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FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND
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Mailand, Tag 1: Burberry Prorsum - Von It-Mänteln und Pelzgegnern

Luckwaldt | 19. Februar 2008 09:40 Uhr

Vor dem Eingang demonstrieren am Abend drei (!) PETA-Aktivisten gegen die Verwendung von Pelz in der neuen Kollektion, die Christopher "Everybody's Darling" Bailey für Burberry Prorsum designt hat. Die als Neandertalerin verkleidete Frau hatte ich erst für eine Werbemaßnahme eines neuen Theaterstückes gehalten, "Cavewoman" oder so.


Die Shows, die Bailey für den einst reinen Trenchcoat-Multi inszeniert, rocken! Auch diesmal reißen die fast zur Gänze ausgespielten (Remix-)Tracks die Modejournaille fast von den Sitzen, es wird mitgewippt, mitgesummt, die Stimmung ist großartig. Hätte es am Ausgang einen CD-Tisch gegeben, der Event wäre ausreichend querfinanziert worden. Hier die Titel, die bei voller Lautstärke einen klasse Herbst-Soundtrack ergeben: "The man in the iron mask" & "Moving the goalposts" von Billy Bragg, "Just for tonight" von One night only und The Proclaimers mit "Act of rememberance".

Unter den wachsamen Augen von Topmodel Luca, die sich in der front row eifrig Notizen machte, schlenderten auch bei Burberry einige Männer (sechs, nach meiner Zählung) über den Laufsteg der Damen. Gekleidet waren die getrennten Paare in die gedeckten Töne englischer Landsitze zur Fuchsjagd. Natürlich ist er da, der berühmte Mantel, dem Bailey in jeder Saison ungeahnte neue Fassetten abgewinnt, den er behutsam dekonstruiert, ihn wie hier als Poncho mit kreisförmig angeordneten Knopfleisten zeigt, oder mit Dutzenden Ziersäumen übereinander, die eine Mini-Schleppe formen.

Hightlights sind aber die ganz klein abgesteppten Mäntel in Fliedergrau, Mauve und Kupfer-Metallic! It-Mäntel, definitiv. Für Männer zeigt Bailey einen Haben-will-Mantel aus Ponyfell, der kernig in der Farbgebung ist – schwarzbrauner Grundton mit Whisky-Schlieren – dessen kurzes Haar und sein lässig eleganter Schnitt ihn jedoch aus der Jagdbekleidung in die urbane High Society beamen. Kurios: Eine Damenmütze, die fast so hoch wie die Haube des Pontifex aufragt, und ein leichtes Kleid im Paisley-Muster, das Bailey eher selten einsetzt.

Schuppen, Gefieder und die wie Dachziegel verschränkten Metallplättchen antiker Rüstungen – Inspirationen, aus denen der Chefdesigner mit dem jugendlichen Charme phänomenale Kleider und Kurzmäntel aus Federn, wie Schuppen vernähtem Stoff und von Weitem undefinierbaren Materialien erschafft. Die sicherlich konsequent herbstlichste Kollektion der Modewoche. Und dann kommt ER, der (eine!) rasierte Pelzmantel!

Und dann ist er wieder weg und es regnet Herbstlaub über den Catwalk. Und die PETA-Aktivisten snd auch weg, als wir die Location verlassen.

WIR lieben Dich, Christopher!!!

Kommentare

Pelz

Ob ein Pelz rasiert, gezupft, gefärbt oder sonst was ist, macht keinen Unterschied und die Pelzindustrie möchte so nur vertuschen, was wirklich dahinter steckt. Denn jeder Pelz, sei es ein aufwendiger Mantel oder ein ach so kleines Fellaccessoire, steht für unsagbares Leid und Qualen von Millionen Tieren, die jährlich ihr Leben für die fragwürdige Mode lassen müssen. Burberry weiß von dem Leid, hört jedoch trotzdem nicht auf, Pelz für seine Designs zu verwenden. Wildlebende Tiere werden in grausamen Fallen gefangen, verharren unter Schmerzen stunden- und gar tagelang, bevor der Fallensteller ihnen den Brustkorb eintritt oder das Genick bricht. Auf Pelzfarmen verbringen die Tiere ihr kurzes Leben in winzigen, verdreckten Drahtkäfigen ohne ausreichend Wasser, Unterschlupf und Beschäftigungsmöglichkeiten um schließlich vergast, erschlagen oder per Stromschlag getötet zu werden. Nicht selten werden sie bei lebendigem Leib gehäutet.
PETA wird seine Öffentlichkeitsarbeit solange fortsetzen und die grausamen Fakten über Pelz darlegen, bis auch die letzten potentiellen Tierquäler und Pelzträger diesem Kleidungsstück endgültig den Rücken kehren.
Mode steht für Neuerung, somit gehört Pelz in die Steinzeit! Angesichts zahlreicher modischer Alternativen gibt es keine Entschuldigung mehr dafür, Tierhäute zu tragen! Das haben fortschrittliche Designer wie Stella McCartney, Marc Bouwer und Ralph Lauren (um nur einige zu nennen) begriffen.

