Mit seinem WM-Triumph auf der Normalschanze hat sich Vierschanzentournee-Sieger Wolfgang Loitzl endgültig zum «König der Lüfte» gekrönt, doch auch nach dem größten Einzel-Erfolg seiner Karriere blieb der Familienvater ganz cool.
«Das klingt jetzt irgendwie blöd, aber nachdem ich das Ganze schon bei der Tournee miterlebt habe, habe ich mich irgendwie schon fast daran gewöhnt», plauderte Loitzl in der Pressekonferenz über seine Gefühle im Moment des Sieges.
Ruhig und abgeklärt hatte Loitzl, dessen Spitzname «Wuff» ist», den schwierigen Bedingungen in Liberec getrotzt. Mit 103,5 und 99 Metern verwies er seinen Landsmann Gregor Schlierenzauer auf Rang zwei und holte sich nach vier Goldmedaillen mit dem Team sein erstes Einzel-Gold. «Die Medaillen in der Mannschaft waren auch schön, aber es ist nicht zu vergleichen mit einem Einzeltitel. Es ist wie bei der Tournee ein Traum in Erfüllung gegangen. Das ist jetzt wirklich die Draufgabe, und es kann noch was dazukommen, aber mehr Steigerung gibt es eigentlich gar nicht», sagte Loitzl.
Jahrelang galt er als zuverlässiger Team-Springer, dem der nötige Biss zum Überflieger im Stile eines Schlierenzauer oder Thomas Morgenstern fehlte. Doch in diesem Winter platzte der Knoten. Beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen feierte Loitzl im 223. Weltcup seiner Karriere den ersten Sieg, dem er in Innsbruck und Bischofshofen gleich zwei weitere folgen ließ und damit den Triumph bei der Traditionsveranstaltung perfekt machte. «Ich habe wirklich lange gebraucht, um einer von den wirklich guten Springern zu werden. Aber dass es dann so ein Winter wird, damit habe ich nie gerechnet», erklärte der 29-Jährige.
Vor drei Jahren schien die Karriere des Zeitsoldaten fast schon beendet, als er bei den Olympischen Winterspielen in Turin nur Ersatzmann war und Trainer Alexander Pointner dem begnadeten Stilisten ein Ultimatum stellte. «Ich war damals vielleicht etwas phlegmatisch. Diesen Tritt in den Hintern haben ich gebraucht», gestand Loitzl.
Vor dieser Saison hatte er einen eher unkonventionellen Weg gewählt, um den entscheidenden Schritt nach vorn zu kommen. Wie in den vergangenen Jahren trainierte er mit dem B-Team, um dem Trubel um das österreichische Team zu entfliehen. «Ich wollte ein bisschen von den Top-Athleten weg und mich nicht jeden Tag mit Schlierenzauer und Morgenstern messen müssen», begründete er bei der Tournee seinen Entschluss. Nun ist er die Nummer eins und steht mit fünf Titeln in der Statistik der erfolgreichsten WM-Starter auf einer Stufe mit Janne Ahonen, Birger Ruud und Matti Nykänen.
dpa, 22.02.2009
© 2009 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa
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