Haupt über uns schütteln. 16Täglich ist meine Schmach vor mir, und mein Antlitz ist voller Scham, 17daß ich die Schänder und Lästerer hören und die Feinde und Rachgierigen sehen muß. 18Dies alles ist über uns gekommen; und wir haben doch dein nicht vergessen noch untreu in deinem Bund gehandelt. 19Unser Herz ist nicht abgefallen noch unser Gang gewichen von deinem Weg, 20daß du uns so zerschlägst am Ort der Schakale und bedeckst uns mit Finsternis. 21Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen hätten und unsre Hände aufgehoben zum fremden Gott, 22würde das Gott nicht finden? Er kennt ja unsers Herzens Grund. {Psalm.7,10} 7,10
Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du prüfst Herzen und Nieren.
23Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürgt und sind geachtet wie Schlachtschafe. {Römer.8,36} 8,36
wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe."
24Erwecke dich, HERR! Warum schläfst Du? Wache auf und verstoße uns nicht so gar! {Psalm.35,23} 35,23
Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein Gott und HERR!
25Warum verbirgst du dein Antlitz, vergissest unsers Elends und unsrer Drangsal? {Psalm.10,1} 10,1
HERR, warum trittst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?
26Denn unsre Seele ist gebeugt zur Erde; unser Leib klebt am Erdboden. 27Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!



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