Infos unter: www.peta.de oder www.pelzinfo.de

Tanja W.

Tanja W. | 19. Februar 2008 12:15 Uhr


Peta tötet auch Tiere

Die Felle von Wildtieren fallen an, ob wir sie als Pelz verwenden oder nicht. Die Natur beweist uns täglich, daß es auf einem dichtbesiedelten Planeten überall dort ein Problem gibt, wo die Interessen von Menschen mit Ihrer Landwirtschaft, Ihrem Hunger, Ihren draußen spielenden Kinder und Ihren Haustieren auf Wildtiere treffen, die eine weitere ökologische Nische besetzen. Trapping für Pelze findet im klar abgesteckten und gesetzlich geregelten Rahmen statt.
Und wenn ein Farmer seine Pelztiere so hielte, wie mit immer denselben Filmschnipseln behauptet, dann hätte er keine verkaufbaren Felle, sondern räudige und verletzte Tiere, für die er kein Einkommen für seine Jahresarbeit hätte.
Es ist also sein ureigenes Interesse, die Tiere tiergerecht zu behandeln. Gerade Peta sollte vorsichtig sein mit falschen Behauptungen oder woher kommt die Seite www. petatotettiere.de?
Susanne W.

Kolb-Wachtel | 20. Februar 2008 09:06 Uhr


Aus der Sicht des Kürschners

le://localhost/C:/Programme/Internet/Eudora/Attach/920_tag_i-burberry_prorsum_von_it-mnteln_und_pelzgegnern.htm

Peta ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich der Tierschutz als Gelddruckmaschine missbrauchen lässt. Und als Deckmäntelchen für Chaoten, unter einem angeblich guten Zweck gegen Gesetze verstoßen und munter pöbeln zu dürfen. Nur schade um die jungen Menschen, die darauf hereinfallen und eine Zeitlang hier mitmachen.

Die Forderung „kein Pelz“ ist bereits auf den ersten Blick unsinnig. Auch ohne Pelztierzucht fallen täglich Millionen Felle an, die meisten werden nicht genutzt, schade um dieses schöne und in seinen Trageeigenschaften bisher nicht nachzumachende Material. In Louisiana z. B. zahlt die Naturschutzbehörde 5 $ pro erlegten Nutria, mit dem Ziel, die Zahl der sich In den Wetlands massenhaft ausbreitenden Tiere in diesem Jahr um 400.000(!) zu vermindern. Man kann auch das natürlich verwerflich finden, die Felle sollte man jedenfalls nicht umkommen lassen. Ähnliches gilt für Bisam, Schaf, Kalb, Kaninchen usw., überhaupt sollte man die Felle aller gestorbenen Tieren nutzen, deren Felle man habhaft werden kann. Alles andere ist eine Vergeudung eines der besten nachwachsenden Rohstoffe.

Zum Beispiel Nutria in Louisiana
http://www.nutria.com/site.php

Kuhn | 20. Februar 2008 20:10 Uhr


naja

Ich war früher energischer Pelzgegner und auch Vegetarier - letzteres bin ich heute noch, aber auch der Gesundheit wegen.

Heute zieht mich Pelz nahezu magisch an; es für mich ein Modestück von höchster Eleganz und Noblesse. Nichtdestotrotz bin ich - wenn ich ehrlich bin - davon überzeugt, dass die Pelzindustrie auf ziemlich üble Weise lobbysiert. Tiere nur für ihren Pelz zu töten an und für sich scheint mir schon sehr dekadent. Aber genau das ist es wohl, was die Geister scheidet. Pelzgegner zeigen immer wieder mit dem Finger drauf, während die wirklich überzeugten Pelzliebhaber (denen, die Kunstpelz verabscheuen und so) genau diese dekadente Seite so lieben.

Obwohl ich selber Pelze ausgesprochen gut mag, so störe ich mich immer wieder an der manchmal undifferentierten, manchmal sehr zynischen Pelzpropaganda. Warum können Pelzträger nicht einfach zugeben, dass sie ihr Gefühl von Luxus halt höher gewichten als das Wohl der Tiere? Das wäre immerhin ehrlich.

Ein grosses Fragezeichen möchte ich zu der Peta-tötet-Tiere-Page anbringen.. Etwas geschockt von der angelbichen Tatsache bin ich dem Link gefolgt, aber ich konnte auf die Schnelle keine Beweise finden, sondern nur Darstellungen, die genau so gut korrekt oder falsch sein könnten...

Brian | 10. Juni 2008 01:07 Uhr




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